Rote Wand im Schlafzimmer? So klappt’s garantiert (ohne Stress!)
Mutig, leidenschaftlich, unübersehbar – entdecken Sie, wie Rot Ihr Schlafzimmer in ein sinnliches Paradies verwandeln kann!
„Manchmal sind es die kühnen Entscheidungen, die den größten Eindruck hinterlassen.“ Ein Zitat von einer unbekannten Designerin, das die Essenz der Raumgestaltung perfekt einfängt. Stellen Sie sich einen Raum vor, in dem die Wände vor Leidenschaft pulsieren und jede Ecke mit einem Hauch von Glamour gefüllt ist. Rot, die Farbe der Liebe und der Kraft, hat das Potenzial, Ihr Schlafzimmer in eine Oase des Wohlbefindens und der Inspiration zu verwandeln. Tauchen Sie ein in die Welt des roten Schlafzimmerdesigns!
Eine rote Wand im Schlafzimmer… da zucken viele erstmal zurück. Kenn ich gut! In all den Jahren, in denen ich Leuten helfe, ihre Wohnräume zu verwandeln, höre ich immer wieder den Wunsch nach mehr Wärme und Gemütlichkeit. Und oft fällt dabei das Wort „Rot“. Aber dann kommen die Zweifel: Ist das nicht zu unruhig? Zu aggressiv für einen Ort, an dem man schlafen will?
Inhaltsverzeichnis
- Erst verstehen, dann streichen: Was Rot mit uns macht
- Die Vorbereitung: Wo sich die Spreu vom Weizen trennt
- Dein Einkaufszettel: Was der Spaß kostet und was du wirklich brauchst
- Jetzt geht’s an die Wand: Die richtige Technik
- Wann du lieber den Profi rufst
- Ein realistischer Zeitplan für dein Projekt
- Deine Mission in 10 Schritten: Die Checkliste zum Erfolg
- Bildergalerie
Ganz ehrlich? Rot kann alles sein – von einer beruhigenden Umarmung bis hin zu einem lauten Weckruf. Es kommt nur darauf an, wie man es anstellt. Vergiss mal die ganzen Mythen über drastisch sinkende Heizkosten. Die gefühlte Wärme, die ein schöner Rotton ausstrahlt, ist der eigentliche Gewinn. Und den holen wir uns jetzt. In diesem Guide zeige ich dir nicht nur, wie du ein Ergebnis wie vom Profi hinbekommst, sondern auch, wie du die typischen Pannen vermeidest, die ich immer wieder sehe. Das hier ist pures Praxiswissen, kein Design-Blabla.

Erst verstehen, dann streichen: Was Rot mit uns macht
Bevor du jetzt zum Farbeimer greifst, lass uns kurz über die Wirkung sprechen. Rot ist eine Power-Farbe. Sie steht für Energie und Leidenschaft, aber eben auch für Wärme und Geborgenheit. Ein warmer, erdiger Rotton kann ein Zimmer sofort gemütlicher und einladender machen. Man fühlt sich wohler, fast so, als hätte man die Heizung ein, zwei Grad höher gedreht. Das ist reine Psychologie, aber es funktioniert!
Achtung aber bei knalligen Tönen! Ein grelles Signalrot wirkt anregend und kann tatsächlich den Schlaf stören. Das ist super für ein Stoppschild, aber im Schlafzimmer wollen wir ja zur Ruhe kommen. Die Kunst liegt also in der Wahl des richtigen Tons. Denk an ein tiefes Bordeaux, das an reife Kirschen erinnert, ein erdiges Ziegelrot oder ein sanftes Rostrot. Die haben eine ganz andere, viel beruhigendere Ausstrahlung.
Kleiner Realitätscheck: Rote Wände und die Heizkosten
Immer wieder taucht das Gerücht auf, dunkle Wände würden Heizkosten sparen. Physikalisch stimmt es sogar, dass dunkle Flächen mehr Lichtenergie absorbieren und in Wärme umwandeln. Eine dunkelrote Wand wird bei Sonnenschein messbar wärmer als eine weiße. Aber – und das ist das große Aber – in der Praxis ist der Effekt auf deine Heizkostenrechnung verschwindend gering. Die Dämmung deiner Fenster und Außenwände ist hier zu 99 % entscheidend. Verlass dich also lieber auf den psychologischen Kuschel-Effekt als auf einen physikalischen Spareffekt.

