Küchen-Makeover: Wie du alten weißen Fronten neues Leben einhauchst
Weiß ist nicht nur eine Farbe, sondern ein Gefühl. Entdecken Sie, wie die weiße Küche zum Inbegriff von Eleganz und Gemütlichkeit wird.
„Verweilt man in einer weißen Küche, könnte man meinen, die Zeit stünde still.“ Ein Zitat von niemand Geringerem als einem Küchendesigner, der die Magie der Reinheit und Klarheit verdeutlicht. In dieser Oase der Ruhe und der kreativen Freiheit entfalten sich nicht nur kulinarische Köstlichkeiten, sondern auch neue Ideen und Begegnungen. Warum also nicht das Herz des Hauses in strahlendem Weiß erblühen lassen?
Hey, schön, dass du hier bist! Stehst du auch manchmal in deiner Küche, schaust auf die weißen Fronten und denkst dir: „Eigentlich… ja, eigentlich warst du mal schöner“? Ich kenne das nur zu gut. Aus meiner langen Zeit als Tischler weiß ich: Eine weiße Küche ist der absolute Klassiker. Hell, freundlich, zeitlos. Aber die Zeit ist eben auch ein gnadenloser Gegner. Kratzer, vergilbte Ecken, lockere Griffe – die Spuren des Alltags sind unübersehbar.
Inhaltsverzeichnis
- Der schnelle Motivations-Kick: Ein einfacher Start
- Schritt 1: Die ehrliche Bestandsaufnahme – Was hast du vor dir?
- Schritt 2: Die Materialfrage – Deine Einkaufsliste für den Erfolg
- Schritt 3: Der Arbeitsplatz & die Vorbereitung – Hier gewinnst du das Spiel
- Schritt 4: Die Lackierung – Geduld ist dein bester Freund
- Schritt 5: Was ist mit dem Korpus? Die festen Teile nicht vergessen!
- Schritt 6: Der Feinschliff – Arbeitsplatte und Co.
- Schritt 7: Für die kniffligen Fälle – Wenn’s nicht nach Plan läuft
- Schritt 8: Sicherheit und realistische Planung
- Bildergalerie
Die erste Reaktion? Oft ein Schockmoment, wenn man die Preise für komplett neue Küchen sieht. Da sind fünfstellige Beträge keine Seltenheit. Aber stopp! Bevor du deine Ersparnisse plünderst, atme tief durch. In den meisten Fällen ist das gar nicht nötig. Mit ein bisschen Know-how und dem richtigen Plan kannst du deiner Küche ein Upgrade verpassen, das aussieht wie neu, aber nur einen Bruchteil kostet.
Und ich meine nicht nur mal schnell mit Farbe drüberpinseln. Es geht um eine saubere, haltbare Aufarbeitung, die auch in ein paar Jahren noch top aussieht. Lass uns das mal Schritt für Schritt durchgehen, so wie wir Profis das auch machen würden.

Der schnelle Motivations-Kick: Ein einfacher Start
Noch nicht ganz sicher, ob du das ganze Projekt stemmen willst? Verständlich. Mein Tipp für einen sofortigen Wow-Effekt: Tausch nur die Griffe aus! Das ist in einer Stunde erledigt, kostet dich vielleicht 50 bis 100 Euro und du wirst staunen, wie sehr das den Look deiner Küche verändert. Manchmal ist das schon alles, was es braucht.
Schritt 1: Die ehrliche Bestandsaufnahme – Was hast du vor dir?
Okay, bevor wir auch nur an Werkzeug denken, spielen wir kurz Detektiv. Was für Fronten hast du da eigentlich? Das ist die wichtigste Frage überhaupt, denn sie entscheidet über die ganze Vorgehensweise. Schraub am besten eine Tür ab und schau sie dir von allen Seiten genau an. Meistens findest du eine von drei Varianten:
- Folienbeschichtete Fronten: Das ist der Standard bei den meisten Küchen. Eine Kunststofffolie ist auf eine Trägerplatte (meist MDF) geklebt. Du erkennst sie oft an einer feinen Naht an den Kanten. Ein untrügliches Zeichen ist auch, wenn sich die Folie an warmen Stellen, etwa über dem Geschirrspüler, schon leicht wellt oder löst.
- Lackierte Fronten: Hier wurde der Lack direkt auf die Trägerplatte aufgetragen. Die Oberfläche fühlt sich superglatt an, und du siehst keine Nähte an den Kanten. Die Qualität kann stark variieren, aber die Basis ist gut.
- Massivholzfronten: Eher selten und deutlich teurer. Erkennbar an der durchgehenden Holzmaserung, auch an den Kanten. Sie sind die dankbarsten Kandidaten für eine Aufarbeitung.
Warum ist das so wichtig? Ganz einfach: Eine Folie kannst du nicht einfach überstreichen. Der Lack würde keine Verbindung finden und früher oder später unschön abplatzen. Hier ist eine andere Vorarbeit nötig.

