Wandfarbe im Schlafzimmer: Dein Guide für perfekten Schlaf (vom Profi, ohne Fachchinesisch)
Farben im Schlafzimmer sind mehr als nur Dekoration – sie beeinflussen unsere Träume und die Gesundheit. Entdecken Sie die besten Farbideen!
„Wenn Wände sprechen könnten, würden sie Geschichten von Schlaflosigkeit und beruhigenden Nächten erzählen.“ Die Auswahl der Wandfarbe ist ein unerwarteter Schlüssel zu einer besseren Nachtruhe. Farben sind nicht nur visuelle Reize; sie sind emotionale Begleiter, die unseren Schlaf beeinflussen können. Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt der Schlafzimmerfarbgestaltung und finden Sie Ihre perfekte Farbe für erholsame Nächte.
Servus! Ich bin seit Ewigkeiten im Malerhandwerk unterwegs und eines habe ich gelernt: Farbe im Schlafzimmer ist so viel mehr als nur Deko. Hier geht es nicht darum, den neuesten Trend aus einem Hochglanzmagazin nachzupinseln. Nein, hier geht es um deinen Schlaf, deine Erholung, ja, sogar um deine Gesundheit.
Inhaltsverzeichnis
Ich habe unzählige Schlafzimmer gesehen und gestrichen. Manche waren Oasen der Ruhe, andere haben ihre Bewohner unbewusst auf Trab gehalten. Oft sind es die kleinen Dinge, das Wissen, das man nicht im Baumarktprospekt findet, die den Unterschied machen. Und genau dieses Wissen aus der Praxis möchte ich heute mit dir teilen. Also, krempeln wir die Ärmel hoch und sorgen wir für Nächte, in denen du wirklich tief und fest schläfst.
Erst denken, dann streichen: Licht und Farbe sind ein Team
Bevor du überhaupt einen Farbeimer aufmachst, müssen wir über den wichtigsten Mitarbeiter bei diesem Projekt sprechen: das Licht. Die Farbe im Eimer ist nämlich nie die Farbe, die du am Ende an der Wand hast. Das ist keine Magie, sondern simple Physik.
Dein Fenster entscheidet mit
Ein Schlafzimmer mit einem großen Südfenster ist eine komplett andere Baustelle als ein kleiner Raum, der nach Norden ausgerichtet ist. Im Süden knallt die Sonne rein, das Licht ist warm und hell. Hier kannst du dich auch mal was trauen, vielleicht sogar einen dunkleren, mutigeren Ton. Der wirkt dann satt und tief. Im Norden hingegen ist das Licht kühler, fast ein bisschen bläulich. Ein kühler Grauton kann hier schnell deprimierend wirken. Ein warmes Wollweiß oder ein sanftes Beige fängt das wenige warme Licht hingegen auf und macht den Raum sofort gemütlicher.
Kleiner Tipp: Kleb dir große Farbmuster (gibt’s als Probedöschen für ein paar Euro im Baumarkt) an die Wand und beobachte sie zu verschiedenen Tageszeiten. Morgens, mittags, abends und ganz wichtig: auch bei künstlichem Licht! Eine warmweiße LED (um die 2700 Kelvin) zaubert eine ganz andere Stimmung als eine neutralweiße (ca. 4000 Kelvin). Die Wandfarbe wird jedes Mal anders aussehen.
Welche Farbtöne wirklich für Ruhe sorgen
Man liest ja oft: Blau beruhigt, Rot regt auf. Ganz ehrlich? Das ist zu einfach. Ein knalliges Königsblau kann dich genauso wachhalten wie ein Ferrari-Rot. Es kommt immer auf den genauen Ton an. Fürs Schlafzimmer haben sich über die Jahre ein paar Farbfamilien als Volltreffer erwiesen:
- Vergraute Blau- und Grüntöne: Denk an Salbei, Eukalyptus, Taubenblau oder ein rauchiges Petrol. Diese Töne erinnern uns unbewusst an die Natur, an Himmel und Wasser. Das senkt den Puls und hilft dem Körper, runterzukommen.
- Warme Erdtöne: Alles von sanftem Beige über Greige (die perfekte Mischung aus Grau und Beige) bis hin zu einem warmen Taupe oder sogar einem leichten Terrakotta. Diese Farben erden uns und geben ein Gefühl von Sicherheit. Besonders schön mit Holzmöbeln und Leinenstoffen.
