Grau im Schlafzimmer? So wird’s garantiert nicht langweilig – Der Profi-Guide für dein Projekt

Grau ist nicht nur eine Farbe, sondern ein Lebensgefühl! Entdecken Sie, wie Sie Ihre Schlafzimmerträume in schillerndem Grau verwirklichen können.

von Anna Müller

Na, planst du auch, deinem Schlafzimmer einen neuen Anstrich zu verpassen? Und die Wahl ist auf Grau gefallen? Gute Entscheidung! Aber ganz ehrlich: Kaum eine Farbe sorgt für so viel Begeisterung und gleichzeitig so viel Kopfzerbrechen wie ein graues Schlafzimmer.

Ich stecke seit Jahrzehnten in diesem Handwerk und hab schon alles gesehen. Von strahlenden Gesichtern bis hin zu panischen Anrufen, weil die neue Wand im Abendlicht plötzlich lila aussieht. Viele denken, Grau ist die sichere Nummer – neutral, unkompliziert. Ein riesiger Irrtum! Grau ist eine Diva. Es lebt vom Licht, von den Möbeln im Raum und sogar von der Tageszeit. Deswegen schreibe ich das hier. Das ist kein trockener Ratgeber, sondern ein Kasten voller Praxistipps, damit du die typischen Fehler vermeidest und am Ende ein Ergebnis hast, das sich nicht nur gut anfühlt, sondern auch meisterhaft aussieht.

Warum dein Grau sich an der Wand plötzlich anders verhält

Kennst du das? Im Laden siehst du ein Hemd, die Farbe ist perfekt. Draußen im Tageslicht denkst du dir: „Moment, das ist ja eine ganz andere Farbe!“ Genau das ist Metamerie, der Chamäleon-Effekt. Und bei Grautönen ist der besonders stark, weil sie oft aus vielen verschiedenen Pigmenten gemischt sind.

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Ein scheinbar neutrales Grau kann winzige Anteile von Rot, Blau oder Grün haben. Bei der gemütlichen, warmen Nachttischlampe kommen die roten Pigmente raus und das Grau wirkt warm, fast schon wie ein „Greige“ (eine Mischung aus Grau und Beige). Dasselbe Grau kann am nächsten Morgen, wenn nur kühles Licht aus einem Nordfenster hereinfällt, plötzlich einen fiesen Blaustich haben und den ganzen Raum unterkühlen. Das ist der häufigste Grund für „Farb-Reue“.

Der ultimative Profi-Test, bevor du den Pinsel schwingst: Vergiss die kleinen Farbkärtchen! Schnapp dir ein großes Stück Pappe oder eine alte Raufaserplatte (mindestens A2-Format) und streich sie mit deiner Testfarbe. Bewege diese Pappe durch den Raum. Halte sie an die Wand, neben das Fenster, in die dunkle Ecke. Und jetzt das Wichtigste: Schau sie dir morgens, mittags und abends bei eingeschaltetem Kunstlicht an. Nur so siehst du wirklich, wie die Farbe in deinem Zuhause lebt und atmest.

Ach ja, und achte auf die Lampen! Eine billige LED-Birne aus dem Discounter hat oft einen miesen Farbwiedergabeindex (CRI). Alles unter 90 verfälscht die Farben und lässt dein schönes Grau flach und leblos aussehen. Eine Investition von 10-15 € pro Leuchtmittel in eine hochwertige LED mit einem CRI von 90+ macht einen gewaltigen Unterschied.

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Die richtige Vorbereitung: 70 % der Miete für eine perfekte Wand

Ein perfekter Anstrich beginnt lange vor dem ersten Pinselstrich. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen, und wer hier schludert, ärgert sich später schwarz – oder fleckig-grau.

