Holz im Bad: So wird dein Traum vom Landhausbad nicht zum Alptraum
Rustikale Eleganz oder moderne Schlichtheit? Entdecken Sie, wie das Landhausbadezimmer zum persönlichen Wellness-Paradies wird!
„Manchmal ist das Badezimmer der einzige Raum, in dem die Seele wirklich atmen kann.“ So könnte ein weiser Wasserhahn philosophieren. Inmitten von Holz, Marmor und dem Duft von Natur, entfaltet sich der Charme des Landhausstils. Lassen Sie sich von einzigartigen Designideen inspirieren und verwandeln Sie Ihr Bad in eine Oase der Ruhe und des Wohlbefindens!
Ich stehe oft in meiner Werkstatt, umgeben von Holz. Über die Jahre habe ich gelernt, seinen Geruch zu deuten, sein Gewicht zu fühlen und zu wissen, wie es sich verhält. Und, was noch wichtiger ist: Ich habe mit eigenen Augen gesehen, was für ein Desaster passiert, wenn man das falsche Holz oder die falsche Technik im Badezimmer einsetzt.
Inhaltsverzeichnis
Ein Landhausbad ist für viele der Inbegriff von Gemütlichkeit. Es verspricht Wärme, Naturverbundenheit und eine Auszeit vom Alltag. Aber ganz ehrlich? Dieser Traum kann sich verdammt schnell in einen Alptraum aus Schimmel, aufgequollenen Dielen und teuren Bauschäden verwandeln, wenn das Fundament nicht stimmt. Ich schreibe das hier nicht als Innenarchitekt, dem es nur um die Optik geht, sondern als jemand, der mit den Händen arbeitet. Mir geht es um eine Lösung, die nicht nur heute schön aussieht, sondern auch in vielen Jahren noch funktioniert. In diesem Ratgeber zeige ich dir, worauf es wirklich ankommt – von der unsichtbaren, aber alles entscheidenden Abdichtung bis zur richtigen Holzauswahl.
Das Fundament: Ohne perfekte Abdichtung ist alles nichts
Bevor wir auch nur eine Sekunde über schicke Holzdielen oder eine coole Armatur nachdenken, müssen wir über den Elefanten im Raum sprechen: Wasser. Und wie wir es verlässlich daran hindern, in Wände und Böden zu kriechen. Viele Heimwerker unterschätzen das total. Sie klatschen Fliesen an die Wand und denken, die Fugen halten schon dicht. Ein Irrtum, der später Tausende von Euro kosten kann.
Kleiner Ausflug in die Physik: Warum dein Bad schimmeln kann
Jedes Mal, wenn du heiß duschst, füllt sich der Raum mit Wasserdampf. Diese warme, feuchte Luft kühlt an kalten Stellen – typischerweise an einer Außenwand – schlagartig ab. In diesem Moment wird der gasförmige Dampf wieder zu flüssigem Wasser. Landet dieses Kondenswasser hinter einer Holzvertäfelung oder in einer ungeschützten Wand, beginnt die Katastrophe. Das Holz quillt, Schimmelpilze feiern eine Party, und es fängt an, modrig zu riechen. Das ist nicht nur eklig, sondern auch richtig ungesund.
Profi-Wissen: Die Abdichtung nach Norm
Im Handwerk arbeiten wir nach klaren Regeln, nicht nach Bauchgefühl. Für Bäder gibt es genaue Vorgaben, die festlegen, wie und wo abgedichtet werden muss. Besonders kritisch ist natürlich der Duschbereich, denn hier prasselt das Wasser direkt auf die Wand. Dort sind die Anforderungen an die Abdichtung am höchsten.
