Waschbecken-Guide vom Profi: Worauf es wirklich ankommt (und was es kostet)
Designer Waschbecken – wo Funktionalität auf Luxus trifft. Entdecken Sie, wie sie Ihr Badezimmer und Ihre Küche verwandeln können!
Ein Waschbecken kann mehr sein als nur ein Ort für Hygiene. Stellen Sie sich vor, es wird zum Herzstück Ihres Zuhauses, ein Ort der Entspannung und des Stils. Designer Waschbecken vereinen Eleganz und Funktionalität, verwandeln Räume in Wohlfühloasen und laden dazu ein, den Alltag hinter sich zu lassen. Warum also nicht das Badezimmer in einen persönlichen Rückzugsort verwandeln?
In meiner Laufbahn habe ich so viele Waschbecken eingebaut, ich hab aufgehört zu zählen. Ich hab sie in alten Fachwerkhäusern an krumme Wände gedübelt und in supermodernen Neubauten millimetergenau eingesetzt. Und wenn du mich fragst, was ein gutes Waschbecken ausmacht, dann ist meine Antwort immer dieselbe: Es ist nicht der schicke Name oder das Preisschild. Es geht um das richtige Material für deinen Alltag, die saubere Verarbeitung und vor allem um einen Einbau, bei dem nicht gepfuscht wird.
Inhaltsverzeichnis
Ganz ehrlich? Hochglanzkataloge sind eine schöne Sache, aber sie verschweigen die wichtigen Details. Passt die Form wirklich? Ist das Material für eine vierköpfige Familie mit Kindern geeignet oder eher für den Single-Haushalt? Und die wichtigste Frage überhaupt: Hält deine Wand das Ding überhaupt aus? Ich will dir hier nichts verkaufen. Ich will dir mein Praxiswissen mitgeben, damit du eine Entscheidung triffst, über die du dich auch in zehn Jahren noch freust. Also, reden wir Klartext – über Material, Montage, die passende Armatur und die Fehler, die ich auf Baustellen immer wieder sehe.

Das Herzstück: Welches Material passt zu dir?
Die erste und wichtigste Weiche, die du stellst. Das Material entscheidet über die Lebensdauer, den Putzaufwand und wie es sich anfühlt, wenn du morgens müde davor stehst. Es gibt kein „bestes“ Material, nur das, was am besten zu deinem Leben passt.
Sanitärkeramik: Der unkaputtbare Klassiker
Die meisten Waschbecken sind aus Sanitärkeramik, und das hat gute Gründe. Das Zeug ist ein alter Bekannter im Handwerk, bewährt und robust. Es besteht aus natürlichen Rohstoffen wie Ton und Quarz, die bei extrem hohen Temperaturen gebrannt werden. Dadurch wird es steinhart.
Der eigentliche Clou ist aber die Glasur. Diese hauchdünne, glasartige Schicht macht die Oberfläche spiegelglatt und komplett porenfrei. Schmutz und Kalk haben kaum eine Chance. Meistens reicht ein feuchtes Tuch, und alles glänzt wieder. Keramik ist auch total unempfindlich gegen die üblichen Badreiniger. Preislich ist das eine super Sache: Einfache Modelle kriegst du schon ab 80 €, für ein gutes Becken von etablierten Herstellern liegst du so zwischen 150 € und 400 €.

Kleiner Einwurf aus der Praxis: Die Achillesferse der Keramik ist ihre Sprödigkeit. Fällt dir die schwere Glas-Parfumflasche rein, kann die Glasur abplatzen oder das Becken einen Riss bekommen. Eine Reparatur ist dann quasi unmöglich, das Becken muss raus. Ich hab schon Azubis erlebt, denen beim Festziehen der Armatur ein schwerer Schraubenschlüssel reingefallen ist… das war eine teure Lektion in Sachen Vorsicht.
Stahlemaille: Präzise und hart im Nehmen
Ein Waschbecken aus Stahlemaille hat einen Kern aus Stahl, der mit einer Art flüssigem Glas (Emaille) überzogen wird. Diese Kombi macht es noch kratz- und schlagfester als Keramik. Die Oberfläche ist ebenfalls hygienisch glatt. Der große Vorteil: Stahl lässt sich exakter formen. Wenn du also auf supergerade Linien und scharfe Kanten stehst, ist das dein Material. Es fühlt sich allerdings etwas kälter an als Keramik und das Wasser prasselt auch ein wenig lauter.
Achtung bei der Montage: Bei einem heftigen Schlag kann auch hier die Emaille abplatzen. Dann liegt der Stahlkern frei und kann rosten, wenn du die Stelle nicht sofort mit einem speziellen Reparatur-Kit versiegelst. Die gibt’s für rund 20-30 € im Baumarkt.