Als Erstes: Fühl deine Wand. Ist sie sandig oder kreidet sie? Dann musst du sie abwaschen. Bei hartnäckigen Fällen nehmen wir Profis einen Anlauger. Kleine Risse oder Dübellöcher? Bitte mit einer flexiblen Dispersionsspachtelmasse füllen, niemals mit Gips. Gips saugt die Farbe komplett anders auf und du siehst später jeden einzelnen Fleck als helleren Punkt durchscheinen. Ein Klassiker!

Achtung, Altbau-Bewohner: Reib mal mit einem nassen Finger fest über eine unauffällige Stelle der alten Farbe. Schmiert sie sich wie ein Kreidebrei? Glückwunsch, du hast wahrscheinlich Leimfarbe an der Wand. Die muss komplett abgewaschen werden, bevor du auch nur an Grundierung denkst. Normale Wandfarbe würde hier einfach abblättern.

Der wichtigste Schritt, der fast immer übersprungen wird: die Grundierung. Besonders bei gespachtelten Stellen oder Gipskarton ist Tiefengrund dein bester Freund. Er sorgt dafür, dass die Wand die Farbe gleichmäßig aufsaugt. Ohne ihn entstehen hässliche Wolken und Streifen, weil die Spachtelstellen die Farbe wie ein Schwamm wegsaugen. Diesen Fehler zu korrigieren, ist ein Albtraum und kostet am Ende doppelt.

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Deine Einkaufsliste für den Baumarkt – aber die Richtige!

Vergiss die verlockenden „Alles-in-einem“-Sets für 9,99 €. Gutes Werkzeug ist die halbe Miete und du kannst es immer wieder verwenden. Hier ist, was wirklich in deinen Einkaufswagen gehört:

  • Farbrolle: Für glatte Wände eine Kurzflor-Walze aus Polyamid (ca. 12-13 mm Florhöhe). Die spritzt kaum und macht eine superfeine Oberfläche. Für Raufaser darf es eine Langflor-Variante sein. Rechne hier mit 10-15 €.
  • Der richtige Pinsel: Ein guter Lackierer-Ringpinsel oder ein abgeschrägter Flachpinsel für die Ecken. Damit ziehst du saubere Linien.
  • Malerkrepp: Investiere die 5-7 € in gutes Klebeband. Mein persönlicher Favorit für messerscharfe Kanten ist das rosa „Tesa Perfect“. Billiges Krepp weicht durch und der ganze Aufwand war umsonst.
  • Abdeckmaterial: Kein dünnes Plastik! Ein saugfähiges Malervlies (ca. 20 € für 10 qm) ist rutschfest und schützt deinen Boden zuverlässig.
  • Die Farbe: Schau auf den Eimer. Da müssen zwei Werte draufstehen: Die Deckkraftklasse (nimm Klasse 1, dann reicht oft ein Anstrich) und die Nassabriebbeständigkeit (Klasse 2 ist ideal fürs Schlafzimmer, da kannst du auch mal einen Fleck abwischen). Eine hochwertige Farbe von Marken wie Caparol oder Sto kostet im Fachhandel vielleicht 80-120 € für 10 Liter, aber sie spart dir einen zweiten Anstrich und jede Menge Nerven.

Kleiner Tipp, der Ehen rettet: Bevor du loslegst, rühre den Farbeimer mindestens zwei Minuten lang kräftig mit einem Rührholz durch! Die Farbpigmente setzen sich am Boden ab. Wenn du nicht rührst, stimmt der Farbton an der Wand nie mit der Karte überein.

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Die Technik: So streichst du wie ein Profi (fast)

Das Geheimnis einer streifenfreien Wand heißt „nass in nass“. Das bedeutet: Wenn du eine Wand anfängst, musst du sie auch fertig machen. Keine Kaffeepause mittendrin!

