Jugendzimmer Makeover: Dein Guide für Wände wie vom Profi (ohne den Profi-Preis)
Hand aufs Herz: Die Renovierung eines Jugendzimmers ist eine ganz besondere Herausforderung. Hier treffen die Wünsche nach einem coolen, persönlichen Rückzugsort auf das elterliche Budget und, ehrlich gesagt, oft auch auf ein bisschen handwerkliche Unsicherheit. Ich habe schon unzählige dieser Projekte begleitet und eins kann ich dir sagen: Es geht um so viel mehr als nur einen neuen Eimer Farbe.
Inhaltsverzeichnis
- Schritt 1: Der unbestechliche Wand-Check
- Schritt 2: Die Vorbereitung – Hier trennt sich die Spreu vom Weizen
- Schritt 3: Die Farbwahl – Mehr als nur ein Farbton
- Schritt 4: Die Kunst des Anstrichs – So wird’s streifenfrei
- Schritt 5: Mehr als nur Farbe – Wände mit Charakter
- DIY oder doch lieber der Profi? Eine ehrliche Rechnung
- Bildergalerie
Es geht darum, einen Raum zu schaffen, der funktioniert, der gesund ist und in dem sich der junge Mensch einfach wohl und verstanden fühlt. Oft fängt es mit dem berühmten Satz an: „Ach, wir streichen mal schnell das Zimmer.“ Doch aus „mal schnell“ wird nicht selten ein frustrierendes Wochenende, an dem die Farbe nicht deckt, die Kanten krumm sind und am Ende alles schlimmer aussieht als vorher. Damit dir das nicht passiert, teile ich hier meine Praxiserfahrung – ohne Fachchinesisch, dafür mit echten Tipps, die funktionieren.
Schritt 1: Der unbestechliche Wand-Check
Bevor du auch nur an den Farbton denkst, müssen wir über den wichtigsten Teil sprechen: den Untergrund. Das ist die absolute Basis für alles Weitere. Die beste und teuerste Farbe der Welt wird dich im Stich lassen, wenn die Wand nicht mitspielt. Diesen Schritt zu überspringen, ist der häufigste und teuerste Fehler, den Heimwerker machen. Also, nimm dir fünf Minuten für ein paar einfache Tests.

Die 3 schnellen Profi-Tests
Diese Tricks nutzen wir Profis jeden Tag, und du kannst das auch:
- Der Wischtest: Wisch mal mit deiner flachen Hand kräftig über die Wand. Bleibt ein heller, mehliger Staub zurück? Das nennt man „Kreiden“. Ein klares Stoppschild! Würdest du hier einfach drüberstreichen, würde die neue Farbe quasi auf Staub haften – und sich bald wieder verabschieden.
- Der Kratztest: Nimm einen Spachtel oder einen Schraubenzieher und kratze an einer unauffälligen Stelle fest über die Wand. Wenn ganze Farbstücke abplatzen, ist der Altanstrich mürbe und muss runter. Sorry, da führt kein Weg dran vorbei.
- Der Klebebandtest: Drück ein Stück starkes Paketband (Maler-Krepp ist hier oft zu schwach) fest auf die Wand und reiß es mit einem Ruck ab. Bleiben Farbreste kleben? Dann ist die Haftung mies.
Ganz ehrlich, diese paar Minuten sparen dir potenziell Tage an Ärger. Ich hab schon erlebt, dass Leute ihr ganzes Zimmer gestrichen haben, nur um eine Woche später zuzusehen, wie die Farbe in Bahnen von der Wand fällt. Der Grund? Eine kreidende Wand, die nicht vorbereitet wurde.

