Kinderzimmer für zwei: So geht’s ohne Chaos – Ein Guide aus der Praxis

Zwei Kinder, ein Zimmer – wie schafft man Platz für Träume, Spiele und Lernen? Entdecken Sie kreative Lösungen für ein harmonisches Kinderzimmer!

von Verena Lange

Hey, schön, dass du hier bist! Wenn du gerade vor der Aufgabe stehst, ein Zimmer für zwei Kinder einzurichten, dann atme einmal tief durch. Du bist nicht allein. Ich hab in meiner Werkstatt schon unzählige Eltern gesehen, die mit dieser Herausforderung zu mir kamen. Die erste Idee ist oft: „Wir stellen einfach ein zweites Bett rein.“ Aber, ganz ehrlich, so einfach ist es selten.

Ein geteiltes Kinderzimmer ist eine der kniffligsten Planungsaufgaben im ganzen Haus. Hier geht es nicht nur um Deko, sondern darum, auf begrenztem Raum zwei kleine, persönliche Welten zu erschaffen. Es geht um Kompromisse, cleveren Stauraum und – das ist mein wichtigstes Anliegen – um Sicherheit.

Lass uns mal die Hochglanzkataloge beiseitelegen. Ich zeig dir als Handwerker, worauf es wirklich ankommt. Wie du mit ehrlichen Materialien und guter Planung einen Raum schaffst, der funktioniert, sicher ist und in dem sich beide Kinder wohlfühlen. Das ist kein Hexenwerk, sondern eine Mischung aus solidem Handwerk und gesundem Menschenverstand.

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Die Grundlage für alles: Eine ehrliche Bestandsaufnahme

Bevor du auch nur einen Gedanken an Möbel verschwendest, brauchst du einen Plan. Und der beginnt mit dem, was da ist. Nimm dir ein Maßband, Papier und einen Stift – das sind deine wichtigsten Werkzeuge für den Start. Viele überspringen diesen Schritt in ihrer Euphorie, aber das rächt sich später.

Miss den Raum exakt aus. Nicht nur Länge und Breite, sondern auch die Deckenhöhe! Zeichne einen einfachen Grundriss und markiere alles, was fest ist: Fenster, Türen (und in welche Richtung sie aufgehen), Heizkörper, Steckdosen. Diese Elemente geben den Rahmen vor. Ein Hochbett vor einem Fenster? Schlechte Idee. Ein Schrank, der die Tür blockiert? Ein tägliches Ärgernis.

Denken in Zonen: Jedem Kind sein eigenes Reich

Ein geteiltes Zimmer funktioniert am besten mit klaren Zonen. Das geht auch auf kleinstem Raum. Sprich mit deinen Kids, wenn sie alt genug sind. Wo wollen sie schlafen, wo brauchen sie Ruhe und wo wird getobt?

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  • Schlafzone: Hier muss Ruhe einkehren. Betten sollten nicht direkt an der Tür stehen. Das ist der privateste Bereich.
  • Spiel- & Kreativzone: Braucht Platz auf dem Boden. Ein robuster, warmer Bodenbelag wie Kork ist hier Gold wert.
  • Lernzone: Ein oder zwei Schreibtische brauchen gutes Licht und wenig Ablenkung. Mit dem Rücken zur Tür zu sitzen, macht viele Kinder nervös.

Diese Zonen müssen nicht durch Wände getrennt sein. Ein einfaches Regal als Raumteiler, ein Vorhang oder sogar eine andere Wandfarbe können eine Grenze ziehen. Das gibt den Kindern das Gefühl, einen eigenen Bereich zu haben, und das reduziert Konflikte ungemein.

Der Klassiker: Altersunterschied im Kinderzimmer

Was aber, wenn ein Kleinkind (3) und ein Schulkind (8) sich ein Zimmer teilen? Das ist eine der häufigsten Fragen, die ich höre. Hier musst du die Zonen noch cleverer planen. Das Schulkind braucht einen geschützten Schreibtischplatz, wo keine kleinen Hände an die Hausaufgaben kommen. Das Kleinkind braucht eine sichere Spielecke am Boden, ohne scharfe Kanten in der Nähe.