- Gedämpfte Pastelle: Ja, auch ein pudriges Rosé oder ein zartes Apricot können funktionieren. Der Trick ist, dass die Töne einen Hauch Grau enthalten müssen. Das nimmt ihnen das Kitschige und macht sie erwachsen und einladend.
Ach ja, ein Fehler, den viele machen: Reines, kaltes Weiß im Schlafzimmer. Das wirkt oft steril wie im Krankenhaus und reflektiert das Morgenlicht so stark, dass du früher wach bist, als dir lieb ist. Nimm lieber ein abgetöntes Weiß, dem ein winziger Tropfen Ocker oder Umbra beigemischt wurde. Der Unterschied ist gewaltig.
Die Qual der Wahl im Baumarkt: Welcher Eimer ist der richtige?
Du stehst vor dieser riesigen Wand aus Farbeimern und fragst dich: Was nehm ich denn jetzt? Hier entscheidet sich, ob das Streichen zur Freude oder zur Qual wird. Die kleinen Aufdrucke auf dem Eimer sind dabei dein bester Freund.
Dein Spickzettel: Deckkraft und Nassabrieb
Achte auf die Klassifizierung nach der Norm DIN EN 13300. Zwei Werte sind für dich entscheidend:
- Die Deckkraftklasse: Klasse 1 ist die beste, Klasse 4 die schlechteste. Eine Farbe der Klasse 1 deckt fast immer beim ersten, spätestens beim zweiten Anstrich. Eine billige Farbe der Klasse 3 oder 4 mag verlockend sein, aber du streichst am Ende drei- oder viermal. Das kostet Zeit, Nerven und ironischerweise oft mehr Farbe. Glaub mir, ich hab’s gesehen.
- Die Nassabriebbeständigkeit: Die Skala geht von 1 (scheuerbeständig) bis 5 (nicht abwaschbar). Fürs Schlafzimmer, wo du ja selten die Wände schrubbst, reicht Klasse 3 völlig aus. Bist du Allergiker und möchtest die Wände ab und zu feucht abwischen, nimm lieber Klasse 2.
Dispersion, Silikat oder Kalk? Ein kurzer Überblick
Für dich sind hauptsächlich drei Farbtypen relevant, und jeder hat seine Stärken und Schwächen:
Dispersionsfarbe: Das ist der Klassiker und Alleskönner, den du überall bekommst. Sie ist einfach zu verarbeiten, trocknet schnell und ist relativ günstig. Für einen 10-Liter-Eimer in guter Qualität (Deckkraft 1) zahlst du so zwischen 60 € und 90 €. Achte auf das „Blauer Engel“-Siegel, dann ist sie auch emissionsarm – superwichtig im Schlafzimmer!
Silikat- und Kalkfarben: Das sind die Spezialisten für ein gesundes Raumklima. Diese mineralischen Farben sind „diffusionsoffen“, das heißt, deine Wände können atmen. Das reguliert die Luftfeuchtigkeit und ist die beste Vorbeugung gegen Schimmel. Ideal für Altbauten oder Räume, die zur Feuchtigkeit neigen. Sie sind aber auch anspruchsvoller in der Verarbeitung (Schutzbrille tragen!) und oft teurer, rechne mal mit 15-25 € pro Liter. Das Ergebnis ist dafür eine einzigartige, matte Optik und ein spürbar besseres Raumgefühl.
Gut zu wissen: Als Faustregel für den Verbrauch kannst du mit etwa 1 Liter Farbe für 7 bis 8 Quadratmeter Wandfläche pro Anstrich rechnen. Miss also deine Wände aus (Länge x Höhe), rechne alles zusammen und kaufe lieber einen kleinen Eimer mehr. Nichts ist ärgerlicher, als wenn dir auf dem letzten Quadratmeter die Farbe ausgeht.
Jetzt geht’s los: Streichen wie ein Profi (auch als Anfänger)
Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete. Das ist kein Spruch, das ist ein Gesetz im Handwerk. Schlampige Vorarbeit ruiniert auch die beste Farbe.
Die 3 größten Fehler, die du vermeiden musst:
1. An der Grundierung sparen. Das ist, als würde man ein Haus ohne Fundament bauen. Die Farbe wird fleckig und hält nicht richtig.
2. Billiges Malerkrepp kaufen. Du wirst fluchen, wenn die Farbe darunter läuft und deine Kanten aussehen wie eine Fieberkurve.
3. Alle Ecken auf einmal vorstreichen. Das ist der Tod für eine streifenfreie Wand. Du musst immer „nass in nass“ arbeiten.
