Dein Waschtisch aus Massivholz: So baust du ein Stück Natur fürs Bad, das ewig hält

Hey, schön, dass du hier bist! Du träumst also auch von einem Waschtisch aus massivem Holz im Bad? Ich kann das total verstehen. Die Bilder in den Wohnmagazinen sehen einfach fantastisch aus – diese Wärme von Eiche oder Nussbaum, das ist schon was anderes als kalte Keramik.

Aber dann kommt oft der Realitätscheck: Man schaut sich die Preise bei den Profis an und schluckt erst mal. Gleichzeitig versprechen unzählige Anleitungen im Netz, dass man das Ganze für einen Bruchteil der Kosten easy selbst bauen kann. Und ganz ehrlich? Die Wahrheit liegt, wie so oft, irgendwo in der Mitte.

Der gewaltige Unterschied zwischen einem Profi-Möbel und einem gut gemeinten DIY-Projekt liegt nicht nur im Geld. Er liegt im Detailwissen über das Material, in der richtigen Verarbeitung und vor allem im Schutz vor dem Endgegner jedes Holzstücks im Bad: Wasser. In diesem Guide teile ich meine Erfahrungen aus der Werkstatt mit dir. Wir gehen die Sache gründlich an, damit dein Waschtisch nicht nur gut aussieht, sondern auch nach vielen Jahren noch Freude macht. Betrachte es als eine Art Meisterkurs für Zuhause.

Teil 1: Das Herzstück – Welches Holz überlebt im Badezimmer?

Alles fängt mit dem Holz an. Das ist die wichtigste Entscheidung überhaupt. Im Bad haben wir es mit extremen Bedingungen zu tun: hohe Luftfeuchtigkeit, ständige Temperaturschwankungen und direkte Wasserspritzer. Ein Fehler bei der Holzauswahl, und die ganze Mühe ist nach wenigen Jahren für die Katz.

Die besten Holzarten fürs Feuchtgebiet Bad

Wir brauchen Hölzer, die von Natur aus schon eine gewisse Abwehr gegen Nässe mitbringen. Hier sind meine bewährten Favoriten, inklusive einer kleinen Einschätzung zu den Kosten:

• Eiche: Der absolute Alleskönner und meine persönliche Top-Empfehlung. Eichenholz steckt voller Gerbsäure, was es auf natürliche Weise vor Fäulnis schützt. Es ist hart, super robust und hat eine wunderschöne, lebendige Maserung. Preislich liegt es im guten Mittelfeld (€€) und ist damit eine Investition, die sich wirklich auszahlt. Eine 40 mm starke Eichenplatte ist eine Anschaffung fürs Leben.
• Nussbaum: Die edle, dunklere Alternative. Wenn du auf einen eleganten Look stehst, ist Nussbaum fantastisch. Er ist ebenfalls formstabil und gut für Feuchträume geeignet, spielt aber preislich in einer höheren Liga (€€€).
• Lärche: Ein Nadelholz, ja, aber ein ganz besonderes. Durch den hohen Harzgehalt ist es extrem witterungsbeständig – man kennt es ja von Terrassen. Im Bad macht es auch eine gute Figur, ist aber deutlich weicher als Eiche. Du musst also etwas mehr aufpassen, um Kratzer zu vermeiden. Dafür ist es oft etwas günstiger (€).
• Thermo-Hölzer (z.B. Thermo-Esche): Die moderne und clevere Lösung. Hier wird heimisches Holz durch ein spezielles Hitzeverfahren super widerstandsfähig gemacht, und das ganz ohne Chemie. Eine tolle Alternative, preislich oft auf einem ähnlichen Niveau wie Eiche (€€).
• Teak: Das ist sozusagen die Luxusklasse für den Nassbereich, bekannt aus dem Schiffsbau. Teak enthält natürliche Öle, die es extrem wasserabweisend machen. Aber: Es ist sehr teuer (€€€€) und aus ökologischer Sicht oft schwierig. Wenn du diesen Weg gehst, achte bitte UNBEDINGT auf zertifizierte Herkunft (z.B. FSC®-Siegel).