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Meine Lösung ist oft eine vertikale Trennung: Ein Hochbett für das ältere Kind schafft darunter Platz. Dieser Bereich kann dann zur geschützten Schreib- oder Leseecke werden. Die andere Zimmerhälfte wird zur gemeinsamen Spielzone, aber mit Regalen, die für das Kleinkind unerreichbar sind, um das Spielzeug des älteren Kindes sicher zu verstauen.

Das Herzstück: Die richtigen Möbel für zwei

Möbel im Kinderzimmer müssen eines sein: verdammt robust. Sie sind Klettergerüst, Höhle und manchmal auch Trampolin. Hier trennt sich schnell die Spreu vom Weizen. Billige Pressspanmöbel mit dünner Folie sehen oft schon nach einem Jahr aus wie ein Totalschaden.

Die Bettenfrage: Hoch, Etage oder doch zwei einzelne?

Das ist die erste große Entscheidung. Ein Etagenbett spart am meisten Grundfläche. Ein Hochbett schafft darunter eine komplett neue Nutzfläche. Zwei Einzelbetten geben jedem Kind mehr Autonomie, brauchen aber den meisten Platz.

Worauf du als Profi achten solltest:

  • Sicherheit geht vor! Achte auf die Norm DIN EN 747 für Etagen- und Hochbetten. Die regelt alles Wichtige, von der Höhe der Absturzsicherung (mindestens 16 cm über der Matratze) bis zur Stabilität. Wo findest du das? Such nach einem Aufkleber direkt am Bettgestell oder in der Produktbeschreibung online. Wenn da nichts steht: Finger weg!
  • Der Rüttel-Test: Das Bett darf nicht wackeln. Niemals. Wenn du im Möbelhaus am Ausstellungsstück rüttelst und es nachgibt, ist es Schrott. Massive Holzpfosten (mindestens 5×5 cm) und stabile Schraubverbindungen sind Pflicht.
  • Die Leiter: Die Sprossen sollten breit und flach sein, nicht rund. Das gibt kleinen Füßen im Halbschlaf mehr Halt. Eine leichte Neigung macht den Aufstieg einfacher und sicherer.

Ein kleiner Tipp aus der Werkstatt: Achte bei jedem Bett auf eine gute Belüftung der Matratze. Also immer ein Lattenrost, keine durchgehende Holzplatte! Sonst kann es schnell muffig riechen, weil die Feuchtigkeit nicht wegkann.

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Stauraum: Der heimliche Held jedes Kinderzimmers

Ich sag’s meinen Lehrlingen immer: Ein Projekt scheitert nicht am Design, sondern am fehlenden Stauraum. Im Kinderzimmer gilt das doppelt. Spielzeug, Bücher, Kleidung – alles braucht einen festen Platz, sonst versinkt der Raum im Chaos.

  • Nutz die Höhe! Hohe Regale bis fast unter die Decke schaffen mega viel Platz für Dinge, die selten gebraucht werden (Saisonkleidung, Erinnerungskisten). Aber Achtung: Solche Möbel müssen an der Wand gesichert werden! Das ist keine Empfehlung, sondern eine Pflicht.
  • Ein Mix aus offen und geschlossen: Offene Regale sind super für Bücher und schönes Spielzeug. Der ganze Kleinkram verschwindet aber am besten in Kisten und Schubladen. Das bringt sofort optische Ruhe rein.
  • Qualität bei Scharnieren: Nichts nervt mehr als klemmende Schubladen. Hier lohnt es sich, ein paar Euro mehr für gute Markenbeschläge auszugeben. Das sind die Teile, die jeden Tag benutzt werden.

Eine meiner Lieblingslösungen: Sitzbänke mit eingebauten Truhen. Die bieten eine gemütliche Sitzecke und schlucken unglaublich viel Spielzeug.

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Materialkunde für Eltern: Was du wirklich wissen musst

Im Baumarkt wirst du mit Begriffen bombardiert. Lass uns das mal entwirren. Hier ein kleiner Überblick ohne Fachchinesisch.

