Dein Projekt Kinderzimmer-Schrank: So baust du ein Möbelstück fürs Leben – ein ehrlicher Guide

Ich hab in meiner Werkstatt schon so einiges gezimmert. Aber ganz ehrlich? Nichts ist so besonders wie ein Möbelstück für ein Kinderzimmer. Ich weiß noch genau, wie ich den ersten Schrank für meine Tochter gebaut habe. Aus massivem Buchenholz, warm und absolut bombensicher. Über die Jahre hat der alles mitgemacht: Strampler, Spielzeug, die ersten Liebesbriefe und schwere Schulbücher. Heute, viele Jahre später, steht er immer noch. Jede Kerbe eine kleine Geschichte. Das ist es, was ein gutes Möbel ausmacht. Es ist mehr als nur Stauraum – es ist ein treuer Begleiter.

Viele Eltern sind unsicher, das merke ich immer wieder. Sie sehen die Hochglanz-Schränke in Möbelhäusern und fragen sich, ob Qualität wirklich so teuer sein muss. Manchmal ja, aber oft eben nicht. Einen richtig guten Schrank zu bauen, ist kein Hexenwerk. Es braucht einen klaren Plan, das richtige Material und saubere Arbeit. Und genau das kannst du auch selbst schaffen.

Dein Start in 5 Minuten: Weg mit der Angst vorm weißen Blatt!

Bevor wir über Holz und Schrauben reden, machen wir mal was ganz Einfaches. Schnapp dir jetzt einen Zettel und einen Stift. Ernsthaft, tu’s! Zeichne mal ganz grob, wie dein Traumschrank aussehen soll. Das muss keine Kunst werden, eine Kritzelskizze reicht völlig!

• Wie hoch und breit darf er maximal sein? (Miss den Platz aus!)
• Soll eine Kleiderstange rein? Wenn ja, wie breit?
• Wie viele Fächer brauchst du für Pullis und T-Shirts?
• Sollen unten vielleicht ein, zwei große Schubladen für Spielzeug hin?

Diese 5-Minuten-Übung ist der wichtigste erste Schritt. Sie macht dein Projekt sofort greifbar und aus einer vagen Idee wird ein konkretes Ziel. Fertig? Super, dann lass uns ans Eingemachte gehen.

Das Fundament: Welches Holz für deinen Schrank?

Die Materialwahl ist die erste große Entscheidung. Sie bestimmt nicht nur die Optik, sondern auch, wie robust der Schrank wird und – ganz wichtig – wie gesund er für dein Kind ist. Es gibt keine pauschal richtige Antwort, nur die, die zu dir, deinem Budget und deinen Fähigkeiten passt.

Massivholz: Der Klassiker mit Charakter

Echtes Holz ist einfach was Besonderes. Es lebt, es duftet und es wird mit den Jahren immer schöner. Ein riesiger Vorteil: Du kannst es immer wieder reparieren. Kratzer abschleifen, Dellen rausdämpfen, neu ölen – alles kein Problem.

• Kiefer: Super für den Anfang, weil es sich leicht bearbeiten lässt und günstig ist. Rechne mal mit ca. 20-30 € pro Quadratmeter. In Sachen Robustheit ist es okay, sagen wir eine Schulnote 3. Es bekommt schneller mal eine Delle, aber das gibt dem Ganzen auch Charme. Mein Tipp: Unbehandelt lassen, es dunkelt wunderschön golden nach.
• Buche: Das ist mein persönlicher Allrounder für Kindermöbel. Hart, schwer, stabil und extrem belastbar. Robustheit: eine glatte 1 bis 2. Optisch sehr ruhig und feinporig. Mit ca. 40-60 €/m² ist es teurer, aber die Investition in die Stabilität lohnt sich absolut.
• Eiche: Das ist die Königsklasse. Extrem hart, unverwüstlich und strahlt eine immense Wertigkeit aus. Robustheit: Definitiv eine 1. Hat aber auch seinen Preis, da bist du schnell bei 80 €/m² und mehr. Ein Schrank aus Eiche ist eine Anschaffung für die Ewigkeit.

Plattenwerkstoffe: Die praktischen Alleskönner

Die meisten modernen Möbel bestehen aus Platten. Sie sind günstiger, verziehen sich nicht und du bekommst sie in riesigen Formaten. Aber auch hier gibt es gewaltige Unterschiede.