Ein Beispiel aus der Praxis, das wehtut: Ich wurde mal zu einer Sanierung gerufen, die einem das Herz bricht. Ein Kunde hatte sein Bad drei Jahre zuvor in Eigenregie renoviert. Wunderschöne Holzverkleidung hinter dem Waschtisch, sah super aus. Nach zwei Jahren wunderte er sich über einen muffigen Geruch. Als wir die Verkleidung abnahmen, war die Gipskartonplatte dahinter kohlrabenschwarz und völlig durchweicht. Der Schimmel hatte sich schon im Ständerwerk festgefressen. Endrechnung für die Sanierung: über 8.000 Euro. Der Fehler? Er hatte die Holzpaneele direkt auf die ungeschützte Wand geschraubt. Wasser von Spritzern und Kondensat hatten über die Jahre ihren Weg gefunden.
Die richtige Abdichtung – Schritt für Schritt (und was es kostet)
Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Das ist der Teil, bei dem du entweder extrem sorgfältig sein musst oder dir eingestehst: Das überlasse ich lieber einem Profi. Ein guter Fliesenleger verlangt für die Abdichtung eines Duschbereichs vielleicht 500-800 €, aber das ist die beste Versicherung, die du kaufen kannst.
- Der richtige Untergrund: Finger weg von normalen Gipskartonplatten im Bad! Mindestens die imprägnierten, grünen Bauplatten (GKBI) sollten es sein. Was wir Profis aber am liebsten nehmen, sind zementgebundene Bauplatten. Die sind absolut unempfindlich gegen Feuchtigkeit. Rechne hier mit Kosten um die 20-30 € pro Quadratmeter – eine Investition, die sich lohnt.
- Grundierung: Der Untergrund wird mit einem Tiefengrund (ca. 20 € für einen Eimer, der für das ganze Bad reicht) vorbereitet, damit die Abdichtung später bombenfest hält.
- Dichtbänder für die Ecken: Das ist der entscheidende Schritt! Alle Ecken und Rohrdurchführungen werden mit speziellen Dichtbändern und Manschetten (eine Rolle Dichtband kostet ca. 15-25 €) abgeklebt. Diese werden in die erste Schicht der Abdichtung eingearbeitet. Die meisten Wasserschäden entstehen genau hier.
- Die Flüssigabdichtung: Jetzt kommt die sogenannte Verbundabdichtung drauf, meist eine blaue oder graue Flüssigfolie. Achtung: Es sind IMMER zwei Anstriche nötig, der zweite quer zum ersten. Pro Quadratmeter brauchst du etwa 1,2 kg Material, um die nötige Schichtdicke zu erreichen – steht aber auch auf dem Eimer. Ein Eimer für ca. 5 m² kostet zwischen 40 und 60 €. Halte die Trocknungszeiten (oft 12-24 Stunden) penibel ein!
Erst wenn diese Schutzschicht komplett intakt ist, darf die erste Fliese oder Holzplanke an die Wand. Das ist die Lebensversicherung für dein Bad.
Die Holzauswahl: Nicht nur eine Frage des Geschmacks
Okay, der Untergrund ist sicher. Jetzt kommt der spaßige Teil! Aber auch hier gilt: Nicht jedes Holz packt das feuchte Klima im Bad.
- Lärche und Douglasie: Diese heimischen Nadelhölzer sind super, weil sie von Natur aus viel Harz enthalten. Das wirkt wie eine eingebaute Imprägnierung. Sie haben eine warme, lebhafte Maserung und kosten als Bretter oft zwischen 30 und 50 € pro Quadratmeter. Pflegeaufwand: gering bis mittel. Ideal für Wandverkleidungen.
- Eiche: Der absolute Klassiker. Eichenholz ist extrem hart und durch seine Gerbsäure sehr resistent gegen Fäulnis. Aber Achtung, kleiner Profi-Tipp: Eiche reagiert mit normalem Stahl und bildet hässliche schwarze Flecken. Also IMMER Edelstahlschrauben verwenden! Preislich liegt Eiche oft etwas höher, ist aber eine Anschaffung fürs Leben.
