DIY-Bettkopfteil: So baust du dir ein Unikat, das wie vom Profi aussieht (und dein Konto schont)

Ein Kopfteil kann mehr als nur Funktionalität bieten – entdecke 46 Designs, die dein Schlafzimmer in eine stilvolle Oase verwandeln!

von Anna Müller

Ich liebe es, durch Möbelhäuser zu schlendern, aber ganz ehrlich: Die Preise für wirklich schöne, massive Bettkopfteile? Die hauen mich jedes Mal um. Oft steckt da gar nicht so viel teures Material drin, sondern einfach eine gewaltige Handelsspanne. Aber die gute Nachricht ist: Ein richtig gutes, stabiles und stylishes Kopfteil kannst du mit dem richtigen Plan auch selbst bauen. Und dabei geht es nicht nur ums Geldsparen. Es geht darum, etwas mit den eigenen Händen zu schaffen, das genau zu dir, deinem Bett und deinem Stil passt.

In diesem Guide zeige ich dir, worauf es wirklich ankommt – ohne Blabla, dafür mit echten Tipps aus der Praxis. Lass uns zusammen was Wertiges bauen!

Die Vorbereitung: Was du wirklich brauchst

Bevor du loslegst, lass uns kurz checken, ob du alles am Start hast. Nichts ist nerviger, als mitten im Projekt zum Baumarkt heizen zu müssen. Ein ehemaliger Azubi von mir hat mal ein wunderschönes Kopfteil gebaut – perfekt verarbeitet, aber fünf Zentimeter zu breit für die Nische. Autsch. Das passiert, wenn die Planung zu kurz kommt.

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Werkzeug-Checkliste:

  • Zum Messen & Anzeichnen: Zollstock, Bleistift, großer Winkel.
  • Zum Schneiden (optional): Eine Handkreissäge mit Führungsschiene wäre der Traum für gerade Schnitte. Eine Stichsäge tut’s auch, braucht aber eine ruhige Hand. Der absolute Profi-Tipp für Anfänger: Vergiss das eigene Sägen! Lass dir deine Platte direkt im Baumarkt (z. B. bei Hornbach, Bauhaus oder Obi) millimetergenau zuschneiden. Das kostet nur ein paar Euro und ist die beste Abkürzung zum perfekten Ergebnis.
  • Zum Befestigen: Ein guter Elektrotacker ist Gold wert, glaub mir. Manuelle Tacker gehen auch, aber da brauchst du ordentlich Kraft in den Händen. Achte auf die richtige Klammerlänge, meistens sind 10-14 mm ideal. Dazu ein Akkuschrauber.
  • Fürs Finish: Ein Schleifklotz mit 120er-Schleifpapier und eine Schere für den Stoff.

Einkaufsliste für ein gepolstertes Kopfteil:

  • Trägerplatte: Stärke 18 mm bis 22 mm ist super. Was für eine Platte? Klären wir gleich.
  • Schaumstoff: 4-5 cm dick, Qualität RG 35 oder höher. Woher? Schau online nach „Schaumstoff nach Maß“, da bekommst du exakte Zuschnitte und musst nicht selbst rumschnippeln.
  • Polsterwatte (Diolenwatte): ca. 200 g/m², sie macht alles schön weich und schont den Stoff.
  • Sprühkleber: Um den Schaumstoff auf die Platte zu kleben.
  • Bezugsstoff: Robust und nach deinem Geschmack.
  • Befestigungsmaterial: Schrauben, Dübel, Tackerklammern und eventuell Keilleisten für die Wandmontage.
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Teil 1: Die Planung – Dein Masterplan

Okay, jetzt wird’s konkret. Frag dich als Erstes: Was soll mein Kopfteil können?

