Blau im Schlafzimmer: Ein Maler packt aus – Dein kompletter Guide für perfekte Wände
Blau ist nicht nur eine Farbe, sondern ein Gefühl. Entdecken Sie, wie diese Nuance Ihr Schlafzimmer in eine Oase der Ruhe verwandeln kann.
„Jede Nacht die gleiche Frage: Wie kann ich schlafen, wenn die Wände mir Geschichten erzählen?“ fragte einst ein träumender Maler. Blau, die Farbe der Unendlichkeit und des Traums, hat die Kraft, jede Geschichte in Ihrem Schlafzimmer neu zu schreiben. Von tiefen Ozeanen bis hin zu sanften Himmelstönen – lassen Sie sich von der Magie des Blaus inspirieren und verwandeln Sie Ihren Rückzugsort in eine harmonische Wohlfühloase.
„Ein schönes Blau fürs Schlafzimmer“, das höre ich als Malermeister seit Ewigkeiten. Und ganz ehrlich? Ich liebe diesen Wunsch. Blau ist einfach eine fantastische Farbe, um Ruhe und Weite in einen Raum zu bringen. Aber – und das ist das große Aber – zwischen einem „ganz netten“ Anstrich und einem wirklich atemberaubenden Ergebnis liegen Welten. Und die haben oft weniger mit dem Pinsel in der Hand zu tun, als du vielleicht denkst.
Inhaltsverzeichnis
- Die Falle im Baumarkt: Warum dein Blau zu Hause anders aussieht
- Billig-Farbe vs. Profi-Qualität: Mehr als nur der Preis im Eimer
- Vorbereitung ist alles: Dein Wochenend-Projektplan
- Deine Einkaufsliste für den Baumarkt (damit du nichts vergisst)
- Endlich Streichen: Die Nass-in-Nass-Technik gegen Streifen
- Was, wenn’s schiefgeht? Aus der Trickkiste eines Malers
- Ein ehrliches Fazit: Die Kosten und die Zufriedenheit
- Bildergalerie
Viele glauben, man kauft einen Eimer Farbe, rührt um, rollt los und fertig. Kann man machen. Das Ergebnis ist dann aber oft fleckig, die Farbe deckt nicht richtig und nach einem Jahr ärgert man sich über die schlampigen Kanten. In diesem Guide nehme ich dich mit in meine Welt. Ich zeige dir, worauf es wirklich ankommt – von der Farbwahl im Baumarkt bis zum letzten Pinselstrich. Betrachte es als ehrlichen Werkstatt-Talk, damit dein Projekt nicht nur gut, sondern brillant wird.

Die Falle im Baumarkt: Warum dein Blau zu Hause anders aussieht
Schon mal passiert? Du findest im grellen Kunstlicht des Baumarkts den perfekten Blauton, fast schon ein sanftes Taubenblau. Zu Hause an der Wand wirkt es plötzlich kühl, grau und irgendwie… traurig. Glückwunsch, du bist in die Metamerie-Falle getappt. Ein schickes Wort für ein einfaches Phänomen: Farben sehen unter verschiedenen Lichtquellen unterschiedlich aus.
Dein Schlafzimmer hat morgens kühles, bläuliches Licht, mittags direktes Sonnenlicht und abends warmes Kunstlicht von der Nachttischlampe. Der einzige Weg, die wahre Farbe zu sehen: Kauf eine kleine Testdose (kostet um die 3-5 Euro) oder ein großes Farbmuster. Pinsel einen großen Fleck auf ein Stück Pappe (mindestens DIN A3) und hefte es an die Wand. Beobachte es einen ganzen Tag lang. Erst dann weißt du, ob du und dieser Blauton wirklich Freunde werdet.
Billig-Farbe vs. Profi-Qualität: Mehr als nur der Preis im Eimer
Jetzt mal Butter bei die Fische. Warum kostet ein Eimer Farbe 20 Euro und der andere 60 Euro? Das liegt nicht am schöneren Etikett. Es geht um die inneren Werte: Pigmente und Bindemittel.