Gut zu wissen: Holz ist ein Naturmaterial. Das bedeutet, es nimmt Feuchtigkeit auf und gibt sie wieder ab – es „arbeitet“. Unser Ziel ist es, diesen Prozess zu kontrollieren. Für Möbel im Haus ist eine Holzfeuchte von 8-10 % ideal. Ein typischer Fehler ist, eine schöne Bohle direkt vom Sägewerk zu kaufen, die sich zwar trocken anfühlt, aber vielleicht noch 20 % Restfeuchte hat. Im warmen Bad trocknet sie dann nach, bekommt Risse und verzieht sich. Deshalb: Kauf dein Holz beim Fachhändler. Dort ist es technisch getrocknet und richtig gelagert. Frag ruhig nach der Holzfeuchte, ein guter Händler gibt dir da Auskunft.

Teil 2: Das Fundament – Planung und eine solide Konstruktion

Ein guter Plan ist die halbe Miete. Nimm dir dafür wirklich Zeit. Ein Fehler auf dem Papier ist schnell korrigiert, an einer zugeschnittenen Massivholzplatte wird es teuer.

Was du vorher bedenken musst: Maße und Aufbau

Miss den Platz genau aus. Standard-Waschtische sind etwa 50-55 cm tief und die Oberkante liegt bei ca. 85-90 cm (inklusive Aufsatzbecken). Überleg dir gut:

• Hängend oder stehend? Ein hängender Waschtisch sieht mega leicht und modern aus, braucht aber eine massive Wand (keine einfache Gipskartonwand ohne Verstärkung!). Ein stehender Waschtisch ist einfacher zu montieren und verteilt das Gewicht auf den Boden.
• Waschbecken: Ein Aufsatzwaschbecken ist am einfachsten zu installieren. Aber Achtung: So ein Becken wiegt locker 10-15 kg, das muss die Platte aushalten.
• Armatur: Kommt sie aus der Wand oder steht sie auf der Platte? Das entscheidet, wo später die Löcher hinkommen.
• Stauraum: Schubladen sind super praktisch, aber auch komplexer zu bauen. Offene Fächer sind einfacher und wirken luftiger.

Mehr als nur Schrauben: Die Kunst der Holzverbindung

Hier zeigt sich, wer es ernst meint. Der schnelle Griff zu Schrauben und Winkeln ist verlockend, aber nicht ideal. Holz arbeitet, Metall nicht – das führt zu Spannungen. Profis nutzen traditionelle Holzverbindungen, die stabil sind und dem Holz etwas Spielraum lassen.

Für den ambitionierten Heimwerker sind Holzdübel eine hervorragende und stabile Alternative. Nimm mindestens 10 mm dicke Dübel und einen guten, wasserfesten Holzleim (Qualitätsstufe D4 ist Pflicht, z.B. Ponal Wasserfest). Ein kleiner Tipp für bombenfeste Verbindungen: Die Dübelverbindung muss schon ohne Leim fest und passgenau sitzen. Der Leim sichert das Ganze nur. Benutze am besten eine Dübelhilfe, damit die Löcher exakt im 90-Grad-Winkel sitzen. Das kostet nur ein paar Euro und erspart dir eine Menge Ärger.

Die Waschtischplatte selbst besteht meist aus mehreren verleimten Brettern. Achte beim Verleimen darauf, die Jahresringe der einzelnen Bretter abwechselnd auszurichten (mal nach oben, mal nach unten zeigend). Das minimiert das spätere Verziehen der Platte ungemein.

Teil 3: Der Schutzschild – Die richtige Oberfläche ist alles!

Das hier ist der absolut kritischste Schritt für die Langlebigkeit deines Waschtischs. Die Oberfläche muss Wasser abweisen, aber das Holz gleichzeitig atmen lassen. Eine dicke Lackschicht, wie bei einem Boot, ist im Bad oft ein Problem. Sobald ein kleiner Kratzer entsteht, dringt Wasser ein, kann aber nicht mehr raus. Das Holz fault von innen.