  1. Zuerst die Kanten: Streiche mit dem Pinsel die Ecken und Ränder an Decke und Leisten vor. Aber nur für die eine Wand, die du jetzt streichen willst!
  2. Dann die Fläche: Rolle sofort mit der Farbwalze in die noch feuchten, vorgestrichenen Ränder hinein. So verbinden sich die Pinsel- und Rollflächen nahtlos.
  3. Im Kreuzgang arbeiten: Rolle die Farbe erst satt senkrecht auf die Wand. Direkt danach verteilst du sie noch mal waagerecht. Zum Schluss rollst du die ganze Bahn noch einmal ganz sanft von oben nach unten ab, ohne Druck und ohne neue Farbe. Das gibt eine perfekte, gleichmäßige Oberfläche.

Profi-Hack für die Pause: Wenn du doch mal unterbrechen musst, wickle deine Rolle und den Pinsel fest in eine Plastiktüte. So trocknen sie nicht ein und du sparst dir das lästige Auswaschen.

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Was kostet der Spaß? Eine ehrliche Rechnung

Lass uns mal ein typisches 15-Quadratmeter-Schlafzimmer durchrechnen. Wenn du es selbst machst und Qualitätsmaterial kaufst, landest du bei ungefähr 200 bis 250 Euro für alles (Farbe, Grundierung, Werkzeug, Vlies etc.). Dazu kommen locker zwei Tage Arbeit für dich als Laie.

Ein Malerbetrieb würde für denselben Raum je nach Region und Zustand der Wände zwischen 700 und 1.200 Euro verlangen. Klingt viel, oder? Aber überleg mal: Von diesem Betrag sind oft 600-900 Euro reine Arbeitszeit, Fachwissen und Gewährleistung. Du bezahlst für ein perfektes Ergebnis ohne Streifen, für saubere Kanten, die Sicherheit bei Problemen und vor allem für deine gesparte Zeit und deine Nerven. Manchmal ist das die klügere Investition.

Noch ein letzter Tipp: Die Akzentwand

Eine einzelne Wand in einem dunkleren Grau zu streichen, kann mega aussehen. Nimm dafür immer die Wand, die du beim Reinkommen als Erstes siehst – meistens die hinter dem Bett. Das schafft Tiefe. Ein No-Go ist es, die Fensterwand dunkel zu streichen. Durch den starken Kontrast zum hellen Tageslicht wirkt die Wand fast schwarz und drückt den Raum optisch zusammen.

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So, und jetzt trau dich ran! Mit der richtigen Planung und dem Wissen, worauf es ankommt, wird dein graues Schlafzimmer kein Kompromiss, sondern ein Statement für zeitlose Ruhe und Eleganz. Es lohnt sich, es richtig zu machen.

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Textur ist der beste Freund von Grau. Ohne sie kann selbst der schönste Grauton flach und leblos wirken. Kombinieren Sie glatte Wände mit grob gestrickten Wolldecken, Kissen aus Samt oder Leinen und einem flauschigen Berberteppich. Jedes Material bricht das Licht anders und verleiht dem Raum eine subtile Tiefe, die man eher fühlt als sieht. Das Spiel zwischen Rau und Glatt macht den Raum erst wirklich interessant und wohnlich.

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  • Für kühle Grautöne (mit Blau/Violett-Unterton): Kombinieren Sie sie mit klaren Farben wie Marineblau, Smaragdgrün oder einem kräftigen Zitronengelb für einen frischen, modernen Look.
  • Für warme Grautöne (Greige, mit Braun/Rot-Unterton): Harmonieren wunderbar mit erdigen Tönen wie Terrakotta, Senfgelb, Olivgrün oder einem sanften Puderrosa für eine gemütliche, einladende Atmosphäre.
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Wussten Sie schon? Das menschliche Auge kann über 500 verschiedene Grautöne unterscheiden.

Diese unglaubliche Vielfalt ist der Grund, warum eine sorgfältige Auswahl so entscheidend ist. Ein warmes Schiefergrau wie „Down Pipe“ von Farrow & Ball erzeugt eine völlig andere, dramatischere Stimmung als ein luftiges Hellgrau wie „Ammonite“ derselben Marke. Ihr Schlafzimmer kann so von einer gemütlichen Höhle bis zu einer eleganten Suite alles werden.