  • Nur zum Anlehnen beim Lesen? Dann brauchst du eine stabile Konstruktion und eine bequeme Höhe. Die Oberkante sollte mindestens 60 cm über deiner Matratze enden, damit du dich bequem anlehnen kannst.
  • Rein dekorativ? Super, dann kannst du bei der Stabilität etwas lockerer sein und dich kreativ voll austoben.
  • Mit Extras wie Licht oder Ablage? Achtung! Sobald Strom ins Spiel kommt, wird es heikel. Das ist ein Job für einen Elektriker. Bitte experimentiere da nicht selbst rum – die Kombination aus Holz und Strom ist kein Spaß.

Die richtigen Maße finden

Miss dein Bettgestell exakt aus, nicht die Matratze! Eine gute Faustregel ist, das Kopfteil auf jeder Seite 2 bis 10 cm breiter als das Bett zu machen. Bei einem 180 cm breiten Bett landest du also bei einer Breite von 184 bis 200 cm. Das schafft einen schönen, rahmenden Effekt.

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Ein kleiner Trick, der mir schon oft geholfen hat: Kleb die Umrisse deines geplanten Kopfteils mit Malerkrepp an die Wand. So bekommst du sofort ein Gefühl für die Größe und ob die Proportionen im Raum stimmen. Sieht es wuchtig aus? Oder verloren? Das siehst du so, bevor du auch nur einen Cent für Material ausgegeben hast.

Teil 2: Materialkunde – Das Herz deines Kopfteils

Die Wahl des Materials entscheidet alles: die Optik, die Haltbarkeit und sogar das Raumklima. Hier solltest du nicht am falschen Ende sparen.

Die Trägerplatte: Dein stabiles Fundament

Das ist das Skelett. Es gibt verschiedene Optionen, und keine ist pauschal die beste – es kommt drauf an, was du vorhast.

  • MDF-Platte: Der Preis-Leistungs-Sieger. MDF ist günstig, superglatt und damit perfekt, wenn du dein Kopfteil lackieren oder polstern willst. Die Nachteile? Es ist ziemlich schwer und Schrauben halten nicht ganz so bombenfest wie in richtigem Holz. Und ganz wichtig: Beim Sägen entsteht ultrafeiner Staub. Also bitte, bitte immer mit einer guten Maske (mindestens FFP2) und am besten draußen arbeiten!
  • OSB-Platte: Das stabile Arbeitstier. OSB ist verdammt robust, verzieht sich kaum und ist oft günstiger als Sperrholz. Die Oberfläche ist rau und nicht wirklich schön, aber als Trägerplatte unter einer dicken Polsterung ist sie absolut genial und meine Empfehlung für gepolsterte Projekte.
  • Multiplex-Platte (Birkensperrholz): Die Premium-Wahl. Ehrlich gesagt, mein persönlicher Favorit. Extrem stabil, relativ leicht und die geschichteten Kanten sehen so gut aus, dass man sie sichtbar lassen kann. Kostet mehr, aber die Investition in Stabilität und Optik lohnt sich, wenn die Kante sichtbar bleiben soll.
  • Leimholzplatte (Massivholz): Für den puren Holz-Look. Kiefer ist günstig, Eiche oder Buche sind edler und härter. Der einzige Haken: Echtes Holz „arbeitet“, es kann sich also bei wechselnder Luftfeuchtigkeit leicht verziehen. Eine gute Oberflächenbehandlung mit Öl oder Lack ist hier Pflicht.
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Die Polsterung: Kein Platz für faule Kompromisse

Wenn du ein gepolstertes Kopfteil baust, ist der Schaumstoff der Held der Geschichte. Die wichtigste Kennzahl ist das Raumgewicht (RG). Das beschreibt die Dichte, nicht die Härte. Für ein Kopfteil, an das du dich jeden Abend lehnst, empfehle ich dir dringend einen Kaltschaum mit mindestens RG 35. Alles darunter ist nach einem Jahr eine platte Enttäuschung, glaub mir. Bei der Dicke sind 4-5 cm ein guter Start.

Über den Schaumstoff kommt dann eine Lage Polsterwatte. Spar dir die nicht! Sie rundet die Kanten schön ab, schützt den Stoff vor Abrieb und gibt dem Ganzen einen viel volleren, wertigeren Look.