Ölen statt Lackieren: Meine klare Empfehlung

In der Werkstatt ölen wir zu 95 %. Warum? Eine geölte Oberfläche ist „offenporig“. Das Holz bleibt atmungsaktiv, fühlt sich unglaublich natürlich an und die Maserung wird wunderschön betont. Der größte Vorteil ist aber die Reparierbarkeit. Einen Kratzer schleifst du einfach lokal an und ölst nach – unsichtbar. Versuch das mal bei Lack!

Ein häufiger Fehler & die Lösung: Deine geölte Oberfläche klebt auch nach Tagen noch? Dann hast du das überschüssige Öl nicht richtig abgenommen! Die Lösung: Schleife die Fläche ganz leicht mit feinem Schleifpapier (240er Körnung) an, um die klebrige Schicht zu entfernen. Dann trage eine HAUCHDÜNNE Schicht Öl auf und poliere nach 15 Minuten wirklich ALLES ab, bis sich die Oberfläche quietschend trocken anfühlt. Das Öl soll IM Holz sein, nicht AUF dem Holz.

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Die Profi-Ölbehandlung Schritt für Schritt

Vergiss billiges Leinöl aus dem Supermarkt. Wir brauchen ein hochwertiges Hartwachsöl, das für Arbeitsplatten zugelassen ist. Ich nehme am liebsten Osmo TopOil (farblos, matt). Das hat sich einfach bewährt und kostet um die 30 € für eine Dose, die ewig reicht.

1. Der Schliff: Das A und O! Beginne mit 120er Körnung, dann 180er. Immer in Richtung der Maserung schleifen! Die Fläche muss sich danach samtweich anfühlen. Staub gründlich absaugen.
2. Wässern (optional, aber Pro-Tipp): Reibe die Platte mit einem feuchten Schwamm ab. Dadurch stellen sich kleine Holzfasern auf. Nach dem Trocknen schleifst du diese mit 240er Körnung sanft weg. Das Ergebnis: eine spiegelglatte Oberfläche, die auch nach dem ersten Wasserkontakt glatt bleibt.
3. Erster Öl-Auftrag: Trage das Öl satt auf und lass es 15-20 Minuten einziehen.
4. Überschuss abnehmen: Das ist der wichtigste Schritt! Nimm ALLES überschüssige Öl mit einem sauberen, fusselfreien Lappen restlos ab.
5. Trocknen lassen: Mindestens 24 Stunden in einem gut belüfteten Raum.
6. Zweiter und dritter Auftrag: Wiederhole den Vorgang. Zwei bis drei Aufträge sind für einen Waschtisch das Minimum für maximalen Schutz.

Achtung, Brandgefahr! Mit Öl getränkte Lappen können sich selbst entzünden. Das ist kein Witz! Lege die Lappen nach Gebrauch immer flach zum Trocknen aus oder pack sie in einen luftdichten Metalleimer mit Wasser. Niemals zusammenknüllen und in den Müll werfen!

Teil 4: Die Montage – Jetzt wird’s ernst

Der Waschtisch ist fertig, jetzt muss er an die Wand. Auch hier gibt es ein paar Tücken.

Sichere Befestigung

Für eine hängende Konsole brauchst du eine massive Wand. In Beton oder Ziegel nimmst du Schwerlastanker, z.B. Fischer Bolzenanker (10 x 140 mm). Die halten bombenfest. Bei einer Trockenbauwand musst du unbedingt die Holz- oder Metallständer dahinter treffen. Eine Befestigung nur in der Gipskartonplatte wird dein schönes Werk nicht halten.

Wenig bekannter Trick: Die Schnittkanten für Abfluss und Armatur sind die größte Schwachstelle. Nachdem du die Löcher gesägt hast, musst du diese Kanten versiegeln! Tränke das rohe Holz dort mehrmals mit deinem Hartwachsöl, bis es nichts mehr aufnimmt. Das ist der beste Schutz gegen Aufquellen.