Schritt 2: Die Materialfrage – Deine Einkaufsliste für den Erfolg
Im Baumarkt kann einen die Auswahl erschlagen. Aber keine Sorge, du brauchst keine Unmengen an Zeug. Für eine mittelgroße Küche kommst du mit einem Budget von etwa 300 bis 500 Euro gut hin. Hier ist, was du wirklich brauchst:
Deine Einkaufsliste (ca. 350 €):
- Guter Lack: Das Herzstück! Nimm einen PU-verstärkten Acryllack auf Wasserbasis. Der ist robust, vergilbt nicht und ist für Heimwerker super zu verarbeiten. Marken wie Caparol oder Sikkens sind eine sichere Bank. Plane mal mit einer 2,5-Liter-Dose, das reicht für ca. 15-20 Fronten bei zwei Anstrichen. Kostenpunkt: ca. 50-70 €.
- Sperrgrund: Absolut unverzichtbar! Er sorgt für die Haftung und verhindert, dass Holzinhaltsstoffe den weißen Lack später gelb färben. 1 Liter kostet um die 30 €.
- Entfetter: Ein spezieller Anlauger oder ein Reiniger auf Ammoniakbasis. Muss sein, um die unsichtbare Fettschicht zu killen. Ca. 10 €.
- Schleifpapier: Ein Set mit verschiedenen Körnungen (120er, 240er und 400er) ist ideal. Ca. 15 €.
- Lackierrollen: Bitte keine billigen Schaumstoffrollen! Investiere in 3-5 feine Flock- oder Mikrofaserrollen für ein glattes Finish. Ca. 20 €.
- Spachtelmasse: Für kleine Macken reicht ein Lackspachtel. Für tiefere Dellen ist ein 2-Komponenten-Polyesterspachtel (aus dem Kfz-Bedarf) genial. Ca. 15 €.
- Der Rest: Gutes Malerkrepp, Abdeckfolie und ein paar Pinsel für die Ecken. Ca. 20 €.
Ganz ehrlich: Spar nicht am Lack oder an den Rollen. Die paar Euro mehr entscheiden am Ende über ein „Wow!“ oder ein „Naja, geht so“.

Schritt 3: Der Arbeitsplatz & die Vorbereitung – Hier gewinnst du das Spiel
Ich sags immer wieder: 80 % des Erfolgs liegen in der Vorbereitung. Nimm dir dafür die meiste Zeit. Ein schlampiger Untergrund wird dich am Ende nur ärgern.
Deinen Arbeitsplatz einrichten
Die größte Hürde für viele ist die Frage: Wohin mit den ganzen Türen zum Trocknen? Du brauchst einen staubarmen, gut belüfteten Raum. Keller oder Garage sind ideal.
Kleiner Profi-Tipp: Bau dir eine Trockenstation! Nimm zwei stabile Böcke und lege ein paar lange, gerade Holzlatten darüber. So kannst du mehrere Fronten gleichzeitig trocknen lassen, ohne dass sie am Boden kleben.
Die Vorbereitungsschritte
- Demontieren: Alle Türen und Schubladenfronten ab. Alle Griffe, Scharniere etc. abschrauben und in beschriftete Tütchen packen. Ein kleiner Bleistiftstrich im Scharnierbereich mit der Nummer der Tür kann später Leben retten.
- Gründlich reinigen: Jetzt kommt der Entfetter zum Einsatz. Jede Front beidseitig gründlich schrubben, um die unsichtbare Fettschicht der letzten Jahre zu entfernen. Sonst hält kein Lack! Danach mit klarem Wasser nachwischen und gut trocknen lassen.
- Schleifen, schleifen, schleifen: Es geht nicht darum, den alten Lack komplett zu entfernen. Du raust die Oberfläche nur an, damit die Grundierung Halt findet. Starte mit 120er Körnung, dann 180er und zum Schluss ein feiner Schliff mit 240er. Ein Exzenterschleifer macht dir das Leben leichter. ACHTUNG: Trage beim Schleifen immer eine gute Staubmaske (FFP2), besonders der Staub von MDF-Platten ist nicht gesund!