Die Vorbereitung: Wo sich die Spreu vom Weizen trennt
Ein alter Meister-Spruch lautet: 80 % der Arbeit sind die Vorbereitung. Und das stimmt absolut. Eine teure Farbe auf einem schlecht vorbereiteten Untergrund ist rausgeworfenes Geld. Gerade bei einem kräftigen Rot siehst du jeden einzelnen Fehler. Nimm dir also Zeit dafür!
1. Der Wand-Check: Was ist da eigentlich drunter?
Los geht’s, eine kleine Aufgabe für dich: Geh mal zu deiner Wand und mach ein paar schnelle Tests. Dauert keine Minute, aber du weißt sofort, woran du bist.
- Der Hand-Test: Fahr mit der flachen Hand über die Wand. Bleibt ein weißer, kreidiger Staub an deiner Hand? Das ist alte, billige Farbe. Hier musst du definitiv grundieren.
- Der Lappen-Test: Reib mit einem feuchten Lappen über eine kleine Stelle. Löst sich die Farbe richtig an? Dann hast du es wahrscheinlich mit alter Leimfarbe zu tun. Die muss komplett runter, da hilft nichts. Mühsam, aber unumgänglich.
- Der Kratz-Test: Kratz mit einer Spachtel leicht an einer unauffälligen Ecke. Blättert die Farbe ab? Dann haftet der Altanstrich nicht gut und muss ebenfalls runter.

2. Der häufigste Fall: Was ist mit der Raufasertapete?
Ah, die Frage aller Fragen: Kann ich die alte Raufaser einfach überstreichen? Meistens ja, solange sie fest an der Wand klebt und nicht schon fünf Farbschichten drauf sind. Prüfe die Nähte und Ecken. Wenn sich die Tapete irgendwo löst, musst du diese Stellen mit Tapetenkleister nachbessern. Wenn sie aber schon Wellen wirft oder an vielen Stellen lose ist, führt kein Weg daran vorbei: Die Tapete muss runter. Das ist mehr Arbeit, aber das Ergebnis wird um Längen besser.
3. Reparieren, Spachteln, Säubern
Jetzt wird’s ernst. Alle Dübellöcher und Risse müssen mit Spachtelmasse gefüllt werden. Kleiner Tipp: Bei größeren Rissen leg am besten ein Glasfaser-Rissband mit in die Spachtelmasse ein. Das verhindert, dass der Riss nach kurzer Zeit wieder durchkommt. Nach dem Trocknen schleifst du die Stellen mit 120er Schleifpapier glatt.
Ganz wichtig: Nikotin- oder alte Wasserflecken musst du mit einer speziellen Isolier- oder Sperrfarbe vorstreichen. Tust du das nicht, schlagen die Flecken garantiert durch dein schönes, neues Rot durch. Ich habe mal bei einem Kunden die ganze Arbeit nochmal machen müssen, weil wir genau diesen Schritt übersprungen hatten. Extrem ärgerlich!

4. Grundieren und Abkleben wie ein Profi
Eine Grundierung (meist Tiefengrund) ist wie ein doppelseitiges Klebeband für deine Farbe. Sie sorgt für eine gleichmäßige Saugfähigkeit und Haftung. Du brauchst sie unbedingt bei frisch verputzten Wänden, Gipskarton und allen sandenden oder gespachtelten Flächen. Spar hier nicht am falschen Ende!
Für die Kanten: Nimm hochwertiges Malerkrepp (das gelbe oder lilafarbene ist oft besser als das günstige beige). Drück die Kanten gut fest. Ein echter Profi-Trick für superscharfe Kanten: Streich die Kante des Klebebands erst mit der alten Wandfarbe oder einem transparenten Acryl über. Trocknen lassen. So kann das Rot nicht mehr unter das Band laufen. Das Klebeband ziehst du dann ab, wenn die rote Farbe noch ganz leicht feucht ist.
Dein Einkaufszettel: Was der Spaß kostet und was du wirklich brauchst
Bevor du losziehst, lass uns mal kurz über das Budget sprechen. Was kostet so eine Akzentwand, wenn du es selbst machst? Für eine typische Wand von ca. 15 m² kannst du ungefähr mit folgenden Kosten rechnen:

- Hochwertige rote Farbe (2,5 Liter): Hier nicht sparen! Rechne mit 40 € bis 70 €. Eine Farbe mit Deckkraftklasse 1 ist Pflicht, sonst streichst du dir einen Wolf.
- Tiefengrund (1-2 Liter): ca. 15 €.
- Gutes Malerkrepp (2 Rollen): ca. 8-10 €.
- Spachtelmasse und eine kleine Spachtel: ca. 10 €.
- Ein gutes Pinsel- und Rollenset: ca. 20-30 €.
- Abdeckvlies für den Boden: ca. 10 €.
Zusammen landest du also bei etwa 100 € bis 150 € für ein wirklich gutes Ergebnis. Gutes Werkzeug kannst du ja wiederverwenden!
Übrigens, zur Farbmenge: Miss einfach Höhe mal Breite deiner Wand. Auf dem Farbeimer steht, für wie viele Quadratmeter der Inhalt pro Anstrich reicht. Denk dran: Du brauchst immer ZWEI Anstriche für ein sattes Rot. Also die doppelte Menge einplanen!
Jetzt geht’s an die Wand: Die richtige Technik
Alles vorbereitet? Perfekt! Jetzt kommt der spaßige Teil. Mit der richtigen Technik wird das Ergebnis streifenfrei.
Streiche zuerst alle Ecken und Kanten mit einem Pinsel vor, so etwa 5-10 cm breit. Dann nimm die Farbrolle. Das A und O ist das „Nass-in-Nass“-Arbeiten. Das heißt, du rollst immer in die noch feuchte Farbkante der vorherigen Bahn. Mach keine langen Pausen mitten auf der Wand!

Tauch die Rolle satt in die Farbe, streif sie am Gitter ab und rolle dann erst senkrecht, dann quer und zum Abschluss nochmal ganz leicht und ohne Druck senkrecht darüber. So verteilt sich die Farbe perfekt.
Und sei nicht enttäuscht nach dem ersten Anstrich! Es ist völlig normal, dass die Wand fleckig und durchscheinend aussieht. Rote Pigmente decken von Natur aus schlechter. Erst der zweite, manchmal sogar ein dritter Anstrich bringt die volle, tiefe Farbe zum Vorschein.
Kleiner Tipp zur Werkzeugpflege: Da du in gutes Werkzeug investiert hast, pflege es auch! Pinsel und Rollen auf Wasserbasis einfach gründlich unter lauwarmem Wasser auswaschen, bis keine Farbe mehr kommt. Ein Spritzer Spüli hilft. So hast du ewig was davon.
Wann du lieber den Profi rufst
Eine einzelne Wand streichen ist für die meisten gut machbar. Es gibt aber Fälle, da solltest du dir den Stress sparen und einen Fachbetrieb anrufen:
- Bei Schimmel oder echten Feuchtigkeitsschäden.
- In sehr hohen Räumen oder Treppenhäusern, wo du ein Gerüst bräuchtest.
- Wenn du einfach keine Zeit oder Nerven für die ganze Vorbereitung hast.
Rechne hier je nach Region und Aufwand mit Kosten zwischen 15 € und 30 € pro Quadratmeter. Dafür hast du aber ein perfektes Ergebnis ohne Stress.