Die Fuge zwischen Platte und Wandfliesen dichtest du mit Sanitärsilikon ab. Nimm ein hochwertiges Produkt, das für Naturstein geeignet ist (z.B. Ottoseal S70), damit es keine Verfärbungen gibt. Den Anschluss von Siphon und Armatur überlässt du am besten einem Installateur. Das kostet nicht die Welt und bewahrt dich vor teuren Wasserschäden.

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Teil 5: Ein Leben lang Freude – Pflege ist alles

Dein Massivholz-Waschtisch braucht ein Minimum an Pflege, dann wird er mit den Jahren immer schöner.

• Täglich: Wasserpfützen immer sofort trocken wischen. Zur Reinigung reicht ein feuchtes Tuch, vielleicht mit einem Spritzer milder Naturseife. Keine scharfen Reiniger!
• Jährlich: Einmal im Jahr, oder wenn die Oberfläche stumpf wirkt, gönnst du der Platte eine kleine Wellness-Kur. Einfach eine hauchdünne Schicht Pflegeöl einpolieren. Das dauert 20 Minuten und frischt den Schutz wieder auf.

Fazit: Der wahre Wert deines Projekts

Kann man also einen Waschtisch für unter 500 Euro selbst bauen? Ja, absolut. Wenn du die nötige Geduld und die richtigen Werkzeuge hast, kannst du mit diesem Wissen ein wunderschönes und langlebiges Möbelstück schaffen. Rechne mal mit einem vollen Wochenende für den Bau und dann nochmal 3-4 Tage, in denen das Öl trocknen muss (das ist aber reine Wartezeit).

Kleiner Tipp für den Start: Unsicher? Kauf dir für 20 Euro ein günstiges Eichen-Regalbrett im Baumarkt und übe daran die komplette Oberflächenbehandlung. Dann siehst du das Ergebnis, bekommst ein Gefühl fürs Material und kannst es später als passendes Regal über dem Waschtisch aufhängen. Win-Win!

Und wenn du dich doch nicht rantraust, weißt du jetzt, warum ein professionell gefertigter Waschtisch seinen Preis hat. Es ist eine Investition in hochwertiges Material, präzise Arbeit und die Sicherheit, dass alles perfekt abgedichtet ist. Egal, ob selbst gebaut oder vom Profi – ein Waschtisch aus Holz ist ein Stück Natur, das dein Bad jeden Tag bereichern wird.

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Die Achillesferse: Ausschnitte richtig versiegeln. Der kritischste Punkt für das Eindringen von Feuchtigkeit ist nicht die Oberfläche, sondern die Schnittkanten für Waschbecken und Armatur. Selbst wenn die Platte perfekt geölt ist, saugt das hier ungeschützte Hirnholz Wasser wie ein Schwamm. Tragen Sie hier vor dem Einbau der Keramik und Armaturen mehrmals großzügig das gleiche Öl oder den gleichen Lack auf, den Sie für die Oberfläche verwenden. Ein zusätzlicher feiner Auftrag von transparentem Sanitärsilikon direkt auf die Holzkante, bevor das Becken aufgesetzt wird, bietet eine unsichtbare, aber unbezahlbare zweite Verteidigungslinie.

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• Verwenden Sie für die Wandmontage einer massiven Eichenplatte (ca. 4 cm stark) unbedingt Schwerlastkonsolen.
• Prüfen Sie die Wandbeschaffenheit: Bei Trockenbauwänden müssen die Konsolen in der dahinterliegenden Ständerkonstruktion verankert werden.
• Eine 120 x 50 x 4 cm Eichenplatte wiegt allein schon über 20 kg – plus Waschbecken und Wasserdruck!

Sicherheit geht vor: Nichts ist ärgerlicher als ein Waschtisch, der sich von der Wand löst.

Wussten Sie schon? Holz besitzt von Natur aus antibakterielle Eigenschaften. Insbesondere Hölzer mit hohem Gerbsäureanteil, wie Eiche, hemmen das Wachstum von Keimen auf natürliche Weise – ein oft übersehener Vorteil im hygienisch sensiblen Badezimmer.