Was tun, wenn die Wand Probleme macht?
Okay, keine Panik, für alles gibt es eine Lösung. Eine kreidende Wand musst du gründlich abwaschen. Nimm dazu einfach einen Eimer lauwarmes Wasser mit einem Schuss Anlauger (bekommst du für ein paar Euro im Baumarkt) und einen Schwamm. Danach ist eine Grundierung mit Tiefgrund absolute Pflicht.
Lockere Farbschichten müssen komplett entfernt werden. Ja, das ist die undankbarste Arbeit, aber sie muss sein. Bei alten Tapeten schau genau hin: Gibt es offene Nähte oder Blasen? Oft ist es klüger, die alte Tapete komplett zu entfernen, als später Ärger zu haben.
Achtung! Siehst du dunkle Flecken, besonders in Ecken oder hinter Möbeln? Das könnte Schimmel sein. Das ist nicht nur hässlich, sondern ein Gesundheitsrisiko. Bei kleinen Stellen helfen spezielle Schimmelentferner. Ist der Befall aber größer, solltest du unbedingt einen Fachmann draufschauen lassen, um die Ursache (meist Feuchtigkeit) zu finden.
Schritt 2: Die Vorbereitung – Hier trennt sich die Spreu vom Weizen
Unter uns Handwerkern gibt es eine goldene Regel: 80 % der Arbeit ist die Vorbereitung, nur 20 % das eigentliche Streichen. Und das stimmt zu 100 %. Eine saubere Vorbereitung ist deine Garantie für ein Ergebnis, das nicht nach „selbstgemacht“ aussieht.

Dein Mini-Einkaufszettel für den Start:
Bevor es losgeht, pack das hier in deinen Wagen: Gute Abdeckfolie für den Boden, breites Malerkrepp (investier hier ruhig 2 € mehr in Markenqualität, das billige klebt oft schlecht oder reißt ein), Fertigspachtel aus der Tube, ein kleiner Japanspachtel und Schleifpapier (Körnung 120 oder 180).
Dübellöcher füllen wie ein Profi (in 30 Sekunden)
Jede Wand hat Macken. So wirst du sie los:
- Loch säubern: Kratz lose Ränder weg und saug das Loch kurz mit dem Staubsauger aus. Ernsthaft, das macht einen Riesenunterschied!
- Spachtel rein: Drück Fertigspachtel aus der Tube direkt ins Loch, sodass es leicht übersteht.
- Glatt ziehen & schleifen: Zieh die Masse mit dem Japanspachtel glatt. Nach dem Trocknen (dauert je nach Produkt 1-3 Stunden) schleifst du die Stelle vorsichtig plan. Fahr mal mit der Hand drüber – es muss sich perfekt glatt anfühlen.
Grundieren: Der unsichtbare Held
Viele sparen sich die Grundierung, um Zeit oder Geld zu sparen. Ein fataler Fehler! Tiefgrund ist wie ein Haftvermittler zwischen Wand und Farbe. Er verfestigt den Untergrund und sorgt vor allem dafür, dass die Farbe überall gleichmäßig einzieht. Gespachtelte Stellen oder Gipskarton saugen nämlich anders als der Rest der Wand. Ohne Grundierung bekommst du hässliche Flecken. Plan also die Trocknungszeit fest ein – je nach Produkt und Lüftung sind das meist 4 bis 12 Stunden.

Schritt 3: Die Farbwahl – Mehr als nur ein Farbton
Der Gang ins Farbenregal im Baumarkt ist oft überfordernd. Aber lass dich nicht von bunten Eimern blenden. Die Qualität einer Farbe erkennst du an zwei unscheinbaren Werten auf dem Etikett (nach DIN EN 13300).
- Die Deckkraftklasse: Klasse 1 ist die Champions League, Klasse 4 die Kreisklasse. Mit einer Farbe der Klasse 1 streichst du oft nur einmal. Eine billige Farbe der Klasse 3 oder 4 braucht vielleicht drei Anstriche. Rechne mal die zusätzliche Farbe und deine Zeit zusammen – da ist die teurere Farbe plötzlich die günstigere!
- Die Nassabriebbeständigkeit: Das ist die Robustheit. Klasse 1 ist „scheuerbeständig“, Klasse 2 „waschbeständig“. Für ein Jugendzimmer, wo auch mal ein Stuhl entlangschrammt oder man Flecken abwischen muss, solltest du mindestens Klasse 2 nehmen.
Gut zu wissen: Für ein gesundes Raumklima, besonders im Schlafzimmer, achte auf das Siegel „Blauer Engel“. Diese Farben sind emissionsarm. Noch besser sind Silikat- oder Kalkfarben. Die sind von Natur aus atmungsaktiv und beugen durch ihren hohen pH-Wert Schimmel vor. Die Verarbeitung ist aber etwas anspruchsvoller.

