Wohnen & Essen auf kleinem Raum: So klappt’s wirklich – Die ungeschminkten Tipps vom Profi
Klein, aber oho! Entdecken Sie kreative Ideen, um Ihr Wohnzimmer mit Essbereich stilvoll und funktional zu gestalten – auch auf wenig Raum.
Wäre es nicht ein Traum, wenn Ihr kleines Wohnzimmer die Gemütlichkeit eines Cafés ausstrahlen könnte? Dieser Gedanke schwebt wie ein ungenutztes Möbelstück im Raum. Es ist an der Zeit, die Grenzen der Enge zu sprengen und aus jedem Winkel das Beste herauszuholen. In einer Welt, wo weniger oft mehr ist, zeigen wir Ihnen, wie Sie mit cleveren Tricks und inspirierenden Ideen einen einladenden Essbereich in Ihr kleines Wohnzimmer integrieren, der nicht nur Platz spart, sondern auch den Stil auf ein neues Level hebt.
Ich habe in all den Jahren in meiner Werkstatt und bei Kunden vor Ort so ziemlich alles gesehen. Von riesigen Altbauwohnungen bis zu diesen modernen, superkompakten Apartments in den Städten. Und ein Thema kommt immer wieder auf: Das Wohnzimmer muss gleichzeitig auch der Essbereich sein. Viele sehen das als Notlösung, als einen nervigen Kompromiss. Ich sehe das, ehrlich gesagt, ganz anders. Für mich ist das eine richtig spannende Gestaltungsaufgabe! Mit ein bisschen Köpfchen und gutem Handwerk wird aus dem Kompromiss nämlich ein echter Gewinn für den Alltag.
Inhaltsverzeichnis
- Die Basis für alles: Richtig messen und den Raum kapieren
- Die Physik des Wohnens: Warum Licht und Farbe deine besten Freunde sind
- Möbel, die mitdenken: Professionelle Tricks für mehr Platz
- Wenn Standard nicht reicht: Die maßgefertigte Lösung
- Die ehrliche Wahrheit: Sicherheit, Kosten und wann du den Profi brauchst
- Ein letzter Gedanke (und ein schneller Trick)
- Bildergalerie
Es geht eben nicht darum, einfach Möbel in eine Ecke zu quetschen. Es geht darum, clevere Zonen zu schaffen, die wunderbar harmonisch ineinanderfließen und dir das Leben leichter machen.
Oft rufen mich Leute an, wenn der Frust schon groß ist. Der Raum wirkt vollgestopft, der Esstisch ist permanent im Weg und von Gemütlichkeit keine Spur. Das Erste, was ich dann mache, ist nicht, über neue Möbel zu reden. Ich hole meinen Zollstock und mein Notizbuch raus. Denn jede gute Lösung fängt mit ehrlichen Maßen und einer sauberen Analyse an. Vergiss mal kurz die Möbelhäuser und Hochglanzmagazine. Schauen wir uns an, was wirklich zählt.

Die Basis für alles: Richtig messen und den Raum kapieren
Klingt banal, ich weiß. Aber glaub mir, hier passieren die ersten und teuersten Fehler. Mal schnell mit dem Maßband von Wand zu Wand huschen, reicht nicht. Wie ich meinen Azubis immer sage: „Messen heißt nicht Zahlen aufschreiben. Messen heißt, den Raum zu verstehen.“
Nimm dir also ein Blatt kariertes Papier und zeichne einen Grundriss. Aber nicht nur die Wände! Notiere wirklich alles:
- Türen und Fenster: Wo sind sie? Ganz wichtig: In welche Richtung schwingen die Türen auf? Das ist quasi „toter“ Raum, den du einplanen musst.
- Heizkörper, Nischen, Vorsprünge: Jede Nische ist ein potenzieller Segen für ein passgenaues Regal. Jeder Heizkörper bestimmt, wo kein Sofa stehen kann.
- Steckdosen und Schalter: Ihre Position ist entscheidend! Nichts ist ärgerlicher, als wenn die einzige freie Wand für die gemütliche Leselampe keine Steckdose hat.
- Lichteinfall: Woher kommt das Tageslicht? Keiner will beim Frühstück von der Sonne geblendet werden. Das beeinflusst direkt, wo der Essplatz am besten hinpasst.
Okay, du hast den Plan? Super! Und jetzt kommt der Profi-Schritt, den viele vergessen: Denk in Wegen! Markier dir mit gestrichelten Linien oder einem bunten Stift deine typischen Laufwege. Vom Flur zum Sofa, vom Sofa zum Esstisch, vom Esstisch in die Küche. Diese Wege sollten mindestens 80 cm breit und immer frei sein. Ein guter „Verkehrsfluss“ ist das A und O in kleinen Räumen. Ein Möbelstück, das im Weg steht, sorgt für täglichen, unterbewussten Stress.