- Thermoholz: Mein persönlicher Favorit. Hier wird heimisches Holz (oft Esche) in einem speziellen Verfahren hitzebehandelt. Dadurch nimmt es kaum noch Wasser auf und verzieht sich fast nicht mehr. Es ist in der Anschaffung teurer (rechne mit 70-100 €/m²), aber gerade für den Boden oder im Duschbereich unschlagbar langlebig.
- Exotenhölzer wie Teak: Klar, Teak ist der König der wasserfesten Hölzer und wird nicht umsonst im Schiffsbau verwendet. Es ist aber auch teuer und aus ökologischer Sicht oft fragwürdig. Eine heimische Thermoesche kann da locker mithalten.
Welche Hölzer du unbedingt meiden solltest? Buche und Ahorn. Wunderschön für Möbel im Wohnzimmer, aber im Bad eine Katastrophe. Sie saugen Feuchtigkeit auf wie ein Schwamm und bekommen schnell unschöne Flecken.
Die ewige Frage: Öl oder Lack?
Ganz ehrlich? Für ein authentisches Landhausbad gibt es für mich nur eine Antwort: Öl. Ein gutes Hartwachsöl dringt tief ins Holz ein und schützt es von innen, lässt es aber atmen. Die Oberfläche fühlt sich natürlich und warm an. Ein Kratzer? Kein Problem, kurz anschleifen, nachölen, fertig. Eine Lackschicht hingegen bildet einen Film auf dem Holz. Kommt da ein tiefer Kratzer rein, dringt Wasser ein und kann nicht mehr raus – das Holz fault von innen. Eine Reparatur bedeutet: komplett abschleifen und neu lackieren. Aus meiner Erfahrung sind die Öl-Systeme von Marken wie Osmo oder WOCA ihr Geld absolut wert. Die Pflege ist minimal: Je nach Belastung alle paar Jahre mal nachölen.
Boden, Wände & Co: Das perfekte Zusammenspiel
Ein Landhausbad lebt vom Mix der Materialien. Naturstein und schöne Keramikfliesen sind die perfekten Partner für Holz.
Sicherheit zuerst: Rutschfeste Fliesen
Bei Bodenfliesen gibt es keine Diskussion. Nasse Füße auf glatten Fliesen sind ein Rezept für einen Unfall. Achte auf die Rutschhemmungsklasse, die auf der Verpackung angegeben ist. Für private Bäder empfehle ich mindestens R10. Im Bereich einer bodengleichen Dusche sollte es sogar R11 sein. Jeder gute Fachhändler kann dich dazu beraten.
Naturstein: Charakter braucht Pflege
Naturstein ist wunderschön, aber er hat seinen eigenen Kopf. Schiefer ist toll, weil seine raue Oberfläche von Natur aus rutschfest ist. Travertin wirkt sehr warm und mediterran, braucht aber eine gute Imprägnierung, um vor Flecken geschützt zu sein. Marmor ist eine Diva – wunderschön, aber extrem empfindlich gegenüber Säuren wie sie in vielen Badreinigern vorkommen. Mein Tipp: Jeder Naturstein muss nach dem Verlegen und vor dem Verfugen imprägniert werden. Das ist kein Hexenwerk und schützt den Stein für Jahre.
Die Fuge: Schwachstelle oder Superheld?
Normale Zementfugen sind nicht 100%ig dicht. Im Duschbereich setzen wir Profis deshalb oft auf Epoxidharzfugen. Die sind teurer und schwieriger zu verarbeiten (definitiv ein Job für den Fachmann!), aber dafür absolut wasserdicht und schimmelfrei. Eine gute Alternative für den Heimwerker sind hochwertige, flexible Fugenmörtel.
Gut zu wissen: Dein 5-Minuten-Bad-Check! Geh mal in dein Bad und schau dir die Silikonfugen in den Ecken der Dusche genau an. Sind sie rissig, spröde oder haben schwarze Punkte? Das ist ein Alarmsignal! Eine Kartusche gutes Sanitärsilikon kostet keine 10 € im Baumarkt und die Erneuerung dauert eine Stunde. Das kann dir aber Tausende von Euro an Wasserschäden ersparen.