Schritt 4: Die Lackierung – Geduld ist dein bester Freund
Endlich, der kreative Teil! Aber auch hier gilt: Langsam und sauber arbeiten.
Profi-Tipp zum Trocknen: Drehe auf der Rückseite (da, wo später die Scharniere sind) zwei Schrauben ein kleines Stück ein. So kannst du die frisch lackierte Front auf die Schraubenköpfe legen, ohne dass die Kanten oder die Fläche irgendwo anliegen und festkleben. Genial, oder?
Der schichtweise Aufbau zur Perfektion
- Grundieren: Trage den Sperrgrund dünn und gleichmäßig mit der Rolle auf. Lass ihn komplett durchtrocknen (Herstellerangaben beachten, oft 12-24 Stunden).
- Der magische Zwischenschliff: Nach dem Trocknen fühlt sich die Fläche rau an. Das ist normal. Nimm jetzt ganz feines 400er Schleifpapier und streichle die Oberfläche damit ganz sanft von Hand glatt. Staub sorgfältig entfernen. Der Unterschied ist gigantisch!
- Erster Lackanstrich: Jetzt kommt die erste Schicht Farbe. Wieder dünn und gleichmäßig arbeiten. Zu viel Lack gibt nur unschöne Nasen („Läufer“).
- Zweiter Lackanstrich: Nach dem Trocknen (wieder Geduld!) die Oberfläche nochmal ganz leicht mit 400er Papier anrauen, entstauben und die finale Schicht auftragen. Zwei dünne Schichten sind immer besser und haltbarer als eine dicke.
Ach ja, eine häufige Frage: Muss ich die Innenseiten der Türen auch lackieren? Ehrlich gesagt, wenn sie noch gut aussehen, würde ich es mir sparen. Das sieht später niemand und es halbiert quasi deine Arbeit. Wenn sie aber Macken haben, reicht innen oft eine Schicht Lack ohne Grundierung.

Schritt 5: Was ist mit dem Korpus? Die festen Teile nicht vergessen!
Super, die Türen trocknen. Aber was ist mit den sichtbaren Seitenwänden und Blenden, die fest montiert sind? Die müssen natürlich auch gestrichen werden, sonst passt das Gesamtbild nicht.
Hier ist Abkleben einfach alles! Nimm dir Zeit und klebe die Ränder zur Wand, zur Arbeitsplatte und im Inneren der Schränke super exakt mit hochwertigem Malerkrepp ab. Decke den Boden und die Arbeitsplatte großzügig mit Folie ab. Die Vorbereitung ist hier noch wichtiger, weil du nicht einfach woanders arbeiten kannst. Reinige und schleife die Flächen genauso wie die Türen und trage dann Grundierung und Lack mit einer kleinen Rolle und einem Pinsel für die Ecken auf.
Schritt 6: Der Feinschliff – Arbeitsplatte und Co.
Eine Küche ist mehr als nur ihre Fronten. Oft sind es die Arbeitsplatte oder die Griffe, die den alten Look zementieren.
Die Arbeitsplatte – ein Gedankenspiel
Der Austausch ist etwas für Fortgeschrittene, da Spüle und Kochfeld ausgeschnitten werden müssen. Aber es lohnt sich, über die Optionen nachzudenken:

- Laminat/Schichtstoff: Die Budget-freundlichste Wahl. Gibt es in unzähligen Designs, von Holzoptik bis Beton. Die Qualität ist heute echt gut und der Austausch für einen geübten Heimwerker machbar.
- Massivholz: Bringt unglaublich viel Wärme und Charme in die Küche. Aber sei dir bewusst: Eine Holzplatte will gepflegt werden und braucht regelmäßig eine neue Ölung.
- Stein oder Quarzkomposit: Das ist die Luxusvariante. Extrem robust, hitzebeständig und edel, aber auch am teuersten. Den Zuschnitt und Einbau überlässt man hier definitiv den Profis.
Neue Griffe
Wie am Anfang schon erwähnt: Ein Griffwechsel wirkt Wunder. Achte beim Kauf unbedingt auf den Lochabstand der alten Griffe, dann sparst du dir das Spachteln und neu Bohren.
Schritt 7: Für die kniffligen Fälle – Wenn’s nicht nach Plan läuft
- Problem: Die Folie löst sich. Bei großen Flächen hilft nur eins: komplett runter damit. Am besten geht das mit einem Heißluftföhn. Halte ihn auf mittlerer Stufe mit ca. 10-15 cm Abstand und erwärme die Folie, bis sie weich wird. Dann langsam und flach abziehen. Darunter kommt die rohe MDF-Platte zum Vorschein, die du perfekt schleifen und grundieren kannst.
- Problem: Tiefe Macken in Kanten. Hier kommt dein 2K-Spachtel ins Spiel. Großzügig auftragen, aushärten lassen und dann geduldig wieder in die ursprüngliche Form schleifen. Das braucht etwas Fingerspitzengefühl, ist aber machbar.
- Problem: Ich will Hochglanz! Puh, ganz ehrlich: Ein perfektes, spiegelglattes Hochglanz-Finish ist im DIY-Verfahren fast unmöglich. Das erfordert eine absolut staubfreie Umgebung, Spritzpistolen und anschließendes Polieren. Hier würde ich immer empfehlen, die fertig vorbereiteten Fronten zu einem professionellen Autolackierer zu bringen.


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Schritt 8: Sicherheit und realistische Planung
Bei allem Eifer, Sicherheit geht immer vor!
- Strom: Wenn du Geräte ausbaust, IMMER die Sicherung raus! Der Anschluss von Kochfeld und Backofen ist in Deutschland gesetzlich nur einer Elektrofachkraft erlaubt. Das hat mit Versicherung und deiner Sicherheit zu tun – hier gibt’s keine Kompromisse.
- Chemie: Lies die Hinweise auf den Dosen. Gut lüften, Handschuhe und Schutzbrille tragen.
Und sei realistisch mit der Zeit: Das ist kein Wochenendprojekt. Durch die Trocknungszeiten bist du schnell bei 5 bis 7 Tagen, in denen deine Küche eine Baustelle ist. Plane das gut!
Abschließende Gedanken aus der Werkstatt
Ein Küchen-Makeover ist ein unglaublich lohnendes Projekt. Es braucht Geduld, ja. Und Sorgfalt. Aber das Gefühl, wenn du am Ende die frisch lackierten Fronten mit den neuen Griffen montierst, ist unbezahlbar. Du hast nicht nur tausende von Euro gespart, sondern etwas mit deinen eigenen Händen geschaffen.
Nimm dir die Zeit, besonders bei der Vorbereitung. Behandle jede Tür, als wäre sie dein Meisterstück. Und dann genieß deine „neue“ alte Küche – sie wird wieder für viele Jahre der strahlende Mittelpunkt deines Zuhauses sein.

Bildergalerie




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Welcher Glanzgrad ist der richtige für meine neuen Küchenfronten?
Das ist mehr als eine Geschmacksfrage. Während ultramatte Oberflächen edel aussehen, sind sie oft empfindlicher gegenüber Fingerabdrücken und Fettflecken. Eine ideale Wahl für die Küche ist ein seidenmatter Lack oder ein sogenannter „Eggshell“-Finish, wie ihn etwa die Marken Farrow & Ball oder Little Greene in ihren „Intelligent“-Reihen anbieten. Diese Lacke sind robust, abwischbar und verzeihen kleine Unregelmäßigkeiten besser. Der leichte Glanz reflektiert zudem sanft das Licht und lässt den Raum lebendiger wirken, ohne zu spiegeln.