Günstige Farben sind oft mit Füllstoffen wie Kreide gestreckt. Das macht den Eimer schwer, aber die Farbe hat kaum „Power“. Du streichst und streichst und der Untergrund schimmert immer noch durch. Hochwertige Farben hingegen strotzen nur so vor Farbpigmenten. Das bedeutet eine unglaubliche Farbtiefe und eine viel bessere Deckkraft.
Stell es dir so vor:
- Die Billig-Variante (ca. 20-30 €): Du brauchst wahrscheinlich drei Anstriche. Das sind nicht nur mehr Materialkosten am Ende, sondern vor allem kostet es deine Zeit und deine Nerven. Die Oberfläche ist oft auch empfindlicher.
- Die Profi-Variante (ca. 50-70 €): Hier reichen meist ein, maximal zwei Anstriche. Die Farbe ist satter, das Ergebnis gleichmäßiger und die Oberfläche viel robuster. Du kannst später auch mal einen Fleck abwischen, ohne gleich die ganze Farbe mitzunehmen.
Kleiner Tipp vom Fachmann: Achte auf die Verpackung und suche nach der Norm DIN EN 13300. Zwei Klassen sind dein Freund: Das Deckvermögen (Klasse 1 ist am besten) und die Nassabriebbeständigkeit (Klasse 1 ist scheuerfest, Klasse 2 ist für ein Schlafzimmer absolut top). Das ist der Code, der dir verrät, ob du Qualität in der Hand hältst.

Vorbereitung ist alles: Dein Wochenend-Projektplan
Ein Laie verbringt 90 % der Zeit mit dem Streichen. Der Profi? Der investiert 80 % der Zeit in die Vorbereitung. Und genau das ist das Geheimnis einer perfekten Wand. Bevor du auch nur an Farbe denkst, mach diese vier schnellen Tests. Nimm dir fünf Minuten, das erspart dir Stunden an Ärger.
- Der Hand-Test: Reib mit der flachen Hand über die Wand. Hast du weißen Staub an den Fingern? Die Wand „kreidet“ und braucht eine Grundierung.
- Der Kratz-Test: Kratz mit einer Spachtel-Ecke fest über den Putz. Wenn was abplatzt, muss alles Lose runter.
- Der Klebeband-Test: Drück ein starkes Paketband fest auf die Wand und reiß es ruckartig ab. Bleiben Farbstücke kleben? Der Altanstrich ist nicht tragfähig.
- Der Wasser-Test: Spritz etwas Wasser an die Wand. Perlt es ab? Nicht saugfähig. Zieht es sofort ein und wird dunkel? Stark saugfähig. Beides schreit nach der richtigen Grundierung.
So, Test bestanden? Perfekt. Hier ist ein realistischer Plan, wie du dein Projekt an einem Wochenende durchziehen kannst:

Tag 1 (Samstag, ca. 4-5 Stunden Arbeit):
Vormittags geht’s ans Eingemachte: Möbel in die Mitte rücken, Boden mit Malervlies (nicht dieser dünnen Folie!) auslegen. Steckdosen und Schalter abmontieren (Sicherung raus!). Kanten mit hochwertigem Malerkrepp (z.B. das goldene oder lila Band, das kostet zwar 2-3 Euro mehr pro Rolle, aber verhindert unterlaufende Farbe) abkleben. Danach werden alle Löcher und Risse verspachtelt und nach dem Trocknen glatt geschliffen. Zum Schluss alles gründlich grundieren.
Tag 2 (Sonntag, ca. 4-5 Stunden Arbeit):
Heute kommt die Farbe! Vormittags der erste Anstrich. Dann lässt du alles gut trocknen – halte dich an die Herstellerangabe, meist 4-6 Stunden. Nachmittags oder am frühen Abend kommt der zweite, finale Anstrich. Fenster zu beim Streichen, um Zugluft und zu schnelles Trocknen zu vermeiden!
Deine Einkaufsliste für den Baumarkt (damit du nichts vergisst)
Nichts ist nerviger, als mitten in der Arbeit nochmal loszudüsen. Hier ist deine Checkliste:
- Abdeckung: Malervlies für den Boden, Abdeckfolie für die Möbel.
- Werkzeug: Hochwertiges Malerkrepp (ca. 5-8 €), eine kleine Spachtel, Schleifpapier oder ein Schleifschwamm.
- Reinigung: Eimer, Schwamm, eventuell Anlauger.
- Grundierung: Tiefengrund für saugende Wände, Haftgrund für glatte Flächen (ca. 25-35 € für 5L).
- Farbe: Dein Blauton in Profi-Qualität (Deckkraft Klasse 1). Rechne mal grob: (Raumhöhe x gesamte Wandlänge) / 7 = Liter pro Anstrich. Bei einem 15m² Zimmer brauchst du meist einen 5L-Eimer für zwei Anstriche.
- Farb-Equipment: Eine gute Farbwanne mit Abstreifgitter, einen hochwertigen Pinsel für die Ecken und eine Polyamid-Farbrolle. Ganz wichtig: Für Raufaser eine mit 18-22 mm Florhöhe, für glatte Wände eine mit 12-14 mm. Das macht einen Riesenunterschied! (Gutes Set ca. 30-40 €).