Schritt 1: Vorbereitung ist alles (Dauer: ca. 2-4 Stunden)
Zuerst der Untergrund. Fass die Wand an. Ist sie staubig? Sauber machen! Ein Lappen mit Wasser und einem Schuss Spüli wirkt Wunder. Dann kleine Löcher mit Fertigspachtel aus der Tube füllen, glatt ziehen und nach dem Trocknen (je nach Dicke 2-6 Stunden, im Zweifel über Nacht warten) mit feinem Schleifpapier (180er Körnung) sanft glätten. Man darf keinen Übergang mehr fühlen.
Deine Einkaufsliste für den Baumarkt:
- Gute Farbe (Deckkraft 1): ca. 60-90 € für 10 Liter
- Grundierung (Tiefengrund): ca. 20-30 € für 5 Liter
- Gutes Malerkrepp (meist gold oder lila): ca. 8-10 € pro Rolle
- Farbrolle (Kurzflor für glatte Wände) mit Bügel: ca. 15-20 €
- Ein guter Pinsel für die Ecken: ca. 10 €
- Farbwanne, Abdeckfolie, Spachtelmasse, Schleifpapier: ca. 20 €
Du landest also bei ca. 130-180 € für ein Top-Ergebnis, das hält und Freude macht. Das ist gut investiertes Geld.
Schritt 2: Die „Nass-in-Nass“-Technik für streifenfreie Wände
Das ist das ganze Geheimnis. Und so geht’s:
- Ecken vorstreichen: Streiche mit dem Pinsel nur eine Ecke oder Kante vor. Aber wirklich nur ein Stück, das du in den nächsten 10 Minuten mit der Rolle erreichen kannst.
- Sofort rollen: Tauch die Rolle in die Farbe, streif sie am Gitter ab (sie darf nicht tropfen!) und rolle sofort in den noch nassen Pinselstrich hinein. Arbeite dich in Bahnen von oben nach unten.
- Überlappen: Die nächste Bahn setzt du leicht überlappend in die noch nasse Kante der vorherigen Bahn. So arbeitest du dich Wand für Wand vor, ohne dass irgendwo was antrocknet.
Ich erinnere mich noch an meine Lehrzeit. Ich dachte, ich wäre schlau und hab das billige Kreppband von zu Hause mitgebracht. Mein Meister hat mich zur Schnecke gemacht. Die Kanten sahen furchtbar aus, die Farbe war überall untergelaufen. Ich musste alles mühsam nacharbeiten. Seitdem weiß ich: Wer am falschen Ende spart, zahlt doppelt – mit Zeit und Nerven.
Der Feinschliff: Akzente und wann du den Profi brauchst
Eine Akzentwand kann toll aussehen, aber bitte, bitte streiche im Schlafzimmer immer die Wand hinter dem Bett. Warum? Weil du sie nicht anstarrst, wenn du einschlafen willst. So hast du den schönen Farbakzent im Raum, aber er stört dich nicht beim zur Ruhe kommen.
Wann solltest du das Telefon in die Hand nehmen? Wenn der Untergrund echt mies ist – tiefe Risse, abblätternde Altfarbe, feuchte Stellen oder gar Schimmel. Einfach drüberstreichen ist hier der größte Fehler. Ein Profi erkennt die Ursache und sagt dir ehrlich, was zu tun ist. Das kostet dann für ein 15m² Zimmer je nach Aufwand vielleicht 400 bis 800 €, aber dafür hast du Garantie und ein perfektes, langlebiges Ergebnis ohne Stress.
Dein Zeitplan für ein Wochenende
Für ein 15m²-Zimmer solltest du als Laie entspannt ein ganzes Wochenende einplanen:
- Samstag Vormittag: Möbel rücken, Boden abdecken, Wände abkleben und vorbereiten (reinigen, spachteln).
- Samstag Nachmittag: Nachdem der Spachtel trocken ist, grundieren.
- Sonntag Vormittag: Erster Anstrich.
- Sonntag Nachmittag: Zweiter Anstrich (unbedingt die Trockenzeit auf dem Eimer beachten, meist 4-6 Stunden zwischen den Anstrichen!).
Mein letzter Rat an dich
Nimm dir Zeit für die Entscheidung. Hol dir Farbmuster, leb ein paar Tage damit und vertrau deinem Bauchgefühl. Aber ignoriere nicht die Technik dahinter. Ein gut vorbereiteter Anstrich mit hochwertigem Material ist eine Investition, die sich jede Nacht auszahlt, in der du tief und erholt schläfst. Und das ist doch unbezahlbar, oder?