Die Physik des Wohnens: Warum Licht und Farbe deine besten Freunde sind
In der Werkstatt nutze ich Physik für Statik und Stabilität. Bei der Raumplanung nutzen wir sie, um das Auge auszutricksen. Das ist kein Voodoo, das ist simple Optik.
Dein wichtigstes Werkzeug ist Licht. Helle Wände sind nicht umsonst der Klassiker. Eine weiße oder sehr helle Wand reflektiert fast das gesamte Licht – der Raum wirkt heller und unser Gehirn übersetzt Helligkeit mit Weite. Eine dunkle Wand schluckt Licht und kann einen kleinen Raum erdrücken. Wenn du Farbe liebst, setz Akzente! Eine einzelne, kräftige Wand, am besten eine der kürzeren, kann eine tolle Tiefe erzeugen.
Kleiner Tipp für die Lichtplanung: Denk an die „Drei-Lichtquellen-Regel“. Du brauchst 1. eine gute Allgemeinbeleuchtung (z.B. flache LED-Panels oder Spots an der Decke), 2. gezieltes Arbeitslicht (eine schicke Hängelampe, die ca. 70-80 cm über dem Esstisch hängt) und 3. gemütliches Stimmungslicht (eine Stehlampe neben dem Sessel, eine kleine Tischleuchte auf dem Sideboard).

Ach ja, und Spiegel! Ein gut platzierter Spiegel ist eine Wunderwaffe. Er verdoppelt das Licht und die gefühlte Raumtiefe. Aber Achtung! Häng ihn nie so auf, dass er direkt den unordentlichen Schreibtisch oder die Sofaecke spiegelt. Das bringt Unruhe. Ideal ist, wenn er ein Fenster oder eine ruhige, helle Wand reflektiert.
Möbel, die mitdenken: Professionelle Tricks für mehr Platz
Standardmöbel sind für Standardräume gemacht. Dein kombinierter Wohn-Ess-Raum ist aber alles andere als Standard. Hier musst du cleverer sein.
Der Essbereich – das Herz der Herausforderung
- Runde Tische: Mein Favorit für kleine Ecken. Ein runder Tisch hat keine harten Kanten, wirkt dadurch viel weicher und man kann flexibler Stühle drumherum stellen. Für 2-4 Personen ist ein Durchmesser von 90 bis 110 cm perfekt.
- Ausziehbare Tische: Die moderne Technik ist heute richtig gut. Achte aber auf Qualität. Ein guter Test im Möbelhaus: Der Auszug sollte sich mit einer Hand und ohne Ruckeln bedienen lassen. Billige Mechanismen klemmen schnell und werden zum Ärgernis.
- Die Sitzbank: Ganz ehrlich, eine Sitzbank ist oft die genialste Lösung. Sie steht direkt an der Wand und spart den ganzen Platz, den Stühle zum Zurückrücken brauchen. Plus: Viele Bänke bieten Stauraum unter der Sitzfläche – perfekt für Tischdecken oder das Spielzeug der Kinder.
- Klapptische für die Wand: Eine extreme Platzsparlösung. Aber hier ist die Befestigung alles! Eine einfache Gipskartonwand trägt das nicht allein. Hier muss man die Unterkonstruktion (das Ständerwerk) treffen oder mit speziellen Hohlraumdübeln aus Metall arbeiten. Wenn du dir da unsicher bist: Finger weg und einen Profi ranlassen. Ein abstürzender Tisch ist kein Spaß.