- Verleiht Wärme und einen Hauch von Luxus.
- Fühlt sich solide und wertig an.
- Lässt die Küche sofort wohnlicher wirken.
Das Geheimnis? Neue Griffe aus gebürstetem Messing. Sie sind der perfekte Gegenspieler zu kühlen Farben wie Grau oder Dunkelblau und bilden einen wunderschönen, zeitlosen Akzent. Marken wie Superfront oder Häfele bieten hier unzählige Varianten an.


Wussten Sie schon? Laut einer Studie von Houzz Deutschland ist die Küche mit Abstand der am häufigsten renovierte Raum im Haus.
Das zeigt, wie wichtig uns dieser zentrale Ort ist. Ein Makeover der Fronten ist dabei der effektivste Weg, mit überschaubarem Budget eine maximale Wirkung zu erzielen und sich wieder neu in das Herz des Zuhauses zu verlieben.


Der häufigste Fehler: Das Auslassen der Grundierung. Man möchte schnell zum Farbanstrich übergehen, doch ohne den richtigen Haftgrund wird das Ergebnis niemals professionell und langlebig. Besonders auf glatten, folierten oder melaminharzbeschichteten Oberflächen ist ein spezieller Sperr- und Haftgrund (z.B. von Zinsser oder Sikkens) unerlässlich. Er verhindert das Durchschlagen von Verfärbungen und sorgt dafür, dass der neue Lack eine unzertrennliche Verbindung mit dem Untergrund eingeht.


Denken Sie auch über die Arbeitsplatte nach. Wenn die Fronten in neuem Glanz erstrahlen, kann eine abgenutzte Arbeitsplatte den Gesamteindruck schmälern. Manchmal reicht es schon, eine Echtholzplatte abzuschleifen und neu zu ölen. Für ein schnelles Upgrade gibt es zudem hochwertige Klebefolien in Stein- oder Holzoptik von Marken wie d-c-fix, die eine verblüffend realistische Alternative für kleines Geld bieten.


Zweifarbig, bitte! Der Trend zu „Tuxedo Kitchens“ ist ungebrochen und lässt sich perfekt umsetzen. Lackieren Sie die unteren Schränke in einem dunkleren, erdenden Ton und die oberen in einem hellen, luftigen Farbton.
- Klassisch: Dunkelgrau (z.B. „Down Pipe“ von Farrow & Ball) unten, gebrochenes Weiß oben.
- Mutig: Tiefes Waldgrün unten, sanftes Greige oben.
- Modern: Schwarz unten, helle Holzoptik (durch Folie) oben.
Dieser Trick lässt die Küche größer und architektonisch interessanter wirken.



Was, wenn die alte Folie sich schon löst?
Perfekt! Sehen Sie es nicht als Problem, sondern als Chance. Statt zu versuchen, die Blasen zu reparieren, ist dies der ideale Moment, die Folie komplett zu entfernen. Mit einem Heißluftföhn lässt sich der Kleber meist gut anlösen. Ziehen Sie die Folie dann langsam ab. Zurück bleibt die rohe MDF-Platte – die perfekte, saubere Basis für einen neuen Lackaufbau mit Grundierung und zwei Schichten Ihres Wunschfarbtons.


- Messen Sie vor dem Kauf neuer Griffe unbedingt den exakten Lochabstand der alten Bohrlöcher. Gängige Maße sind 96 mm, 128 mm oder 160 mm.
- Falls die neuen Griffe nicht passen: Spachteln Sie die alten Löcher sorgfältig mit 2K-Spachtelmasse und schleifen Sie sie plan, bevor Sie grundieren.
- Für neue Bohrlöcher immer eine Bohrschablone verwenden, um eine perfekt gerade Ausrichtung zu garantieren.


„Gutes Design ist, wenn man es gerne benutzt.“ – Dieter Rams
Dieses Zitat des legendären Designers trifft den Kern jedes Küchen-Makeovers. Es geht nicht nur um die Optik. Es geht um die Haptik der neuen Griffe, das sanfte Schließen der Türen und die Freude, die man empfindet, wenn man den Raum betritt. Ein gelungenes Upgrade verbessert die tägliche Nutzung.