Massivholz (Kiefer, Buche, Eiche) ist das einzig Wahre. Es ist robust, langlebig und „atmet“. Eine Delle in Kiefernholz? Kannst du oft selbst reparieren! Kleiner Trick: Leg ein feuchtes Tuch auf die Delle und halte kurz ein heißes Bügeleisen drauf. Das Holz quillt auf und die Delle verschwindet oft. Massivholz kostet mehr, ist aber eine Investition fürs Leben. Kiefer ist weicher und günstiger, Buche extrem hart und widerstandsfähig.

Multiplexplatten (oft Birke) sind mein Favorit für moderne, stabile Möbel. Viele dünne Holzschichten sind kreuzweise verleimt, was die Platten extrem stabil macht. Ideal für Schreibtische und Bettkonstruktionen. Gutes Multiplex bekommst du im Holzfachhandel, nicht immer im Standard-Baumarkt.

MDF-Platten sind aus Holzfasern gepresst. Die Oberfläche ist superglatt und perfekt zum Lackieren. Aber: Die Kanten sind stoßempfindlich und bei Feuchtigkeit quellen sie auf. Reparaturen sind fast unmöglich. Wenn du MDF kaufst, achte auf die Kennzeichnung E1 oder den „Blauen Engel“ für eine formaldehydarme Verleimung.

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Die Oberfläche: Schutz für Holz und Kind

Das beste Holz nützt nichts, wenn die Oberfläche giftig ist. Die Norm, die du hier kennen musst, ist die DIN EN 71-3 („Spielzeugnorm“). Sie stellt sicher, dass sich keine Schadstoffe lösen, selbst wenn dein Kind daran leckt.

Meine Empfehlung sind geölte Oberflächen. Das Öl zieht ins Holz ein, lässt es atmen und fühlt sich warm an. Kratzer kann man einfach lokal anschleifen und nachölen. Lacke sollten unbedingt auf Wasserbasis sein und ebenfalls die DIN EN 71-3 erfüllen. Frag im Fachhandel gezielt danach!

Wand, Boden, Licht: Das Umfeld gestalten

Ein Raum ist mehr als seine Möbel. Die Umgebung macht die Atmosphäre.

Bei der Wandfarbe solltest du zu emissionsarmen, lösemittelfreien Farben greifen („Blauer Engel“). Ein praktischer Tipp: Streich die untere Wandhälfte (bis ca. 1,20 m) mit einer abwaschbaren Latexfarbe. Dort landen die meisten Fingerabdrücke und Malstifte.

Beim Boden sind Kork, Holz oder echtes Linoleum fantastisch. Sie sind warm, robust und pflegeleicht. Von Teppichboden rate ich oft ab, er ist ein Staubfänger. Ein kleiner, waschbarer Spielteppich ist die bessere, flexiblere Lösung.

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Beim Licht reicht eine Deckenlampe nicht aus. Arbeite wie die Profis mit drei Lichtebenen: Eine dimmbare Grundbeleuchtung, eine gute Schreibtischlampe und gemütliches Akzentlicht wie eine Leselampe am Bett.

Meine Sicherheits-Checkliste zum Abhaken

Hier gibt es keine Kompromisse. Ein Kinderzimmer muss ein sicherer Ort sein. Geh diese Liste durch, Punkt für Punkt.

  • [ ] Kippsicherheit: Alle hohen Möbel (Regale, Schränke) mit Metallwinkeln an der Wand befestigt?
  • [ ] Kanten: Sind alle Ecken und Kanten an den Möbeln abgerundet oder mit Kantenschutz versehen?
  • [ ] Standsicherheit: Wackelt nichts? Auch nicht auf unebenem Boden?
  • [ ] Kabel: Sind alle Kabel sicher in Kabelkanälen oder hinter Möbeln versteckt?
  • [ ] Steckdosen: Sind alle erreichbaren Steckdosen mit Kindersicherungen versehen?
  • [ ] Fenster: Sind die Fenstergriffe abschließbar, besonders wenn ein Bett in der Nähe steht?

