Gelbe Wände im Schlafzimmer? So wird’s ein Traum und kein Albtraum

Ganz ehrlich? Kaum eine Farbe spaltet die Gemüter so sehr wie Gelb, vor allem im Schlafzimmer. Viele zucken sofort zurück und haben das Bild von einem schreienden, unruhigen Kanarienvogel-Ton im Kopf, der einen eher wachhält, als zur Ruhe kommen lässt. Aber das ist nur die halbe Wahrheit.

Ich erinnere mich an ein Projekt in einem Altbau mit einem ziemlich düsteren, nach Norden ausgerichteten Schlafzimmer. Die Kundin wollte es wärmer, heller, aber bloß nicht aufdringlich. Als ich ein sanftes Ockergelb ins Spiel brachte, war die Skepsis riesig. Aber am Ende, als alles fertig war, stand sie im Raum und meinte nur: „Wahnsinn, es fühlt sich an, als würde hier immer die Abendsonne reinscheinen.“ Und genau darum geht’s!

Gelb ist eine Farbe mit Charakter. Man muss sie nur verstehen. In diesem Guide zeige ich dir aus meiner jahrelangen Praxiserfahrung, wie du den perfekten Gelbton für dein Schlafzimmer findest und ihn wie ein Profi an die Wand bringst. Denn ein guter Anstrich beginnt lange vor dem ersten Pinselstrich.

Das A und O: Warum Licht und Raum alles entscheiden

Bevor du auch nur einen Gedanken an eine Farbkarte verschwendest, musst du dir dein Zimmer genau ansehen. Das ist die wichtigste Regel. Wie ist das Licht? Ein Schlafzimmer mit riesigen Südfenstern wird tagsüber von warmem, fast schon gelblichem Licht geflutet. Ein ohnehin schon warmes Gelb kann hier schnell zu viel des Guten sein und erdrückend wirken. Hier wäre ein kühleres Gelb mit einem Hauch Grünanteil, fast wie eine Zitrone, oft die bessere Wahl, um die natürliche Wärme auszugleichen.

In einem Nordzimmer ist die Situation genau umgekehrt. Das Licht ist kühl, fast bläulich. Ein kühles Gelb würde hier fahl, blass und irgendwie ungesund aussehen. Hier brauchst du die Power der warmen Pigmente! Ein sattes Senfgelb oder ein erdiges Ocker wirken wie ein eingebauter Sonnenstrahl und bringen die Wärme, die dem Raum fehlt.

Kleiner Tipp: Knips unbedingt auch dein künstliches Licht an, bevor du dich entscheidest. Eine Lampe mit warmweißem Licht (meist unter 3.300 Kelvin) pusht die warmen Gelbtöne. Neutral- oder tageslichtweiße Leuchtmittel (über 3.300 Kelvin) lassen sie kühler erscheinen. Mach immer eine Farbprobe direkt an der Wand und schau sie dir zu verschiedenen Tageszeiten an – morgens, mittags und abends bei Lampenlicht.

Was steckt in der Farbe? Ein Blick in den Eimer

Okay, Butter bei die Fische: Bei gelber Farbe gibt es gigantische Qualitätsunterschiede. Günstige Dispersionsfarben aus dem Baumarkt, die oft mit Preisen um die 5 € pro Liter locken, nutzen häufig synthetische Pigmente mit mieser Deckkraft. Das Ergebnis? Du streichst drei, vier oder sogar fünf Mal und siehst immer noch den alten Untergrund durchschimmern. Das kostet Zeit, Nerven und am Ende oft mehr Geld als die teurere Variante.

Ich persönlich schwöre auf hochwertige Farben aus dem Fachhandel, die oft natürliche Pigmente wie Ocker enthalten. Die haben eine unvergleichliche Tiefe und erzeugen eine samtig-matte Oberfläche, die einfach edel aussieht. Rechne hier mal mit Preisen zwischen 15 € und 25 € pro Liter. Der große Vorteil ist aber: Meistens reichen zwei Anstriche. Außerdem sind diese Farben oft diffusionsoffen, das heißt, die Wände können „atmen“ – superwichtig für ein gesundes Raumklima im Schlafzimmer.