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Wie schaffe ich Tiefe, ohne den Raum dunkel zu machen?

Der Trick ist, mit verschiedenen Grau-Abstufungen zu arbeiten. Streichen Sie die Wand hinter dem Bett in einem mittleren bis dunklen Anthrazit. Die angrenzenden Wände bekommen einen sehr hellen Grauton. Ergänzen Sie dies mit Bettwäsche in einem weiteren, mittleren Grau. So entsteht eine optische Staffelung, die dem Raum Struktur und eine fast dreidimensionale Wirkung verleiht, ohne ihn zu erdrücken.

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Matt oder Seidenmatt? Das ist hier die Frage.

Matt: Die erste Wahl für Schlafzimmer. Matte Oberflächen schlucken das Licht, wirken dadurch ruhiger und edler. Kleine Unebenheiten an der Wand werden perfekt kaschiert. Ideal für eine entspannte, hüllende Atmosphäre.

Seidenmatt (Satin): Reflektiert das Licht dezent und ist robuster gegen Abrieb. Kann in kleinen, dunklen Räumen helfen, das Licht besser zu verteilen, wirkt aber oft auch unruhiger und hebt jede kleinste Delle in der Wand hervor.

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Die Magie liegt oft im Detail. Schwarze Akzente sind in einem grauen Schlafzimmer wie der Punkt auf dem i. Denken Sie an filigrane schwarze Bettgestelle aus Metall, schlichte schwarze Bilderrahmen, eine moderne schwarze Leselampe oder die Griffe an der Kommode. Diese kleinen, dunklen Elemente schaffen Konturen und verhindern, dass die verschiedenen Grautöne ineinander verschwimmen. Sie sorgen für eine grafische Klarheit, die sehr edel wirkt.

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„Grau ist die glücklichste Farbe, weil sie alle anderen Farben zum Strahlen bringt.“ – Le Corbusier, Architekt

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Haben Sie schon mal über eine Akzentwand aus Kalkputz oder in Betonoptik nachgedacht? Marken wie Volimea oder Sto bieten diffusionsoffene, mineralische Putze an, die eine einzigartige, leicht wolkige Textur erzeugen. Das sieht nicht nur fantastisch aus, sondern verbessert auch das Raumklima, da die Wände Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben können. Eine lebendige Alternative zur klassischen Raufasertapete.

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  • Verleiht dem Raum sofort Wärme und Charakter.
  • Schafft einen natürlichen, organischen Kontrapunkt zum neutralen Grau.
  • Wirkt beruhigend und erdend.

Das Geheimnis? Der gezielte Einsatz von Holzelementen. Ein Bettkopfteil aus heller Eiche, Nachttische aus warmem Nussbaum oder sogar nur ein paar Deko-Objekte aus Holz durchbrechen die kühle Eleganz des Graus und machen den Raum sofort gemütlicher.

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Wichtiger Punkt: Unterschätzen Sie nicht die Wirkung von Kunst! Eine große, leere graue Wand kann erdrückend wirken. Ein einzelnes, großformatiges Kunstwerk oder eine kuratierte Galerie aus kleineren Bildern kann den gesamten Charakter des Raumes verändern. Wählen Sie Motive mit warmen Farbakzenten wie Ocker, Rostrot oder sattem Grün, um einen bewussten Gegenpol zur grauen Wand zu setzen und dem Raum eine persönliche Note zu verleihen.

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Wirkt ein graues Schlafzimmer im Winter nicht deprimierend?

Keineswegs, wenn Sie die richtigen Textilien einsetzen! Tauschen Sie im Herbst die leichte Leinenbettwäsche gegen einen kuscheligen Flanell- oder Biberbezug in einem tiefen Anthrazit. Ergänzen Sie einen schweren Wollplaid und Kissen aus Teddyfell. Diese haptischen, warmen Materialien sorgen für eine wohlige Höhlenatmosphäre, die gerade in der kalten Jahreszeit Geborgenheit vermittelt.