Die zwei Metallwinkel zur Wandbefestigung kosten vielleicht 5 Euro im Baumarkt, dazu brauchst du noch ein paar Dübel und Schrauben. Frag dort nach, welche Dübel für deine Wand (z.B. Rigips oder massive Ziegelwand) die richtigen sind. Diese 15 Minuten Arbeit können Unfälle verhindern. Sparen an der Sicherheit ist immer die falsche Entscheidung.

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Budget & Zeit: Was kostet der Spaß wirklich?

Ein gutes Kinderzimmer muss kein Vermögen kosten. Man muss nur wissen, wo man investiert und wo man sparen kann.

Hier lohnt sich die Investition:

  • Matratzen: Guter Schlaf ist alles. Hier solltest du nicht sparen. Rechne mit 150-300 € pro guter Kindermatratze.
  • Bettgestell: Die Sicherheit hat Priorität. Ein stabiles Bett aus Massivholz oder Multiplex ist sein Geld wert.
  • Schreibtischstuhl: Ein mitwachsender, ergonomischer Stuhl (ca. 150-400 €) beugt Haltungsschäden vor.

Hier kannst du clever sparen:

  • Gebrauchtmöbel: Eine massive Kommode aus den 70ern ist oft besser als neuer Pressspan-Kram. Mit etwas Schleifpapier und neuem Öl oder Lack (ca. 20-40 €) sieht sie aus wie neu.
  • Deko & Textilien: Kissen, Vorhänge, Bilder – das lässt sich günstig finden oder wunderbar selbst machen.
  • DIY-Projekte: Eine Wand streichen oder ein einfaches Regal bauen ist für viele machbar.

Ganz grob zur Orientierung: Für eine Budget-Lösung mit viel Eigenleistung und Second-Hand-Möbeln solltest du mindestens 500-800 € einplanen. Für eine hochwertige Neueinrichtung mit langlebigen Möbeln landest du schnell bei 2.000-3.500 €. Plane für die reine Planung und Recherche ein paar Abende ein, für den Aufbau und das Streichen ein ganzes Wochenende.

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Wann der Profi ran muss

Ich bin ein großer Fan vom Selbermachen, aber kenn deine Grenzen. Hol dir Hilfe, wenn:

  • es um Elektroinstallationen geht. Immer. Ohne Ausnahme.
  • du komplexe Einbauten in Nischen oder Dachschrägen planst.
  • du dir den Bau eines wirklich sicheren Hochbettes nicht zutraust.

Manchmal ist es am Ende günstiger, einen Tischler für eine knifflige Lösung zu bezahlen, als teures Material zu verschwenden.

Ein Raum, der mitwächst

Denk zum Schluss daran: Kinder werden größer. Ein gutes Zimmerkonzept ist flexibel. Ein Hochbett, das man später zu zwei Einzelbetten umbauen kann, ist eine schlaue Sache. Plane nicht nur für heute, sondern für die nächsten fünf bis sieben Jahre. Dann habt ihr alle lange Freude an dem Raum, den ihr gemeinsam geschaffen habt. Ein Raum, der nicht nur aus Möbeln besteht, sondern aus guter Planung, solidem Handwerk und ganz viel Liebe.

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„Das Teilen eines Zimmers kann Kindern helfen, wichtige soziale Fähigkeiten wie Verhandeln, Teilen und Respektieren des persönlichen Raums anderer zu entwickeln.“ – Dr. Laurie Kramer, Professorin für Angewandte Familienstudien

Diese akademische Einsicht bestätigt, was viele Eltern aus Erfahrung wissen: Ein gemeinsames Zimmer ist mehr als nur eine praktische Notwendigkeit. Es ist ein tägliches Übungsfeld für Empathie und Kompromissbereitschaft, das die Geschwisterbindung auf einzigartige Weise stärken kann.

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Wie schafft man Privatsphäre ganz ohne Wände?