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Welches Öl für die perfekte, natürliche Oberfläche?

Für ein Finish, das die Haptik des Holzes bewahrt und gleichzeitig schützt, sind Hartwachsöle die erste Wahl. Produkte wie das Osmo Hartwachs-Öl oder das Rubio Monocoat Oil Plus 2C dringen tief in die Poren ein und härten dort aus, statt eine künstliche Schicht auf dem Holz zu bilden. Sie schützen von innen heraus, sind wasserabweisend, reparaturfreundlich und betonen die natürliche Maserung. Anders als Lacke lassen sie das Holz atmen und fühlen sich warm und samtig an, nicht wie eine versiegelte Plastikoberfläche.

Die Kante Ihrer Holzplatte prägt den gesamten Charakter des Waschtischs. Es gibt mehr als nur den rechten Winkel:

• Die Baumkante (Live Edge): Lässt die natürliche Wuchsform des Baumes sichtbar und schafft ein rustikales, organisches Unikat.
• Die gefaste Kante: Eine leicht abgeschrägte Kante (meist 45°), die den Übergang weicher macht und für einen modernen, sauberen Look sorgt.
• Die abgerundete Kante: Wirkt sanfter und ist kinderfreundlicher. Ideal für ein harmonisches, familienorientiertes Baddesign.

Die Wahl des Klebers: Wenn Sie mehrere Holzbretter zu einer Platte verleimen, ist normaler Holzleim ein No-Go. Greifen Sie zwingend zu einem wasserfesten PU-Leim der Beanspruchungsgruppe D4. Dieser ist für den Außenbereich und dauerhafte Wassereinwirkung konzipiert und verhindert, dass sich Ihre Leimfugen durch die hohe Luftfeuchtigkeit im Bad mit der Zeit öffnen.

Aufsetzwaschbecken: Der moderne Klassiker. Sie präsentieren das Waschbecken als eigenständiges Designobjekt auf der Holzplatte. Vorteil: Die Platte bleibt in ihrer ganzen Schönheit sichtbar. Nachteil: Der Bereich um den Beckenrand muss besonders sorgfältig sauber und trocken gehalten werden.

Einbauwaschbecken: Die traditionelle Variante, bei der das Becken in die Platte eingelassen wird. Vorteil: Wasser spritzt eher im Becken als auf die Platte und die Reinigung ist einfacher. Nachteil: Man „opfert“ einen Teil der schönen Holzoberfläche.

Die Wahl ist letztlich eine Frage der Ästhetik und des gewünschten Pflegeaufwands.

Holz „arbeitet“: Eine massive Eichenplatte von 50 cm Tiefe kann sich je nach Luftfeuchtigkeit saisonal um bis zu 5 mm in der Breite verändern.

Was bedeutet das für Ihren Einbau? Vermeiden Sie es, die Platte starr und ohne Spiel an flankierende Wände oder Möbel zu montieren. Planen Sie eine kleine Dehnungsfuge von einigen Millimetern ein, die Sie mit einer flexiblen Dichtmasse (passendes Silikon) füllen können. So kann das Holz atmen, ohne Spannungen aufzubauen oder Fliesen zu beschädigen.

Verleihen Sie Ihrem Holz-Waschtisch einen industriellen oder minimalistischen Touch, indem Sie ihn mit anderen Materialien kombinieren. Schwarze, pulverbeschichtete Metallkonsolen oder eine Armatur in mattem Schwarz schaffen einen spannenden Kontrast zur warmen Eiche. Eine Rückwand aus Sichtbeton oder großformatigen, steinähnlichen Fliesen hebt die organische Struktur des Holzes noch stärker hervor und erzeugt ein modernes Spa-Ambiente.

Hilfe, ein Wasserfleck! Was jetzt?