Mineralguss: Modern, warm und reparierbar
Mineralguss, oft auch als „Solid Surface“ beworben, ist ein moderner Verbundwerkstoff. Er fühlt sich warm und fast samtig an – ein Riesenunterschied zur kühlen Keramik. Da das Material gegossen wird, sind die verrücktesten Formen möglich, auch komplette Waschtische mit nahtlos integriertem Becken.
Der absolute Hammer an Mineralguss ist aber: Du kannst es reparieren! Kleinere Kratzer? Kein Problem. Nimm einfach ein sehr feines Nassschleifpapier (fang mit 800er-Körnung an, dann 1200er) und danach eine simple Autopolitur. Fünf Minuten Arbeit, und das Becken sieht aus wie neu. Versuch das mal bei Keramik…
Gut zu wissen: Mineralguss ist etwas empfindlicher. Aggressive Rohrreiniger oder Haarfärbemittel können Verfärbungen hinterlassen. Auch Hitze mag es nicht so gern – also den heißen Lockenstab lieber nicht direkt drauf ablegen. Preislich startest du hier meist bei 200 €, für designorientierte Waschtische sind aber auch 800 € und mehr drin.
Glas und Naturstein: Für Design-Liebhaber mit Putz-Gen
Jetzt mal ehrlich: Waschbecken aus Glas oder Naturstein wie Marmor sind optische Statements. Ein Glasbecken wirkt superleicht, ein Steinbecken ist ein Unikat. Aber sie sind Diven. Auf Glas siehst du JEDEN Wasserfleck. Wenn du nicht nach jeder Benutzung trocken wischst, sieht es schnell unschön aus. Naturstein ist porös und muss regelmäßig imprägniert werden, sonst ziehen Seife und Öl ein und machen Flecken. Säurehaltige Reiniger sind absolut tabu, sie ruinieren die Oberfläche. Das ist was für Menschen, die Pflege als Hobby betrachten.

Die Form: Nicht nur eine Frage des Geschmacks
Die Form muss zum Raum und zur Nutzung passen. Ein paar gängige Typen im Überblick:
- Wandhängendes Waschbecken: Der Klassiker. Der Boden bleibt frei, das Bad wirkt größer und lässt sich leichter putzen. Voraussetzung: eine massive, tragfähige Wand.
- Aufsatzwaschbecken: Die sehen aus wie eine Schale, die auf einer Platte oder einem Schrank steht. Total im Trend. Achtung, häufiger Fehler: Viele planen nur die Höhe der Waschtischplatte (ca. 80 cm) und vergessen die Höhe des Beckens selbst! Schnell hängt das Ding dann viel zu hoch. Die Oberkante des Beckens sollte am Ende bei ca. 85-95 cm liegen. Und denk dran: Du brauchst eine höhere Standarmatur oder eine, die aus der Wand kommt.
- Einbauwaschbecken: Werden von oben oder unten in eine Platte eingelassen. Die Unterbau-Variante ist super praktisch, weil du Wasser direkt von der Platte ins Becken wischen kannst. Geht aber nur mit einer 100% wasserfesten Platte, also Stein, Mineralguss oder speziell versiegeltem Holz.
- Waschtisch mit Möbelunterbau: Die praktische Komplettlösung mit Stauraum. Achte hier unbedingt auf eine gute Qualität, damit der Schrank in der feuchten Badluft nicht aufquillt.