Der Trick liegt in visuellen und textilen Barrieren. Ein Vorhang, der an einer an der Decke montierten Schiene wie der VIDGA von IKEA hängt, kann ein Bett im Handumdrehen in eine private Koje verwandeln. Auch ein hohes, offenes Regal, wie das KALLAX, kann als luftiger Raumteiler dienen, der Licht durchlässt, aber dennoch zwei Bereiche klar voneinander abgrenzt.

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  • Setzen Sie auf Teppiche, um Zonen zu definieren. Ein runder, flauschiger Teppich für die Spielecke, ein strapazierfähiger Läufer für den Weg zum Bett.
  • Nutzen Sie Kopfhörer. Eine feste Regel könnte lauten: Wer Musik oder Hörspiele hören will, nutzt Kopfhörer.
  • Integrieren Sie Filzgleiter unter allen Stühlen und Kisten. Das reduziert den Lärmpegel enorm.
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Der ultimative Stauraum-Hack: Denken Sie vertikal und multifunktional. Statt einer flachen Spielzeugkiste sind stapelbare Systeme wie das TROFAST von IKEA ideal. Jedes Kind bekommt seine eigenen farbcodierten Boxen. Betten mit integrierten Schubladen, wie sie oft von Marken wie Paidi oder FLEXA angeboten werden, nutzen den Platz darunter optimal für Bettwäsche oder Saisonkleidung. So bleibt mehr freie Bodenfläche zum Spielen.

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Licht ist nicht gleich Licht. Ein zentrales Deckenlicht reicht selten aus. Planen Sie mindestens drei Lichtquellen pro Kind ein:

  • Eine Leselampe am Bett: Klemmleuchten wie die TERTIAL sind flexibel und stören das schlafende Geschwisterkind nicht.
  • Eine Schreibtischlampe: Sie sorgt für konzentriertes Licht bei den Hausaufgaben, ohne den ganzen Raum zu erhellen.
  • Ein sanftes Nachtlicht: Es gibt Sicherheit und hilft bei nächtlichen Gängen zur Toilette.

Das Geheimnis? Geteiltes Licht kann ein Störfaktor sein, individuelles Licht schafft persönliche Rückzugsorte.

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Wussten Sie schon? Das menschliche Auge kann etwa 10 Millionen verschiedene Farben unterscheiden.

Nutzen Sie diese Vielfalt! Weisen Sie jedem Kind eine „Signaturfarbe“ zu. Diese muss nicht die Wände dominieren. Es reicht, wenn sie sich in der Bettwäsche, den Kissen, einer Schreibtischlampe oder den Griffen der Kommode wiederfindet. So entsteht ein subtiles, aber klares Gefühl der Zugehörigkeit und Individualität.

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Hochbett vs. Zwei einzelne Betten:

Hochbett: Die klassische Lösung für kleine Räume. Es schafft wertvolle Bodenfläche für einen Schreibtisch oder eine Spielecke darunter. Ideal, wenn ein Kind deutlich älter ist und den „Höhlencharakter“ liebt. Nachteil: Das obere Bett ist schwerer zu beziehen und nicht für sehr junge Kinder geeignet.

Zwei einzelne Betten: Besser bei Kindern ähnlichen Alters, die auf Augenhöhe interagieren. Sie können Rücken an Rücken oder über Eck gestellt werden, um Nischen zu schaffen. Sie nehmen mehr Bodenfläche ein, wirken aber oft luftiger als ein massives Etagenbett.

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Sicherheits-Check für Etagenbetten: Achten Sie unbedingt auf das GS-Zeichen („Geprüfte Sicherheit“) und die europäische Norm DIN EN 747. Diese Norm legt fest, wie hoch der Rausfallschutz sein muss und dass die Matratze eine bestimmte Maximalhöhe nicht überschreiten darf, damit der Schutz wirksam bleibt. Diese Angabe finden Sie meist als Aufkleber direkt am Bettgestell.