Bildergalerie
Haben Sie schon einmal über die Haptik Ihrer Wände nachgedacht? Eine ultramatte Farbe, oft als Kalkfarbe oder Kreidefarbe erhältlich, schluckt das Licht förmlich und verleiht dem Raum eine samtige, fast schon stoffliche Tiefe. Marken wie Farrow & Ball oder Little Greene sind Meister darin. Das Ergebnis ist eine Wand, die nicht nur farbig, sondern auch fühlbar beruhigend wirkt – perfekt für die Sinne, wenn Sie zur Ruhe kommen wollen.
Eine britische Studie von Travelodge fand heraus, dass Menschen mit blauen Schlafzimmerwänden im Durchschnitt am längsten schlafen: 7 Stunden und 52 Minuten pro Nacht.
Das Geheimnis liegt aber nicht in irgendeinem Blau. Gemeint sind sanfte, gedämpfte Töne wie Himmelblau, Taubenblau oder ein rauchiges Marineblau. Diese Farbtöne werden mit Ruhe und Gelassenheit assoziiert und können helfen, Herzfrequenz und Blutdruck zu senken, bevor Sie überhaupt das Licht ausmachen.
Schon mal vom „Color Drenching“ gehört?
Das ist ein Designtrick, bei dem Wände, Decke, Türen und sogar Heizkörper im selben Farbton gestrichen werden. Was zunächst extrem klingen mag, hat einen verblüffend beruhigenden Effekt. Es gibt keine harten Kanten mehr, die den Blick ablenken. Der Raum wird zu einer Art Kokon, einer in sich geschlossenen Hülle. Besonders wirkungsvoll ist das mit tiefen, satten Tönen wie Waldgrün oder einem dunklen Greige.
Der häufigste Fehler: Sie verlieben sich im Baumarkt bei Kunstlicht in eine Farbe auf einem 2×2 cm großen Papierschnipsel. Kaufen Sie stattdessen ein Probedöschen und malen Sie ein großes Stück Pappe (mind. A3) an. Bewegen Sie es im Laufe des Tages an verschiedene Wände in Ihrem Schlafzimmer. Nur so sehen Sie, wie die Farbe wirklich mit Ihrem Licht, Ihrem Boden und Ihren Möbeln interagiert.
Das perfekte Grau zu finden, ist eine Kunst. So kombinieren Sie es richtig:
- Kühles Grau (mit Blau- oder Violettstich): Wirkt modern und klar. Kombinieren Sie es unbedingt mit warmen Elementen wie Holzmöbeln, Messinglampen oder Textilien in Ocker oder Rostrot, damit es nicht steril wirkt.
- Warmes Grau (mit Beige- oder Gelbstich, auch „Greige“): Ist von Natur aus gemütlicher und vielseitiger. Es passt wunderbar zu Weiß, Creme und fast allen Holzarten.
Sollte man die Decke wirklich farbig streichen?
Unbedingt! Eine Decke, die in einem etwas helleren Ton als die Wände oder sogar im gleichen Ton gestrichen ist, lässt den Raum wie eine schützende Höhle wirken und fördert das Gefühl von Geborgenheit. Eine weiße Decke hingegen kann bei dunklen Wänden wie ein „Deckel“ wirken und den Raum optisch zerreißen. Ein mutiger Schritt, der sich aber gerade im Schlafzimmer auszahlt.
- Fördert das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit.
- Verbindet uns unterbewusst mit der Natur und dem Wachstum.
- Gilt als die ausbalancierteste Farbe für das menschliche Auge.
Die Rede ist von Grün. Von sanftem Salbei über erdiges Moos bis hin zu tiefem Tannengrün – kaum eine Farbe ist so vielseitig und positiv für eine entspannte Atmosphäre im Schlafzimmer. Sie ist die perfekte Mischung aus der Ruhe von Blau und der Fröhlichkeit von Gelb.
Gesundheit beginnt an der Wand. Achten Sie auf das „Blauer Engel“-Siegel oder die Kennzeichnung „VOC-frei“.
VOCs (flüchtige organische Verbindungen) sind Chemikalien, die aus vielen herkömmlichen Farben ausdünsten und Kopfschmerzen oder Reizungen verursachen können. Gerade im Schlafzimmer, wo wir viele Stunden am Stück verbringen, sind emissionsarme Farben von Marken wie Alpina „Gesundes Wohnen“ oder die Premium-Linien von Schöner Wohnen-Farbe eine Investition in Ihr Wohlbefinden.