Kleiner Rechentrick: Wie viel Farbe brauche ich?
Damit du nicht zu viel oder zu wenig kaufst, hier eine simple Formel:
(Raumumfang in m × Raumhöhe in m) ÷ Reichweite der Farbe pro Liter = Benötigte Liter für einen Anstrich.
Die Reichweite steht immer auf dem Eimer (z. B. „reicht für ca. 8 m² pro Liter“). Plane bei einem Farbwechsel oder schlechtem Untergrund lieber einen zweiten Anstrich ein.
Schritt 4: Die Kunst des Anstrichs – So wird’s streifenfrei
Jetzt kommt der spaßige Teil! Mit dem richtigen Werkzeug und der richtigen Technik wird das Streichen fast schon meditativ.
Das richtige Werkzeug ist die halbe Miete
Leg das billige Schaumstoff-Set aus der Aktionsecke wieder zurück. Investiere lieber in:
- Einen guten Pinsel: Ein flacher Heizkörperpinsel mit dichten Borsten, der nicht haart, ist ideal für Ecken. Kostet vielleicht 10 €, aber du wirst ihn lieben.
- Eine gute Walze: Für normale Wände ist eine Lammfellwalze super, weil sie viel Farbe aufnimmt und gleichmäßig abgibt. Und bitte, tu deinem Rücken einen Gefallen und benutz eine Teleskopstange!
- Ein Abstreifgitter: Unerlässlich! Die Walze wird in Farbe getaucht und dann am Gitter so lange abgerollt, bis sie nicht mehr tropft.

Die „Nass-in-Nass“-Technik für perfekte Flächen
Das Geheimnis streifenfreier Wände ist, immer feucht in feucht zu arbeiten. Die Kanten dürfen nicht antrocknen, bevor die nächste Bahn kommt.
- Ecken und Kanten zuerst: Streiche mit dem Pinsel alle Ecken und Ränder an Fenstern und Türen vor. Aber immer nur für die Wand, die du als Nächstes rollst.
- Fläche füllen: Nimm sofort die Walze und rolle die große Fläche. Dabei rollst du leicht über die noch feuchten, gepinselten Ränder, damit alles nahtlos verschmilzt.
- Systematisch vorgehen: Streiche immer eine komplette Wand am Stück fertig. Beginne am Fenster und arbeite dich vom Licht weg. So siehst du im Streiflicht jeden Fehler. Rolle erst kreuz und quer, um die Farbe zu verteilen, und ziehe zum Schluss die Bahnen nochmal leicht von oben nach unten ab.
Der ultimative Profi-Tipp für gestochen scharfe Kanten: Klebe die Kante mit gutem Malerkrepp ab. Dann ziehst du eine hauchdünne Naht Acryl (aus der Kartusche) auf die Kante des Klebebands zur Farbfläche hin und verstreichst sie mit dem Finger. Lass das Acryl kurz anziehen und streiche dann darüber. Wenn du das Klebeband abziehst (solange die Farbe noch feucht ist!), hast du eine Kante wie mit dem Lineal gezogen. Probiers aus!