• MDF (Mitteldichte Faserplatte): Die perfekte Wahl, wenn du den Schrank später deckend lackieren willst. Die Oberfläche ist spiegelglatt. Kostenpunkt: ca. 15-25 €/m². Robustheit: eine solide 3. Achtung! Beim Sägen entsteht ultrafeiner Staub. Trage bitte unbedingt eine gute Atemschutzmaske (FFP2 oder besser) und sauge alles gut ab.
• Spanplatte: Die Budget-Lösung, oft schon für unter 15 €/m² zu haben. Für den Korpus ist sie okay, aber die Kanten sind empfindlich und Schrauben können bei starker Belastung ausreißen. Robustheit: eher eine 4. Wenn du sie nimmst, dann achte auf eine hohe Dichte und eine widerstandsfähige Beschichtung.
• Multiplex: Das Zeug ist der Hammer und mein Favorit unter den Platten. Besteht aus vielen verleimten Holzschichten und ist dadurch unfassbar stabil und biegefest. Die sichtbaren Kanten sind schon ein Design-Statement für sich. Robustheit: locker eine 1. Mit 35-50 €/m² ist sie teurer, aber du baust damit quasi einen Panzer. Ideal für lange Regalböden!

Gut zu wissen: Gerade im Kinderzimmer ist Wohngesundheit das A und O. Achte bei Plattenwerkstoffen unbedingt auf die Emissionsklasse E1 (gesetzlicher Standard) oder besser noch auf das Siegel „Blauer Engel“. Das garantiert, dass da so gut wie keine schädlichen Stoffe ausdünsten.

Die Konstruktion: So wird aus dem Kasten ein solides Möbel

Ein Schrank ist im Grunde nur eine Kiste. Aber die Details machen den Unterschied zwischen „wackelt nach zwei Jahren“ und „hält eine Ewigkeit“.

Der Korpus und die magische Rückwand

Für die Verbindung der Seitenteile mit Boden und Deckel sind Holzdübel und Leim die klassische, stabile Methode. Das erfordert aber präzises Bohren – eine Dübellehre ist hier Gold wert. Einfacher für Heimwerker sind spezielle Möbelverbinder-Schrauben.

Aber der eigentliche Profi-Tipp betrifft die Rückwand. Nagel sie nicht einfach nur hinten drauf! Das ist der häufigste Grund für wackelige Schränke. Viel stabiler wird es, wenn du die Rückwand in eine Nut einsetzt. Klingt kompliziert? Ist es nicht! Hier ein kleiner Trick für die Handkreissäge: Spanne ein gerades Brett mit Schraubzwingen als Anschlag auf deine Korpusplatte. Stelle die Schnitttiefe deiner Säge auf ca. 5-8 mm ein und fahre mit der Säge an dem Brett entlang. Zack, hast du eine perfekte, saubere Nut. Die eingeschobene Rückwand versteift den ganzen Schrank enorm.

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Türen, die perfekt schließen

Schief hängende Türen entlarven jeden Schrank sofort als Amateur-Projekt. Vergiss einfache Scharniere. Der Standard sind Topfscharniere, die du in alle Richtungen justieren kannst. Dafür brauchst du einen 35-mm-Forstnerbohrer. Kleiner Tipp: Bei den Scharnieren nicht sparen. Mit Marken wie Hettich oder Blum machst du absolut nichts falsch. Die kosten pro Stück vielleicht 2-4 €, aber die Einstellmöglichkeiten und die butterweiche Funktion sind es wert.

Schubladen, die sanft gleiten

Bei Schubladen machen die Führungen den Unterschied. Statt billiger Rollenführungen investiere lieber in Kugelführungen mit Vollauszug. Damit kannst du die Schublade komplett rausziehen. Noch besser, gerade im Kinderzimmer: Auszüge mit Soft-Close-Funktion. Das verhindert nicht nur Lärm, sondern auch eingeklemmte Finger.