Achtung! Achte auf das Kleingedruckte, Stichwort VOC (flüchtige organische Verbindungen). Diese Dämpfe aus billigen Farben können Kopfschmerzen verursachen. Gerade im Schlafzimmer ein No-Go. Siegel wie der „Blaue Engel“ sind ein guter Anhaltspunkt. Oder du greifst gleich zu mineralischen Farben wie Silikat- oder Kalkfarben. Die riechen anfangs etwas erdig, aber das verfliegt und hinterlässt pure, saubere Luft.

Die Vorbereitung: Das Fundament für dein Meisterwerk

Kein Profi streicht einfach drauf los. Der Untergrund muss perfekt sein. Mach den schnellen 3-Minuten-Wand-Check:

1. Der Hand-Test: Fahr mit der flachen Hand über die Wand. Bleibt ein kreidiger Staub hängen? Dann muss die Wand abgewaschen oder mit Tiefengrund behandelt werden.
2. Der Klebeband-Test: Drück einen Streifen gutes Malerkrepp fest an die Wand und reiß ihn ruckartig ab. Bleiben Farbstücke kleben? Pech gehabt, die alte Farbe muss zumindest an den losen Stellen runter.
3. Der Wisch-Test: Geh mit einem feuchten Lappen über eine kleine Stelle. Löst sich die alte Farbe an? Dann ist sie nicht tragfähig und muss ebenfalls abgewaschen werden.

Gerade bei Gelb, das nicht so gut deckt, ist eine gute Grundierung Gold wert. Ein kleiner Profi-Trick: Lass dir im Fachhandel einen pigmentierten Sperrgrund im Farbton leicht an das spätere Gelb annähern. Das kostet vielleicht 10-15 € extra, spart dir aber am Ende garantiert einen kompletten, anstrengenden Anstrich.

So findest du DEIN perfektes Gelb

Farbkarten sind super für die erste Orientierung, aber sie lügen! Der kleine Schnipsel wirkt an einer großen Wand immer viel, viel intensiver. Kauf dir lieber eine kleine Probemenge (ca. 5-10 €) und streiche eine Fläche von mindestens einem Quadratmeter direkt an die Wand. Oder noch besser: Streich ein großes Stück Pappe oder eine dünne Gipskartonplatte. Die kannst du dann im Raum umhertragen und an verschiedenen Wänden und bei unterschiedlichem Licht begutachten.

Hier eine kleine Orientierung, ganz ohne Fachchinesisch:

• Sanftes Pastellgelb: Denk an Hellelfenbein oder ein ganz zartes Vanille. Das ist die sichere Bank. Es wirkt dezent, hellt kleine Räume auf und ist super in Kombi mit viel Weiß. In kühlen Nordzimmern kann es aber etwas blass wirken.
• Frisches Zitronengelb: Modern, frisch, anregend. Eher was für eine einzelne Akzentwand hinter dem Bett. An allen vier Wänden könnte es schnell zu nervös und unruhig für ein Schlafzimmer werden.
• Warmes Sonnengelb: Ein kräftiges, fröhliches Gelb, das gute Laune macht. Braucht aber Platz und starke, ruhige Partner wie Grau oder Weiß, um nicht zu überfordern. Perfekt, um ein Statement zu setzen.
• Edles Senf- oder Ockergelb: Mein persönlicher Favorit für Gemütlichkeit. Elegant, warm und unglaublich behaglich. Passt perfekt zu dunklem Holz, Ledersesseln und Blautönen. Macht aus einem Zimmer eine richtige Höhle zum Wohlfühlen.

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Die Technik: So vermeidest du Streifen und Flecken

Der häufigste Fehler von Heimwerkern? Zu wenig Farbe auf der Rolle und zu viel Druck. Das Ergebnis sind unschöne Bahnen. Arbeite immer „nass in nass“. Das heißt: Du streichst eine Bahn von oben nach unten und rollst die nächste, leicht überlappende Bahn direkt daneben, solange die erste noch feucht ist.

Verwende eine hochwertige Lammfell- oder Mikrofaserrolle und arbeite im Kreuzgang: Farbe senkrecht auftragen, dann quer verteilen und zum Schluss nochmal ganz leicht und ohne Druck senkrecht abrollen. Das verteilt die Pigmente perfekt.