Die 60-30-10-Regel: Ein einfacher Design-Grundsatz für eine harmonische Farbverteilung.
- 60% Hauptfarbe: Das ist Ihre Wandfarbe. Sie dominiert den Raum und setzt die Grundstimmung.
- 30% Nebenfarbe: Diese sollte für größere Möbelstücke wie das Bett, einen Sessel oder die Vorhänge verwendet werden. Sie ergänzt die Hauptfarbe.
- 10% Akzentfarbe: Kissen, Bilderrahmen, eine Vase. Kleine Farbtupfer, die dem Raum Persönlichkeit verleihen.
Matt-Finish: Verbirgt kleine Unebenheiten an der Wand und sorgt für eine weiche, pudrige Optik. Ideal für eine ruhige Atmosphäre, aber empfindlicher bei Berührungen.
Seidenglanz-Finish: Reflektiert etwas Licht, was den Raum heller wirken lassen kann. Die Oberfläche ist robuster und leichter zu reinigen, wirkt aber auch weniger „kuschelig“.
Fürs Schlafzimmer ist ein hochwertiges Matt-Finish (oft als „scheuerbeständig“ deklariert) meist die beste Wahl.
Die Farbe Ihres Bodens spielt eine riesige Rolle! Ein warmer Holzboden kann ein kühles Grau erden und gemütlich machen. Ein kühler, grauer Beton- oder Vinylboden hingegen kann in Kombination mit kühlen Wandfarben schnell unterkühlt wirken. Halten Sie Ihre Farbmuster immer auch direkt an den Boden, um das Zusammenspiel zu beurteilen.
Sie wollen kein Kopfteil kaufen? Malen Sie einfach eins! Mit etwas Malerkrepp können Sie eine geometrische Form – ein Rechteck, einen Bogen oder eine stilisierte Berglandschaft – direkt hinter dem Bett auf die Wand malen. Das ist eine günstige und unglaublich effektvolle Methode, um dem Schlafbereich einen Fokus zu geben und ihn vom Rest des Raumes abzuheben.
„Trends kommen und gehen, aber Ihr persönliches Gefühl von Geborgenheit ist zeitlos. Wählen Sie die Farbe, die Ihnen beim Aufwachen ein Lächeln schenkt, nicht die, die gerade im Magazin ist.“
Vergessen Sie nicht die fünfte Wand: die Tür! Eine in einem tiefen, satten Farbton gestrichene Tür (vielleicht in der Akzentfarbe des Raumes) kann ein unerwartetes Design-Statement sein. Es verleiht dem Raum Tiefe und ein Gefühl von durchdachter Gestaltung, ähnlich wie in einem Boutique-Hotel.
Ihre neue Farbe wirkt an der Wand komplett anders als auf dem Farbfächer?
Das liegt am sogenannten Metamerie-Effekt. Farben sehen unter verschiedenen Lichtquellen (Tageslicht, warmweiße LED, neutralweiße Glühbirne) unterschiedlich aus. Ein Greige, das tagsüber perfekt aussieht, kann abends bei Kunstlicht plötzlich einen unschönen Grünstich bekommen. Deshalb ist der im Artikel erwähnte Test mit großen Farbmustern zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten so entscheidend.
Hochwertige Farbe (z.B. von Caparol oder Brillux): Enthält mehr Pigmente und Bindemittel. Das sorgt für eine höhere Deckkraft (oft reicht ein Anstrich), eine intensivere Farbtiefe und eine langlebigere, robustere Oberfläche.
Günstige Discounter-Farbe: Enthält mehr Füllstoffe und Wasser. Sie benötigen oft mehrere Anstriche, die Farbe wirkt flacher und ist anfälliger für Kratzer und Abrieb.
Auf lange Sicht lohnt sich die Investition in Qualität.
Der Untergrund ist alles! Streichen auf einer alten, farbigen Wand ohne Grundierung ist wie ein Haus auf Sand zu bauen.
- Eine gute Grundierung (Primer) sorgt dafür, dass der Untergrund nicht zu viel Farbe aufsaugt. Das spart am Ende teure Farbe.
- Sie neutralisiert den alten Farbton, damit die neue Farbe unverfälscht strahlen kann.
- Sie schafft eine gleichmäßige, haftende Oberfläche, was Streifen und Flecken verhindert.