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Ein realistischer Zeitplan für dein Projekt
Wie lange dauert das Ganze nun? Das ist kein Projekt für einen schnellen Nachmittag. Plane am besten ein ganzes Wochenende ein:
- Samstag Vormittag (3-4 Stunden): Möbel rücken, Boden abdecken, Wand prüfen, Löcher spachteln, eventuell alte Tapete entfernen.
- Samstag Nachmittag (Trockenzeit + 1 Stunde): Nach dem Trocknen der Spachtelmasse die Stellen schleifen. Danach die Wand grundieren. Jetzt heißt es: Warten! Die Grundierung muss meist über Nacht trocknen.
- Sonntag Vormittag (2 Stunden): Endlich Farbe! Der erste Anstrich.
- Sonntag Nachmittag (Trockenzeit + 1-2 Stunden): Nach der auf dem Eimer angegebenen Trockenzeit (meist 4-6 Stunden) kommt der zweite, finale Anstrich.
Deine Mission in 10 Schritten: Die Checkliste zum Erfolg
Okay, fassen wir zusammen! Hier ist dein Fahrplan:
- Wand-Check: Hand-, Lappen- und Kratztest machen.
- Tapeten-Check: Prüfen, ob die Raufaser fest sitzt oder runter muss.
- Einkaufsliste: Alles besorgen, vor allem Farbe mit Deckkraftklasse 1.
- Vorbereitung: Boden abdecken, Steckdosen entfernen, abkleben.
- Reparatur: Löcher und Risse spachteln, trocknen lassen, schleifen.
- Sperrgrund: Eventuelle Flecken mit Isolierfarbe blockieren.
- Grundierung: Tiefengrund auftragen und gut trocknen lassen (Herstellerangaben beachten!).
- Erster Anstrich: Ecken mit dem Pinsel, Flächen nass-in-nass mit der Rolle.
- Zweiter Anstrich: Nach ausreichender Trockenzeit für ein perfektes Finish.
- Aufräumen & Freuen: Klebeband im leicht feuchten Zustand abziehen, Werkzeug reinigen und deine neue, tolle Wand bewundern!
Ich erinnere mich an ein Paar, das total unsicher war. Wir haben dann nur die Wand hinter dem Bett in einem warmen Ziegelrot gestrichen und die anderen Wände in einem hellen Cremeton gelassen. Der Effekt war unglaublich. Der ganze Raum hat sofort gelebt, ohne zu erdrücken. Trau dich ruhig! Mit guter Vorbereitung kann eigentlich nichts schiefgehen.

Bildergalerie




Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)
Der entscheidende erste Schritt: Die Grundierung. Bei Rottönen ist eine spezielle Grundierung (oft grau oder rosa getönt) kein Luxus, sondern ein Muss. Ohne sie „blutet“ die Farbe durch und Sie benötigen unzählige Anstriche, um eine satte, gleichmäßige Deckung zu erzielen. Marken wie Sto oder Caparol bieten getönte Grundierungen an, die speziell für intensive Farbtöne entwickelt wurden – eine Investition, die Zeit, Nerven und teure Farbe spart.



- Kombipartner Holz: Eiche natur oder gekälkt bringt Ruhe und eine skandinavische Note.
- Kombipartner Metall: Messing- oder Goldakzente (z.B. bei Lampen oder Griffen) wirken edel und warm.
- Kombipartner Textil: Helles Leinen für Bettwäsche und Vorhänge schafft einen luftigen Kontrapunkt.



Wussten Sie schon? Historisch gesehen war die Herstellung von stabilen, leuchtenden Rotpigmenten extrem aufwendig und teuer. Deshalb war die Farbe Rot über Jahrhunderte ein Symbol für Macht, Reichtum und Adel.


Welches Weiß passt eigentlich zu einer roten Wand?
Eine häufige Falle! Greifen Sie nicht zu reinem, kaltstichigem Weiß. Es erzeugt einen harten, fast sterilen Kontrast. Viel harmonischer wirken gebrochene Weißtöne mit einem cremigen oder beigen Unterton. Denken Sie an „Wollweiß“, „Champagner“ oder „Magnolie“. Diese Nuancen nehmen die Wärme des Rots auf und schaffen einen weichen, fließenden Übergang. Ein perfektes Beispiel ist der Ton „Dimity“ von Farrow & Ball neben einem tiefen Rot.



Die wahre Magie einer roten Wand entfaltet sich erst mit dem richtigen Licht. Testen Sie Ihre Farbmuster unbedingt zu verschiedenen Tageszeiten an der Wand, die Sie streichen möchten. Morgenlicht kann ein Bordeaux fast violett erscheinen lassen, während das warme Kunstlicht am Abend ein Ziegelrot in ein gemütliches Terrakotta verwandelt. LED-Leuchtmittel mit einem warmweißen Ton (unter 3.300 Kelvin) unterstreichen die gemütliche Wirkung.



Matte Eleganz: Ein mattes Finish (stumpfmatt) schluckt das Licht, lässt die Farbe tiefer und samtiger wirken und kaschiert kleine Unebenheiten in der Wand. Ideal für eine ruhige, edle Atmosphäre.
Seidiger Glanz: Eine seidenmatte oder seidenglänzende Farbe reflektiert mehr Licht, was den Raum lebendiger macht und die Farbe intensiviert. Sie ist zudem robuster und leichter zu reinigen.
Für das Schlafzimmer ist meist ein mattes Finish die erste Wahl, um den Kokon-Charakter zu fördern.