Das Wohnzimmer – die Ruhezone
- Das Sofa: Wähl unbedingt ein Modell mit schlanken, hohen Füßen. Wenn du den Boden unterm Sofa siehst, wirkt der ganze Raum luftiger. Vermeide diese wuchtigen, bodentiefen Monster-Sofas.
- Sessel statt zweites Sofa: Ein oder zwei leichte Sessel sind viel flexibler als ein Zweisitzer. Man kann sie einfach mal umstellen, wenn Gäste kommen oder man umdekorieren will.
- Stauraum in die Höhe: Nutze die Wand! Regalsysteme bis unter die Decke ziehen den Blick nach oben und schaffen Stauraum, ohne Bodenfläche zu klauen. Wichtig: Sichere Verankerung! Gerade bei Altbauwänden, die gerne mal bröseln, muss man tief bohren und spezielle Dübel (manchmal sogar Injektionsmörtel) verwenden. Sicherheit geht hier absolut vor.
Wenn Standard nicht reicht: Die maßgefertigte Lösung
Manchmal kommt man mit Möbeln von der Stange einfach nicht weiter. Ein typischer Fall aus meiner Werkstatt: eine junge Familie in einer Dachgeschosswohnung. Überall Schrägen, dazu ein fetter Stützbalken mitten im Raum.
Unsere Lösung war eine Sitzbank, die wir direkt an den Balken angebaut und unter der Schräge entlanggeführt haben. Darunter: flache Schubladen für Krimskrams. Der Tisch bekam eine abgeschrägte Ecke, um den Laufweg freizuhalten. Das Ganze aus heller, geölter Esche, um den Raum nicht dunkler zu machen.

Klar, so etwas kostet mehr. Für eine maßgefertigte Sitzbank aus massiver Eiche kannst du je nach Länge und Details mit 800 € bis über 2.500 € rechnen. Aber dafür bekommst du eine Lösung, die den Raum zu 100 % nutzt, eine einzigartige Atmosphäre schafft und dich wahrscheinlich ein Leben lang begleitet.
Die ehrliche Wahrheit: Sicherheit, Kosten und wann du den Profi brauchst
Als Handwerksmeister hab ich auch eine Verantwortung. Deshalb hier ein paar ungeschminkte Wahrheiten:
- Wandmontage: Sei ehrlich zu dir selbst. Kennst du deine Wände? Für eine Betonwand reicht ein normaler Spreizdübel aus dem Baumarkt (ca. 5-10 € die Packung). Bei Hohlziegeln oder porösem Altbau brauchst du längere Spezialdübel. Und für Gipskarton sind Hohlraumdübel aus Metall (ca. 15-25 € für ein gutes Set) die einzig sichere Wahl. Im Zweifel: lieber einen Fachmann fragen.
- Elektrik: Du willst Lampen versetzen? Hol dir einen Elektriker. Das ist nicht nur Vorschrift, sondern lebenswichtig. Niemals selbst an stromführenden Leitungen basteln!
- Gesunde Materialien: Achte bei günstigen Möbeln aus Spanplatten auf die Emissionsklasse (z. B. „E1“), um Ausdünstungen zu vermeiden. Bei Massivholz hast du das Problem nicht. Oberflächen sollten speichelfest behandelt sein (DIN EN 71-3, die „Spielzeugnorm“), besonders wenn Kinder im Haus sind.
- Wie du einen guten Handwerker findest: Frag im Freundeskreis nach Empfehlungen oder schau auf den Webseiten der lokalen Handwerkskammer oder der Tischler-Innung. Schreib eine gute erste Anfrage: Schick ein paar Fotos vom Raum, deinen handgezeichneten Grundriss und eine grobe Beschreibung deiner Idee. Das hilft uns Profis enorm, dir schnell ein erstes Gefühl für die Möglichkeiten und Kosten zu geben.

Ein letzter Gedanke (und ein schneller Trick)
Einen kleinen Raum einzurichten, ist wie ein gutes Werkstück zu bauen: Es braucht einen klaren Plan, gutes Material und Sorgfalt. Konzentrier dich auf das, was du hast: den Raum selbst. Versteh ihn, plane die Wege und wähle Möbel, die mitdenken. Und hab keine Angst vor unkonventionellen Lösungen.
Ach ja, und hier noch der schnellste Sieg für mehr Raumgefühl, wenn du ungeduldig bist: Tausch die riesigen, dunklen Kissen auf deinem Sofa gegen ein paar kleinere, hellere Modelle. Du wirst staunen, wie viel leichter das Sofa und der ganze Raum sofort wirken. Probier’s mal aus!
Bildergalerie


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Der Esstisch – nur zum Essen da?
Denken Sie um! In einem kombinierten Raum wird der Esstisch zum Alleskönner. Er ist Home-Office-Zentrale am Vormittag, Kreativwerkstatt für die Kinder am Nachmittag und der Ort für gesellige Runden am Abend. Wählen Sie deshalb eine robuste Oberfläche, die etwas aushält – eine geölte Eichenplatte oder ein modernes Laminat wie Fenix NTM sind hier ideal. Eine schöne Pendelleuchte darüber adelt den Bereich und schafft auf Knopfdruck Atmosphäre, die klar signalisiert: Jetzt wird entspannt.