Und hier noch ein Geheimtipp der Profis: Für einen ultra-harmonischen Übergang zur Decke, nimm einen winzigen Klecks deiner gelben Wandfarbe – wirklich nur so viel, wie auf einen Teelöffel passt – und rühre ihn in deinen 10-Liter-Eimer weiße Deckenfarbe. Man sieht es nicht direkt, aber das Auge nimmt den Übergang als viel weicher wahr.

Was kostet der Spaß? Eine ehrliche Rechnung

Lass uns mal realistisch planen. Für ein durchschnittliches Schlafzimmer von 15 m² solltest du mit folgenden Materialkosten rechnen:

• Hochwertige Farbe: Für zwei Anstriche brauchst du ca. 10 Liter. Rechne hier mal mit 80 € – 150 €.
• Grundierung: Falls nötig, ca. 20 € – 40 €.
• Werkzeug & Zubehör: Gute Rollen, Pinsel, Farbwanne, Abdeckfolie und vor allem gutes Malerkrepp (spar hier nicht!) schlagen nochmal mit ca. 40 € – 60 € zu Buche.

Insgesamt landest du also schnell bei 140 € bis 250 € für ein wirklich gutes Ergebnis. Ja, das ist mehr als das Baumarkt-Schnäppchen, aber das Ergebnis ist unvergleichlich besser und hält länger.

Und wie lange dauert das? Dein Wochenend-Projektplan

Plane realistisch, das ist kein Projekt für einen Nachmittag.

• Tag 1 (Vormittag, ca. 3-4 Stunden): Möbel rücken, Boden abdecken, alles sorgfältig abkleben (das dauert am längsten!), eventuell grundieren.
• Tag 1 (Nachmittag, ca. 2-3 Stunden): Erster Anstrich der Wände.
• WICHTIG: Trocknungszeit! Gib der Farbe mindestens 6-8 Stunden, am besten über Nacht, um richtig durchzutrocknen.
• Tag 2 (Vormittag, ca. 2 Stunden): Zweiter Anstrich.
• Tag 2 (Nachmittag): Nach kurzer Antrocknungszeit (ca. 1-2 Stunden) das Klebeband vorsichtig abziehen. Dann alles aufräumen und Möbel zurückstellen.

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Problem: „Das Gelb ist viel zu grell geworden!“
Der Grund: Passiert oft, wenn man von der kleinen Farbkarte auf die große Wand schließt.
Die Rettung: Keine Panik! Du musst nicht alles neu streichen. Arbeite mit Textilien. Ruhige Vorhänge in Grau oder Beige, ein neutraler Teppich und große Bilder können die gelbe Fläche brechen und die Intensität dämpfen.

Problem: „Die Farbe deckt einfach nicht!“
Der Grund: Meistens eine minderwertige Farbe oder ein schlecht vorbereiteter Untergrund.
Die Rettung: Sieh es als Lehrgeld. Hör auf, Schichten von schlechter Farbe aufzutragen. Das wird nur fleckig. Kauf eine hochwertige Farbe mit Deckkraftklasse 1 und starte nach dem Trocknen neu. Glaub mir, das ist mir am Anfang meiner Laufbahn auch passiert. Ein Zitronengelb, das nach dem dritten Anstrich immer noch aussah wie eine fleckige Warnweste. Ich habe daraus gelernt!

Mein Fazit: Trau dich, aber mit Plan!

Gelb im Schlafzimmer ist mutig, ja. Aber mit der richtigen Planung, einem guten Verständnis für Licht und Material und sauberer Arbeit kann es ein voller Erfolg werden. Es kann einen Raum verwandeln, Wärme und Geborgenheit schaffen und dich jeden Morgen mit einem Lächeln aufwachen lassen.

Investiere in gute Farbe und gutes Werkzeug, nimm dir die Zeit für die Vorbereitung und hab keine Angst vor der Farbe selbst. Ein Schlafzimmer, in dem du dich zu 100 % wohlfühlst, ist eine der besten Investitionen in deine Lebensqualität, die du machen kannst.

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Eine gelbe Akzentwand ist der perfekte Kompromiss für Unentschlossene. Sie bringt Wärme und Charakter, ohne den Raum zu überladen.