Die Beleuchtung unter den Hängeschränken ist ein echter Game-Changer. Sie rückt nicht nur Ihre Arbeitsfläche ins rechte Licht, sondern schafft abends auch eine unglaublich gemütliche Atmosphäre. Nachrüstbare, flache LED-Streifen, wie das Philips Hue oder TRÅDFRI System, lassen sich oft einfach ankleben und sogar per App oder Fernbedienung in Helligkeit und Farbtemperatur steuern. Ein kleines Detail mit riesiger Wirkung auf das Raumgefühl.


Lackierrolle vs. Pinsel: Für ein streifenfreies Finish kombinieren Sie beides. Nutzen Sie einen hochwertigen Pinsel für die Ecken und Kanten. Die große Fläche rollen Sie direkt im Anschluss mit einer kurzflorigen Schaumstoff- oder Flock-Lackierwalze (z.B. von Mako). Arbeiten Sie immer „nass in nass“, um Ansätze zu vermeiden.


Brechen Sie die Monotonie auf! Anstatt alle Hängeschränke zu behalten, könnten Sie ein oder zwei davon durch offene Regale ersetzen. Das lockert die Optik enorm auf und schafft eine schöne Bühne für Ihr Lieblingsgeschirr, Kochbücher oder ein paar Grünpflanzen. Massive Eichenbretter auf schlichten schwarzen Konsolen sind hier ein zeitloser Klassiker.



Wann ist die Farbe wirklich belastbar?
Ein häufiges Missverständnis: „Handtrocken“ bedeutet nicht „ausgehärtet“. Während der Lack sich schon nach wenigen Stunden trocken anfühlt, dauert die vollständige chemische Aushärtung je nach Produkt und Umgebungstemperatur bis zu drei Wochen. Seien Sie in dieser Zeit besonders vorsichtig mit den Fronten, vermeiden Sie Stöße und reinigen Sie sie nur sanft mit einem trockenen Tuch. Ihre Geduld wird mit einer deutlich widerstandsfähigeren Oberfläche belohnt.


Der ökologische Fußabdruck einer komplett neuen Küche ist enorm. Allein die Herstellung der Spanplatten und der Transport verursachen erhebliche CO2-Emissionen.
Durch die Aufarbeitung Ihrer bestehenden Küche – das Upcycling der Fronten, vielleicht die Erneuerung der Arbeitsplatte – schonen Sie nicht nur Ihr Budget, sondern auch wertvolle Ressourcen. Sie bewahren den „grauen“ Energieaufwand, der bereits in Ihrer Küche steckt, und handeln damit aktiv nachhaltig.


Statement-Rückwand: Wenn Ihre Fronten nun in einer neuen, vielleicht dezenteren Farbe erstrahlen, haben Sie Spielraum für eine mutige Küchenrückwand. Statt klassischer Fliesen sind abwaschbare Tapeten mit grafischen Mustern, Paneele in Betonoptik oder sogar eine Glasplatte, die mit Ihrer Lieblingsfarbe hinterlegt ist, eine fantastische Möglichkeit, der Küche eine ganz persönliche und moderne Note zu verleihen.


- Eine glatte, fast spiegelnde Oberfläche.
- Keine Pinselstriche, keine Rollenstruktur.
- Extrem gleichmäßiger Farbauftrag.
Das Werkzeug der Profis? Ein Farbsprühsystem. Für ein absolut makelloses Ergebnis kann sich die Investition in ein HVLP-Gerät (High Volume, Low Pressure), z.B. von Wagner oder Bosch, lohnen. Es erfordert etwas Übung und sorgfältiges Abkleben, aber das Finish ist mit Rolle und Pinsel kaum zu erreichen.


Manchmal sind es die kleinen Dinge, die den Unterschied machen. Wenn die große Arbeit getan ist, krönen Sie Ihr Werk mit durchdachten Details. Stellen Sie ein schönes Holzschneidebrett an die Wand, platzieren Sie frische Kräuter in stilvollen Töpfen auf der Fensterbank und gönnen Sie sich eine hochwertige Handseife in einem schönen Spender neben dem Spülbecken. Das ist das finale Styling, das aus einer renovierten Küche ein Zuhause macht.