Die Montage: Dein Fahrplan für den Einbau
Hier zeigt sich, ob’s gut wird oder nicht. Ein perfektes Becken kann durch eine schlampige Montage ruiniert werden. Wenn du es selbst probieren willst, hier die wichtigsten Punkte.
Was du brauchst (deine Einkaufsliste): Bevor du startest, solltest du das hier parat haben: eine Wasserpumpenzange (oft Rohrzange genannt), passende Maulschlüssel, ein Cuttermesser, eine gute Wasserwaage, eine Bohrmaschine, die richtigen Dübel (für Gipskartonwände nimm bitte Metall-Hohlraumdübel, keine billigen Plastikdinger!), eine Kartusche hochwertiges Sanitär-Silikon, eine Kartuschenpresse und einen Fugenglätter. Ach ja, und ein alter Eimer und ein paar Lappen sind Gold wert!
Wie lange dauert das? Als Profi brauche ich für einen Austausch etwa 1,5 bis 2 Stunden. Als Anfänger planst du besser mal einen halben Tag ein – ganz ohne Stress. Wenn du dir unsicher bist, hol dir einen Profi. Die reine Montage kostet je nach Region und Aufwand meist zwischen 150 € und 300 €. Das ist gut investiertes Geld in deine Seelenruhe.

Die Meister-Checkliste für den Einbau:
- Wasser stoppen & Altlasten raus: Drehe das Wasser an den Eckventilen unter dem Becken oder am Haupthahn ab! Stell den Eimer unter den alten Siphon, schraube ihn ab und lass das Restwasser ablaufen. Dann das alte Becken demontieren.
- Anzeichnen & Bohren: Mit Wasserwaage und Zollstock die Bohrlöcher für das neue Becken anzeichnen. Höhe vorher festlegen (Standard: ca. 85 cm Oberkante)! Beim Bohren in Fliesen: ohne Schlagfunktion starten und die Stelle mit Kreppband abkleben, damit der Bohrer nicht wegrutscht.
- Der Profi-Tipp: Montiere die Armatur und das Ablaufventil am Waschbecken, solange es noch gemütlich auf zwei Holzböcken liegt. Wenn es erst an der Wand hängt, ist das eine furchtbare Fummelei von unten.
- Becken an die Wand: Becken auf die Stockschrauben setzen, mit den Kunststoff- und Metallscheiben sichern und festziehen. Aber mit Gefühl, nicht anknallen bis die Keramik knackt!
- Wasser marsch: Die flexiblen Schläuche der Armatur an die Eckventile anschließen. Handfest anziehen, dann mit dem Schlüssel eine Vierteldrehung nachziehen – das reicht!
- Der Abfluss (Siphon): Den Siphon montieren. Das Waschbecken selbst hängt absolut waagerecht (Wasserwaage!). Das Gefälle für den Abfluss ist im Abflussrohr in der Wand.
- Die Abdichtung – der kritischste Punkt: Die Fuge zwischen Becken und Wand muss perfekt sein. Nimm Sanitär-Silikon, das beugt Schimmel vor. Sauber und gleichmäßig aufspritzen und mit einem Fugenglätter (nicht dem nassen Finger!) glattziehen. Wichtig: Das Silikon muss trocknen! Je nach Produkt braucht es mindestens 12, oft sogar 24 Stunden, bis es voll belastbar ist. Also Finger weg und nicht gleich volllaufen lassen!
- Die Dichtheitsprüfung: Wasser aufdrehen und eine Weile laufen lassen. Taste dann JEDE Verbindung (Eckventile, Siphon) mit einem trockenen Küchentuch ab. So siehst du auch den kleinsten Tropfen sofort.