Typische Anfängerfehler (und wie du sie locker vermeidest)

Jeder macht Fehler, ich auch. Wichtig ist, aus ihnen zu lernen. Hier sind die Top 3, die du dir sparen kannst:

1. Das durchgebohrte Topfband: Der Klassiker! Du bohrst das Loch für das Scharnier zu tief und der Bohrer schaut vorne aus der schönen neuen Tür raus. Extrem ärgerlich! Lösung: IMMER zuerst an einem Stück Restholz üben. Und markiere dir die Bohrtiefe am Bohrer mit einem Streifen Klebeband als Stopper.
2. Der wackelige Korpus: Du baust alles zusammen und der Schrank tanzt den Wackeldackel. Der Grund ist fast immer eine nur aufgenagelte Rückwand. Lösung: Nimm dir die Zeit und nute die Rückwand ein (siehe oben). Das ist der Unterschied zwischen einem Möbelstück und Brennholz.
3. Ungenauer Zuschnitt: Wenn die Winkel nicht 100%ig stimmen, wird am Ende alles schief. Lösung: Ganz ehrlich? Lass dir die großen Platten im Baumarkt oder im Holzfachhandel zusägen. Das kostet vielleicht 1-2 € pro Schnitt, aber es erspart dir graue Haare und das Ergebnis wird um Welten besser.

Sicherheit ZUERST: Darauf musst du schwören!

Ein Möbel im Kinderzimmer muss kletterfest, anlehnfest und reißfest sein. Hier gibt es keine Kompromisse.

Die Kippsicherung – eine absolute Notwendigkeit

Ich kann das nicht oft genug sagen: Jeder hohe Schrank in einem Kinderzimmer MUSS an der Wand befestigt werden! Das ist keine Empfehlung, das ist ein Befehl. Ein kletterndes Kind kann den Schrank zum Umstürzen bringen. Die Befestigung hängt von deiner Wand ab:

• Beton- oder Ziegelwand: Ein 6er oder 8er Loch bohren, passenden Dübel rein, festschrauben. Easy.
• Gipskartonwand (Trockenbau): Hier brauchst du spezielle Hohlraumdübel aus Metall, die sich hinter der Platte aufspreizen. Normale Dübel halten hier nicht!
• Altbau: Klopf die Wand ab. Wenn du einen hohlen Bereich findest, versuche, einen Holzbalken vom Ständerwerk zu erwischen. Das ist der stabilste Ankerpunkt.

Oberflächen und Griffe ohne Risiko

Kleine Kinder nehmen alles in den Mund. Darum müssen Lacke, Öle oder Wachse für Kinderspielzeug geeignet sein. Achte auf die Norm DIN EN 71-3. Bei Ölen sind Marken wie Auro oder Osmo eine gute Wahl. Bei Lacken nimm welche auf Wasserbasis. Runde auch alle Kanten und Ecken am Schrank mit Schleifpapier leicht ab. Das verhindert böse Beulen bei Stößen. Wähle Griffe, die rund sind oder gleich Griffmulden, an denen man sich nicht verletzen kann.

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Dein Projektplan: Werkzeug, Kosten und Zeit

Du brauchst keine Profi-Werkstatt, aber ein paar Dinge sind unerlässlich: ein guter Akkuschrauber, Zollstock, Winkel, Wasserwaage und ein paar Schraubzwingen. Für den Zuschnitt, wie gesagt, ist die Handkreissäge mit Führungsschiene super, aber der Zuschnitt-Service im Baumarkt (z.B. Bauhaus, Hornbach) oder Holzfachhandel ist die nervenschonendere Alternative.

Deine Einkaufsliste und was der Spaß kostet

Was kommt da preislich auf dich zu? Hier eine grobe Einkaufsliste für einen soliden Schrank (ca. 90 cm breit, 180 cm hoch) aus beschichteter Spanplatte oder MDF:

• Plattenmaterial (zugeschnitten): ca. 120-180 €
• Rückwand (dünne Hartfaserplatte): ca. 15 €
• Beschläge (ca. 6 gute Topfscharniere, Schrauben, Dübel): ca. 40 €
• Schubladenführungen (2 Paar, Kugelgelagert mit Soft-Close): ca. 40-50 €
• Griffe, Kippsicherung, Leim und Kleinkram: ca. 30 €

Du landest also realistisch irgendwo zwischen 250 und 320 Euro. Nimmst du das schicke Multiplex und die besten Auszüge, können es auch 400-500 Euro werden. Dafür hast du dann aber auch ein Möbel, das die meisten gekauften Schränke in den Schatten stellt. Plane für dein erstes Projekt mal zwei volle Wochenenden ein. Hetz dich nicht. Gutes Handwerk braucht seine Zeit.