• Hinter dem Bett: Schafft einen sonnigen Fokuspunkt und wirkt wie ein überdimensionales Kopfteil.
• Gegenüber dem Fenster: Fängt das natürliche Licht ein und reflektiert es, was den Raum heller wirken lässt.
• An der Türwand: Ein überraschender Farbtupfer, den man erst beim Verlassen des Raumes vollständig wahrnimmt.

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Dekoration

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Matt-Finish: Ideal für sanfte, pudrige Gelbtöne wie Vanille oder zartes Pastellgelb. Die matte Oberfläche schluckt Licht, kaschiert kleine Unebenheiten an der Wand und erzeugt eine sehr ruhige, samtige Atmosphäre. Perfekt für einen erholsamen Schlafbereich.

Seidenmatt-Finish: Besser für kräftigere Töne wie Senf- oder Sonnengelb. Der leichte Glanz reflektiert das Licht dezent, macht die Farbe intensiver und ist zudem robuster und leichter zu reinigen. Eine gute Wahl für eine einzelne Akzentwand, die strahlen soll.

„Farbe ist ein machtvolles Werkzeug. Sie ist das Erste, was wir in einem Raum bemerken, und das Letzte, an das wir uns erinnern.“ – Leatrice Eiseman, Executive Director, Pantone Color Institute

Gelb ist in diesem Sinne besonders wirkungsvoll. Es wird mit Optimismus, Freude und Energie assoziiert. Ein bewusst gewählter Gelbton im Schlafzimmer kann daher der erste positive Impuls des Tages sein, noch bevor der Wecker klingelt.

Sie suchen nach dem perfekten Gelb, das weder zu grell noch zu blass ist? Werfen Sie einen Blick auf „Babouche No. 223“ von Farrow & Ball. Es ist ein intensives, aber nicht schrilles Gelb, das an die Farbe marokkanischer Lederschuhe erinnert. Besonders in Kombination mit dunklem Holz und neutralen Grautönen entfaltet es eine unglaublich wohnliche, exotische Wärme, die an einen ewigen Spätsommerabend erinnert.

Gelb liebt Gesellschaft! Die richtigen Partnerfarben holen das Beste aus Ihrem Gelbton heraus und schaffen ein harmonisches Gesamtbild.

• Grau: Von Hellgrau bis Anthrazit – die Kombination ist zeitlos, elegant und beruhigend.
• Tiefblau: Schafft einen spannenden, königlichen Kontrast, der Tiefe und Dramatik verleiht.
• Salbeigrün: Eine natürliche, erdige Kombination, die sehr beruhigend und organisch wirkt.
• Weiß: Sorgt für Frische und Leichtigkeit und lässt das Gelb richtig strahlen.

Wirkt ein gelbes Schlafzimmer nicht schnell kindlich?

Ein häufiges Vorurteil! Der Trick liegt in der Nuance und den Kombinationspartnern. Vermeiden Sie primärgelbe Töne, die an ein Kinderzimmer erinnern. Greifen Sie stattdessen zu komplexeren, „erwachsenen“ Varianten wie Ocker, Safran, Senfgelb oder einem gedämpften Zitronengelb. Kombiniert mit hochwertigen Materialien wie Leinen, Samt, dunklem Holz oder Metallelementen in Schwarz oder Messing entsteht sofort ein edler und anspruchsvoller Look.

Wichtiger Punkt: Das richtige Weiß! Zu einer warmen gelben Wand passt kein kühles, blaustichiges Weiß für Türen, Fensterrahmen oder Decke. Das lässt das Gelb schmutzig wirken. Wählen Sie stattdessen ein cremiges, warmes Off-White, wie zum Beispiel „Jasmine White“ von Little Greene oder RAL 9010. Diese harmonische Abstimmung schafft ein professionelles und stimmiges Finish.

„Die gelbe Farbe spricht das Auge direkt an, sie erfreut das Herz, aber sie stört auch. Es ist die Farbe der Sonne, aber auch die des Verrats.“ – Michel Pastoureau, Historiker und Farbexperte

Diese Dualität macht Gelb so faszinierend. Im Schlafzimmer nutzen wir ihre positive Seite: Ein sanftes Gelb kann die Stimmung heben und für ein Gefühl von Geborgenheit sorgen. Es ist die Kunst, die Dosis und den Ton so zu wählen, dass die anregende Wirkung nicht in Unruhe umschlägt.

