Das perfekte weiße Schlafzimmer: Mein Profi-Guide gegen sterile Wände
Weiß ist nicht nur eine Farbe, sondern ein Gefühl! Entdecken Sie 74 kreative Ideen, wie Sie Ihr Schlafzimmer in eine Oase der Ruhe verwandeln.
„Die Zeit ist ein Meister, der alles in seine Farben taucht.“ – So könnte es der Maler des Lebens sagen, während er die Wände eines Schlafzimmers in schimmerndes Weiß verwandelt. Es ist der Raum, in dem Träume geboren werden und der Alltag seine Hektik ablegt. Wie ein leeres Blatt Papier bietet die Farbe Weiß die Freiheit, mit Texturen, Formen und Akzenten zu experimentieren. Lassen Sie sich inspirieren, wie Sie mit frischen Ideen Ihr persönliches Refugium gestalten können.
„Ich hätte gern ein einfaches, weißes Schlafzimmer.“ Diesen Satz habe ich in meiner langen Zeit als Malerprofi unzählige Male gehört. Die Vorstellung ist ja auch verlockend: Ein heller, ruhiger und klarer Raum, der schnell und günstig umgesetzt ist. Aber ganz ehrlich? Weiß ist die vielleicht anspruchsvollste „Farbe“ von allen, und der Weg zum Traum in Weiß ist oft mit Pannen gepflastert.
Inhaltsverzeichnis
- Die harte Wahrheit zuerst: Es geht um Physik, nicht nur um Farbe
- Dein Schlachtplan: Von der Vorbereitung bis zum Finish
- Die Technik der Profis: So wird’s wirklich perfekt
- Welches Weiß passt zu dir? Eine kleine Typberatung
- Für Fortgeschrittene: Der Feinschliff mit Textur und Glanz
- Das Kleingedruckte: Sicherheit und Mieterrechte
- Bildergalerie
Ich sehe dann schon das Ergebnis vor mir: Ein Raum, der am Ende so steril wirkt wie ein Wartezimmer, in dem man jeden einzelnen Pinselstrich an der Wand sieht. Oder noch schlimmer: Das strahlende Weiß, das man im Baumarkt ausgesucht hat, wirkt im Abendlicht plötzlich kränklich gelb. Aber keine Sorge, ein wirklich gelungenes weißes Schlafzimmer ist keine Frage des Geldes, sondern des Wissens. Es geht darum, ein paar grundlegende Dinge zu verstehen und die richtigen Entscheidungen zu treffen. In diesem Beitrag packe ich mal alles aus, was ich über die Jahre gelernt habe – damit dein weißes Schlafzimmer zu einem echten Rückzugsort wird.
Die harte Wahrheit zuerst: Es geht um Physik, nicht nur um Farbe
Bevor wir auch nur einen Pinsel in die Hand nehmen, müssen wir kurz über Licht sprechen. Ein weißer Raum lebt und stirbt buchstäblich mit dem Licht, das in ihn fällt. Das ist keine Design-Floskel, sondern pure Physik. Wer das kapiert, erspart sich die größte Enttäuschung.
Nicht jedes Weiß strahlt gleich (der LRV-Wert)
Jede Farbe hat einen sogenannten Lichtreflexionsgrad (LRV). Der Wert gibt an, wie viel Licht eine Oberfläche zurückwirft. Ein tiefes Schwarz liegt bei fast 0 %, ein perfektes Weiß bei theoretischen 100 %. In der Praxis haben hochwertige weiße Wandfarben einen LRV von 85 % bis 95 %. Billige Baumarkt-Farben liegen oft darunter. Was heißt das für dich? Eine Farbe mit hohem LRV verteilt das Tageslicht viel besser im Raum und lässt ihn größer und offener wirken. Ein niedrigerer Wert schluckt mehr Licht, was den Raum matter und manchmal sogar etwas düsterer macht. Der Unterschied ist wirklich sichtbar!
Der Farb-Chamäleon-Effekt (Metamerie)
Hast du schon mal eine Farbe im Laden ausgesucht, die an deiner Wand zu Hause plötzlich komplett anders aussah? Willkommen im Club, das nennt man Metamerie. Das bedeutet, dass zwei Farbtöne unter einer Lichtquelle (z. B. dem Neonlicht im Baumarkt) identisch aussehen, aber unter einer anderen (deiner Nachttischlampe) völlig unterschiedlich. Bei Weißtönen ist das ein riesiges Problem. Ein neutrales Weiß kann im warmen Licht deiner Lampen plötzlich einen schmutzig-gelben oder kränklichen Grünstich bekommen. Ärgerlich und teuer!