Was ist mit den Innenseiten der Schranktüren?
Hier können Sie kreativ werden! Während die Außenseite vielleicht in einem eleganten Grau gehalten ist, können Sie die Innenseite in einer überraschenden Knallfarbe streichen – ein kleiner, fröhlicher Akzent, der Sie jedes Mal beim Öffnen der Tür erfreut. Alternativ lässt sich hier auch eine dünne Korkplatte anbringen, die als unauffälliges Memoboard für Einkaufszettel oder Rezepte dient.



Folieren statt Lackieren? Eine schnelle Alternative, besonders für Mieter.
Vorteile: Riesige Auswahl an Farben und Mustern (Holz-, Steinoptik etc.), der Prozess ist schneller und meist günstiger, und er ist komplett reversibel.
Nachteile: Die Kanten sind eine Schwachstelle und können sich mit der Zeit lösen, die Haptik ist weniger wertig als bei Lack, und bei profilierten Landhausküchen-Fronten ist das Anbringen extrem schwierig.


Salbeigrün ist eine der Trendfarben für Küchen – und das aus gutem Grund.
Farbpsychologen bestätigen die beruhigende und erdende Wirkung von Grüntönen. In der oft hektischen Küche schafft ein sanftes Salbei, wie „Tranquil Dawn“ von Dulux, eine Oase der Gelassenheit. Es ist eine Farbe, die natürlich wirkt, sich wunderbar mit Holz und weißen Wänden kombinieren lässt und dennoch ein klares Design-Statement setzt.


Schaffen Sie Atmosphäre. Denken Sie über einen kleinen, robusten Teppichläufer nach, wie er in den Galeriefotos zu sehen ist. Er dämpft nicht nur Geräusche und ist angenehm unter den Füßen, sondern bringt auch Farbe, Textur und eine Extraportion Wohnlichkeit in die Küche. Wählen Sie ein flachgewebtes, pflegeleichtes Modell aus synthetischen Fasern oder Baumwolle, das sich bei Bedarf leicht reinigen lässt.


Der Sockelbereich: Ein oft übersehenes Detail, das einen großen Unterschied macht. Wenn Sie die Fronten neu lackieren, nehmen Sie sich auch die Sockelleisten vor. Streichen Sie sie entweder in der gleichen Farbe wie die Unterschränke, um einen monolithischen, ruhigen Look zu erzeugen, oder in Schwarz, um einen schwebenden Effekt zu erzielen, der die Küche leichter wirken lässt. Ein sauber lackierter Sockel rahmt das Gesamtwerk perfekt ein.


- Farben und Lacke mit dem „Blauer Engel“-Siegel wählen.
- Wasserbasierte Acryllacke bevorzugen, da sie kaum Lösungsmittel ausdünsten.
- Pinsel und Rollen mit Kernseife auswaschen statt chemische Reiniger zu verwenden.
Ein schönes Zuhause und ein gutes Gewissen müssen sich nicht ausschließen. Viele Hersteller wie AURO oder Biofa haben sich auf ökologische Farben spezialisiert, die leistungsstark und umweltfreundlich zugleich sind.


Noch unsicher bei der Farbwahl?
Kaufen Sie niemals eine große Dose Lack, bevor Sie die Farbe nicht live in Ihrer Küche gesehen haben. Bestellen Sie kleine Probedosen Ihrer Favoriten und streichen Sie jeweils ein größeres Stück Pappe (ca. A4). Betrachten Sie diese Muster zu verschiedenen Tageszeiten – bei Morgenlicht, Mittagssonne und Kunstlicht am Abend. Licht verändert Farben dramatisch, und nur so finden Sie den perfekten Ton für Ihren Raum.

Vergessen Sie die Technik nicht. Ein Küchen-Makeover ist die perfekte Gelegenheit, auch funktionale Aspekte zu verbessern. Tauschen Sie zum Beispiel einen alten, lauten Dunstabzug gegen ein leises, effizientes Modell aus. Oder integrieren Sie eine versenkbare Steckdosenleiste in die Arbeitsplatte. Diese kleinen technischen Upgrades erhöhen den Komfort und den Wert Ihrer „neuen“ alten Küche erheblich.