• Eine einzigartige, wolkige Textur
• Eine unvergleichliche Farbtiefe
• Ein atmungsaktives, gesundes Raumklima

Das Geheimnis? Kalkfarbe. Eine gelbe Kalkfarbe, zum Beispiel von Herstellern wie Bauwerk Colour, wirkt durch die mineralischen Pigmente und die Art, wie sie mit dem Licht spielt, lebendiger und natürlicher als jede Dispersionsfarbe. Sie verleiht der Wand eine fast mediterrane, sonnengetrocknete Anmutung.

Unterschätzen Sie nicht die Kraft von Grünpflanzen vor einer gelben Wand. Der Komplementärkontrast zwischen Gelb und Grün ist ein Fest für die Augen. Üppige Pflanzen wie eine Monstera, ein Gummibaum oder hängender Efeu bringen Leben in den Raum und lassen das Gelb noch strahlender und natürlicher erscheinen.

Passt Gelb überhaupt zum minimalistischen Skandi-Stil?

Absolut, wenn man es gezielt einsetzt! Der skandinavische Stil lebt von hellen Hölzern, Weiß und klaren Linien. Ein Akzent in einem gedämpften, senfigen Gelb kann hier Wunder wirken und die oft kühle Ästhetik mit einer Prise Wärme und Persönlichkeit bereichern. Denken Sie an ein einzelnes senfgelbes Kissen, einen Plaid oder ein abstraktes Poster, in dem der Farbton aufgegriffen wird. Es geht um den bewussten Farbtupfer, nicht um eine Farbexplosion.

Noch nicht bereit für die Farbrolle? Kein Problem. Textilien sind der einfachste Weg, Gelb ins Schlafzimmer zu integrieren.

• Vorhänge: Ein Paar senfgelbe Samtvorhänge können einem neutralen Raum sofort Wärme und eine luxuriöse Note verleihen.
• Bettwäsche: Leinenbettwäsche in einem sanften Ockergelb sorgt für einen entspannten Boho-Look.
• Teppich: Ein Teppich mit gelben Akzenten kann den gesamten Raum verankern und definieren.

Inspiration aus der Kunst: Van Goghs „Schlafzimmer in Arles“

Niemand hat Gelb so emotional eingesetzt wie Vincent van Gogh. Sein berühmtes Gemälde zeigt ein Schlafzimmer, in dem Gelb dominiert – von den Möbeln bis zum Boden. Für ihn symbolisierte die Farbe Wärme, Freundschaft und Ruhe. Dieses Meisterwerk ist der beste Beweis dafür, dass ein gelbes Schlafzimmer ein Ort der Zuflucht und des Wohlbefindens sein kann.

Messing & Gold: Diese warmen Metalle sind die natürlichen Partner für jede Gelbnuance. Eine Messinglampe oder goldene Bilderrahmen vor einer gelben Wand wirken elegant, harmonisch und verstärken das Gefühl von Wärme und Licht.

Schwarz & Chrom: Diese kühleren Akzente schaffen einen starken, modernen Kontrast. Schwarze Lampenfüße, Fensterrahmen oder schlichte Chromgriffe setzen ein grafisches Statement und verhindern, dass der Look zu lieblich wird.

Wichtiger Punkt: Der Bodenbelag spielt mit! Ein dunkler Holzboden erdet ein leuchtendes Gelb und verleiht ihm eine klassische, solide Basis. Ein heller Holzboden, wie gekalkte Eiche, unterstreicht hingegen die luftige, leichte Seite eines zarten Zitronengelbs und passt perfekt zum skandinavischen oder maritimen Stil. Berücksichtigen Sie Ihren Boden, bevor Sie den Pinsel schwingen!

Wachen Sie jeden Morgen mit dem Gefühl auf, von den ersten Sonnenstrahlen geküsst zu werden – selbst an einem grauen Regentag. Das ist die Magie eines Schlafzimmers in einem sanften, buttrigen Gelbton. Die Farbe hüllt Sie ein wie eine weiche Decke, filtert das Morgenlicht und schafft eine Atmosphäre von leiser, optimistischer Geborgenheit. Es ist weniger eine Farbe, die man sieht, als vielmehr eine Wärme, die man fühlt.

• Der Raum wirkt wärmer und einladender.
• Die Stimmung wird nachweislich positiv beeinflusst.
• Kleine Räume können größer und heller erscheinen.