Der Bezugsstoff: Mehr als nur hübsch

Der Stoff ist das Gesicht deines Kopfteils. Aber neben der Farbe zählt vor allem die Robustheit. Ein Wert, auf den du achten solltest, ist die Scheuerfestigkeit, angegeben in Martindale. Für ein Kopfteil reichen 15.000 Touren locker aus. Steht dein Bett am Fenster? Dann achte auch auf eine hohe Lichtechtheit (ab Stufe 5 von 8), sonst bleicht die Farbe schneller aus als du „Guten Morgen“ sagen kannst.

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Diamanten: Was macht den Edelstein so besonders?

Kleiner Tipp zur Stoffmenge: Eine simple Formel zur Berechnung lautet: (Kopfteilbreite + 2x Plattendicke + 15 cm Umschlag) für die Breite und (Kopfteilhöhe + 2x Plattendicke + 15 cm Umschlag) für die Höhe. So hast du genug Stoff zum Spannen und Tackern.

Keine Zeit? Die 2-Stunden-Lösung für Ungeduldige

Du findest die Polsterei zu aufwendig? Kein Problem! Hier ist die Quick-Win-Variante: Kauf dir eine massive Leimholzplatte (Eiche oder Buche sieht toll aus) im Baumarkt. Lass sie dir dort direkt auf dein Wunschmaß zuschneiden. Zuhause brichst du nur noch mit Schleifpapier die Kanten, damit sie sich weich anfühlen, ölst die Platte zwei- oder dreimal und schraubst sie direkt an die Wand. Sieht minimalistisch, edel aus und ist an einem Nachmittag erledigt.

Teil 3: Der Bau – Jetzt geht’s ans Eingemachte

Okay, Werkzeug liegt bereit, Material ist da. Los geht’s! Sauberkeit und Genauigkeit sind jetzt deine besten Freunde.

Nach dem Zuschnitt (oder dem Abholen vom Baumarkt) nimmst du deinen Schleifklotz und rundest alle scharfen Kanten der Platte leicht ab. Das ist ein winziger Schritt, der aber verhindert, dass der Stoff später unter Spannung an den Kanten reißt.

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Der Polsteraufbau Schritt für Schritt:

  1. Schaumstoff aufkleben: Leg die Trägerplatte auf einen sauberen Boden. Sprüh Platte und Schaumstoffrückseite mit Sprühkleber ein (mach das am besten draußen oder bei offenem Fenster!), lass es kurz antrocknen und drück den Schaumstoff dann passgenau fest.
  2. Polsterwatte auflegen: Die Watte kommt einfach locker drüber, sie darf an allen Seiten großzügig überstehen. Dreh das ganze Paket um und fixiere die Watte auf der Rückseite mit ein paar Tackerklammern. Nur leicht spannen!
  3. Stoff aufziehen und tackern: Das ist der magische Moment. Breite den Stoff mit der schönen Seite nach unten aus. Leg dein Kopfteil mittig darauf. Und jetzt die richtige Tacker-Technik:
    • Eine Klammer in die Mitte der oberen langen Seite.
    • Geh zur unteren Seite, zieh den Stoff straff (aber nicht so, dass sich das Muster verzieht!) und setze dort auch eine Klammer in die Mitte.
    • Das Gleiche machst du mit der linken und rechten Seite.
    • Jetzt ist der Stoff an vier Punkten fixiert und kann nicht mehr verrutschen. Arbeite dich nun von der Mitte jeder Seite langsam zu den Ecken vor. Setz die Klammern alle 3-5 cm.
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Die Königsdisziplin: Saubere Ecken

Wulstige Ecken ruinieren die ganze Optik. Die sauberste Methode ist die „Krankenhausecke“, wie beim Bettenmachen. Stell dir vor, du packst ein Geschenk ein: Zieh den Stoff an der Ecke straff nach oben. Klapp den seitlichen Stoff dann sauber zu einer diagonalen, scharfen Faltkante ein und tackere diese Falte sorgfältig fest. Probier das am besten mal an einem kleinen Probestück, dann hast du den Dreh schnell raus.

