Ein kindgerechtes Esszimmer, das auch Erwachsenen gefällt

von Elisa Meyer

Mit Kindern werden Mahlzeiten schnell zur Unfallquelle. Vom ersten Brei bis zur ersten Cola und darüber hinaus lauern immer wieder Verschmutzungs-Gefahren. Mal ist es pürierter Kürbis, mal Tomatensoße oder der Inhalt einer Saftflasche, die auf Wänden, Stühlen oder dem Fußboden landen. Kein Grund, beim Essen mit Kindern auf Stil und ästhetische Einrichtung zu verzichten! Unsere Tipps und Tricks helfen Ihnen, den Essbereich oder das Speisezimmer so zu gestalten, dass sie chic und pflegeleicht zugleich sind.

Mit Kindern können Mahlzeiten auch schön sein

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Kleine Kniffe mit großer Wirkung und Reinheitsgarantie

Die Grundvoraussetzung für Sauberkeit beim Essen schaffen Sie lange bevor Ihr Baby an gemeinsamen Mahlzeiten teilnimmt. Schon beim Streichen der Wände und bei der Auswahl von Möbeln können Sie viel dafür tun, dass Ihr Essbereich bzw. -zimmer auf Dauer schön bleibt.

Tipp: Setzen Sie um den Tisch herum auf Einfarbigkeit, denn so lassen sich eventuelle Spritzer einfacher überdecken. Bewahren Sie zu diesem Zweck einen Teil der verwendeten Wandfarbe auf, um Flecke und andere kleine Schäden jederzeit überstreichen zu können. Noch cleverer ist es, abwischbare Produkte zu verwenden. Die Auswahl in diesem Bereich ist ebenso groß wie bei herkömmlichen Farben, sodass Sie völlig frei sind bei der Gestaltung. Alternativ können Sie kritische Bereiche mit sogenanntem Tapetenschutz versehen – einer transparenten Flüssigkeit, die den Untergrund wisch- und scheuerfest macht. Eine Maßnahme, die auch um den Lichtschalter herum große Wirkung zeigt!

Der Boden um oder unter dem Tisch ist beim Essen mit Kindern besonders gefährdet – denn neben Krümeln und Speisepartikeln landen hier gelegentlich auch Besteck- oder Geschirrteile. Gut, wenn Sie auf unempfindliche Materialien setzen und sich bei der Auswahl möglicher Beläge für eine pflegeleichte Variante entscheiden. Ist es dafür bereits zu spät, helfen Bodenschutzmatten, die Sie in nahezu allen Größen und in zahlreichen Dekors kaufen können. Sie verhindern nicht nur Flecke, sondern bewahren den Untergrund auch vor Kratz- und Schlagspuren wie sie durch unachtsam gerückte Stühle oder herunterfallende Gegenstände entstehen können.

Setzen Sie im Esszimmer auf Einfarbigkeit

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Ein Kinderfreundliches Esszimmer einrichten

Das Herzstück des Essbereiches bzw. -zimmers sind die Möbel, die Sie dafür auswählen. Achten Sie hier auf die Qualität und geben Sie lieber ein paar Euro mehr aus als sich mit unattraktiven Zwischenlösungen zu begnügen. Massivholztische müssen beim Essen mit Kindern kein Tabu sein, wenn Sie sich für Hartholz entscheiden und die Oberfläche regelmäßig nachbehandeln. Um passende Stühle oder Hocker ergänzt strahlt das Naturmaterial viel Wärme und Wertigkeit aus – und macht gemeinsame Mahlzeiten zu einem schönen, sinnlichen Erlebnis.

Achtung: Voraussetzung dafür ist, dass Ihr Kleines die richtige „Arbeitshöhe“ hat, um am Tisch zu agieren. Für einen einfachen Babysitz wird es schnell zu groß; auf einem gewöhnlichen Stuhl fühlt es sich dagegen noch lange zu klein. Ein sorgfältig ausgewählter Hochstuhl ist der beste Garant für unfallfreies und sauberes Essen. Verstellbare Sitz- und Fußflächen bringen Ihr Kind auf das Niveau, das seiner Körpergröße entspricht und der fachmännisch austarierte Schwerpunkt verhindert ein Umkippen. Die Spezial-Möbel sind in zahlreichen Designs, Farben und Preisklassen erhältlich – und können Ihr Kind bis ins Jugendalter hinein begleiten.

In der Regel gehört zum Hochstuhl ein Set passender Kissen, mit dem Sie die Sitzöffnung verkleinern und bequemer machen können. Zugleich ist dieses Zubehör die beste Anregung für sonstige Sitzmöbel im Esszimmer – denn es zeigt, wie einfach es sein kann, Komfort und Hygiene zu verbinden. Das Grundprinzip der abnehm- und waschbaren Polster lässt sich problemlos auf andere Stühle bzw. Hocker oder Bänke und sogar das Esszimmer-Sofa übertragen. Einzeln erhältliche

– Couchbezüge
– Stuhlhussen
– Sitzkissen

sind eine ebenso praktische wie stilvolle Lösung, um Sitzmöbel zu schützen. Sie können bei Bedarf gereinigt oder ausgetauscht werden – und passen sich auf Wunsch an die Jahreszeiten, saisonale Ereignisse und wechselnde Vorlieben an.

Mit einem Hochstuhl wird jede Mahlzeit sauber und friedlich sein

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Esszimmer-Pflege auf indirektem Weg

All diese Tipps und Vorschläge nutzen jedoch nichts, wenn Ihr Baby keine Tischmanieren hat. Auch wenn es im ersten Moment etwas komisch klingt: Mit dem Einüben gewisser Regeln können Sie gar nicht früh genug beginnen.

Einer der obersten Grundsätze lautet, dass Essen eine eigenständige Tätigkeit ist. Viele Eltern versuchen ihr Kind beim Füttern abzulenken und/oder lassen es dabei spielen. Doch wenn ein Baby von Anfang an lernt, dass am gedeckten Tisch keine Bauklötze gestapelt oder Kletterübungen gemacht werden, kann es sich viel besser auf den Ess-Vorgang konzentrieren.

Tipp: Kleine Rituale helfen ihm, Mahlzeiten von Spielzeiten zu unterscheiden – etwa, indem Sie ihm sein Lätzchen umbinden und sein Geschirr bereit stellen. Vermeiden Sie es, ihm Teller und Tasse als Beschäftigungs-Material anzubieten; auch wenn dahinter die Absicht steckt, es mit eigenständigem Trinken vertraut zu machen. Diesen komplizierten Vorgang bewältigt es nur durch Übung und mit Ihrer Unterstützung.

Abgesehen davon ist Vorbildwirkung immer noch die beste Erziehungs-Methode. Jedes Kind möchte „groß“ sein und ahmt am liebsten die Handlungen seiner Eltern nach. Wenn Sie selbst entspannt am Tisch sitzen, die Essgeräte zweckmäßig gebrauchen und Freude an verschiedenen Speisen zeigen, wird Ihr Kleines dieses Verhalten über kurz oder lang imitieren – und den Aufenthalt im Esszimmer zu einem angenehmen Erlebnis für die ganze Familie machen.

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Elisa Meyer

Elisa Meyer ist eine der Hauptautoren des Archzine Online Magazins und hat über 1000 interessante Artikel verfasst. Ihr akademischer Weg begann in Bremen am Hermann-Böse-Gymnasium und führte sie zum Studium der Journalistik und Kommunikation an der Universität Leipzig.