Das Geheimnis? Die Psychologie der Farben. Gelb wird vom menschlichen Gehirn schneller verarbeitet als jede andere Farbe. Selbst ein sanfter Gelbton stimuliert das Nervensystem sanft und fördert Gefühle von Freude und Wohlbefinden, was es zu einer idealen Farbe für einen positiven Start in den Tag macht.

Welche Kunst passt an eine gelbe Wand?

Eine gelbe Wand ist eine fantastische Bühne für Kunst! Besonders gut wirken Schwarz-Weiß-Fotografien in schlichten schwarzen Rahmen – der Kontrast ist unschlagbar grafisch und modern. Auch botanische Drucke mit viel Grün kommen wunderbar zur Geltung. Wenn Sie es mutiger mögen, probieren Sie Kunstwerke mit tiefblauen oder violetten Akzenten. Diese Komplementärfarben lassen beide Töne regelrecht leuchten.

Laut einer Studie der University of Sussex kann die Farbe Gelb Kreativität und Konzentration fördern.

Auch wenn das Schlafzimmer primär der Ruhe dient, kann ein Hauch von anregendem Gelb – vielleicht in einer kleinen Leseecke oder am Schminktisch – dabei helfen, die Gedanken zu sammeln und mit klaren Ideen in den Tag zu starten.

Ein sattes Senfgelb oder ein tiefes Ocker an der Wand hinter dem Bett ist pure Eleganz. Diese Töne haben nichts Schrilles, sondern strahlen eine satte, erdige Ruhe aus. Kombiniert mit einem Bett aus dunklem Nussbaum, Nachttischen im Mid-Century-Stil und Bettwäsche in Marineblau oder Tannengrün, entsteht ein Look, der an ein luxuriöses Boutique-Hotel erinnert – gemütlich, charakterstark und absolut zeitlos.

Der häufigste Fehler: Ein zu „sauberer“ Gelbton. Ein reines, leuchtendes Gelb ohne gebrochene Pigmente kann schnell billig oder wie aus dem Malkasten wirken. Suchen Sie nach komplexen Nuancen mit erdigen, gräulichen oder bräunlichen Untertönen. Marken wie „Painting the Past“ oder „Schöner Wohnen-Farbe“ bieten hier oft eine große Auswahl an subtilen, wohnlichen Varianten.

Ihr Bett ist die größte Fläche im Raum und damit Ihr stärkstes Gestaltungswerkzeug.

• Für Harmonie: Wählen Sie Bettwäsche in verschiedenen Nuancen derselben Farbfamilie. Zu einer ockergelben Wand passt Bettwäsche in Beige, Sand oder einem helleren Gelb.
• Für Kontrast: Setzen Sie auf kühle Kontraste. Knackig weiße, hellgraue oder marineblaue Bettwäsche lässt die gelbe Wand richtig knallen.

Unterschätzen Sie nie die Wirkung von gelben Vorhängen. In einem ansonsten neutral gehaltenen Raum können sie zum entscheidenden Designelement werden. Tagsüber filtern sie das Sonnenlicht und tauchen das ganze Zimmer in einen warmen, goldenen Schimmer. Abends wirken sie wie zwei leuchtende Bahnen, die dem Raum auch bei künstlichem Licht eine unglaubliche Gemütlichkeit verleihen.

Trend-Alarm: Geteilte Wände. Streichen Sie nur die untere Hälfte der Wand in einem kräftigen Gelb und lassen Sie den oberen Teil weiß. Diese Technik, oft „Colour Blocking“ genannt, lässt die Decke höher wirken und ist eine moderne, grafische Art, Farbe ins Spiel zu bringen, ohne den Raum zu erdrücken. Die Trennlinie auf etwa 1,20 m Höhe ist ein guter Anhaltspunkt.

Gelb ist nicht nur eine Farbe, sondern ein Gefühl. Ein sanftes, sonniges Gelb kann die wahrgenommene Temperatur im Raum um ein bis zwei Grad erhöhen. Das ist besonders in nach Norden ausgerichteten oder schlecht beheizten Schlafzimmern ein psychologischer Trick, der für ein sofortiges Gefühl von Wärme und Behaglichkeit sorgt, sobald man den Raum betritt.