Kleiner Quick-Win für dich: Schraub heute Abend mal zwei verschiedene Glühbirnen in eine Lampe – eine warmweiße (unter 3.000 Kelvin) und eine tageslichtweiße (über 5.000 Kelvin). Halte ein weißes Blatt Papier darunter und schau dir den Unterschied an. Das ist Metamerie live in Aktion! Deshalb mein wichtigster Rat: Entscheide dich zuerst für deine Leuchtmittel, bevor du den finalen Weißton auswählst.
Dein Schlachtplan: Von der Vorbereitung bis zum Finish
Ein perfekter Anstrich ist 80 % Vorbereitung und 20 % Malen. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Mit einer guten Planung sparst du dir am Ende Zeit, Geld und eine Menge Nerven.
Dein Zeitplan für ein Wochenende
Viele unterschätzen den Zeitaufwand. Realistisch solltest du für ein mittelgroßes Schlafzimmer ein ganzes Wochenende einplanen:
- Freitagabend (ca. 3-4 Stunden): Der langweilige, aber wichtigste Teil. Möbel rücken, Boden mit Malervlies auslegen (bitte keine dünne Folie, da tropft Farbe durch!), Steckdosen und Lichtschalter abmontieren (Sicherung raus!) und alles sauber abkleben. Danach: Wände prüfen.
- Samstag (ca. 2-3 Stunden Arbeit + Trockenzeit): Wände grundieren, falls nötig. Tiefengrund braucht oft 12 Stunden zum Trocknen. Perfekte Zeit, um eine Pause zu machen oder schon mal die Werkzeuge zu reinigen.
- Sonntag (ca. 3-4 Stunden Arbeit + Trockenzeit): Endlich Farbe! Der erste Anstrich. Nach der angegebenen Trockenzeit (meist 4-6 Stunden) kommt der zweite Anstrich. Danach: Klebeband abziehen, solange die Farbe noch leicht feucht ist.
Deine Einkaufsliste für den Baumarkt (Kauf keinen Schrott!)
Hier solltest du nicht sparen. Gutes Werkzeug macht die halbe Miete aus. Hier ist, was du wirklich brauchst:
- Gutes Malerkrepp: z. B. Frogtape (ca. 8-10 € pro Rolle). Es kostet mehr, aber es blutet nicht aus und reißt dir nicht die Farbe von der Wand.
- Qualitäts-Farbrolle: Eine Lammfellrolle (ca. 15-20 €) für normale Wände. Sie nimmt viel Farbe auf und gibt sie gleichmäßig ab. Für sehr glatte Wände ist eine Polyamidrolle super. Nimm eine Breite von 18 bis 25 cm.
- Pinsel: Ein guter, flacher Pinsel (ca. 10 €) zum „Beschneiden“ der Kanten. Er verliert keine Haare und sorgt für saubere Linien.
- Zubehör: Ein Abstreifgitter für den Eimer, eine kleine Farbwanne, Malervlies, Spachtelmasse und ein Spachtel (zusammen ca. 30-40 €).
- Die Farbe: Für ein 20-Quadratmeter-Zimmer mit normaler Deckenhöhe brauchst du ca. 10-12 Liter für zwei Anstriche. Rechne mit 100-150 € für eine wirklich gute Farbe (Deckkraftklasse 1).
Und wie viel Farbe brauche ich genau? Ganz einfach: Für die Decke rechnest du Länge mal Breite. Für die Wände rechnest du (alle Wandlängen addiert) mal die Raumhöhe. Für zwei Anstriche brauchst du dann etwa das 1,8-fache der errechneten Farbmenge.
Die 5-Minuten-Wand-Inspektion
Mach das unbedingt, bevor du Farbe kaufst. Reibe mit der Hand über die Wand. Bleibt weißer Staub an der Hand? Dann ist die Wand „kreidend“ und braucht Tiefgrund. Spritze etwas Wasser an die Wand. Zieht es super schnell ein und wird dunkel? Stark saugend, braucht ebenfalls Tiefgrund. Perlt es ab? Nicht saugfähig, muss leicht angeschliffen werden. Ritze mit einem Schraubendreher leicht die Oberfläche. Blättert Farbe ab? Dann müssen alle losen Teile runter.