Ein letztes Wort aus der Werkstatt

Einen Schrank selbst zu bauen, hat nur am Rande mit Geldsparen zu tun. Es geht darum, etwas Einzigartiges zu schaffen. Etwas, das perfekt in den Raum und zum Leben deines Kindes passt. Du entscheidest über jedes Detail. Jeder Handgriff, jede Schraube schafft eine Verbindung.

Wirst du Fehler machen? Wahrscheinlich. Na und? Aus Fehlern lernst du am meisten. Am Ende wirst du unglaublich stolz auf ein stabiles, sicheres und selbstgebautes Möbelstück blicken, das dein Kind viele Jahre begleiten wird. Und dieses Gefühl, das kannst du in keinem Möbelhaus der Welt kaufen.

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Massivholz vs. Multiplex: Massivholz wie Buche oder Eiche ist der Klassiker für Langlebigkeit und eine warme Haptik. Es verzeiht Kratzer, die einfach abgeschliffen werden können. Multiplexplatten aus Birke sind die moderne, extrem stabile Alternative. Sie verziehen sich nicht, bieten eine coole Kanten-Optik und sind oft die erste Wahl für designorientierte Schreiner. Für welches Sie sich auch entscheiden, achten Sie auf eine FSC- oder PEFC-Zertifizierung.

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• Verstellbare Fachböden für die Zukunft einplanen.
• Zwei Kleiderstangen übereinander für kleine Kinderkleidung; die untere kann später entfernt werden.
• Eine integrierte, dimmbare LED-Leiste mit Bewegungsmelder – ein magisches Feature für Kinder.

Das Geheimnis? Ein mitwachsender Schrank, der sich über Jahre anpasst, statt nach der Kleinkindzeit nutzlos zu werden.

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Welche Oberflächenbehandlung ist kindersicher?

Die Antwort liegt in der Norm EN 71-3, dem Gütesiegel für Spielzeugsicherheit. Achten Sie darauf, dass Ihre Farben, Lacke oder Öle dieses Zertifikat tragen. Produkte von Marken wie Osmo (deren Hartwachs-Öle auf natürlichen Rohstoffen basieren) oder die wasserbasierten Lacke von AURO sind hier eine sichere Bank. Sie garantieren, dass keine schädlichen Stoffe ausdünsten, selbst wenn das Kind mal am Gitterbettchen oder der Schrankkante knabbert.

„Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Holzforschung kann die Verwendung von Massivholzmöbeln die Konzentration flüchtiger organischer Verbindungen (VOCs) in der Raumluft signifikant senken.“

Das bedeutet konkret: Ein Schrank aus echtem Holz, behandelt mit natürlichen Ölen, trägt aktiv zu einem gesünderen Raumklima im Kinderzimmer bei – ein unsichtbarer, aber unschätzbarer Vorteil gegenüber vielen folienbeschichteten Pressspanmöbeln.

Der häufigste Fehler: Die Maße der Holzteile planen, ohne die Materialstärke zu berücksichtigen. Wenn Ihr Korpus 60 cm tief sein soll und Sie 19 mm starke Platten verwenden, muss die Bodenplatte nicht 60 cm, sondern 60 cm minus zweimal 19 mm (für die Seitenwände) tief sein. Ein kleiner Denkfehler mit großer Wirkung, der am besten mit einer detaillierten Skizze vermieden wird.

Schubladen sind das Herzstück der Organisation. Für ein sanftes und sicheres Schließen sind hochwertige Auszüge entscheidend.

• Soft-Close-Auszüge: Sie verhindern lautes Zuschlagen und eingeklemmte Finger. Eine lohnende Investition in Komfort und Sicherheit.
• Vollauszüge: Erlauben es, die Schublade komplett herauszuziehen. So geht nichts in der hintersten Ecke verloren.

Hersteller wie Blum oder Hettich bieten hier Systeme an, die auch im professionellen Möbelbau eingesetzt werden und eine jahrelange, reibungslose Funktion garantieren.