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Die richtige Armatur: Hier nicht sparen!
Die Armatur ist das, was du jeden Tag anfasst. Hier am falschen Ende zu sparen, rächt sich schnell.
Hochdruck oder Niederdruck? Das ist die alles entscheidende technische Frage. Die meisten Haushalte haben zentrales Warmwasser und brauchen eine normale Hochdruck-Armatur. Die erkennst du an zwei Anschlussschläuchen. Wenn dein Warmwasser aber aus einem kleinen Boiler direkt unter dem Waschbecken kommt, brauchst du ZWINGEND eine Niederdruck-Armatur. Diese hat drei Anschlussschläuche. Wenn du hier die falsche einbaust, drückst du den Boiler kaputt!
Baumarkt vs. Fachhandel: Eine Armatur für 30 € aus dem Baumarkt hat oft eine billige Kartusche (das Herzstück) aus Plastik. Die hakt schnell und tropft nach wenigen Jahren. Eine gute Armatur aus dem Fachhandel kostet vielleicht 120-250 €, hat aber langlebige Keramikscheiben. Die läuft butterweich und hält ewig. Achte auf Prüfzeichen (z.B. DVGW), die sicherstellen, dass keine Schadstoffe ins Trinkwasser gelangen.
Ein letztes Wort vom Meister
Ein neues Waschbecken auszusuchen, kann richtig Spaß machen. Wenn du die Basics verstanden hast, triffst du eine kluge Wahl. Ein grundsolides Keramikbecken für 150 Euro, das fachmännisch eingebaut ist, ist eine tausendmal bessere Investition als ein überteuertes Designerstück mit einer undichten Silikonfuge.

Mein Rat: Nimm dir Zeit für die Auswahl. Und sei ehrlich zu dir selbst, wenn es an den Einbau geht. Die Wasseranschlüsse sind kein Hexenwerk, aber sie erfordern absolute Sorgfalt. Ein kleiner Fehler kann einen riesigen Wasserschaden verursachen. Wenn du auch nur den kleinsten Zweifel hast, investiere das Geld in einen Fachmann. Dann kannst du dir sicher sein, dass alles dicht ist und du lange Freude an deinem neuen Waschplatz hast.
Bildergalerie


Der Überlauf – ja oder nein?
Viele moderne Design-Waschbecken, besonders Aufsatzschalen, verzichten auf den Überlauf – das kleine Loch, das ein Überlaufen verhindern soll. Das sieht minimalistisch aus, birgt aber ein Risiko, wenn mal jemand den Stöpsel schließt und das Wasser laufen lässt. Die Entscheidung ist eine Abwägung zwischen Ästhetik und Praxistauglichkeit. Für Familienbäder oder Gästetoiletten ist ein Modell mit Überlauf die sicherere Wahl. In einem kontrollierten Masterbad kann man zugunsten des Designs darauf verzichten. Denken Sie daran: Ohne Überlauf benötigen Sie ein nicht verschließbares Ablaufventil.


Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)

- Fühlt sich warm und samtig an, nicht kalt wie Keramik.
- Ermöglicht extrem präzise, dünnwandige und fugenlose Designs.
- Kleine Kratzer lassen sich oft einfach herauspolieren.
Das Geheimnis? Mineralguss! Dieses Verbundmaterial aus Mineralien und Kunstharz, wie es z.B. bei Waschtischen von `Duravit` (DuraSolid®) oder `Burgbad` zum Einsatz kommt, bietet eine enorme gestalterische Freiheit und eine einzigartige Haptik.


Aufsatzwaschbecken: Sie thronen wie eine Skulptur auf einer Konsole oder einem Unterschrank und sind ein starkes Design-Statement. Sie bieten Flexibilität bei der Platzierung und betonen die Form des Beckens.
Einbauwaschbecken: Sie werden von oben oder unten in die Waschtischplatte eingelassen und schaffen eine ruhige, oft pflegeleichte Oberfläche. Ideal für einen cleanen Look, bei dem die Funktion im Vordergrund steht.
Die Wahl hängt vom gewünschten Stil und dem Pflegeaufwand ab: Aufsatzbecken erfordern mehr Reinigung um den Sockel herum, während Einbaubecken eine nahtlosere Fläche bieten.


Wussten Sie schon? Die durchschnittliche Lebensdauer eines Keramikwaschbeckens liegt bei über 20 Jahren, oft überdauert es sogar die restliche Badeinrichtung.
Diese Langlebigkeit macht Keramik zu einer nachhaltigen Wahl. Während andere Materialien vielleicht trendiger wirken, ist die Investition in ein hochwertiges Keramikbecken von Marken wie `Keramag` oder `Laufen` eine Entscheidung für Jahrzehnte. Die harte, gebrannte Glasur widersteht Kratzern und Chemikalien und sieht auch nach vielen Jahren noch fast wie neu aus, was den Austauschzyklus erheblich verlängert.