Die Technik der Profis: So wird’s wirklich perfekt
Jetzt geht’s ans Eingemachte. Mit diesen Tricks arbeitest du wie ein Profi.
Das Geheimnis sauberer Kanten („Beschneiden“)
Die größte Angstquelle für Heimwerker! Aber eigentlich ist es ganz einfach. Streiche mit dem Pinsel einen etwa 5 cm breiten Streifen entlang der Kanten, Ecken und um Steckdosen herum. Und jetzt der Trick: Rolle sofort danach mit der Farbrolle so nah wie möglich in den noch nassen Pinselstrich hinein. So verschmelzen die Strukturen von Pinsel und Rolle und es gibt keine unschönen Ränder.
Immer „nass in nass“ und vom Licht weg
Beginne immer an der Fensterwand und arbeite dich von dort in den Raum vor. So fällt das Streiflicht nicht auf deine letzten Pinselstriche und kleine Fehler fallen weniger auf. Wichtig ist, dass du Bahnen immer so ansetzt, dass sie in die noch feuchte Kante der vorigen Bahn hineinrollen. Lass eine Kante niemals antrocknen, sonst siehst du später hässliche „Ansätze“.
Ach ja, kleiner Pausen-Hack: Wenn du eine Pause machst, wickle deine Rolle und den Pinsel fest in eine Plastiktüte oder Frischhaltefolie. So trocknen sie nicht ein und du kannst nach dem Kaffee direkt weitermachen.
Erste Hilfe: Was tun, wenn doch was schiefgeht?
- Du hast Streifen (Ansätze): Bloß nicht versuchen, feuchte Stellen auf der trocknenden Wand auszubessern! Das macht es nur schlimmer. Lass die Wand komplett durchtrocknen. Schleife die Stelle am nächsten Tag mit feinem Schleifpapier (180er Körnung) ganz leicht an und streiche die gesamte Wand einmal komplett neu. Ja, die ganze Wand. Alles andere sieht man.
- Farbnasen oder Tropfen: Auch hier: Komplett trocknen lassen. Dann die Nase vorsichtig mit einer scharfen Klinge (Cuttermesser) abschneiden, die Stelle glatt schleifen und mit einem kleinen Pinsel vorsichtig betupfen.
- Das Klebeband reißt die Farbe ab: Ärgerlich! Passiert bei billigem Klebeband oder wenn man es zu spät abzieht. Zieh das Band immer langsam in einem 45-Grad-Winkel ab, solange die Farbe noch leicht feucht ist. Wenn es doch passiert ist, musst du die Stelle nach dem Trocknen leider ausbessern.
Welches Weiß passt zu dir? Eine kleine Typberatung
Standardweiß aus dem Eimer ist oft RAL 9010. Dieses „Reinweiß“ hat einen winzigen Schuss Gelb und Ocker, was es wärmer und wohnlicher macht. Es ist der Allrounder und passt super zu Holzböden und einem gemütlichen Einrichtungsstil, wie man ihn oft im Landhaus-Look findet.
Wenn du es aber modern und minimalistisch magst, ist RAL 9016, das sogenannte „Verkehrsweiß“, dein Freund. Es ist ein kühleres, härteres Weiß ohne Gelbanteil. Es wirkt super clean und passt perfekt zu Beton, schwarzen Akzenten und dem klaren skandinavischen Stil, der viel Licht einfangen soll.
Und dann gibt es da noch die Welt der abgetönten Weißtöne von spezialisierten Herstellern. Hier wird mit einem winzigen Tropfen Schwarz, Umbra oder Ocker eine unglaubliche Tiefe erzeugt. Diese Töne verändern sich stark mit dem Licht und wirken sehr edel, kosten aber auch deutlich mehr. Mein Tipp: Hol dir unbedingt kleine Testdosen und streiche mindestens 1×1 Meter große Flächen an zwei verschiedene Wände. Nur so siehst du, wie die Farbe bei dir wirklich wirkt.