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Einrichtung und Technik: Die Seele des Badezimmers
Jetzt wird’s gemütlich! Aber auch hier gibt es ein paar Dinge zu beachten.
- Waschtisch: Ein Waschtisch aus Massivholz ist ein Traum. Achte aber darauf, dass er entweder an der Wand hängt oder auf Füßen steht. So kann die Luft darunter zirkulieren und du kommst zum Putzen gut hin.
- Freistehende Badewanne: Der Star in jedem Landhausbad! Aber sei ehrlich: Hast du den Platz? Man muss bequem drumherum putzen können. Und das Gewicht! Eine gefüllte Gusseisenwanne mit Person wiegt schnell über 500 kg. Das ist, als würdest du drei Kühlschränke auf einem Fleck parken. Besonders im Altbau mit Holzbalkendecke: IMMER vorher einen Statiker fragen!
- Armaturen: Modelle in Messing- oder Bronzeoptik sehen toll aus. Aber investiere hier in Qualität. Bei Armaturen macht man mit Marken wie Hansgrohe, Grohe oder Kludi selten etwas falsch. Die haben hochwertige Keramikkartuschen, die dafür sorgen, dass auch nach Jahren nichts tropft.
Die unsichtbaren Helden: Lüftung und Licht
Zwei Dinge, die oft stiefmütterlich behandelt werden, aber entscheidend sind:
- Die Lüftung: Nur das Fenster aufreißen, reicht oft nicht. Ein elektrischer Lüfter ist quasi Pflicht. Ich empfehle immer Modelle mit Feuchtigkeitssensor und Nachlaufsteuerung. Der springt automatisch an, wenn es zu feucht wird, und sorgt für ein perfektes Klima. Besser kannst du Schimmel nicht vorbeugen.
- Die Elektrik: Das ist absolut tabu für Laien! Im Bad gibt es strenge Vorschriften und Schutzzonen. Das ist ein Job für den Elektriker. Plane verschiedene Lichtquellen ein: helles Grundlicht, gutes Licht am Spiegel (am besten von beiden Seiten) und vielleicht eine dimmbare Lampe für die Entspannung. Leuchtmittel mit einer warmweißen Farbtemperatur (ca. 2700-3000 Kelvin) schaffen eine gemütliche Atmosphäre.
Letzte Tipps aus der Werkstatt
Wenn du etwas Besonderes suchst, vergiss die großen Baumärkte. Fahr mal zu einem lokalen Sägewerk oder einem spezialisierten Holzhändler. Dort findest du oft schönere Hölzer aus der Region und bekommst eine Beratung, die Gold wert ist. Das Gleiche gilt für Naturstein.
Ein Landhausbad zu bauen, ist ein fantastisches Projekt. Wenn du dir Zeit für die Planung nimmst und dein Geld zuerst in die unsichtbaren, aber wichtigen Dinge steckst – Abdichtung, Lüftung, Technik –, dann schaffst du dir einen Raum, der nicht nur heute toll aussieht, sondern dir über Jahrzehnte jeden Tag Freude macht. Und genau das ist doch die Definition von gutem Handwerk, oder?
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„Holz atmet.“ – Diesen Satz hört man oft. Konkret bedeutet das, es nimmt Feuchtigkeit aus der Raumluft auf und gibt sie wieder ab. Im Bad hilft diese hygroskopische Eigenschaft, das Raumklima auf natürliche Weise zu regulieren. Eine gut geölte Oberfläche unterstützt diesen Prozess, während eine Lackschicht ihn komplett versiegelt.
Welches Holz für den Waschtisch?
Massive Eiche ist der Klassiker im Landhausstil und extrem robust. Achten Sie auf eine Behandlung mit einem Hartwachs-Öl, wie dem von Osmo, das tief in die Poren eindringt und die Oberfläche wasserabweisend, aber diffusionsoffen macht. Eine günstigere, aber ebenfalls sehr charaktervolle Alternative ist geölte Kernbuche. Sie hat ein lebendigeres, rötlicheres Holzbild, braucht aber etwas mehr Pflege, um Wasserflecken zu vermeiden.