Achtung, Spritzgefahr! Ein häufiger Fehler ist die falsche Kombination von Armatur und Becken. Ein hoher Auslauf bei einer flachen Schale oder ein zu kurzer Auslauf, bei dem man sich die Hände kaum waschen kann, sind Ärgernisse im Alltag. Eine gute Faustregel: Der Wasserstrahl sollte idealerweise direkt auf die Ablauföffnung treffen, nicht auf die schräge Beckenwand. Viele Hersteller wie `Hansgrohe` testen ihre Armaturen mit Becken verschiedener Hersteller (ComfortZone Test) und geben Empfehlungen für spritzfreie Kombinationen.

Die oft übersehene „Hahnlochbank“ ist der Bereich des Waschbeckens, in dem die Löcher für die Armatur und ggf. den Exzenter (Stöpsel-Hebel) vorgebohrt sind. Achten Sie darauf, ob Sie eine Ein-, Zwei- oder Dreiloch-Armatur benötigen. Eine breite Hahnlochbank bietet zudem eine praktische Ablagefläche für Seife oder Zahnbürste – ein kleines Detail mit großer Wirkung im täglichen Gebrauch.


- Matte Oberflächen: Verwenden Sie milde, nicht scheuernde Reiniger und ein weiches Mikrofasertuch. Aggressive Mittel können die matte Struktur angreifen und zu Glanzstellen führen.
- Glaswaschbecken: Ein einfacher Glasreiniger oder eine Essig-Wasser-Mischung entfernt Wasserflecken und Seifenreste. Vermeiden Sie kratzende Schwämme.
- Naturstein: Nutzen Sie ausschließlich pH-neutrale Reiniger. Saure oder stark alkalische Produkte können den Stein verätzen und stumpf machen. Regelmäßiges Imprägnieren schützt vor Flecken.


Glas im Bad? Ja, aber bitte richtig! Moderne Glaswaschbecken bestehen aus thermisch vorgespanntem Sicherheitsglas, das extrem stoß- und schlagfest ist. Es ist weitaus robuster als man denkt. Der Vorteil liegt in der einzigartigen Optik – von klarem über satiniertes bis hin zu farbigem oder strukturiertem Glas. Der Nachteil: Kalkflecken sind schneller sichtbar. Wer aber die brillante, leichte Ästhetik liebt und regelmäßiges Abwischen nicht scheut, findet hier ein echtes Highlight.


„Gutes Design ist, wenn man ein Produkt gerne benutzt.“ – Dieter Rams
Dieses Zitat des legendären Designers trifft den Nagel auf den Kopf. Ein Waschbecken ist mehr als nur ein Objekt, es ist ein täglich genutzter Gegenstand. Die Haptik des Materials, die Höhe der Kanten und die Tiefe der Mulde bestimmen, ob die Nutzung angenehm ist. Fassen Sie die Materialien im Fachhandel ruhig mal an. Fühlt sich die kühle Glätte von Stahl-Email von `Kaldewei` oder die samtige Oberfläche von Mineralguss für Sie besser an?


Der Siphon, also das Geruchsverschluss-Rohr unter dem Waschbecken, wird oft stiefmütterlich behandelt und im Unterschrank versteckt. Doch bei freischwebenden Waschtischen oder Konsolen wird er zum sichtbaren Designelement. Statt des Standard-Plastikrohrs gibt es formschöne Design-Siphons aus verchromtem Messing, Edelstahl oder sogar in Mattschwarz oder Gold. Eine kleine Investition, die den Look komplettiert.

Passt das auch an meine Wand?
Besonders bei wandhängenden Waschbecken ist die Stabilität der Wand entscheidend. Ein großes Keramikbecken kann inklusive Wasserfüllung schnell 30-40 kg wiegen. In einer soliden Massivwand ist die Montage mit den richtigen Dübeln unproblematisch. Bei Leichtbauwänden (z.B. Gipskarton) ist Vorsicht geboten! Hier muss ein spezielles Montageelement oder eine Verstärkung in der Wand vorhanden sein, um die Last sicher abzutragen. Im Zweifel immer einen Fachmann die Wand prüfen lassen.