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- Optische Trennung: Ein großer Teppich unter der Sofagruppe definiert die Wohnzone klar und schafft eine Insel der Gemütlichkeit.
- Akustische Dämpfung: In offenen Räumen kann es schnell hallen. Ein Teppich, am besten aus Wolle oder einem dicken Viskose-Mix, schluckt Schall und macht Gespräche angenehmer.
- Farbliche Klammer: Der Teppich kann die Farben von Sofa, Kissen und Wanddeko aufgreifen und so ein harmonisches Gesamtbild schaffen.
Der Trick? Der Teppich sollte so groß sein, dass zumindest die Vorderfüße aller Sitzmöbel darauf Platz finden.



Die Illusion von Raum: Möbel aus Glas oder Acryl sind Ihre besten Freunde. Ein Couchtisch aus Glas oder transparente Stühle wie der berühmte „Louis Ghost“ von Kartell nehmen visuell kaum Platz ein. Sie lassen den Blick frei auf den Boden und die dahinterliegenden Möbel, wodurch der Raum sofort luftiger und größer wirkt. Perfekt, um Funktionalität zu bieten, ohne den Raum optisch zu belasten.




Laut einer Studie des Kölner Instituts für Handelsforschung (IFH) ist Multifunktionalität der wichtigste Trend bei der Möbelwahl für Menschen unter 35.
Das zeigt: Die Nachfrage nach cleveren Lösungen ist riesig. Hersteller wie BoConcept oder Vitra haben diesen Bedarf erkannt und bieten modulare Systeme und wandelbare Möbel, die mit den Lebensumständen mitwachsen. Es ist keine Notlösung mehr, sondern ein bewusster Lebensstil.



Rechteckiger Tisch: Ideal für längliche Räume und wenn oft mehr als vier Personen am Tisch sitzen. Er lässt sich platzsparend an eine Wand rücken.
Runder Tisch: Fördert die Kommunikation, da sich alle ansehen können. Er hat keine Ecken, was Laufwege flüssiger macht und in engen Passagen wertvollen Platz spart. Meist die bessere Wahl für quadratische Raumausschnitte.
Unsere Empfehlung für die meisten kombinierten Räume ist ein runder, ausziehbarer Tisch. Er bietet im Alltag maximale Bewegungsfreiheit und bei Bedarf Platz für Gäste.



- Setzen Sie auf eine Sitzbank statt auf Stühle an einer Längsseite des Tisches. Sie kann bei Nichtgebrauch komplett unter den Tisch geschoben werden und spart so fast einen Quadratmeter Platz.
- Wählen Sie Stühle mit filigranen Beinen und ohne Armlehnen, die leichter und weniger wuchtig wirken.
- Ein ausziehbarer Konsolentisch an der Wand kann sich bei Bedarf in eine vollwertige Tafel für 8 Personen verwandeln. Modelle von Herstellern wie Ozzio Design sind hier führend.




Muss wirklich alles zueinander passen?
Absolut nicht! Eine zu perfekte Abstimmung kann schnell steril und langweilig wirken. Spannender wird es, wenn Sie bewusst Brüche erzeugen. Kombinieren Sie ein modernes, schlichtes Sofa mit einem alten Holztisch vom Flohmarkt. Stellen Sie filigrane Metallstühle zu einem massiven Esstisch. Der Schlüssel ist eine verbindende Komponente: Das kann ein gemeinsames Material (z.B. schwarzes Metall bei Stuhlbeinen und Leuchten) oder eine wiederkehrende Farbe sein, die in beiden Zonen auftaucht.



Der legendäre Designer Charles Eames sagte: „Die Details sind nicht die Details. Sie machen das Design aus.“
Das gilt besonders für kleine, multifunktionale Räume. Achten Sie auf hochwertige Griffe an den Schränken, eine interessante Textur bei den Kissen oder eine besondere Form bei der Vase auf dem Esstisch. Es sind diese kleinen, durchdachten Elemente, die aus einem funktionalen Raum ein echtes Zuhause mit Persönlichkeit machen.