Der Teufel steckt im Detail: Kantenversiegelung nicht vergessen! Wenn Sie Holzplatten zuschneiden, zum Beispiel für eine Nische oder ein Regal, sind die Schnittkanten die Achillesferse. Hier kann Wasser besonders leicht eindringen. Versiegeln Sie diese „Hirnholz“-Kanten immer sorgfältig mit einem speziellen Hirnholz-Wachs oder mehreren Schichten des Oberflächenöls, bevor Sie das Bauteil montieren.
Die Kombination von Holz und Metall definiert den Stil. Für den klassischen Landhaus-Look sind Armaturen in gebürstetem Messing oder Bronze von Marken wie Grohe (z. B. aus der „Atrio“-Serie) perfekt. Wer es moderner mag, schafft mit mattschwarzen Armaturen und Griffen, etwa von Steinberg, einen spannenden Kontrast zu hellem Eichenholz – ein Look, der rustikale Gemütlichkeit mit industriellem Chic verbindet.
- Vermeidet stehende Nässe, besonders auf dem Boden.
- Wischen Sie Spritzwasser am Waschtisch sofort mit einem weichen Tuch weg.
- Reinigen Sie geölte Flächen nie mit aggressiven Allzweckreinigern.
- Lüften Sie nach jedem Duschen oder Baden für mindestens 5-10 Minuten kräftig durch.
Das Geheimnis? Regelmäßigkeit. Eine kleine tägliche Routine ist effektiver als eine große Putzaktion am Wochenende und erhält die Schönheit des Holzes über Jahre.
Wussten Sie schon? Das Holz der Zirbe (Arve) enthält Pinosylvin. Studien des Joanneum Research in Österreich haben gezeigt, dass dieses ätherische Öl die Herzfrequenz im Schlaf senken und für eine tiefere Entspannung sorgen kann. Ein kleines Zirbenholz-Accessoire oder ein Waschtisch aus diesem Material bringt also nicht nur Optik, sondern auch Wohlbefinden ins Bad.
Kann ich Altholz im Bad verwenden?
Ja, aber mit Bedacht! Altholz von alten Balken oder Dielen hat einen unvergleichlichen Charakter. Wichtig ist, dass es absolut trocken und frei von altem Schädlingsbefall ist. Die raue, rissige Oberfläche muss intensiv gereinigt und dann mehrfach mit einem matten Öl behandelt werden, um sie zu schützen, ohne den Vintage-Look zu zerstören. Ideal für eine Akzentwand, aber riskant für den Waschtisch, wo ständig Wasser im Spiel ist.
Die richtige Pflege für geöltes Holz: Verwenden Sie spezielle Holzbodenseifen wie die von Woca. Diese reinigen nicht nur, sondern haben auch eine rückfettende Wirkung. Bei jeder Reinigung wird dem Holz eine winzige Menge Öl zurückgegeben, was die Schutzschicht stärkt und die Oberfläche widerstandsfähig gegen neue Flecken macht. Einmal pro Jahr freut sich die Fläche über eine Auffrischung mit einem Pflegeöl.
Kleine Kratzer oder matte Stellen auf geöltem Holz sind kein Drama. So geht’s:
- Die betroffene Stelle mit einem feinen Schleifpad (z.B. Körnung 240) in Faserrichtung leicht anschleifen.
- Schleifstaub gründlich entfernen.
- Eine winzige Menge des ursprünglichen Hartwachs-Öls mit einem fusselfreien Tuch dünn auftragen.
- Nach kurzer Einwirkzeit den Überschuss sorgfältig abpolieren. Nach dem Trocknen ist der Schaden meist unsichtbar.