- Verleiht einem Raum sofort Charakter und Tiefe.
- Schafft eine intime, geborgene Atmosphäre.
- Wirkt besonders gut in nach Norden ausgerichteten, kühlen Zimmern.
Das Geheimnis? Die Wahl eines Rots mit einem erdigen, braunen oder bläulichen Unterton statt eines feurigen Orangerots.



Fühlen Sie die Textur! Eine rote Wand muss nicht glatt sein. Kalkfarben oder Farben mit feiner Körnung, wie die von Bauwerk Colour, verleihen der Fläche eine subtile, wolkige Struktur. Das Spiel von Licht und Schatten auf dieser unebenen Oberfläche bricht die Dominanz der Farbe und sorgt für eine lebendige, fast mediterrane Haptik, die zum Berühren einlädt.



„Farbe ist ein Machtmittel, das die Seele direkt beeinflusst.“ – Wassily Kandinsky
Diese Aussage trifft auf Rot besonders zu. Nutzen Sie diese Kraft bewusst: Ein tiefes, weinrotes Schlafzimmer kann sich wie eine schützende Umarmung anfühlen, die den Alltagsstress draußen hält und einen sicheren Hafen für die Nacht schafft.


Ist eine rote Wand für ein kleines Schlafzimmer geeignet?
Absolut, entgegen dem alten Mythos, dass dunkle Farben kleine Räume erdrücken. Eine einzelne, tiefrote Akzentwand hinter dem Bett kann dem Raum sogar mehr Tiefe verleihen. Der Trick ist, die restlichen Wände und die Decke in einem hellen, warmen Ton zu halten. So entsteht ein Fokuspunkt, der den Blick lenkt und von der eigentlichen Raumgröße ablenkt.



Ein häufiger Fehler: Die Farbe nur auf einem kleinen Papiermuster im Baumarkt beurteilen. Kaufen Sie immer eine kleine Testdose! Streichen Sie eine mindestens 50×50 cm große Fläche auf ein Stück Pappe oder direkt an die Wand. Nur so sehen Sie die wahre Wirkung der Farbe im Zusammenspiel mit dem Licht und den Möbeln in Ihrem Raum.



Denken Sie über die Wand hinaus! Der rote Faden kann sich in kleinen Details wiederfinden, ohne den Raum zu überladen. Ein einzelnes Kissen aus Samt in einem ähnlichen Rotton, der Buchrücken eines Bildbandes auf dem Nachttisch oder ein abstraktes Kunstwerk, das die Farbe aufgreift. Diese subtilen Wiederholungen schaffen ein stimmiges und professionell wirkendes Gesamtbild.


- Akzentwand: Die sicherste und beliebteste Option. Sie schafft einen dramatischen Hintergrund für das Bett, ohne den Raum zu dominieren.
- Alle Wände: Mutig, aber unglaublich wirkungsvoll für einen Kokon-Effekt. Funktioniert am besten in größeren Räumen oder wenn man eine sehr intime, fast höhlenartige Atmosphäre anstrebt. Unbedingt mit hellen Möbeln und Textilien ausgleichen!



Tipp für Perfektionisten: Für eine messerscharfe Farbkante zu einer angrenzenden Wand verwenden Sie die „Versiegelungstechnik“. Kleben Sie die Kante mit hochwertigem Malerkrepp (z.B. von Tesa oder FrogTape) ab. Streichen Sie dann die Kante des Klebebands zuerst mit der Farbe der hellen Wand über. Nach dem Trocknen streichen Sie mit Rot. So kann keine rote Farbe unter das Band laufen.



Laut einer Studie der University of British Columbia kann die Farbe Rot die Aufmerksamkeit für Details steigern. Perfekt, um die Schönheit feiner Möbel oder die Textur edler Stoffe in Ihrem Schlafzimmer hervorzuheben.


Die Trendkurve zeigt weg von grellen Primärfarben hin zu komplexen, erdigen Tönen. Aktuell sind besonders Terrakotta- und Rosttöne angesagt, die an getrocknete Erde, mediterrane Ziegel und Herbstlaub erinnern. Diese Nuancen, wie „Red Earth“ von Farrow & Ball oder „Tuscan Red“ von Little Greene, bringen eine natürliche, unaufgeregte Wärme ins Schlafzimmer und lassen sich wunderbar mit Pflanzen und Naturmaterialien kombinieren.