Teil 4: Die Montage – Sicher an die Wand

Ein fertiges Kopfteil muss bombenfest sitzen. Es einfach nur zwischen Bett und Wand zu klemmen, ist keine gute Idee. Sicherheit geht vor!

  • Direkt an die Wand schrauben: Einfach, aber man sieht die Schrauben. Kann man mit Zierkappen kaschieren.
  • Die Profi-Lösung: Keilleisten (French Cleat): Das ist die eleganteste und stabilste Methode. Du schraubst eine Leiste mit 45-Grad-Schräge an die Wand und das Gegenstück an dein Kopfteil. Dann hängst du es einfach ein. Unsichtbar, bombenfest und jederzeit abnehmbar.

Wichtiger Hinweis für Rigipswände: Normale Dübel halten hier nicht! Du brauchst unbedingt spezielle Hohlraumdübel, am besten die aus Metall, die sich hinter der Platte aufspreizen. Die bekommst du in jedem Baumarkt, lass dich kurz beraten, die halten dann wirklich was aus.

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Was kostet der Spaß und wann lohnt sich der Profi?

Seien wir mal realistisch. Ein gepolstertes Kopfteil für ein 180er-Bett wird dich an Materialkosten ungefähr so viel kosten:

  • Trägerplatte (OSB, 18 mm): ca. 30 – 50 €
  • Schaumstoff (RG35, 5 cm): ca. 60 – 90 € (der teuerste Posten!)
  • Polsterwatte & Kleber: ca. 20 – 30 €
  • Bezugsstoff (mittlere Qualität): ca. 60 – 120 €
  • Kleinteile & Zuschnitt-Service: ca. 20 €

Gesamtkosten: ca. 190 – 310 €

Verglichen mit einem Markenprodukt für 800 € oder mehr sparst du also eine Menge. Du investierst aber deine Zeit. Plane als Anfänger ruhig ein komplettes Wochenende ein.

Und sei ehrlich zu dir: Wenn du sehr teure Materialien wie echtes Leder verarbeiten willst oder eine komplexe Form im Kopf hast, kann ein Fehler schnell teuer werden. Glaub mir, ich habe am Anfang meiner Laufbahn auch mal versucht, eine geschwungene Form freihändig zu sägen… das Ergebnis sah eher aus wie ein angeknabberter Keks. Manchmal ist es klüger, für bestimmte Schritte einen Profi zu fragen.

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Mein Schlusswort

Ein Kopfteil selbst zu bauen, ist ein unglaublich lohnendes Projekt. Du schaffst nicht nur ein Möbelstück, sondern ein echtes Unikat. Die Zufriedenheit, sich abends an dein eigenes Werk zu lehnen, ist unbezahlbar. Also, trau dich ran, plane gut und sei stolz auf das, was du schaffst. Viel Spaß in deiner Werkstatt!

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Die Profi-Befestigung: Für eine unsichtbare und bombenfeste Wandmontage schwören Tischler auf das „French Cleat“-System, auch Keilleiste genannt. Dabei werden zwei Leisten im 45-Grad-Winkel gesägt. Eine kommt an die Wand, die andere (umgekehrt) an das Kopfteil. Dann wird das Kopfteil einfach eingehängt. Hält ewig, ist abnehmbar und absolut wackelfrei. Sets dafür gibt es fertig im Baumarkt oder online.

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  • Samt: Luxuriös und weich, aber ein Staubmagnet. Ideal für einen glamourösen Look.
  • Leinen: Lässig, atmungsaktiv und perfekt für den Scandi- oder Boho-Stil. Knittert aber charmant.
  • Bouclé: Der absolute Trendstoff! Seine körnige Textur ist verzeihend bei kleinen Unebenheiten und unglaublich gemütlich.
  • Kunstleder: Modern, pflegeleicht und super für einen cleanen, maskulinen Look.

Welcher Stoff passt zu deinem Leben? Die Wahl beeinflusst nicht nur die Optik, sondern auch den Pflegeaufwand.