Schritt 5: Mehr als nur Farbe – Wände mit Charakter
Eine Akzentwand kann einen Raum komplett verändern. Besonders beliebt sind dafür Tapeten, und hier gibt es einen klaren Favoriten für Heimwerker: die Vliestapete. Anders als bei Papiertapeten kleisterst du hier direkt die Wand ein, nicht die Tapetenbahn. Das ist ein Game-Changer: kein Tapeziertisch, keine Weichzeit, und die Tapete lässt sich super einfach an der Wand verschieben und korrigieren. Und das Beste: Bei der nächsten Renovierung kannst du sie restlos trocken abziehen.
DIY oder doch lieber der Profi? Eine ehrliche Rechnung
Wann kannst du es selbst wagen und wann ist der Anruf beim Fachbetrieb die bessere Wahl?
Das schaffst du locker selbst: – Eine Wand mit gutem Untergrund neu streichen. – Dübellöcher füllen. – Eine einfache Vliestapete an einer geraden Wand anbringen.
Hier solltest du über einen Profi nachdenken: – Wenn die Wand-Checks Probleme ergeben (kreidend, sandend, Risse). – Bei Schimmelverdacht – hier geht es um die Gesundheit! – Wenn viele alte Tapetenschichten runter müssen. – Für spezielle Techniken wie Betonoptik oder teure Mustertapeten.

Der Kosten-Check: DIY vs. Malermeister
Lass uns mal ein typisches 15m² Jugendzimmer durchrechnen. Nur damit du ein Gefühl bekommst.
- Selbermachen (DIY): Wenn du auf gute Materialien setzt (und das solltest du!), landest du bei etwa 150 € bis 300 €. Das beinhaltet hochwertige Farbe, Grundierung, gutes Abdeckmaterial und Werkzeug. Die Arbeitszeit ist hier natürlich deine eigene. Plan mal ein komplettes Wochenende ein, wenn du es ordentlich machst.
- Der Meisterbetrieb: Hier musst du je nach Region und Aufwand mit 600 € bis 1.200 € rechnen. Das klingt erstmal viel, aber dafür bekommst du Erfahrung, Effizienz, eine saubere Baustelle, professionelles Ergebnis und vor allem: Gewährleistung. Wenn etwas nicht passt, kommt der Maler nochmal. Diese Sicherheit hast du beim Selbermachen nicht.
Ganz wichtig zum Schluss: Finger weg von der Elektrik! Neue Steckdosen oder das Anschließen von Lampen ist absolute Tabuzone für Laien. Das ist nicht nur gefährlich, sondern kann im Schadensfall auch deinen Versicherungsschutz kosten. Das ist ein Job für den Elektriker – ohne Wenn und Aber.


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Bildergalerie



Der größte Fehler, nachdem der Untergrund geprüft wurde? Die falsche Grundierung wählen – oder schlimmer noch, gar keine verwenden. Bei einer stark saugenden Rigipswand oder einer Wand, die von Nikotin oder Wasserflecken gezeichnet ist, ist ein Sperr- oder Tiefengrund unverzichtbar. Er sorgt für eine gleichmäßige Saugfähigkeit und verhindert, dass alte Flecken durch den neuen Anstrich „bluten“. Betrachten Sie es als die Versicherung für Ihre Wandfarbe.


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- Glattvlies: Schafft eine perfekt glatte Oberfläche, ideal für moderne Looks und kaschiert kleine Risse. Muss aber sehr exakt geklebt werden.
- Raufaser: Der unkomplizierte Klassiker. Verzeiht mehr Unebenheiten im Untergrund und ist robust.
Die Entscheidung? Glattvlies für den cleanen, minimalistischen Stil, Raufaser für ein praktisches und strapazierfähiges Ergebnis.



„Farbe ist ein Machtmittel, das Emotionen und Physiologie direkt beeinflussen kann.“ – Le Corbusier
Diese Erkenntnis ist im Jugendzimmer Gold wert. Ein Salbeigrün oder ein sanftes Blau im Bereich des Schreibtisches kann die Konzentration fördern, während ein warmer Terrakotta-Ton eine gemütliche Leseecke schafft. Es geht nicht nur darum, eine Lieblingsfarbe zu wählen, sondern Zonen mit unterschiedlichen Stimmungen zu definieren.