Edelstahl-Waschbecken: Lange Zeit der Küche vorbehalten, erobern sie dank Marken wie `Alape` auch das Bad. Ihr Look ist puristisch, industriell und extrem hygienisch. Die nahtlose Verarbeitung macht sie pflegeleicht.
Stahl-Email-Waschbecken: Hier wird ein Stahlkern mit einer glasartigen Emaille-Schicht verschmolzen. Das Ergebnis, perfektioniert von `Kaldewei`, ist porenfrei, kratzfest, UV-beständig und extrem langlebig.
Beide sind eine Hommage an Klarheit und Robustheit – perfekt für moderne, minimalistische Bäder.


Farbe wagen! Weiß ist der Klassiker, aber die aktuellen Trends gehen zu mehr Individualität. Waschbecken in Mattschwarz setzen einen dramatischen Akzent, während zarte Pastelltöne oder erdige Farben wie Greige oder Salbei eine wohnliche, sanfte Atmosphäre schaffen. Hersteller wie `Villeroy & Boch` bieten mit ihrer „Artis“-Kollektion eine breite Palette an Bicolor-Waschbecken, bei denen die farbige Außenseite auf eine strahlend weiße Innenseite trifft – ein subtiler, aber wirkungsvoller Hingucker.


- Prüfen Sie auf Haarrisse: Lassen Sie etwas Wasser im Becken stehen oder fahren Sie mit dem Fingernagel über die Oberfläche.
- Kontrollieren Sie die Glasur: Gibt es Abplatzungen, besonders um den Abfluss oder die Hahnlöcher?
- Passt die Norm? Alte Anschlüsse für Abfluss und Armatur entsprechen oft nicht den heutigen Standards und erfordern Adapter.
Ein echtes Vintage-Becken hat Charme, aber diese schnelle Prüfung bewahrt Sie vor einem Fehlkauf, der mehr Ärger als Freude macht.


Wichtiger Punkt: Die richtige Montagehöhe. Die Standardhöhe für die Oberkante des Waschbeckens liegt zwischen 85 und 95 cm. Dies ist ein guter Richtwert, aber nicht in Stein gemeißelt. Wenn die Hauptnutzer deutlich größer oder kleiner sind, oder wenn Kinder das Becken leicht erreichen sollen, kann eine individuelle Anpassung den Komfort erheblich steigern. Bei Aufsatzwaschbecken gilt diese Höhe für die Oberkante des Beckens, nicht für die Trägerplatte!

Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts können spezielle Hygiene-Glasuren wie „CeramicPlus“ von Villeroy & Boch oder „KeraTect“ von Geberit den Reinigungsaufwand um bis zu 90 % reduzieren.
Diese innovativen Oberflächenveredelungen sind keine reine Marketing-Idee. Sie verändern die Oberflächenstruktur der Keramik auf mikroskopischer Ebene, sodass Wasser zu Perlen zusammenfließt (Lotuseffekt) und Schmutz sowie Kalk einfach mitnimmt. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch den Einsatz von aggressiven Reinigungsmitteln.


Lohnt sich ein Doppelwaschtisch wirklich?
Für Paare oder Familien, die das Bad oft gleichzeitig nutzen, ist er ein Segen, der den morgendlichen Stress reduziert. Bedenken Sie aber den Platzbedarf: Sie benötigen mindestens 120 cm, besser 140-160 cm Breite, damit beide Personen bequem Platz haben. Außerdem verdoppeln sich die Kosten für Becken und Armaturen sowie der Installationsaufwand. In kleineren Bädern kann ein einziges, aber breiteres Waschbecken mit zwei Armaturen ein cleverer Kompromiss sein.


Ein Waschbecken muss nicht immer auf einem Schrank stehen. Eine schwebende Konsole aus Massivholz, wasserfest behandeltem Multiplex oder sogar Beton schafft einen leichten, luftigen Look. Sie lässt das Bad größer wirken und ist ideal, um schöne Handtuchkörbe darunter zu platzieren. Wichtig ist hier eine stabile Wandverankerung und die Wahl eines eleganten Design-Siphons, da die gesamte Technik sichtbar bleibt.