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Ein Hauch von Luxus gefällig? Kombinieren Sie Ihr Grau mit metallischen Akzenten.

  • Messing & Gold: Bringen Wärme und einen Hauch von Glamour. Ideal für Lampenfüße, Kerzenhalter oder Griffe. Passt hervorragend zu dunkleren Grautönen.
  • Kupfer: Ein rötlich-warmer Akzent, der besonders gut mit Grautönen harmoniert, die einen leichten Rosé-Unterton haben.
  • Chrom & Edelstahl: Wirken kühl, clean und modern. Perfekt für einen minimalistischen oder industriellen Stil.
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Laut einer Umfrage von Houzz gaben 21% der renovierenden Hausbesitzer an, Grau als Wandfarbe für ihr Hauptschlafzimmer zu wählen, was es zu einer der beliebtesten neutralen Farben nach Weiß macht.

Das zeigt: Sie liegen im Trend! Der Schlüssel, um sich von der Masse abzuheben, ist die persönliche Gestaltung durch Textilien, Kunst und die richtige Beleuchtung, die Ihr Grau einzigartig macht.

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Fehler, den viele machen: Alles in einem einzigen Grauton halten. Das Ergebnis ist oft eine monotone, langweilige Fläche. Ein professionelles Konzept lebt von Nuancen. Kombinieren Sie mindestens drei verschiedene Grautöne: einen hellen Ton für die meisten Wände, einen mittleren für Textilien wie Vorhänge oder Teppich und einen dunklen Akzentton für Kissen, ein Möbelstück oder die Wand hinter dem Bett.

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Vergessen Sie nicht die fünfte Wand: die Decke! Wenn Sie die Decke in einem sehr hellen, fast weißen Grauton streichen, der eine Nuance dunkler ist als strahlendes Weiß, kann das den Raum optisch absenken und eine besonders gemütliche, kokonartige Atmosphäre schaffen. Ein Trick, der besonders in Räumen mit hohen Decken wahre Wunder wirkt.

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„Greige“ – das Beste aus zwei Welten: Dieser populäre Farbton ist eine Mischung aus Grau und Beige. Das Ergebnis ist ein warmer, erdiger Grauton, der nie kühl wirkt. Er ist unglaublich vielseitig und passt sowohl zu modernen als auch zu klassischen Einrichtungsstilen. Ein perfekter Kompromiss für alle, die Angst vor einem zu kühlen Grau haben. Ein berühmtes Beispiel ist „Revere Pewter“ von Benjamin Moore.

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  • Ein leuchtendes Senfgelb für Kissen und Plaids.
  • Ein sanftes Salbeigrün für Pflanzen und Bettwäsche.
  • Ein tiefes Petrolblau für einen Sessel oder ein Kunstwerk.
  • Ein pudriges Altrosa für einen femininen, sanften Touch.

Das sind die perfekten Partner für Ihr Grau. Schon ein oder zwei dieser Farbtupfer reichen aus, um einem grauen Raum Leben einzuhauchen und Spannung zu erzeugen.

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Welche Vorhänge für graue Wände?

Vermeiden Sie es, exakt den gleichen Grauton der Wand zu treffen. Das wirkt schnell eintönig. Schaffen Sie stattdessen einen sanften Kontrast. Weiße oder cremefarbene Leinenvorhänge lassen das Licht sanft durchscheinen und sorgen für Frische. Wenn Sie es dunkler mögen, wählen Sie schwere Samtvorhänge in einem deutlich dunkleren Grau oder einer Akzentfarbe wie Nachtblau oder Tannengrün für einen dramatischen Hotel-Look.

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Der japanische Einrichtungsstil „Wabi-Sabi“ zelebriert die Schönheit des Unvollkommenen.