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Muss das Kopfteil immer rechteckig sein?

Auf keinen Fall! Aktuelle Designs spielen mit organischen, asymmetrischen Formen. Zeichne eine sanfte Welle oder eine abgerundete Ecke auf deine Platte, bevor du zur Stichsäge greifst. Solche freien Formen wirken sofort individueller und weniger „selbstgebaut“. Besonders bei gepolsterten Varianten lassen sich weiche Kanten leichter umsetzen, als man denkt. Trau dich, von der Norm abzuweichen!

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Wussten Sie schon? Laut einer Studie von Houzz gaben 58 % der renovierenden Hausbesitzer an, dass sie sich für individuelle Lösungen entscheiden, um ihren persönlichen Stil besser auszudrücken. Dein DIY-Kopfteil ist also voll im Trend!

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Der Hotel-Trick: Schon mal gefragt, warum Hotelzimmer so luxuriös wirken? Oft liegt es am überbreiten Kopfteil, das auch die Nachttische mit einrahmt. Diesen Effekt kannst du einfach nachbauen. Plane dein Kopfteil so, dass es auf jeder Seite 30-60 cm über die Matratze hinausragt. Das schafft eine optische Einheit, lässt den Raum breiter wirken und verleiht deinem Schlafzimmer sofort Fünf-Sterne-Flair.

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Der geheime Weichmacher: Polsterwatte (auch Diolenwatte genannt) ist der unbesungene Held jedes Polsterprojekts. Sie wird zwischen Schaumstoff und Bezugsstoff gelegt.

  • Sie glättet kleine Unebenheiten im Schaumstoff.
  • Sie schützt den Bezugsstoff vor dem direkten Abrieb am härteren Schaumstoff und macht ihn langlebiger.
  • Sie sorgt für eine weichere, sanft gerundete Kante, die viel professioneller aussieht.

Dieser kleine Zwischenschritt, der nur wenige Euro kostet, macht einen riesigen Unterschied im Endergebnis. Nicht überspringen!

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Trägerplatte – MDF: Günstig, sehr glatte Oberfläche, ideal zum Lackieren. Allerdings schwerer und empfindlich bei Feuchtigkeit.

Trägerplatte – OSB: Sehr stabil, günstig und hat einen coolen, industriellen Look, wenn man es sichtbar lässt. Die Oberfläche ist rau, daher für Polsterarbeiten weniger ideal, außer man schleift gründlich.

Für ein gepolstertes Kopfteil ist eine einfache 18-mm-Pappel-Sperrholzplatte oft der beste Kompromiss: leicht, stabil und gut zu verarbeiten.

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Die Steckdose oder der Lichtschalter sitzt genau da, wo das Kopfteil hin soll? Kein Problem, sondern eine Chance für ein Upgrade. Bohre mit einem Forstnerbohrer oder einer Lochsäge eine saubere Öffnung an der entsprechenden Stelle in die Trägerplatte, BEVOR du polsterst. Den Stoff schneidest du später kreuzförmig ein und tackerst ihn sauber um die Kanten der Öffnung. So integrierst du die Funktion perfekt. Man kann sogar USB-Ladebuchsen direkt ins Kopfteil einlassen!

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Laut einer Umfrage des Kölner Instituts für Handelsforschung (IFH) ist der Hauptgrund für DIY-Projekte nicht mehr nur das Sparen, sondern der Wunsch nach Individualisierung und die Freude am Selbermachen.

Dein Projekt ist also Teil einer größeren Bewegung – weg von der Massenware, hin zum persönlichen Statement. Jede kleine Unregelmäßigkeit ist dabei kein Fehler, sondern deine persönliche Handschrift.

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  • Verleiht dem Raum Struktur und Tiefe.
  • Wirkt modern und gleichzeitig zeitlos.
  • Ist eine tolle Alternative zu teuren Akustikpaneelen.