Endlich Streichen: Die Nass-in-Nass-Technik gegen Streifen
Jetzt wird’s ernst. Um diese fiesen Streifen und Ansätze zu vermeiden, gibt es nur eine Methode: Nass-in-Nass arbeiten. Das bedeutet, du lässt die Farbe nie mitten auf der Wand antrocknen.
- Starte immer am Fenster und arbeite dich vom Licht weg. So siehst du Kanten später nicht.
- Zuerst die Kanten: Streiche mit dem Pinsel einen ca. 5-10 cm breiten Streifen um Fenster, Türen und entlang der Decke und des Bodens. Aber Achtung: Immer nur für die EINE Wand, die du als Nächstes komplett rollst!
- Sofort die Fläche füllen: Solange die Ränder noch nass sind, schnappst du dir die Rolle und streichst die große Fläche. Arbeite in senkrechten Bahnen, die sich immer eine halbe Rollenbreite überlappen.
- Der Profi-Finish: Wenn die Wand fertig ist, rollst du nochmal ohne neue Farbe und ohne Druck von ganz oben nach ganz unten über die gesamte Fläche. Das nennt man „Verschlichten“ und sorgt für eine super-einheitliche Oberfläche.
Und dann: Hände weg! Nicht mehr nachtupfen. Lass es trocknen. Geduld ist hier dein bester Freund.

Was, wenn’s schiefgeht? Aus der Trickkiste eines Malers
Auch bei mir ging schon mal was daneben. Wichtig ist, zu wissen, warum. Das häufigste Problem bei Heimwerkern ist, dass die Farbe nach ein paar Monaten abblättert. Die Ursache? Zu 99 % eine schlechte Vorbereitung. Der Untergrund war staubig, fettig oder die alte Farbe nicht fest. Die bittere Pille: Alles muss wieder runter. Das ist der ultimative Beweis, dass Sparen bei der Vorbereitung am Ende immer am teuersten wird.
Oder die berüchtigten Nikotinflecken. Ich werde nie den Anruf eines Kunden vergessen, der versucht hat, die alten Flecken seines Vormieters einfach zu überpinseln. Nach dem dritten Anstrich teurer Farbe schimmerten die gelben Ränder immer noch durch. Ein einziger Anstrich mit einem speziellen Sperrgrund für 20 Euro hätte das Problem von Anfang an gelöst.
Ein ehrliches Fazit: Die Kosten und die Zufriedenheit
Also, was kostet der Spaß jetzt wirklich, wenn du es selbst machst? Für ein typisches Schlafzimmer von ca. 15 Quadratmetern solltest du mit Qualitätsmaterialien rechnen:


Weihnachtssterne selber machen: Dein ehrlicher Guide vom Basteltisch – ganz ohne Frust
- Profi-Wandfarbe: ca. 50-70 €
- Grundierung: ca. 25-35 €
- Gutes Werkzeug & Zubehör: ca. 30-40 €
- Spachtelmasse, Schleifpapier etc.: ca. 10-15 €
Insgesamt landest du also bei ca. 115 bis 160 Euro. Ja, das ist mehr als der 20-Euro-Eimer Farbe. Aber das Ergebnis ist unvergleichlich besser, hält länger und du sparst dir unendlich viel Frust. Der Grund, warum ein Malerbetrieb mehr kostet, ist nicht nur die Farbe. Es ist die Arbeitszeit für die perfekte Vorbereitung, die Garantie für ein makelloses Ergebnis und das Wissen, wie man auch mit schwierigen Untergründen umgeht.
Aber ganz ehrlich: Dieses Gefühl, morgens in einem Raum aufzuwachen, den man mit eigener Hände Arbeit in eine wunderschöne, ruhige Oase verwandelt hat – das ist unbezahlbar. Also, trau dich ran!
Bildergalerie