Grau ist hier eine Grundfarbe. Denken Sie an Wände mit sichtbarer Kellenführung, an unregelmäßig geformte Keramik und an natürliche Materialien wie verwittertes Holz und raues Leinen. Ein graues Schlafzimmer in diesem Stil strahlt eine tiefe, meditative Ruhe aus, die weit entfernt von steriler Perfektion ist.

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Pflanzen sind ein Muss in einem grauen Schlafzimmer! Das lebendige Grün bildet den perfekten natürlichen Kontrapunkt zur Neutralität des Graus. Eine Geigenfeige in einer Ecke, eine Efeutute, die von einem Regal rankt, oder eine schlichte Monstera bringen nicht nur Farbe, sondern auch Leben und eine bessere Luftqualität in den Raum. Die organischen Formen brechen die oft geraden Linien der Möbel auf und sorgen für Weichheit.

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Industrial Chic: Kombinieren Sie eine kühle Beton- oder Schiefergraue Wand mit Möbeln aus dunklem Metall und unbehandeltem Holz. Freiliegende Glühbirnen im Edison-Stil und Details aus Leder runden den Look ab.

Skandi-Gemütlichkeit: Wählen Sie ein sehr helles, freundliches Grau. Kombinieren Sie es mit viel Weiß, hellen Holzmöbeln (besonders Eiche oder Birke) und grafischen Mustern auf Textilien.

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Wichtiger Punkt: Die Bettwäsche. Sie ist die größte textile Fläche im Raum und hat einen enormen Einfluss. In einem grauen Raum ist weiße Bettwäsche ein Klassiker, der immer frisch und einladend wirkt. Aber probieren Sie auch mal Bettwäsche aus gewaschenem Leinen in einem sanften Salbei-, Beige- oder einem etwas dunkleren Grauton. Die knittrige, natürliche Textur von Leinen ist der Inbegriff von entspanntem Luxus.

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  • Der Raum wirkt sofort aufgeräumter und ruhiger.
  • Es entsteht ein Gefühl von Weite und Großzügigkeit.
  • Die Architektur des Raumes tritt in den Vordergrund.

Das Geheimnis? Ein monochromer Look. Indem Sie Wände, große Möbelstücke und vielleicht sogar die Vorhänge in sehr ähnlichen, hellen Grautönen halten, schaffen Sie eine ruhige, zusammenhängende Basis. Die wenigen farbigen Akzente, die Sie dann setzen, wirken umso stärker.

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Mein graues Schlafzimmer fühlt sich kalt an, was tun?

Die Lösung liegt oft in der Beleuchtung! Tauschen Sie kalte, weiße Leuchtmittel gegen solche mit einer warmweißen Farbtemperatur (ca. 2700 Kelvin). Platzieren Sie mehrere kleine Lichtquellen im Raum – eine Nachttischlampe, eine Stehlampe in der Ecke, vielleicht eine kleine Leuchte auf der Kommode. Dieses „Layering“ von Licht schafft gemütliche Lichtinseln und lässt das Grau sofort wärmer und einladender erscheinen.

Ein interessanter Fakt aus einer britischen Studie: Menschen, deren Schlafzimmer in Silber- oder Grautönen dekoriert sind, gaben an, sich häufiger zu sportlichen Aktivitäten im Schlafzimmer motiviert zu fühlen.

Auch wenn das mit einem Augenzwinkern zu sehen ist, unterstreicht es doch die aktivierende und gleichzeitig elegante Wirkung, die ein gut gestaltetes graues Ambiente haben kann – weit entfernt vom Klischee der Langeweile.

Anna Müller

Anna Mueller ist das jüngste Multitalent unter den Autoren des Archzine Online Magazins. Das Journal ist dafür bekannt, mit der Mode Schritt zu halten, damit die Leser immer über die tollsten Trends informiert sind. Anna absolvierte ihren Bachelor in Journalistik an der Freien Universität Berlin.