Bei einer geölten Oberfläche ist das meist kein Drama. Zuerst den Bereich gründlich trocknen. Bei leichten Rändern reicht es oft schon, die Stelle mit einem speziellen Holzpflege-Öl (z.B. dem Osmo Wachspflege- und Reinigungsmittel) zu polieren. Bei hartnäckigeren Flecken schleifen Sie die betroffene Stelle vorsichtig mit sehr feinem Schleifpapier (Körnung 240 oder feiner) in Faserrichtung an, entfernen den Staub und tragen anschließend 1-2 dünne Schichten des ursprünglichen Hartwachs-Öls auf. Der Fleck verschwindet spurlos!

• Von Natur aus extrem resistent gegen Wasser und Fäulnis.
• Enthält natürliche Öle, die es quasi selbst imprägnieren.
• Wird seit Jahrhunderten im Schiffsbau verwendet.

Das Geheimnis? Teakholz. Es ist zwar eine der teuersten Optionen, aber in puncto Langlebigkeit im Bad unübertroffen. Eine Investition für Generationen.

Nachhaltigkeit im Blick: Achten Sie beim Kauf Ihres Holzes auf Zertifizierungen wie FSC® (Forest Stewardship Council) oder PEFC™. Diese Siegel garantieren, dass das Holz aus nachhaltig und verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern stammt. So schaffen Sie nicht nur ein schönes, sondern auch ein gutes Gefühl in Ihrem Badezimmer.

Eine Alternative zu den klassischen Harthölzern ist Thermoholz, oft aus Esche oder Kiefer. Bei diesem Verfahren wird das Holz unter Sauerstoffabschluss hoch erhitzt. Das verändert die Zellstruktur, reduziert die Wasseraufnahmefähigkeit drastisch und macht es resistenter gegen Pilzbefall. Das Ergebnis ist ein formstabiles, oft wunderschön dunkel gefärbtes Holz, das sich perfekt fürs Bad eignet.

„Indem wir Elemente der Natur wie Holz und Stein in unsere Wohnräume integrieren, befriedigen wir unsere angeborene Sehnsucht nach Verbindung mit der Außenwelt. Dies wird als biophiles Design bezeichnet und trägt nachweislich zum Stressabbau bei.“ – Oliver Heath, Experte für biophiles Design

Kann ich auch Altholz für meinen Waschtisch verwenden?

Ja, absolut! Ein alter Eichenbalken aus einem Fachwerkhaus oder eine massive Werkbankplatte können zu einem atemberaubenden Unikat werden. Wichtig ist, dass das Holz komplett trocken ist und keine aktiven Schädlinge mehr beherbergt. Reinigen Sie es gründlich und prüfen Sie es auf alte Nägel. Die besondere Patina, die Risse und Wurmlöcher erzählen eine Geschichte und machen Ihren Waschtisch unverwechselbar. Die Versiegelung mit Hartwachs-Öl ist hier besonders wichtig, um die rustikale Oberfläche zu schützen.

Das richtige Silikon: Verwenden Sie zum Abdichten zwischen Holzplatte und Wand oder Waschbecken niemals Bausilikon auf Essigsäurebasis. Die Säure kann mit den Gerbstoffen im Holz (besonders bei Eiche) reagieren und zu unschönen, dunklen Verfärbungen führen. Greifen Sie stattdessen immer zu neutralvernetzendem Sanitärsilikon. Es ist chemisch neutral und oft mit Fungiziden ausgestattet, die Schimmelbildung in der Fuge verhindern.

Der Raum unter dem Waschtisch ist kostbarer Stauraum. Wägen Sie ab:

Schwebende Platte: Sorgt für einen leichten, luftigen Look und lässt das Bad größer wirken. Der Boden darunter ist leicht zu reinigen. Ideal für Minimalisten und kleine Bäder.

Unterschrank: Bietet maximalen, versteckten Stauraum für Handtücher, Reiniger und Kosmetik. Wirkt massiver und geerdeter. Perfekt für Familien oder wenn Ordnung oberste Priorität hat.