Weihnachtssterne selber machen: Dein ehrlicher Guide vom Basteltisch – ganz ohne Frust
Für Fortgeschrittene: Der Feinschliff mit Textur und Glanz
Wenn du es wirklich raffiniert magst, spiele mit Oberflächen. Streiche die Wände in einem edlen, stumpfmatten Weiß. Die Fußleisten, Türrahmen und vielleicht sogar die Fensterlaibung lackierst du aber im exakt gleichen Weißton, jedoch in Seidenglanz oder sogar Hochglanz. Der Kontrast ist dezent, aber extrem elegant, weil das Licht unterschiedlich reflektiert wird und dem Raum Tiefe gibt.
Oder wie wäre es mit einer Akzentwand, die nicht farbig ist? Tapeziere eine Wand mit einer feinen Vliestapete mit haptischem Muster, während die anderen glatt bleiben. Das bricht das Licht und schafft einen Fokuspunkt, ohne die ruhige Atmosphäre zu stören.
Das Kleingedruckte: Sicherheit und Mieterrechte
Zwei Dinge noch zum Schluss. Erstens: Sicherheit! Sorge immer für gute Belüftung und benutze eine stabile Leiter. Achtung bei sehr alten Gebäuden: Unter alten Farbschichten kann manchmal noch Bleifarbe lauern. Wenn du den Verdacht hast, lass das lieber von einem Profi prüfen, bevor du anfängst zu schleifen.
Zweitens: Als Mieter darfst du streichen. Aber die meisten Verträge verlangen beim Auszug helle, neutrale Töne. Ein klassisches RAL 9010 ist immer eine sichere Bank. Wenn du Wände verputzen oder die Struktur ändern willst, brauchst du aber immer die schriftliche Erlaubnis deines Vermieters.
Ein weißes Schlafzimmer ist eine leere Leinwand. Und wie jeder Künstler weiß, erfordert gerade die leere Leinwand das meiste Können. Ich hoffe, diese Tipps aus der Praxis helfen dir dabei, aus deiner Leinwand ein echtes Meisterstück zu machen.
Bildergalerie
Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)
Der größte Freund eines weißen Raumes? Textur. Ohne die haptische Vielfalt von Materialien wie grobem Leinen, weicher Wolle oder rau belassenem Holz bleibt Weiß flach und leblos. Erst das Spiel von Licht und Schatten auf unterschiedlichen Oberflächen erweckt den Raum zum Leben und verleiht ihm eine Seele.
Mein weißer Raum wirkt kühl und unpersönlich. Was kann ich tun?
Setzen Sie auf Wärme durch Kontraste. Integrieren Sie Holzelemente – ein Nachttisch aus Eiche, ein Parkettboden oder auch nur ein paar Bilderrahmen. Metalle wie Messing oder Kupfer bei Lampen und Griffen wirken wahre Wunder und brechen die Strenge. Ergänzen Sie dies mit Textilien in warmen Naturtönen wie Beige, Greige oder Sand. Diese kleinen Eingriffe verändern die gesamte Atmosphäre, ohne das weiße Grundkonzept zu stören.
Wussten Sie schon? Das menschliche Auge kann über 100 verschiedene Weißtöne unterscheiden. Von kühlen, bläulichen Nuancen bis zu warmen, gelblichen Cremetönen.
Die Wahl des richtigen Weißtons:
- Für Nordzimmer (kühles Licht): Wählen Sie ein Weiß mit einem Hauch Gelb oder Rot, um der kühlen Atmosphäre entgegenzuwirken. Ein Klassiker hierfür ist „Wimborne White“ von Farrow & Ball.
- Für Südzimmer (warmes Licht): Hier können Sie zu kühleren Weißtönen mit einem grauen oder blauen Unterton greifen, wie „Chantilly Lace“ von Benjamin Moore. Sie wirken im warmen Sonnenlicht neutral und frisch.
Akzentfarbe: Schwarz. Ein häufiger Fehler ist die Angst vor starken Kontrasten. Ein Hauch von Schwarz erdet ein weißes Schlafzimmer und verleiht ihm grafische Tiefe. Denken Sie an filigrane schwarze Metallrahmen für Bilder, eine schlanke schwarze Stehlampe oder die Beschläge einer Kommode. Diese minimalen Eingriffe schaffen maximale Wirkung.
Welcher Bodenbelag harmoniert am besten mit weißen Wänden?