Der größte Fehler: Zu viele kleine Möbelstücke. Ein kleines Sofa, ein kleiner Sessel, ein kleiner Tisch – das erzeugt Unruhe und lässt den Raum paradoxerweise noch kleiner und unaufgeräumter wirken. Trauen Sie sich, in ein einziges, gut proportioniertes Möbelstück zu investieren. Ein großzügiges, modulares Sofa (z.B. das „Mags Soft“ von Hay) kann mehr Ruhe und Großzügigkeit ausstrahlen als drei separate Kleinmöbel.




Licht ist der günstigste und effektivste Raumgestalter. Statt einer einzigen Deckenleuchte sollten Sie in mindestens drei Lichtquellen pro Zone investieren:
- Grundbeleuchtung: Dimmbare Deckenstrahler oder eine zentrale Leuchte.
- Akzentlicht: Eine schöne Pendelleuchte tief über dem Esstisch, eine Bogenlampe, die ins Sofa hineinragt.
- Stimmungslicht: Eine kleine Tischleuchte auf einem Sideboard, indirektes Licht hinter dem TV oder eine Leselampe.
Diese Ebenen schaffen Tiefe und erlauben es Ihnen, die Atmosphäre je nach Nutzung – von hell und arbeitsfähig bis gedimmt und gemütlich – perfekt anzupassen.



Offene Regalsysteme sind perfekte, lichtdurchlässige Raumteiler. Das „String“ Regalsystem aus Schweden ist ein Klassiker, weil es unendlich flexibel ist. Sie können es als Bücherregal, als Bar oder zur Präsentation von schönen Objekten nutzen. Da es an der Wand befestigt ist und der Boden frei bleibt, wirkt es extrem leicht und luftig. So trennen Sie Wohn- und Essbereich, ohne eine massive Barriere zu errichten.



Wussten Sie schon? Das menschliche Auge nimmt helle, kühle Farben (wie Hellblau, Mintgrün, Lichtgrau) als „zurückweichend“ wahr. Wände in diesen Tönen können einen Raum optisch vergrößern.




Wie schaffe ich Stauraum, ohne den Raum zuzustellen?
Denken Sie vertikal und multifunktional. Ein Sideboard, das gleichzeitig als Sitzbank am Esstisch dient, ist eine geniale Lösung. Wandmontierte Schränke (z.B. die „BESTÅ“-Serie von IKEA, aufgehängt) schaffen Stauraum, ohne Bodenfläche zu beanspruchen. Ein Couchtisch mit einer versteckten Truhe oder Schubladen lässt Fernbedienungen und Zeitschriften verschwinden. Jedes Möbelstück sollte mehr als nur eine Funktion haben.



Die Wand hinter dem Sofa oder dem Esstisch ist eine riesige gestalterische Chance. Streichen Sie diesen Bereich in einer Akzentfarbe, um die Zone visuell zu verankern. Ein dunkles Petrol oder ein sattes Waldgrün können Tiefe erzeugen, ohne den Raum zu erdrücken, wenn sie nur auf einer Wand angewendet werden. Das bricht die Monotonie und verleiht dem Raum Charakter und Struktur.



- Sie schaffen definierte Zonen.
- Sie lassen den Raum größer wirken.
- Sie reflektieren das Tageslicht tief in den Raum.
Das Geheimnis? Ein großer Spiegel. Platzieren Sie ihn strategisch gegenüber einem Fenster oder so, dass er einen schönen Bereich des Zimmers doppelt. Ein Modell mit einem schmalen, schwarzen Metallrahmen passt perfekt in moderne Einrichtungen.




Der Profi-Tipp für Laufwege: Halten Sie zwischen Möbelstücken einen Mindestabstand von 60 cm für wenig frequentierte Wege und 80-90 cm für Hauptverkehrsadern (z.B. vom Flur zum Balkon). Kleben Sie die Umrisse Ihrer Wunschmöbel mit Malerkrepp auf den Boden. So bekommen Sie ein echtes Gefühl dafür, wie viel Platz tatsächlich bleibt und ob Sie sich noch bequem bewegen können, bevor Sie einen einzigen Euro ausgeben.