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Die Wände sind Ihre Leinwand. Statt einer aufwendigen Neugestaltung sind Wandtattoos eine geniale, flexible Lösung. Jeder kann sich Motive aussuchen, die seine oder ihre Persönlichkeit widerspiegeln – Dinosaurier auf der einen Seite, Weltraumraketen auf der anderen. Marken wie Wall-Art oder Klebefieber bieten riesige, leicht wieder ablösbare Sortimente an. So kann das Zimmer mit den Interessen der Kinder mitwachsen.

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  • Mehr freie Bodenfläche zum Spielen.
  • Klare Trennung von Schlaf- und Arbeitsbereich.
  • Ein Gefühl von Gemütlichkeit und Geborgenheit in der „eigenen Höhle“.

Was all diese Vorteile ermöglicht? Die konsequente Nutzung der dritten Dimension: der Höhe. Ein Hochbett wie das Modell „KURA“ von IKEA ist nicht nur ein Bett, sondern ein ganzes Raumsystem.

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Der häufigste Fehler? Zu viel auf einmal zu wollen.

Beginnen Sie mit der Basis: den Betten und dem Kleiderschrank. Lassen Sie den Raum dann „atmen“ und beobachten Sie, wie Ihre Kinder ihn nutzen. Wo spielen sie am liebsten? Wo fehlt Stauraum? Fügen Sie Möbel und Dekoration schrittweise hinzu. Ein Zimmer, das organisch wächst, fühlt sich oft authentischer und gemütlicher an als eines, das auf einen Schlag durchgeplant wurde.

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Großer Altersunterschied – ein Problem?

Nein, eine Chance für klare Zonen. Das Reich des älteren Kindes braucht einen echten Schreibtisch und vielleicht einen coolen Sitzsack für Freunde. Der Bereich des Kleinkindes muss vor allem sicher sein: keine verschluckbaren Kleinteile, Steckdosenschutz und niedrige, erreichbare Spielzeugkisten. Ein halbhohes Regal kann hier als physische und thematische Trennlinie Wunder wirken.

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Massivholz: Extrem langlebig und robust, verzeiht auch wildes Toben. Möbel von Herstellern wie De Breuyn oder Team 7 können oft über Generationen weitergegeben werden. Sie sind eine Investition, strahlen aber Wärme und Natürlichkeit aus.

MDF/Spanplatte: Die preisgünstigere Variante, oft bei Systemmöbeln wie SMÅSTAD von IKEA zu finden. Ideal für flexible Lösungen, die sich öfter ändern dürfen. Achten Sie hier auf eine schadstoffarme Verarbeitung (z.B. „Blauer Engel“-Siegel).

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Ein gemeinsamer Schreibtisch kann zu Konflikten führen. Eine clevere Alternative sind klappbare Lösungen. Wandklapptische wie der NORBERG von IKEA nehmen im geschlossenen Zustand keinen Platz weg. So kann jedes Kind bei Bedarf seinen eigenen Arbeitsplatz ausklappen, ohne dass permanent ein großer Doppelschreibtisch den Raum dominiert.

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The Two Ideas For Making The Kids Room Storage Designing City inside Kids Room For Two - Design Decor

Unterschätzen Sie nicht die Macht von Textilien! Zwei identische Betten können durch unterschiedliche Bettwäsche-Sets, Kissen und Tagesdecken völlig individuell wirken. Ein Kind liebt vielleicht die geometrischen Muster von Marimekko, das andere die verspielten Tiere von ferm LIVING. So wird das Bett zum persönlichen Statement-Piece.

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  • Eine personalisierte Lichterkette mit dem eigenen Namen.
  • Eine Kork-Pinnwand für eigene Zeichnungen, Fotos und Postkarten.
  • Selbst bemalte Aufbewahrungsboxen aus Pappe oder Holz.
  • Ein eigener kleiner Teppich vor dem Bett in der Lieblingsfarbe.
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Der Teppich-Faktor: In einem geteilten Zimmer ist ein großer, gemeinsamer Teppich oft die beste Wahl. Er verbindet die verschiedenen Zonen optisch, schluckt Schall und schafft eine warme, durchgehende Spielfläche. Wählen Sie ein robustes, pflegeleichtes Material wie Wolle oder Polypropylen. Ein gemusterter Teppich, z.B. von benuta, verzeiht zudem kleine Flecken besser als ein einfarbiger.