- Das Wasser plätschert leise in die Schale.
- Kein lautes „Klong“, wenn man mal einen Gegenstand ablegt.
- Die Armatur lässt sich sanft und geräuschlos bedienen.
Das Geheimnis? Die Materialkombination und Qualität! Schwere Keramik oder Mineralguss schlucken Schall besser als dünner Stahl. Hochwertige Armaturen von Marken wie `Grohe` oder `Dornbracht` verfügen über Keramikkartuschen, die eine leise und präzise Bedienung über Jahre sicherstellen.

Armatur an der Wand: Schafft eine sehr aufgeräumte, leicht zu reinigende Fläche auf dem Waschtisch. Die Installation ist jedoch aufwändiger, da die Anschlüsse in der Wand verlegt werden müssen. Eine Entscheidung, die in der Rohbauphase fallen sollte.
Armatur auf dem Becken: Der Klassiker. Einfach zu installieren und auszutauschen. Die Hahnlochbank bietet oft noch etwas Ablagefläche.
Armatur auf der Platte: Ideal für Aufsatzschalen ohne Hahnloch. Bietet Flexibilität bei der Positionierung (links, rechts, hinten) und betont den Solitär-Charakter des Beckens.


Der unscheinbare Perlator, das kleine Sieb am Auslauf der Armatur, kann den Wasserverbrauch um bis zu 50 % senken.
Er mischt dem Wasserstrahl Luft bei. Das Ergebnis ist ein voller, weicher Strahl, obwohl deutlich weniger Wasser fließt. Moderne Eco-Armaturen, wie die „EcoSmart“-Technologie von `Hansgrohe`, begrenzen den Durchfluss von vornherein auf ca. 5 Liter pro Minute, ohne dass man auf Komfort verzichten muss. Eine einfache und wirkungsvolle Methode, täglich Wasser und Energie zu sparen.


Die Form folgt nicht nur der Funktion, sondern auch dem Gefühl. Ein rundes oder ovales Becken wirkt weich, organisch und harmonisch. Es bricht die oft strengen, geraden Linien im Bad auf und schafft eine einladende Atmosphäre. Eckige, rechteckige Becken hingegen stehen für Klarheit, Struktur und Modernität. Sie fügen sich perfekt in ein minimalistisches, architektonisch geprägtes Umfeld ein. Überlegen Sie, welche Stimmung Ihr Bad ausstrahlen soll.


Poliertes Chrom: Der zeitlose Klassiker. Glänzend, langlebig und passt zu fast jedem Stil. Nachteil: Fingerabdrücke und Wasserflecken sind schnell sichtbar.
Gebürsteter Edelstahl/Nickel: Wirkt moderner, wärmer und matter. Der große Vorteil: Flecken und Fingerabdrücke fallen kaum auf, was die Pflege erleichtert. Ideal für ein unkompliziertes, aber hochwertiges Finish.
Die Wahl ist eine Frage des persönlichen Geschmacks und des gewünschten Pflegeaufwands.


Waschtische, bei denen Becken und Ablagefläche aus einem Guss bestehen, sind der Inbegriff des puristischen Designs. Keine Fugen, keine Kanten, in denen sich Schmutz sammeln kann. Die Reinigung ist ein Traum. Materialien wie Mineralguss, Corian® oder Stahl-Email machen diese nahtlosen Formen möglich. Sie wirken besonders edel in großzügigen Bädern, wo ihre monolithische Form voll zur Geltung kommt.
Beton im Bad? Was nach rauer Baustelle klingt, ist in Form von Sichtbeton-Waschbecken ein absoluter Designtrend. Jedes Stück ist ein Unikat mit individueller Textur und feinen Lufteinschlüssen. Die Oberfläche wird speziell versiegelt, um sie wasser- und schmutzabweisend zu machen. Beton-Waschbecken sind schwer und setzen einen kühlen, architektonischen Akzent. Sie passen perfekt zu Holz, schwarzen Armaturen und einem industriellen Einrichtungsstil.