Das Geheimnis? Ein Kopfteil aus Holzleisten. Einfach schmale Latten (z.B. Eiche oder Kiefer) mit leichtem Abstand auf eine schwarz gestrichene Trägerplatte kleben oder schrauben. Der Kontrast zwischen dem Holz und den dunklen Fugen erzeugt einen unglaublich hochwertigen 3D-Effekt.

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Der Knöpfchen-Trick: Für den klassischen Chesterfield-Look brauchst du keine teure Spezialausrüstung. Bohre an den gewünschten Stellen Löcher durch Platte und Schaumstoff. Beziehe dann die Knöpfe mit deinem Stoff (mit einem Knopf-Bezieh-Set von Prym geht das kinderleicht). Fädle einen starken Faden (Polstergarn) durch den Knopf und ziehe ihn mit einer langen Nadel von vorne durch das Kopfteil. Auf der Rückseite einfach festtackern – fertig ist die edle Knopfheftung!

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Wie viel Stoff brauche ich wirklich?

Die Formel ist einfach, aber man muss an alles denken: Rechne für die Breite deines Kopfteils (Breite der Platte + 2x Dicke der Platte + 2x Dicke des Schaumstoffs + 2x 10 cm Puffer zum Greifen und Tackern). Dasselbe gilt für die Höhe. Kaufe lieber einen halben Meter mehr, als dich am Ende zu ärgern. Stoffreste kann man super für passende Deko-Kissen verwenden.

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Die richtige Höhe: Es gibt keine feste Regel, aber eine gute Faustformel lautet: Das Kopfteil sollte mindestens so hoch sein, dass du dich bequem anlehnen kannst, ohne die Wand zu berühren. Das sind meist 70-90 cm über der Matratzenoberkante. Ein sehr hohes Kopfteil (über 120 cm) wirkt dramatisch und luxuriös, kann aber kleine Räume erdrücken. Ein niedriges Kopfteil (30-40 cm) wirkt minimalistisch und modern.

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  • Schneide den Stoff an den Ecken nicht bündig ab! Lasse eine kleine „Zunge“ stehen.
  • Tackere zuerst die Mitte jeder der vier Seiten fest. So vermeidest du Falten.
  • Arbeite dich von der Mitte zu den Ecken vor und ziehe den Stoff dabei gleichmäßig straff.
  • Für die Ecke selbst: Lege den Stoff wie beim Einpacken eines Geschenks in eine saubere Falte (Briefecke) und sichere sie mit mehreren Klammern.
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Der berühmte Designer Charles Eames sagte einmal: „Die Details sind nicht die Details. Sie machen das Design aus.“

Das gilt perfekt für dein Kopfteil. Ob es die saubere Naht, eine perfekt gefaltete Ecke oder die Wahl der Knöpfe ist – es sind diese Kleinigkeiten, die dein DIY-Projekt von „selbstgemacht“ zu „wie vom Designer“ erheben.

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Die Illusion eines Kopfteils: Wenn Bohren und Bauen gar nicht dein Ding sind, male dir dein Kopfteil einfach an die Wand! Klebe die gewünschte Form mit hochwertigem Malerkrepp (z. B. von Tesa) ab und male die Fläche in einer Akzentfarbe. Besonders effektvoll wirken Farben von Farrow & Ball oder Little Greene, da sie eine besondere Tiefe haben. Das ist die budgetfreundlichste und schnellste Methode für eine große Veränderung.

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Achtung, Schaumstoff-Falle: Der RG-Wert (Raumgewicht) ist entscheidend für die Langlebigkeit. Ein billiger Schaumstoff mit RG 20 mag sich anfangs gut anfühlen, wird aber schnell durchgelegen sein. Investiere in eine Qualität von mindestens RG 35/40 (35kg pro Kubikmeter). Das ist der Standard für Sitzmöbel und garantiert, dass dein Kopfteil auch nach Jahren des Anlehnens noch bequem und formstabil ist.

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Eine unbehandelte Holzplatte aus Kiefer oder Fichte ist ein guter Anfang, aber der letzte Schliff macht den Unterschied.