Denken Sie an die Beleuchtung! Zwei schmale Pendelleuchten, die links und rechts neben dem Spiegel herabhängen, setzen Ihren Holz-Waschtisch perfekt in Szene und sorgen für schattenfreies Licht im Gesicht. Alternativ kann ein hinterleuchteter Spiegel einen sanften, indirekten Lichtschein auf die Holzoberfläche werfen und deren Maserung bei Dämmerung wunderschön betonen.

• Täglich: Spritzwasser nach der Benutzung mit einem weichen Tuch trockenwischen.
• Wöchentlich: Mit einer milden Holzseifenlösung (z.B. von WOCA oder Osmo) nebelfeucht reinigen. Keine scharfen Badreiniger!
• Jährlich: Die Oberfläche prüfen und bei Bedarf mit einer dünnen Schicht Pflege-Öl auffrischen, um den Schutz zu erneuern.

Der japanische „Onsen“-Badekultur verdanken wir die Perfektionierung des Holzeinsatzes im Bad. Traditionell wird Hinoki-Zypressenholz verwendet, das nicht nur wasserresistent ist, sondern bei Kontakt mit warmem Wasser auch einen beruhigenden, zitronigen Duft verströmt.

Auch wenn Hinoki hierzulande selten ist, inspiriert dieser Ansatz dazu, Holz im Bad nicht nur als optisches, sondern auch als sinnliches Element zu betrachten, das zum Wohlbefinden beiträgt.

Hartwachs-Öl: Bewahrt die natürliche Haptik, lässt das Holz atmen und ist leicht reparierbar. Die Oberfläche fühlt sich warm an. Ideal für einen natürlichen, matten Look. Beispiel: Osmo Polyx-Öl.

Bootslack (2K-PU-Lack): Bildet eine extrem widerstandsfähige, porenfüllende und glänzende Kunststoffschicht auf dem Holz. Absolut wasserdicht, aber bei Kratzern aufwendig zu reparieren. Fühlt sich kühler und künstlicher an. Beispiel: Epifanes Polyurethan Klarlack.

Für ein authentisches Holzgefühl ist Öl meist die bessere Wahl; für maximale Versiegelung gewinnt der Lack.

Vergessen Sie nicht die Unterseite! Gerade von unten steigt im Bad oft Feuchtigkeit auf (z.B. durch heiße Duschen). Eine unbehandelte Unterseite kann sich ungleichmäßig verziehen und die gesamte Platte schüsseln lassen. Behandeln Sie die Unter- und Rückseite Ihres Waschtisches daher mit der gleichen Sorgfalt und der gleichen Anzahl an Öl- oder Lackschichten wie die sichtbare Oberseite. Das sorgt für ein stabiles Gleichgewicht im Holz.

Ihr Waschtischprojekt ist die perfekte Gelegenheit für weitere passende DIY-Elemente. Bauen Sie aus dem gleichen Holz einen schlichten Spiegelrahmen, kleine Wandregale für Parfumflakons oder sogar einen passenden Deckel für die WC-Spülung. Diese wiederkehrenden Holzakzente schaffen ein extrem stimmiges und hochwertiges Gesamtbild, das wie aus einem Guss wirkt.

• Einzigartige, lebendige Patina
• Nachhaltig und ressourcenschonend
• Erzählt eine sichtbare Geschichte

Das Geheimnis? Verwenden Sie „Altholz“! Ob alte Dielen, ein Scheunenbalken oder eine abgenutzte Tischplatte – aufbereitetes Altholz verleiht Ihrem Bad einen Charakter, den kein neues Holz je erreichen könnte.

Der letzte Schliff: Denken Sie an Details, die die Wertigkeit unterstreichen. Integrieren Sie einen unauffälligen Handtuchhalter aus schwarz eloxiertem Aluminium direkt unter der Platte. Oder fräsen Sie auf der Oberfläche eine kleine, flache Vertiefung für ein Stück Seife ein. Es sind diese durchdachten Kleinigkeiten, die ein gutes DIY-Projekt von einem echten Meisterstück unterscheiden.