- Warme, erdige Ausstrahlung
- Schafft sofort eine gemütliche, mediterrane oder Boho-Atmosphäre
- Lässt sich wunderbar mit Leinen, Rattan und grünen Pflanzen kombinieren
Das Geheimnis? Der Mut zu Terrakotta und Ocker. Diese an Ton und Erde erinnernden Farben erleben ein riesiges Comeback. Als Akzentwand oder sogar im ganzen Raum schaffen sie eine unglaublich warme und einladende Stimmung, die an einen Sonnenuntergang im Urlaub erinnert.
Wichtiger Punkt: Weiß ist nicht gleich Weiß. Ein kühles Reinweiß kann in einem Schlafzimmer schnell klinisch wirken. Suchen Sie nach abgetönten Weißtönen. Ein Altweiß mit einem Hauch von Umbra wirkt weicher, ein Wollweiß mit einem Tropfen Gelb sofort wärmer und ein Polarweiß mit einem winzigen Anteil Schwarz edler und ruhiger. Fragen Sie im Fachhandel gezielt nach „Off-Whites“.
Der japanische „Wabi-Sabi“-Stil feiert die Schönheit des Unvollkommenen und Natürlichen.
Übersetzt auf die Wandfarbe bedeutet das: matte, ungleichmäßige Oberflächen und Farben, die von der Natur inspiriert sind. Denken Sie an verwittertes Holz, trockene Erde, Stein oder neblige Himmel. Kalk- oder Lehmfarben eignen sich hierfür perfekt, da sie eine lebendige, leicht wolkige Textur erzeugen, die Tiefe und Ruhe ausstrahlt.
Sie lieben den Look von Grau, haben aber Angst vor einer kühlen, abweisenden Atmosphäre? Das Geheimnis liegt in der Kombination mit Textur.
- Holz: Ein Bettgestell oder Nachttische aus warmer Eiche oder Nussbaum erden das Grau.
- Textilien: Ein grob gestrickter Wollplaid, Kissen aus Samt oder ein flauschiger Teppich brechen die glatte Wandfläche auf.
- Metall: Lampen oder Deko-Objekte aus Messing oder Kupfer setzen warme, glänzende Akzente.
Darf man in einem kleinen, dunklen Raum dunkle Farben verwenden?
Ja, absolut! Entgegen der landläufigen Meinung kann eine dunkle Farbe einen kleinen Raum nicht unbedingt kleiner, sondern oft gemütlicher und definierter wirken lassen. Anstatt zu versuchen, ihn krampfhaft „hell zu schummeln“, betonen Sie seine kuschelige Seite. Ein tiefes Nachtblau oder ein sattes Anthrazit kann Ecken und Kanten verschwimmen lassen und eine intime, höhlenartige Atmosphäre schaffen – ideal zum Schlafen.
Akzentwand: Lenkt den Blick gezielt auf einen Bereich, meist die Wand hinter dem Bett. Eine sichere und kostengünstige Methode, um Farbe ins Spiel zu bringen, ohne den ganzen Raum zu dominieren.
Alle Wände streichen: Schafft ein immersives, ganzheitliches Gefühl. Der Raum wirkt durchdachter und ruhiger, da es keine optischen Brüche gibt. Besonders wirkungsvoll mit gedämpften, nicht zu knalligen Farben.
Wählen Sie die Akzentwand für einen Farbtupfer, streichen Sie alle Wände für eine komplette Stimmungsänderung.
Ein Fingerabdruck an der neuen, matten Wand? Keine Panik. Verwenden Sie keinen nassen Lappen, das erzeugt glänzende „Speckstellen“. Die beste Lösung ist oft ein spezieller Schmutzradierer (gibt es in jeder Drogerie) oder ein sauberes Mikrofasertuch, das nur ganz leicht nebelfeucht ist. Tupfen Sie die Stelle vorsichtig ab, anstatt zu reiben.
Beachten Sie die Farbtemperatur Ihrer Leuchtmittel!
Eine Farbe, die bei Tageslicht (ca. 5500 Kelvin) perfekt aussieht, kann bei einer typischen warmweißen Schlafzimmerlampe (ca. 2700 Kelvin) plötzlich viel gelblicher und wärmer erscheinen. Ein kühles Blau kann dadurch schmutzig wirken, ein warmes Beige noch intensiver. Testen Sie Ihre Farbmuster daher unbedingt auch abends bei eingeschaltetem Licht, um böse Überraschungen zu vermeiden.