Holzöl: Feuert die natürliche Maserung an, schafft eine matte, warme Oberfläche und ist leicht auszubessern. Marken wie Osmo oder WOCA sind hier führend.

Lack: Versiegelt das Holz komplett, macht es sehr widerstandsfähig und ist in allen Glanzgraden erhältlich. Ideal für einen glatten, modernen Look oder farbige Anstriche.

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Integriere eine indirekte Beleuchtung für die ultimative Gemütlichkeit. Klebe einfach selbstklebende LED-Strips (z. B. Philips Hue Lightstrips) auf die Rückseite deines Kopfteils. Das sanfte Licht, das an der Wand entlang scheint, schafft eine entspannende Atmosphäre, dient als Leselicht und lässt das Kopfteil optisch schweben. Ein kleines Detail mit maximaler Wirkung.

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Kann man auch eine alte Tür verwenden?

Absolut! Eine alte Kassettentür aus Holz, horizontal hinter dem Bett montiert, ist ein fantastischer Blickfang mit Geschichte. Reinige sie gründlich, schleife sie leicht an und versiegele sie mit klarem Mattlack, um den Vintage-Charme zu erhalten. Die Kassettenfelder bieten zudem eine tolle Struktur. Das ist Upcycling in seiner schönsten Form.

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Nachhaltigkeit im Schlafzimmer: Stoffe aus recyceltem Polyester verbrauchen bis zu 59 % weniger Energie in der Herstellung als neues Polyester.

Halte beim Stoffkauf Ausschau nach Labels wie dem „Global Recycled Standard“ (GRS). Viele Stoffhändler wie „Stoffe.de“ bieten mittlerweile eine gute Auswahl an nachhaltigen Textilien an, die nicht nur gut aussehen, sondern auch gut für die Umwelt sind.

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Der Japandi-Stil: Für einen minimalistischen, ruhigen Look, der japanische Ästhetik und skandinavische Gemütlichkeit vereint, baue ein niedriges, aber breites Kopfteil aus hellem Holz wie Eiche oder Esche. Die Form ist schlicht, die Kanten leicht abgerundet. Die Schönheit liegt in der perfekten Verarbeitung des Holzes und der sichtbaren Maserung, die mit einem matten Öl veredelt wird. Weniger ist hier absolut mehr.

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  • Zwei alte Holzpaddel, gekreuzt an der Wand montiert.
  • Ein großer, flach geflochtener Korb (ein sogenannter „Binga-Korb“).
  • An einer Stange aufgehängte Makramee-Kunst oder ein schöner Teppich.

Wer sagt, dass ein Kopfteil aus einer Platte bestehen muss? Manchmal sind es die unerwarteten Objekte, die den größten Charakter stiften.

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Häufiger Fehler: Die Matratzenhöhe vergessen. Dein wunderschönes, niedriges Kopfteil verschwindet fast komplett hinter den neuen, hohen Kissen und der dicken Matratze. Miss vor dem Bau die Höhe vom Boden bis zur Oberkante deiner Matratze und plane die sichtbare Höhe des Kopfteils erst ab diesem Punkt. Nur so stellst du sicher, dass dein Design auch zur Geltung kommt.

Für einen besonders edlen Look kannst du deinem Kopfteil einen Rahmen aus Zierleisten verpassen. Diese leichten Leisten aus Styropor oder Holz gibt es in unzähligen Designs im Baumarkt. Schneide sie auf Gehrung, klebe sie auf das fertige, gepolsterte Kopfteil und streiche sie im gleichen Farbton oder einer Kontrastfarbe. Das imitiert ein teures, maßgefertigtes Paneel und kostet nur ein paar Euro mehr.

Anna Müller

Anna Mueller ist das jüngste Multitalent unter den Autoren des Archzine Online Magazins. Das Journal ist dafür bekannt, mit der Mode Schritt zu halten, damit die Leser immer über die tollsten Trends informiert sind. Anna absolvierte ihren Bachelor in Journalistik an der Freien Universität Berlin.