„Farbe ist ein Machtinstrument, das Emotionen und Physiologie direkt beeinflusst.“ – Verner Panton, dänischer Designer


Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)


Welche Rolle spielt der Glanzgrad?
Enorm viel! Ein mattes Blau (wie die „Dispersionsfarbe Matt“ von Schöner Wohnen) schluckt das Licht und erzeugt eine sehr ruhige, fast samtige Oberfläche. Ideal für eine Kokon-Atmosphäre. Ein seidenmattes oder seidenglänzendes Finish hingegen reflektiert Licht dezent, macht den Ton lebendiger und ist zudem robuster gegen Abrieb. Perfekt, wenn die Wand auch mal berührt wird, z.B. hinter dem Kopfteil des Bettes.



Dunkles Blau, helles Holz: Eine unschlagbare Kombination. Die Tiefe eines Marine- oder Petrolblaus hebt die warmen, organischen Maserungen von Eiche, Nussbaum oder Akazie wunderschön hervor. Denken Sie an ein Bettgestell, Nachttische oder Parkettboden. Der Kontrast erdet den Raum und verhindert, dass das kühle Blau zu dominant wird, und schafft eine Atmosphäre von skandinavischer Eleganz.



- Sorgt für gestochen scharfe Farbkanten.
- Verhindert das Unterlaufen von Farbe.
- Lässt sich rückstandslos entfernen.
Das Geheimnis? Ein gutes Malerkrepp mit spezieller Technologie. Das grüne FrogTape ist bei Profis und anspruchsvollen Heimwerkern legendär. Die Investition von ein paar Euro mehr zahlt sich sofort in einem sauberen Ergebnis und weniger Korrekturarbeit aus.



Die berühmte „Akzentwand“ ist mehr als nur eine Notlösung für Unentschlossene. Sie ist ein starkes Gestaltungselement.
- Hinter dem Bett: Dies rahmt den Schlafbereich ein und schafft einen optischen Ankerpunkt, ohne den Raum zu erdrücken.
- Die Fensterwand: Eine dunkle Farbe um die Fenster herum kann den Ausblick intensivieren und das einfallende Tageslicht noch heller wirken lassen.



Eine Studie der University of Sussex fand heraus, dass die Farbe Blau die Herzfrequenz senken und ein Gefühl der Ruhe fördern kann, was sie zur idealen Wahl für das Schlafzimmer macht.
Dieser psychologische Effekt ist keine Einbildung. Blaue Wände können das Gehirn signalisieren, sich zu entspannen und auf den Schlaf vorzubereiten. Ein dunkleres Blau fördert dabei die Produktion des Schlafhormons Melatonin stärker als helle oder grelle Töne.



Wichtiger Punkt: Die Grundierung. Gerade bei einem Wechsel von einer hellen zu einer tiefblauen Farbe ist ein Voranstrich entscheidend. Eine graue Grundierung ist hier oft besser als eine weiße! Warum? Sie neutralisiert den alten Farbton und gibt dem neuen Blau von Anfang an mehr Tiefe und Sättigung. Dadurch erreichen Sie mit weniger Anstrichen der teuren Endfarbe eine perfekte, gleichmäßige Deckung.



Sie haben sich für ein Traum-Blau entschieden, aber Ihre Wände sind mit Raufaser tapeziert? Kein Problem, aber die Wahl der Farbrolle ist jetzt entscheidend.
- Für Raufaser & Putz: Greifen Sie zu einer Langflor-Rolle (ca. 18-22 mm Florhöhe). Sie transportiert genug Farbe, um auch die tiefen Stellen der Struktur gleichmäßig zu erreichen.
- Für glatte Wände (Vlies/Putz): Eine Kurzflor-Rolle (ca. 12 mm) ist hier perfekt. Sie erzeugt eine superfeine, streifenfreie Oberfläche ohne zu viel Struktur zu hinterlassen.



Kann ich eine teure Designerfarbe günstiger nachmischen lassen?
Ja, das geht im Baumarkt. Aber Vorsicht! Während der Farbton oft gut getroffen wird, fehlt der nachgemischten Farbe meist die spezifische Zusammensetzung der Original-Pigmente und Bindemittel. Ein „Hague Blue“ von Farrow & Ball lebt von seiner besonderen Reaktion auf Licht, die eine günstige Basisfarbe nicht imitieren kann. Das Ergebnis kann flacher und weniger lebendig wirken. Für eine reine Akzentwand kann sich das Original lohnen.