Wie bekomme ich wirklich gestochen scharfe Farbkanten?
Das Geheimnis liegt nicht nur im Abkleben, sondern im richtigen Klebeband und einer kleinen Profi-Technik. Verwenden Sie ein hochwertiges Klebeband wie das FrogTape. Nachdem Sie es fest angedrückt haben, streichen Sie mit einem Pinsel eine hauchdünne Schicht der alten Wandfarbe (oder der Grundfarbe) über die Kante des Klebebands. Diese Schicht versiegelt die Kante. Erst danach streichen Sie mit der neuen Farbe. Das Ergebnis: Eine Kante so scharf wie vom Laser geschnitten.


Eine Akzentwand ist der schnellste Weg, einem Raum Charakter zu verleihen, ohne ihn komplett zu überladen. Statt alle vier Wände in einem kräftigen Ton zu streichen, wählen Sie nur eine – meist die hinter dem Bett oder dem Schreibtisch.
- Geometrische Muster: Mit Klebeband lassen sich Dreiecke oder Streifen abkleben.
- Tafelfarbe: Eine Wand, die zur kreativen Leinwand wird. Ideal mit Kreidefarben von Marken wie „Rust-Oleum“.
- Fototapete: Eine Skyline von New York oder ein beruhigender Wald von „Komar“ kann den Raum optisch vergrößern.



Wichtiger Punkt: Kaufen Sie immer genug Farbe aus derselben Charge. Auch wenn der Farbton exakt gleich heißt (z.B. „Polarweiss“ von Schöner Wohnen-Farbe), können zwischen verschiedenen Produktionschargen minimale Farbunterschiede bestehen. Diese fallen erst auf, wenn Sie mitten auf einer Wand mit einem neuen Eimer anfangen. Die Chargennummer finden Sie meist auf dem Deckel oder dem Etikett des Eimers.


- Sorgt für eine gleichmäßige Deckkraft der Endfarbe.
- Reduziert den Farbverbrauch um bis zu 30 %.
- Verhindert das Durchschlagen von Flecken.
Das Geheimnis? Eine auf den Untergrund abgestimmte Grundierung. Sie ist die unsichtbare Heldin jeder gelungenen Wandgestaltung.



Dunkle, dramatische Wände sind ein Megatrend, auch im Jugendzimmer. Keine Angst vor Schwarz, tiefem Marineblau oder Waldgrün! Der Trick, um den Raum nicht erdrückend wirken zu lassen, liegt im Kontrast. Kombinieren Sie die dunkle Wand mit hellen Möbeln, einem großen, hellen Teppich und gezielten Lichtquellen wie LED-Strips oder einer markanten Stehlampe. So entsteht eine coole, höhlenartige Gemütlichkeit statt einer düsteren Kammer.


Laut einer Studie des Umweltbundesamtes können flüchtige organische Verbindungen (VOCs) aus Farben und Lacken noch Monate nach der Renovierung ausdünsten und die Raumluft belasten.
Achten Sie daher auf Farben mit dem „Blauen Engel“ oder der Kennzeichnung „VOC-frei“. Besonders in einem Zimmer, in dem geschlafen und gelernt wird, ist eine gesunde Raumluft entscheidend. Marken wie „Farrow & Ball“ oder die „Alpinaweiß Das Original“ bieten emissionsarme Optionen, die für ein besseres Gewissen und eine gesündere Umgebung sorgen.


Matte Farbe: Schmeichelt der Wand, da sie Unebenheiten kaschiert und sehr edel wirkt. Ist aber empfindlicher gegenüber Fingerabdrücken und Flecken.
Seidenglanz/Latexfarbe: Ist deutlich robuster, abwaschbar und strapazierfähiger. Reflektiert aber mehr Licht, wodurch kleine Makel an der Wand sichtbarer werden.
Für stark beanspruchte Bereiche wie um den Lichtschalter oder im Flur ist Seidenglanz oft die bessere Wahl. Im Rest des Zimmers sorgt matte Farbe für eine wohnlichere Atmosphäre.