Ein heller Holzboden, beispielsweise aus Eiche oder Esche, ist der perfekte Partner. Er bringt natürliche Wärme und Struktur in den Raum. Für eine weichere, texturiertere Anmutung eignet sich ein Teppich aus Sisal oder Jute. Wenn Sie es luxuriöser mögen, ist ein hochfloriger Teppich in einem Off-White oder Creme-Ton eine exzellente Wahl, um eine gemütliche Insel im Raum zu schaffen.
- Verleiht eine matte, fast pudrige Oberfläche
- Schafft eine sanfte, wolkige Struktur
- Ist diffusionsoffen und verbessert das Raumklima
Das Geheimnis dieser Eigenschaften? Kalkfarbe. Eine wunderbare, traditionelle Alternative zur klassischen Dispersionsfarbe, die besonders in minimalistischen oder Wabi-Sabi-inspirierten Einrichtungen zur Geltung kommt.
Wichtig für die Atmosphäre: Die Farbtemperatur der Leuchtmittel. Achten Sie auf Lampen mit einem Wert zwischen 2.700 und 3.000 Kelvin. Dieses „Warmweiß“ ahmt das gemütliche Licht einer Glühbirne nach und verhindert, dass Ihr weißes Schlafzimmer am Abend in kaltes, ungemütliches Licht getaucht wird.
Laut einer Studie der University of Sussex wird die Farbe Weiß mit Gefühlen von Klarheit, Effizienz und Neuanfang assoziiert. Perfekt für einen Raum, in dem jeder Tag beginnt.
Nutzen Sie diesen psychologischen Effekt bewusst. Halten Sie Ihr weißes Schlafzimmer aufgeräumt, damit diese positive Wirkung nicht durch Unordnung beeinträchtigt wird. Ein klarer Raum fördert einen klaren Geist.
Pflanzen sind in einem weißen Raum mehr als nur Dekoration. Das satte Grün von einer Monstera, einer Geigenfeige oder hängendem Efeu bildet einen lebendigen, organischen Kontrast zur neutralen Leinwand der Wände. Sie bringen Leben, Farbe und verbessern ganz nebenbei noch die Luftqualität.
Weißes Leinen vs. Weiße Baumwolle:
Leinen: Wirkt durch seine natürliche Knitteroptik lässiger und atmungsaktiver. Ideal für einen entspannten, an den Boho-Stil angelehnten Look. Belgisches Leinen gilt als besonders hochwertig.
Baumwolle (Perkal/Satin): Bietet eine glattere, oft kühlere Oberfläche. Perkal ist matt und frisch, Satin hat einen dezenten Glanz und wirkt eleganter. Perfekt für einen cleanen, hotelähnlichen Stil.
Spielen Sie mit verschiedenen Weißtönen innerhalb eines Raumes. Kombinieren Sie reinweiße Wände mit einer Bettwäsche in Elfenbein, Vorhängen in einem hellen Cremeton und einem Teppich in Greige. Dieses „Tone-in-Tone“-Layering schafft eine subtile Tiefe und Komplexität, die weit von Sterilität entfernt ist.
Wie kann ich ein weißes IKEA-Möbelstück aufwerten?
Der einfachste Trick ist der Austausch der Griffe. Ersetzen Sie die Standardgriffe einer MALM-Kommode oder eines PAX-Schrankes durch hochwertige Alternativen aus Messing, Leder oder schwarzem Metall. Eine weitere Möglichkeit: Bekleben Sie die Fronten mit dünnen Holzleisten oder Wiener Geflecht für einen individuellen, teurer aussehenden Look.
Denken Sie an die fünfte Wand: die Decke. Sie muss nicht im selben strahlenden Weiß wie die Wände gestrichen sein. Ein ganz leicht abgetönter, wärmerer Weißton an der Decke kann den Raum optisch „umarmen“ und ihm eine unerwartete Gemütlichkeit verleihen, ohne dass er niedriger wirkt.
- Ein opulenter Spiegel mit Goldrahmen
- Eine einzelne, skulpturale Leuchte
- Hochwertige Bettwäsche aus Leinen
- Ein großes Kunstwerk oder ein Schwarz-Weiß-Foto
Investieren Sie in ein einziges, herausragendes Stück. In einem ansonsten schlichten weißen Raum wird dieses eine Element zum unübersehbaren Blickfang und definiert den gesamten Stil.