Vergessen Sie nicht die fünfte Wand: die Decke! Sie standardmäßig weiß zu lassen, ist eine sichere, aber nicht immer die beste Wahl. Eine in einem sehr hellen, fast weißen Blauton gestrichene Decke kann die Raumhöhe optisch anheben und ein Gefühl von Offenheit wie unter freiem Himmel erzeugen. Eine mutige, dunkelblaue Decke schafft hingegen eine dramatische, hüllenartige Atmosphäre – perfekt für hohe Altbauräume.



Nachtblau & Messing: Ein Klassiker, der an Art-déco-Luxus erinnert. Die Wärme von gebürstetem Messing oder Gold (z.B. bei Lampen, Griffen, Bilderrahmen) leuchtet vor einem tiefen Blau und verleiht dem Raum eine edle, fast dramatische Note.
Taubenblau & Chrom: Eine moderne, kühle und minimalistische Kombination. Die klaren Linien von Chrom oder Edelstahl unterstreichen die Sanftheit eines graustichigen Blaus und schaffen ein aufgeräumtes, ruhiges Ambiente.



Der seltenste und historisch teuerste Blauton war Ultramarin, das aus dem Halbedelstein Lapislazuli gewonnen wurde. Im Mittelalter war es wertvoller als Gold.
Heute ermöglichen synthetische Pigmente, dass wir uns diese tiefen, satten Blautöne an die Wand holen können. Marken wie Little Greene mit ihrem „Ultramarine Blue“ ehren dieses Erbe und bringen eine unvergleichliche Tiefe in den Raum, die an alte Meistergemälde erinnert.


Eine einzelne blaue Wand ist Ihnen zu wenig, der ganze Raum zu viel? Erwägen Sie eine „Colour Block“-Technik. Streichen Sie nicht die ganze Wand, sondern nur einen großen geometrischen Bereich – etwa einen breiten vertikalen Streifen hinter einer Kommode oder ein großes Rechteck, das als übergroßes Kopfteil für das Bett fungiert. Das ist modern, individuell und verbraucht weniger Farbe.



Wichtiger Punkt: VOC-arme Farben. Achten Sie auf die Kennzeichnung „VOC-arm“ oder das „Blauer Engel“-Siegel. VOCs (flüchtige organische Verbindungen) sind Lösungsmittel, die ausgasen und die Raumluftqualität beeinträchtigen können. Gerade im Schlafzimmer, wo wir viele Stunden verbringen, ist eine gesunde Farbe, wie sie z.B. von Herstellern wie Caparol (CapaSan) oder Auro angeboten wird, eine sinnvolle Investition in Ihr Wohlbefinden.



- Denim Drift (Dulux): Der globale Farbtrend von 2017 ist immer noch unglaublich beliebt. Ein zeitloses, rauchiges Grau-Blau, das sich fast jedem Stil anpasst.
- Stiffkey Blue (Farrow & Ball): Ein Tintendunkelblau mit einem leicht traditionellen Charakter. Wirkt unglaublich gemütlich und edel, besonders bei Kerzenlicht.
- Bleu Paon (Flamant): Ein kräftiges, tiefes Petrolblau, das Selbstbewusstsein ausstrahlt und ein echtes Statement setzt.



Meine dunkelblaue Wand zeigt jeden Fingerabdruck und Kratzer. Was tun?
Das ist die Kehrseite matter, dunkler Farben. Die Lösung liegt in der Prävention und Pflege. Wählen Sie von vornherein eine Farbe mit hoher Nassabriebklasse (Klasse 1 oder 2), diese ist scheuerbeständig. Für kleine Malheure: Tupfen Sie die Stelle vorsichtig mit einem leicht feuchten Mikrofasertuch ab, nicht reiben! Bewahren Sie immer einen kleinen Rest der Farbe für zukünftige Ausbesserungen auf.



Denken Sie über die Wand hinaus. Blaue Textilien können das Farbkonzept verstärken oder eine Alternative zum Streichen sein.
- Samtvorhänge in Marineblau verleihen dem Raum sofortige Opulenz und verbessern die Akustik.
- Eine Leinen-Bettwäsche in einem verwaschenen Himmelblau bringt eine entspannte, natürliche Frische.
- Ein großer Wollteppich in Petrol oder Indigo kann den Raum verankern und für Gemütlichkeit sorgen.