Lieber eine hochpigmentierte Premium-Farbe oder eine günstigere aus dem Baumarkt?
Gerade bei Rot lohnt sich der Aufpreis. Premium-Farben von Marken wie Little Greene oder Farrow & Ball enthalten mehr und hochwertigere Pigmente. Das Ergebnis ist eine unvergleichliche Farbtiefe und Leuchtkraft, die sich je nach Lichteinfall verändert. Zudem decken sie oft besser, sodass Sie am Ende vielleicht sogar weniger Farbe benötigen. Ein typischer Baumarkt-Rotton kann daneben schnell flach und leblos wirken.



Die Bodengestaltung ist ein entscheidender Mitspieler. Zu einer roten Wand passen:
- Dunkles Holzparkett (Nussbaum, Räuchereiche): Schafft eine sehr edle, klassische und geerdete Basis.
- Helles Holz (Eiche, Ahorn, Esche): Sorgt für einen modernen, skandinavischen Kontrast und lässt den Raum heller wirken.
- Teppichboden in Naturtönen (Beige, Greige, Sisal): Bringt Weichheit und Textur ins Spiel und dämpft die Intensität des Rots.


Rot trifft Grün: Die Komplementärfarbe Grün ist ein mutiger, aber harmonischer Partner. Ein tiefes Tannengrün bei einem Samtsessel oder mehrere große, sattgrüne Zimmerpflanzen (wie eine Monstera oder ein Ficus Lyrata) vor der roten Wand schaffen einen spannenden, lebendigen und dennoch natürlichen Look.



- Setzen Sie mit einem rubinroten Samt-Kopfteil ein luxuriöses Statement.
- Ein großer, orientalischer Teppich mit dominanten Rottönen kann den Raum verankern.
- Schwere, bodenlange Vorhänge in Bordeaux schaffen sofort eine dramatische und gemütliche Atmosphäre.
So bekommen Sie die warme Wirkung von Rot, ohne sich langfristig auf eine Wandfarbe festlegen zu müssen.



Bordeauxrot: Wirkt opulent, königlich und erwachsen. Es hat oft einen bläulichen Unterton und erzeugt eine sehr ruhige, fast meditative Stimmung. Perfekt für einen klassischen Einrichtungsstil mit dunklem Holz und Messingdetails.
Ziegelrot/Terrakotta: Wirkt erdig, warm und unkonventionell. Es hat einen orangen oder braunen Unterton und passt hervorragend zum Boho- oder Ethno-Stil mit hellen Hölzern, Rattan und vielen Pflanzen.


„Fürchte dich nicht vor der Farbe. Fürchte dich vor dem Mangel daran.“ – Alexey von Jawlensky, Maler des Blauen Reiters



Schon mal an eine rote Decke gedacht? In einem Raum mit sehr hohen Decken kann das Streichen der Decke in einem tiefen Rot den Raum optisch absenken und ihn dadurch intimer und gemütlicher machen. Ein gewagter Design-Schachzug, der in Kombination mit hellen Wänden eine absolut einzigartige und umhüllende Wirkung erzeugt.



Wie viele Anstriche braucht eine rote Wand wirklich?
Seien Sie auf mindestens drei Anstriche vorbereitet, selbst mit einer guten Grundierung. Der erste Anstrich sieht oft fleckig und pink aus – keine Panik! Der zweite bringt die Farbe zur Geltung, und der dritte sorgt für die endgültige, satte und gleichmäßige Tiefe. Planen Sie also genug Zeit und Farbe ein, um ein perfektes Ergebnis zu erzielen.

Der letzte Schliff: Bettwäsche. Sie ist die größte textile Fläche im Raum und hat einen enormen Einfluss. Zu einer roten Wand wirkt Bettwäsche in sanften, neutralen Tönen wie Salbeigrün, Greige (eine Mischung aus Grau und Beige) oder einem tiefen Marineblau besonders edel. Knackiges Weiß kann einen frischen, hotelähnlichen Kontrast bilden – wählen Sie aber auch hier ein warmes Weiß.