Ein modulares Sofa ist die beste Investition für einen kombinierten Wohn-Essbereich. Warum? Sie können es exakt an Ihre Raumsituation anpassen. Wählen Sie ein Eckmodul, eine Récamiere für eine gemütliche Liegefläche oder einzelne Elemente, die Sie bei Bedarf neu arrangieren können. Marken wie Vetsak oder Sofacompany bieten hier stylische und flexible Optionen, die sich dem Leben anpassen – und nicht umgekehrt.



Der japanische Einrichtungsstil „Japandi“ – eine Mischung aus skandinavischer Funktionalität und japanischem Minimalismus – ist perfekt für kleine Räume. Er setzt auf natürliche Materialien, schlichte Formen und eine aufgeräumte, bewusste Ästhetik.
Denken Sie an helle Hölzer, Keramik, Leinenstoffe und den Grundsatz „weniger ist mehr“. Dieser Stil schafft eine ruhige und harmonische Atmosphäre, die in multifunktionalen Bereichen besonders wohltuend ist.




Vergessen Sie nicht die Pflanzen! Eine hohe, schlanke Pflanze wie eine Geigenfeige oder eine Strelitzie in einer Ecke kann als natürlicher Raumteiler dienen und die Blicke nach oben lenken. Eine Gruppe kleinerer Pflanzen auf einem Sideboard oder in einem Hängeregal bringt Leben und Farbe in den Raum, ohne wertvolle Bodenfläche zu opfern.



Welche Materialien lassen einen Raum größer wirken?
Glatte, leicht glänzende Oberflächen sind hier Ihr Verbündeter. Sie reflektieren das Licht und schaffen eine elegante Weite. Denken Sie an hochglänzende oder seidenmatte Lackfronten bei Sideboards, polierten Marmor auf einem Beistelltisch oder Accessoires aus Messing und Chrom. Im Kontrast zu matten, texturierten Elementen wie einem Wollteppich oder Leinenkissen entsteht ein spannendes Spiel, das den Raum lebendig und hochwertig wirken lässt.



Wandmontage: Schrauben Sie das TV-Gerät direkt an die Wand und platzieren Sie darunter ein schwebendes, flaches Lowboard. Das gibt den gesamten Boden darunter frei und sorgt für eine unglaublich aufgeräumte und großzügige Optik.
Integrierte Lösung: Verstecken Sie den Fernseher in einem Regalsystem wie dem USM Haller. Umgeben von Büchern und Objekten wird er zu einem Teil des Ganzen und dominiert nicht den Raum, wenn er ausgeschaltet ist.




- Einheitliche Vorhänge, die in beiden Bereichen verwendet werden.
- Eine Bilderleiste, die sich von der Wohnzone bis in den Essbereich erstreckt.
- Zwei gleiche Leuchten, eine über dem Couchtisch, eine über dem Esstisch.
- Kissen auf dem Sofa, die die Farbe der Esszimmerstühle aufgreifen.
Das Ziel? Eine visuelle Klammer, die beide Zonen verbindet und dem Raum ein Gefühl von Zusammengehörigkeit und Absicht verleiht.



Verleihen Sie Standardmöbeln einen individuellen Touch. Tauschen Sie die Standardgriffe eines IKEA-Sideboards gegen hochwertige Leder- oder Messinggriffe aus. Lackieren Sie die Beine eines schlichten Esstisches in einer Knallfarbe. Beziehen Sie die Sitzfläche einer einfachen Bank mit einem edlen Stoff. Diese kleinen Eingriffe kosten nicht viel, haben aber eine enorme Wirkung und machen Ihre Einrichtung unverwechselbar.



Wichtiger Punkt: Möbel mit Beinen. Ob Sofa, Sessel oder Sideboard – wählen Sie immer Modelle, die auf schlanken Füßen stehen. Wenn der Boden darunter sichtbar ist, entsteht der Eindruck von mehr Leichtigkeit und Raum. Kompakte, klobige Möbel, die direkt auf dem Boden aufliegen, wirken schwer und lassen den Raum schnell vollgestopft aussehen.


„Have nothing in your house that you do not know to be useful, or believe to be beautiful.“ – William Morris
Dieses Zitat aus dem 19. Jahrhundert ist heute relevanter denn je, besonders auf kleinem Raum. Jedes einzelne Stück sollte seine Anwesenheit rechtfertigen – entweder durch seine praktische Funktion oder durch seine Schönheit, die Ihnen Freude bereitet. Das ist der beste Filter, um Überladung zu vermeiden.