Faustregel zur Farbmengenberechnung: (Raumumfang in m x Raumhöhe in m) ÷ 8 = Farbmenge in Litern für einen Anstrich.
Messen Sie die Länge aller zu streichenden Wände, addieren Sie diese und multiplizieren Sie das Ergebnis mit der Raumhöhe. Teilen Sie diese Quadratmeterzahl durch die auf dem Farbeimer angegebene Ergiebigkeit (meist 7-8 m² pro Liter). Planen Sie immer für zwei Anstriche und kaufen Sie lieber einen Liter mehr als zu wenig.



Blau + Blassrosa: Eine überraschend harmonische und moderne Kombination. Das kühle Blau wird durch die zarte Wärme von Puder- oder Altrosa ausgeglichen. Ideal für Kissen, einen Sessel oder ein einzelnes Deko-Objekt.
Blau + Senfgelb: Ein energiegeladener Kontrast. Ein tiefes Blau als Basis mit Akzenten in leuchtendem Senfgelb (z.B. eine Tagesdecke oder ein Bild) wirkt belebend und selbstbewusst.



Ihre blaue Wand wirkt am Abend unter der Nachttischlampe plötzlich grünlich oder violett? Das ist das im Artikel erwähnte Metamerie-Phänomen in Aktion. Achten Sie auf die Farbtemperatur Ihrer Leuchtmittel. Eine „Warmweiß“-Birne (ca. 2700 Kelvin) lässt Blautöne wärmer und gemütlicher erscheinen. Eine „Neutralweiß“-Lampe (ca. 4000 Kelvin) zeigt die Farbe klarer und kühler, ähnlich wie Tageslicht.



- Verleiht dem Raum optische Tiefe.
- Schafft ein Gefühl von Geborgenheit.
- Lässt weiße Möbel und Bilderrahmen strahlen.
Das Geheimnis? Der Mut zu einer dunklen, satten Farbe. Ein tiefes Nachtblau oder ein sattes Petrolblau an allen vier Wänden kann, entgegen der landläufigen Meinung, einen Raum nicht kleiner, sondern unendlich und gemütlich wirken lassen, wie ein Nachthimmel.



Wie lange muss die Farbe zwischen den Anstrichen trocknen?
Geduld ist hier eine Tugend! Auch wenn die Oberfläche sich nach 2-3 Stunden trocken anfühlt, ist die Farbe darunter noch nicht vollständig durchgehärtet. Warten Sie unbedingt die auf dem Eimer angegebene Überstreichzeit ab (meist 4-6 Stunden, bei manchen Öko-Farben länger). Ein zu früher Zweitanstrich kann die erste Schicht wieder anlösen und zu einem unschönen, streifigen Ergebnis führen.



Akzentwand: Ideal für Anfänger, kleinere Räume oder wenn man sich langsam an die Farbe herantasten möchte. Setzt einen klaren Fokus und ist budgetfreundlich.
Alle Wände Blau: Schafft eine immersive, geschlossene Atmosphäre. Wirkt am besten in Räumen mit gutem Lichteinfall oder wenn ein bewusster „Höhlen-Effekt“ gewünscht ist. Erfordert mehr Planung bei der Möblierung.
Die Entscheidung hängt vom gewünschten Endgefühl ab: Statement-Look oder komplettes Eintauchen.



Wichtiger Punkt: Nass-in-Nass arbeiten. Um sichtbare Ansätze und Streifen zu vermeiden, müssen Sie zusammenhängende Flächen immer in einem Zug fertigstellen. Streichen Sie zuerst die Kanten und Ecken mit einem Pinsel vor und füllen Sie dann sofort die große Fläche mit der Rolle, solange die Ränder noch feucht sind. So verbinden sich die Pinsel- und Rollenstriche nahtlos.

Keine Lust auf den Aufwand des Streichens? Eine hochwertige Vliestapete in einem Blauton kann eine fantastische Alternative sein. Marken wie Rasch oder Marburg bieten unifarbene Tapeten mit feinen Textilstrukturen an, die eine ähnliche Tiefenwirkung wie Farbe haben, aber oft einfacher zu verarbeiten sind und kleine Unebenheiten in der Wand besser kaschieren.