Akzente setzen statt überladen: Sie müssen nicht gleich das ganze Bad vertäfeln. Oft erzielen einzelne Holzelemente eine viel stärkere Wirkung. Eine Waschtischplatte aus einer massiven Bohle, ein paar Regale aus dem gleichen Holz oder ein einfacher Hocker neben der Wanne reichen aus, um die kühle Atmosphäre von Fliesen zu durchbrechen und Wärme zu spenden. Das schont auch das Budget.
Laut einer Studie der Fraunhofer-Gesellschaft für Holzforschung trägt die sichtbare Verwendung von Holz in Innenräumen nachweislich zur Stressreduktion und zur Senkung des Blutdrucks bei. Der Anblick der natürlichen Maserung wirkt beruhigend auf das menschliche Nervensystem – ein perfekter Grund für Holz im persönlichen Spa zu Hause.
Holz-Alternative: Fliesen in Holzoptik.
Vorteil: Sie sind zu 100% wasserfest, extrem pflegeleicht und ideal für Fußbodenheizungen und den direkten Duschbereich. Moderne Feinsteinzeugfliesen, z.B. von Villeroy & Boch, imitieren Maserung und sogar die Haptik von echtem Holz verblüffend gut.
Nachteil: Ihnen fehlt die warme Haptik und die raumklimaregulierende Eigenschaft von echtem Holz. Sie fühlen sich barfuß immer kühler an.
Eine gute Lösung ist oft die Kombination: Fliesen im Nassbereich, echtes Holz für Möbel und Akzente.
Welche Beleuchtung passt zu einem Holzbad?
Warmweißes Licht (ca. 2700-3000 Kelvin) unterstreicht die gemütliche Ausstrahlung von Holz. Dimmer sind unverzichtbar, um die Atmosphäre von hellem Funktionslicht am Morgen zu stimmungsvollem Wellness-Licht am Abend zu wechseln. Indirekte Beleuchtung, etwa durch LED-Strips hinter einem Spiegel oder unter dem Waschtisch, hebt die Textur des Holzes hervor und schafft eine schwebende, leichte Optik.
- Thermokiefer: Durch Hitzebehandlung extrem formstabil und resistent gegen Feuchtigkeit.
- Robinie: Eines der härtesten und witterungsbeständigsten europäischen Hölzer, ideal für Dielen.
- Lärche: Reich an Harz und von Natur aus wasserabweisend, aber etwas weicher.
- Eiche: Der dichte und robuste Klassiker, dessen Gerbsäure ihn vor Verrottung schützt.
Die Gemeinsamkeit? Alle gehören zu den „Dauerhaftigkeitsklassen“ 1-3 und sind damit von Natur aus gut für Feuchträume geeignet. Tropenhölzer wie Teak sind nicht nötig.
Der Trend geht zu dunklen, edlen Hölzern. Geräucherte Eiche oder nussbaumfarben gebeiztes Holz verleihen dem Landhausbad eine Prise Luxus und Eleganz. Kombiniert mit weißen Aufsatzwaschbecken und großen, rahmenlosen Spiegeln entsteht ein Look, der zwischen rustikalem Charme und modernem Design-Statement balanciert. Besonders wirkungsvoll als Kontrast zu hellen, großformatigen Wandfliesen.
Ein häufiger Fehler: Fugen zum Holz mit normalem Sanitärsilikon. Holz „arbeitet“, es dehnt sich bei Feuchtigkeit aus und zieht sich bei Trockenheit zusammen. Starres Silikon kann diese Bewegung nicht mitmachen und reißt ab. Die Fuge wird undicht. Verwenden Sie für Anschlüsse an Holzelemente immer ein spezielles, dauerelastisches Parkett-Dichtmittel in passender Holzfarbe, das diese Bewegungen mitmacht.
Inspiration aus Japan: Die traditionellen Badehäuser „Onsen“ sind Meister in der Verwendung von Holz. Oft wird Hinoki-Zypresse verwendet, die im Kontakt mit heißem Wasser einen beruhigenden, zitronigen Duft verströmt. Dieses Prinzip lässt sich übertragen: Eine Badematte aus Hinoki oder eine einfache Holzbank schaffen eine authentische Spa-Atmosphäre.