Der japanische Design-Ansatz „Wabi-Sabi“ zelebriert die Schönheit des Unvollkommenen.
Übertragen auf ein weißes Schlafzimmer bedeutet das: Statt makelloser Perfektion sind es die kleinen „Fehler“, die Charakter schaffen. Eine leicht unebene Wand mit Kalkputz, ein altes Holzbrett als Regal oder die charmante Knitteroptik von Leinenbettwäsche.
Nachhaltig Streichen: Achten Sie auf Farben mit niedrigem VOC-Gehalt (flüchtige organische Verbindungen). Marken wie Little Greene oder Farrow & Ball sind bekannt für ihre umweltfreundlichen Rezepturen, die für ein gesünderes Raumklima im Schlafzimmer sorgen. Das ist eine Investition, die sich langfristig auszahlt.
Wie schaffe ich Gemütlichkeit ohne viel Farbe?
Setzen Sie auf Licht-Layering. Anstatt einer einzigen, grellen Deckenleuchte kombinieren Sie verschiedene Lichtquellen: Eine sanfte Pendelleuchte für die Grundbeleuchtung, eine Leselampe am Bett für gezieltes Licht und vielleicht eine kleine Tischleuchte auf einer Kommode für stimmungsvolle Akzente am Abend. Jede Lichtquelle schafft eine eigene kleine Insel der Gemütlichkeit.
Der Trend zu „Bouclé“ ist ein Segen für weiße Räume. Der weiche, gekräuselte Stoff, oft in Creme- oder Off-White-Tönen, bringt eine unwiderstehliche Textur und ein Gefühl von Luxus. Ein Sessel oder auch nur ein Kissen aus Bouclé ist ein Statement-Stück, das zum Anfassen und Einkuscheln einlädt.
- Wechseln Sie die Kissenbezüge (z.B. Samt im Winter, Leinen im Sommer).
- Drapieren Sie eine andere Tagesdecke über das Bett.
- Tauschen Sie das Bild über dem Bett aus.
- Stellen Sie frische Blumen der Saison auf den Nachttisch.
Ein weißes Schlafzimmer ist die perfekte Bühne für saisonale Veränderungen, die mit minimalem Aufwand maximale Frische bringen.
Der häufigste Fehler: Fehlende persönliche Note. Ein weißer Raum kann schnell wie ein unpersönlicher Hotelraum wirken. Verhindern Sie das, indem Sie persönliche Gegenstände integrieren: eine Sammlung von Schwarz-Weiß-Fotografien, ein geerbtes Möbelstück oder Bücherstapel. Diese Dinge erzählen Ihre Geschichte und machen den Raum zu Ihrem Zuhause.
Die weiß gekalkten Häuser der griechischen Kykladen wurden ursprünglich nicht aus ästhetischen Gründen weiß gestrichen. Die weiße Farbe reflektiert das Sonnenlicht und hielt die Innenräume in der Sommerhitze kühl – eine frühe Form passiver Klimatisierung.
Transparenz und Leichtigkeit sind Schlüsselwörter. Statt schwerer, blickdichter Vorhänge sollten Sie luftige, weiße oder cremefarbene Leinenvorhänge wählen. Sie filtern das Tageslicht auf eine wunderschöne, sanfte Weise, bewahren die Privatsphäre und lassen den Raum dennoch hell und offen wirken.
Die Kunst der weißen Wandgestaltung: Eine Galerie aus ausschließlich weißen oder cremefarbenen Objekten kann faszinierend sein. Kombinieren Sie verschiedene Formen und Texturen: einen kleinen Gipsabdruck, einen Teller aus Keramik, ein Stück Makramee und ein abstraktes Bild in Weißtönen. Der Fokus liegt hier nicht auf der Farbe, sondern auf dem Spiel von Form und Schatten.
Wie halte ich weiße Textilien lange frisch?
Waschen Sie weiße Bettwäsche und Handtücher immer getrennt von farbiger Wäsche. Verwenden Sie ein spezielles Weiß-Waschmittel und fügen Sie gelegentlich etwas Sauerstoffbleiche hinzu, um Grauschleier oder Vergilbung zu vermeiden. Direkte Sonneneinstrahlung beim Trocknen wirkt zudem als natürlicher Aufheller.