Griffe sind die Schmuckstücke Ihres Möbels und lassen sich kinderleicht austauschen, um den Look anzupassen. Denken Sie über den Standard-Metallknopf hinaus: Lederlaschen für einen skandinavischen Touch, bunte Seilknoten für ein maritimes Zimmer oder handbemalte Holzfiguren, die eine Geschichte erzählen. So wächst das Design des Schranks mit dem Geschmack Ihres Kindes mit.

Der Schrank ist fertig, das Holz duftet und Sie sind stolz. Doch die Arbeit ist erst vorbei, wenn er sicher an der Wand befestigt ist. Ein absolutes Muss im Kinderzimmer!

Muss ich wirklich teure Schrauben verwenden?

Ja, es lohnt sich. Günstige Schrauben können leicht abbrechen oder der Kopf dreht durch. Investieren Sie in hochwertige Schrauben mit TORX-Antrieb (sternförmig), zum Beispiel von SPAX. Sie bieten eine viel bessere Kraftübertragung vom Akkuschrauber, reduzieren das Risiko des Abrutschens und sorgen für saubere, feste Verbindungen ohne das Holz zu spalten – gerade bei sichtbaren Verbindungen ein Segen.

Tipp für die Innenwände: Lassen Sie die Rückwand des Schranks nicht langweilig weiß. Kleben Sie eine Tapete mit einem verspielten Muster hinein oder spannen Sie einen schönen Stoff darüber. Jedes Mal, wenn die Schranktür aufgeht, sorgt das für einen Überraschungseffekt und verleiht dem selbstgebauten Möbel einen Hauch von Designer-Chic.

Niedrige Höhe für kleine Leute: Ein Schrank nach Montessori-Prinzipien ist niedrig genug, damit das Kind seine Kleidung selbst erreichen kann. Eine Kleiderstange auf 80-90 cm Höhe und offene Fächer im unteren Bereich fördern die Selbstständigkeit und das morgendliche Anzieh-Ritual wird zum Kinderspiel.

• Kiefer: Günstig, leicht zu bearbeiten und mit seiner markanten Maserung sehr lebendig. Perfekt für einen rustikalen oder skandinavischen Look. Nachteil: Es ist ein Weichholz und bekommt schneller Dellen.
• Buche: Deutlich härter, schwerer und widerstandsfähiger als Kiefer. Die feine, ruhige Maserung wirkt edel und zeitlos. Ideal für ein Möbelstück, das wirklich alles mitmachen soll.

Ein Kind öffnet und schließt eine Schranktür oder Schublade im Schnitt bis zu 10 Mal pro Tag.

Das sind über 3.500 Bewegungen im Jahr! Dieser Fakt allein rechtfertigt die Investition in hochwertige Scharniere und Auszüge. Achten Sie auf Markenqualität, die für mindestens 50.000 Zyklen getestet wurde. Das sichert die Funktion für die gesamte Kindheit und darüber hinaus.

Der perfekte Schliff: Für eine babyglatte Oberfläche ist die richtige Schleifreihenfolge entscheidend.

• Schritt 1: Starten Sie mit einer 120er Körnung, um grobe Unebenheiten zu beseitigen.
• Schritt 2: Wässern Sie das Holz leicht mit einem feuchten Tuch. Die Holzfasern stellen sich auf.
• Schritt 3: Nach dem Trocknen folgt der Feinschliff mit 180er oder sogar 240er Körnung. Das Ergebnis ist eine Oberfläche, die sich unglaublich weich anfühlt.

Verleihen Sie einer Tür eine zweite Funktion! Mit Tafellack (z.B. von „dupli-color“) wird eine Schranktür zur Kreativfläche für kleine Künstler. Eine andere Idee ist magnetische Farbe, die unter dem Endlack aufgetragen wird. So wird der Schrank zur flexiblen Galerie für Zeichnungen und Fotos.

Wie hoch gehört die Kleiderstange?

Eine Faustregel: Für Kleinkinder (2-5 Jahre) ist eine Höhe von ca. 80-100 cm ideal. Für Schulkinder (6-10 Jahre) planen Sie mit 110-130 cm. Der Profi-Tipp: Bohren Sie von Anfang an mehrere Reihen an Löchern im Abstand von 10 cm. So kann die Stange einfach mit dem Kind „mitwachsen“.