Kann ich eine Fußbodenheizung unter Holzdielen im Bad verlegen?
Ja, das ist möglich und sorgt für unschlagbaren Komfort! Wichtig ist die Wahl des richtigen Holzes (mehrschichtiges Parkett ist formstabiler als massive Dielen) und die fachgerechte Verlegung. Das Holz sollte vollflächig verklebt werden, um eine optimale Wärmeübertragung zu gewährleisten. Die maximale Oberflächentemperatur darf meist 27 °C nicht überschreiten, was moderne Niedertemperatur-Heizsysteme problemlos einhalten.
- Schafft eine unvergleichlich warme und weiche Haptik unter den Füßen.
- Wirkt von Natur aus antibakteriell, besonders Hölzer mit hohem Gerbsäureanteil wie Eiche.
- Reguliert die Luftfeuchtigkeit im Raum und verbessert so das Klima.
Der Schlüssel dazu? Eine schwimmende Verlegung mit Dehnungsfugen zum Rand und eine geölte, atmungsaktive Oberfläche.
Massivholz vs. Furnier: Eine Waschtischkonsole aus Massivholz ist eine Investition fürs Leben. Sie kann bei Kratzern oder Macken einfach abgeschliffen und neu geölt werden. Möbel mit Echtholzfurnier sind günstiger und formstabiler, da sie auf einer Trägerplatte basieren. Aber Vorsicht: Ist die Furnierschicht einmal tief beschädigt, ist eine Reparatur kaum möglich und eindringende Feuchtigkeit lässt die Trägerplatte aufquellen.
Die richtige Lüftung ist mehr als nur das Fenster zu kippen. Besonders in innenliegenden Bädern ist eine dezentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung eine Überlegung wert. Geräte wie der „iV-Smart+“ von inVENTer laufen leise im Hintergrund, tauschen verbrauchte, feuchte Luft gegen frische aus und verhindern so zuverlässig Schimmelbildung, ohne dass die teuer erzeugte Wärme verloren geht.
Denken Sie an die Nachhaltigkeit. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, aber seine Herkunft zählt. Achten Sie auf Siegel wie FSC (Forest Stewardship Council) oder PEFC. Diese garantieren, dass das Holz aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern stammt, wo auf ökologische und soziale Standards geachtet wird. Heimische Hölzer wie Eiche oder Lärche haben zudem eine bessere Ökobilanz als importierte Tropenhölzer.
Der Schiffs- und Bootsbau ist das beste Vorbild für Holz im Dauerkontakt mit Wasser. Dort wird traditionell Teakholz verwendet, weil sein hoher Gehalt an natürlichen Ölen und Kautschuk es extrem wasserabweisend und fäulnisresistent macht. Für einen Duschboden oder eine Badewannenumrandung ist es daher eine der sichersten, wenn auch teuersten Wahlen.
Verleihen Sie Ihrem Landhausbad mit kleinen Details Persönlichkeit.
- Ein alter Holzhocker als Ablage neben der Wanne.
- Ein Seifenspender aus Keramik auf einem kleinen Holztablett.
- Handtücher in Naturtönen wie Leinen, Salbei oder Greige, die auf einem schlichten Holzregal gestapelt sind.
- Eine einzelne Pflanze, wie eine Farnart, die die hohe Luftfeuchtigkeit liebt.
Der Trick mit der Patina: Ein Landhausbad lebt davon, nicht perfekt auszusehen. Anstatt sich über jeden kleinen Wasserfleck auf dem geölten Holz zu ärgern, kann man die entstehende Patina als Teil des Charakters sehen. Regelmäßiges Nachölen gleicht Farbunterschiede aus und lässt das Holz über die Jahre eine einzigartige, persönliche Geschichte erzählen. Es ist ein lebendiges Material, kein steriler Kunststoff.