Der Pinsel ist nicht gleich Pinsel. Für die Ecken und Kanten bei Dispersionsfarben eignen sich Pinsel mit Kunststoffborsten am besten. Für die große Fläche ist die Walze entscheidend: Eine kurzflorige Walze (ca. 12 mm) ist perfekt für glatte Untergründe wie Glattvlies und sorgt für ein feines, gleichmäßiges Finish. Eine langflorige Walze (bis 21 mm) nimmt mehr Farbe auf und ist ideal für raue Oberflächen wie Raufaser oder Putz.


- Wand mit feinem Schleifpapier leicht anrauen.
- Staubfrei machen (wichtig!).
- Zwei bis drei Schichten Tafellack (z.B. von „JAEGER“) auftragen, dazwischen gut trocknen lassen.
- Vor der ersten Benutzung die gesamte Fläche einmal komplett mit der Längsseite eines Kreidestücks einreiben und wieder trocken abwischen. Das „imprägniert“ die Tafel.



Die Verwandlung ist fast geschafft, der letzte Pinselstrich trocken. Doch jetzt kommt der Moment der Wahrheit: das Licht. Eine neue Wandfarbe kann bei Tageslicht fantastisch aussehen, unter dem künstlichen Licht einer alten Glühbirne am Abend aber plötzlich fahl oder ganz anders wirken. Planen Sie das Lichtkonzept mit: Eine warmweiße LED (ca. 2700-3000 Kelvin) unterstützt gemütliche Töne, während eine neutralweiße (ca. 4000 Kelvin) bei Blau- oder Grautönen die Farbe klarer erscheinen lässt.


Hilfe, die Farbe deckt einfach nicht! Was mache ich falsch?
Das kann mehrere Gründe haben. Oft liegt es an zu stark verdünnter Farbe oder am falschen Werkzeug. Ein häufiger Fehler ist auch die „Geiz-Technik“: zu wenig Farbe auf die Rolle nehmen und versuchen, sie so weit wie möglich auszuquetschen. Seien Sie mutig! Die Farbrolle sollte gut, aber nicht tropfend mit Farbe gesättigt sein. Arbeiten Sie dann „nass in nass“, also überlappen Sie die Bahnen, solange die Farbe noch feucht ist, um Ansätze zu vermeiden.



Der durchschnittliche Teenager verbringt laut Studien bis zu 90% seiner Freizeit im eigenen Zimmer.
Das macht diesen Raum zum wichtigsten Rückzugsort überhaupt. Eine Renovierung ist daher mehr als nur ein neuer Anstrich; es ist die Gestaltung des persönlichen Lebensraums. Den Teenager aktiv in die Farbauswahl und Planung einzubeziehen, stärkt die Identifikation mit dem Raum und sorgt dafür, dass er auch nach Monaten noch geliebt wird.


Wichtiger Punkt: Der kleine Farbfleck auf der Musterkarte im Baumarkt sieht auf einer ganzen Wand oft völlig anders aus. Kaufen Sie unbedingt einen kleinen Probetopf (Tester) und streichen Sie eine ca. 50×50 cm große Fläche direkt an die Wand. Beobachten Sie die Farbe zu verschiedenen Tageszeiten – bei Morgenlicht, Mittagssonne und am Abend bei künstlichem Licht. Dieser kleine Schritt verhindert teure Fehlentscheidungen.


Die Wandfarbe steht, aber es fehlt noch das gewisse Etwas? Wandtattoos oder großflächige Sticker sind eine flexible und reversible Möglichkeit, Persönlichkeit zu zeigen. Anders als bei Tapeten können sie gezielt platziert werden.
- Für eine perfekte Haftung muss die Wand sauber, trocken und glatt sein.
- Auf frisch gestrichenen Wänden mindestens 2 Wochen warten.
- Mit einer Rakel (oft im Lieferumfang) von innen nach außen streichen, um Blasen zu vermeiden.