Die Kantenfrage: Scharfe Kanten sind im Kinderzimmer tabu. Nehmen Sie sich nach dem Zuschnitt Zeit, alle Kanten sorgfältig zu brechen. Das geht am besten mit einem kleinen Schleifklotz und 120er Schleifpapier oder noch sauberer mit einem kleinen Handhobel oder einer Oberfräse mit Abrundfräser. Das erhöht nicht nur die Sicherheit, sondern verleiht dem Möbel auch eine viel professionellere Optik.

„Gutes Design ist so wenig Design wie möglich.“ – Dieter Rams

Dieser Grundsatz des legendären Designers gilt auch für Kindermöbel. Ein schlichter, gut proportionierter Korpus ohne viel Schnickschnack ist zeitlos. Er überdauert kurzlebige Trends und kann später durch neue Griffe oder eine andere Farbe leicht an den Geschmack eines Teenagers angepasst werden.

• Ermöglicht kreative Formen und Rundungen, die mit Massivholz schwer umzusetzen sind.
• Die Oberfläche ist absolut glatt und perfekt für eine makellose Lackierung.
• Es ist extrem formstabil und verzieht sich nicht bei Feuchtigkeitsschwankungen.

Das Material? Hochwertiges Birkensperrholz, oft auch als Multiplex bekannt. Eine fantastische Wahl für moderne, langlebige Kindermöbel.

Die geheime Zutat für Stabilität: Die Rückwand. Schrauben Sie sie nicht einfach nur auf, sondern nutzen Sie eine eingenutete Rückwand. Fräsen Sie mit einer Oberfräse eine 5-8 mm tiefe Nut in die Innenseiten der Seitenteile, des Bodens und des Deckels. Die eingeschobene und verleimte Rückwand wirkt wie eine Aussteifung und macht den gesamten Korpus bombenfest und verwindungssteif.

Vergessen Sie nicht den letzten, emotionalen Schliff: Brennen oder fräsen Sie auf einer unauffälligen Stelle – etwa in einer Schublade oder an der Innenseite der Tür – eine kleine Widmung ein. „Gebaut für [Name des Kindes] von Mama/Papa, [Jahr]“. Das macht den Schrank zu einem unverwechselbaren Erbstück voller Liebe.

Braucht mein Schrank wirklich Füße?

Ja, aus zwei praktischen Gründen. Erstens schützt es den Korpus vor Feuchtigkeit beim Bodenwischen. Zweitens wirkt ein Schrank auf Füßen optisch leichter und weniger wuchtig im Raum. Schon 5-10 cm Abstand zum Boden machen einen riesigen Unterschied für die Ästhetik und erleichtern zudem das Saubermachen unter dem Möbelstück.

Leim ist stärker als das Holz selbst.

Eine korrekt ausgeführte Leimverbindung ist extrem belastbar. Wichtig dafür: Tragen Sie den Leim (z.B. Ponal Classic) dünn und gleichmäßig auf beide Holzteile auf und pressen Sie die Verbindung mit Schraubzwingen fest, bis kleine Leimperlen austreten. Diese nach dem Antrocknen mit einem scharfen Stechbeitel entfernen – für eine unsichtbare und bombenfeste Verbindung.

Denken Sie über die reine Aufbewahrung hinaus. Ein Schrank kann Teil eines größeren Konzepts sein. Planen Sie vielleicht eine Seite mit offenen Regalen, die fließend in einen kleinen Schreibtisch übergehen? Oder integrieren Sie eine gepolsterte Sitznische in den Schrankkorpus? Solche multifunktionalen Lösungen nutzen den Platz optimal und schaffen ein echtes Highlight im Zimmer.

Farbpsychologie im Kinderzimmer: Die Farbe des Schranks beeinflusst die Stimmung. Ein sanftes Salbeigrün oder Himmelblau wirkt beruhigend. Ein sonniges Gelb oder ein kräftiges Koralle setzt fröhliche, energetische Akzente. Anstatt den ganzen Schrank knallbunt zu streichen, probieren Sie es mit einer neutralen Grundfarbe (Weiß, Grau, Birke natur) und lackieren Sie nur eine einzelne Tür oder die Schubladenfronten in einer Akzentfarbe. Das wirkt modern und ist weniger überwältigend.