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Nachhaltigkeit im Kinderzimmer bedeutet, Möbel zu wählen, die mitwachsen.

Einige Hersteller haben diesen Gedanken perfektioniert. Das mitwachsende Bett von Stokke Sleepi oder modulare Regalsysteme, die sich später zu einem Schreibtisch umbauen lassen, sind zwar in der Anschaffung teurer, sparen aber auf lange Sicht Geld und Ressourcen, da sie sich an die wechselnden Bedürfnisse vom Kleinkind bis zum Teenager anpassen.

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Ordnung im Kleiderschrank – für zwei?

Ein großer Schrank für beide kann schnell im Chaos enden. Besser sind zwei schmale, separate Schränke. Ist der Platz knapp, hilft eine vertikale Unterteilung im Inneren eines Schranks: linke Seite für Kind A, rechte Seite für Kind B. Farbige Kleiderbügel oder beschriftete Boxen für Socken und Unterwäsche schaffen zusätzliche Klarheit.

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Die geheime Zutat: Whiteboards oder Tafelfarbe. Geben Sie jedem Kind eine eigene, klar definierte Fläche an der Wand, die mit Tafelfarbe (z.B. von Schöner Wohnen-Farbe) gestrichen ist. Hier kann nach Herzenslust gemalt, geschrieben und geplant werden. Das fördert die Kreativität und gibt jedem einen Ort, um sich auszudrücken, ohne dass die Tapete leidet.

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Denken Sie an die „dritte Ebene“ – die Decke! Ein Baldachin oder Betthimmel über einem der Betten schafft sofort ein Gefühl von Geborgenheit und einen optischen Rückzugsort. Er definiert den Schlafbereich und verleiht ihm eine fast magische, höhlenartige Atmosphäre, die besonders von jüngeren Kindern geliebt wird.

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Der Wert von „leerem Raum“.

Planen Sie nicht jeden Quadratzentimeter voll. Freie Bodenfläche ist die wertvollste Ressource in einem Kinderzimmer. Sie ist die Bühne für spontane Legoburgen, ausgedehnte Puzzle-Sessions oder einfach nur, um entspannt auf dem Boden zu liegen und ein Buch zu lesen. Weniger ist hier definitiv mehr.

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Second-Hand-Schätze: Gerade bei Kinderzimmermöbeln lohnt sich der Blick auf Plattformen wie Kleinanzeigen. Hochwertige Massivholzbetten oder stabile Kommoden von Marken wie Hülsta oder Wellemöbel gibt es dort oft für einen Bruchteil des Neupreises. Ein neuer Anstrich mit kindgerechter, speichelfester Farbe (achten Sie auf die Norm EN 71-3) und neue Griffe lassen alte Möbel wieder wie neu aussehen.

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  • Es ist ein Rückzugsort.
  • Es ist ein Spielplatz.
  • Es ist ein Arbeitszimmer.
  • Es ist ein Empfangsbereich für Freunde.

Ein Kinderzimmer ist der multifunktionalste Raum im ganzen Haus. Die Einrichtung muss diese Flexibilität widerspiegeln – mit robusten Oberflächen, modularen Möbeln und viel cleverem Stauraum.

Vergessen Sie nicht die Tür! Eine einfache, aber wirkungsvolle Idee: Hängen Sie an die Außenseite der Tür ein kleines, wendbares Schild. Eine Seite „Bitte nicht stören“, die andere „Kommt rein!“. Das gibt den Kindern ein Gefühl von Kontrolle über ihren Raum und lehrt sie gleichzeitig, die Privatsphäre des anderen zu respektieren, wenn das Schild gedreht ist.

Verena Lange

Verena Lange, eine geschätzte Autorin bei Archzine Online Magazine, hat ihr Studium in Publizistik- und Kommunikationswissenschaften an der Freien Universität Berlin absolviert. Sie hat zahlreiche Artikel in renommierten Medien wie BILD, WELT.de und Berliner Zeitung veröffentlicht.