Die coolen Streifen oder das angesagte Color-Blocking aus den Magazinen sehen toll aus, sind aber in der Umsetzung knifflig. Wenn Präzision gefragt ist, kann sich hier der Einsatz eines Malers lohnen, während Sie den einfachen Grundanstrich selbst übernehmen. So kombinieren Sie Budget-Ersparnis mit einem professionellen Highlight, das den ganzen Raum aufwertet.


- Eine Wand mit Kork verkleiden: Wirkt schalldämmend und dient als riesige Pinnwand.
- Holzpaneele oder Lamellen: Schaffen eine warme, natürliche Atmosphäre und einen 3D-Effekt.
- Abwaschbare Vinyltapeten: Perfekt für eine Gaming-Ecke, wo auch mal ein Getränk umkippen kann.
Manchmal ist die beste „Farbe“ gar keine Farbe, sondern ein spannendes Material.


Bevor der erste Pinselstrich getan wird, muss alles, was keine Farbe abbekommen soll, geschützt werden. Eine sorgfältige Vorbereitung dauert vielleicht eine Stunde, erspart aber stundenlanges Putzen von Farbspritzern. Eine schnelle Checkliste:
- Boden mit Abdeckvlies (nicht nur dünne Folie!) auslegen.
- Lichtschalter und Steckdosen abschrauben (Sicherung raus!) oder sehr sauber abkleben.
- Fensterrahmen, Türrahmen und Fußleisten abkleben.
- Möbel in die Raummitte rücken und mit Folie abdecken.



Was, wenn die alte Tapete sich hartnäckig wehrt?
Geduld und das richtige Werkzeug sind hier entscheidend. Statt stundenlang zu kratzen, besorgen Sie sich eine „Stachelwalze“ (auch Igelwalze genannt). Damit perforieren Sie die alte Tapete. Anschließend weichen Sie die Wand mit einer Mischung aus warmem Wasser und Tapetenlöser (ein Schuss Spülmittel tut es auch) großzügig ein. Lassen Sie es 15-20 Minuten einwirken, bevor Sie mit einem Spachtel die Bahnen abziehen.


„Der einfachste Weg, einem Raum Persönlichkeit zu verleihen, ist, etwas Unerwartetes an die Wand zu bringen. Etwas, das eine Geschichte erzählt.“ – Kelly Wearstler, Interior Designerin
Das kann ein großes Wandtattoo mit dem Motiv eines alten Fahrrads sein, wie in der Galerie zu sehen, oder eine selbst gestaltete Fotowand. Es muss nicht immer Farbe sein, die den Ton angibt. Ein persönliches Element macht aus einem gestrichenen Zimmer ein echtes Zuhause.



Budget-Tipp: Restfarbe nicht wegwerfen! Ein kleiner Rest der neuen Wandfarbe ist perfekt, um Accessoires zu vereinheitlichen. Streichen Sie den Rahmen eines alten Spiegels, die Front einer Schublade oder ein paar schlichte Holzkisten im gleichen Farbton. Das schafft einen stimmigen, durchdachten Look mit minimalem Aufwand und ohne zusätzliche Kosten.


Farbroller und Pinsel nach dem Streichen zu reinigen, ist lästig, aber wichtig für die Wiederverwendbarkeit. Der Trick für Dispersionsfarbe: Streichen Sie die grobe Restfarbe auf einem Stück Pappe aus. Anschließend waschen Sie Pinsel und Roller unter fließendem Wasser mit etwas Kernseife oder Spülmittel aus, bis das Wasser klar bleibt. So bleiben die Borsten und der Flor geschmeidig für das nächste Projekt.

Ein Kratzer oder eine Schramme an der frisch gestrichenen Wand? Kein Problem, wenn Sie vorausschauend geplant haben. Heben Sie immer einen kleinen Rest der Farbe in einem beschrifteten Marmeladenglas auf. Zum Ausbessern die Stelle vorsichtig mit einem sehr kleinen Pinsel oder einem Wattestäbchen betupfen. Nicht reiben oder streichen, nur tupfen! So verschmilzt die neue Farbe fast unsichtbar mit der alten.


