Deine Decke kann mehr! Der ehrliche Guide für ein Ergebnis, das bleibt.
Die Decke ist nicht nur zum Abhängen da – entdecke kreative Zimmerdecken-Ideen, die deinen Raum zum Staunen bringen!
„Die Decke ist das unerforschte Terrain deiner Wohnräume“ – hätte es Picasso gesagt, könnte er nicht recht haben. Während die Wände Farben und Kunstwerke präsentieren, bleibt die Decke oft unerkannt. Doch gerade sie kann der Schlüssel zu einem atemberaubenden Raum sein. Lass dich von 53 einzigartigen Zimmerdecken-Ideen inspirieren, die nicht nur abdecken, sondern die gesamte Atmosphäre verwandeln!
Ich bin jetzt schon eine ganze Weile im Handwerk unterwegs und habe unzählige Wohnzimmer von innen gesehen. Und ganz ehrlich? Die Leute geben ein Vermögen für schicke Wände, edle Böden und Designermöbel aus. Aber die Decke? Die bleibt meistens einfach nur weiß. Raufaser drauf, fertig. Sie ist die wohl am meisten unterschätzte Fläche im ganzen Haus.
Inhaltsverzeichnis
Dabei ist eine gut gemachte Decke so viel mehr als nur der Deckel vom Raum. Sie lenkt das Licht, verbessert die Akustik und kann ein Zimmer größer, gemütlicher oder einfach nur beeindruckender wirken lassen. Sie ist quasi die stille Bühne, auf der sich dein Wohngefühl abspielt. In diesem Guide zeige ich dir, worauf es wirklich ankommt – ohne Schnickschnack, dafür mit ehrlichen Tipps aus der Praxis. Wir reden darüber, wie man eine Decke solide und für die Ewigkeit baut. Von der Basis, die man später nie wieder sieht, bis zum allerletzten Finish.
Das Fundament: Warum die Unterkonstruktion über alles entscheidet
Jede perfekte Decke beginnt mit dem, was unsichtbar bleibt: der Unterkonstruktion. Genau hier passiert aber auch der häufigste und teuerste Fehler. Viele Heimwerker schrauben die Platten einfach direkt an alte, krumme Holzbalken oder eine unebene Betondecke. Das Ergebnis? Wellen, unschöne Risse und eine Decke, die nach ein paar Jahren schon wieder nach Arbeit schreit.

Eine saubere Unterkonstruktion macht zwei Dinge: Sie schafft eine absolut ebene und stabile Fläche für die Platten und gleicht dabei alle Unebenheiten der alten Decke aus. Außerdem, und das ist super wichtig, bietet sie den nötigen Hohlraum für Dämmung, eine Dampfbremse oder die Verkabelung für deine Lampen.
Materialfrage: Holz oder doch lieber Metall?
Im Trockenbau gibt es im Grunde zwei Lager. Beide haben ihre Berechtigung, aber für unterschiedliche Zwecke.
- Holzlattung: Das ist der Klassiker. Man nimmt dafür getrocknete und gehobelte Latten, meist aus Fichte. Wichtig ist der Querschnitt: Für die Grundlattung würde ich nie unter 40×60 Millimeter gehen, für die Traglattung, an die später die Platten kommen, reichen 30×50. Der Vorteil ist, dass Holz sich super einfach verarbeiten lässt. Der Nachteil: Holz „arbeitet“, es kann sich bei Feuchtigkeitsschwankungen verziehen. Deswegen unbedingt technisch getrocknetes Holz (sogenanntes KVH) verwenden, das hat eine Holzfeuchte unter 15 %. Kostet pro Meter meist zwischen 1,50 € und 3,00 €.
- Metallprofile (CD-Profile): Das ist heute der Profi-Standard. Die Profile aus verzinktem Stahlblech sind leicht, immer kerzengerade und verziehen sich null. Man nutzt CD-Profile (meist 60×27 mm) als Träger und UD-Profile als Wandanschluss. Das Ganze funktioniert wie ein Baukasten mit speziellen Abhängern. Klingt kompliziert, ist aber super präzise. Persönlich nehme ich für abgehängte Decken fast immer Metall. Das gibt einfach die Garantie für eine dauerhaft glatte Fläche. Preislich liegt ein Meter CD-Profil bei ca. 1,00 € bis 2,50 €.
Kleiner Tipp: Die Standardprofile aus dem Baumarkt sind okay. Aber wenn du es wirklich perfekt haben willst, geh zum Baustoff-Fachhandel. Die Profile dort sind oft steifer und das Zubehör-System ist durchdachter. Der kleine Aufpreis lohnt sich, glaub mir.

Wie richte ich die Unterkonstruktion perfekt aus?
Das ist die Millionen-Euro-Frage! Die Antwort ist zum Glück einfacher als gedacht, wenn man das richtige Werkzeug hat. Ein Laser ist hier Gold wert.
So geht’s in vier Schritten:
1. Stell den Linienlaser auf die gewünschte finale Deckenhöhe ein.
2. Montiere die umlaufenden UD-Anschlussprofile (bei Metall) oder eine Randlatte (bei Holz) exakt entlang der Laserlinie.
3. Befestige die Abhänger an der Rohdecke. Die Abstände sind dabei entscheidend: Die Abhänger selbst sollten maximal 90 cm auseinander sein.
4. Jetzt klickst oder schraubst du die Tragprofile bzw. die Traglattung in die Abhänger und richtest sie an der Unterkante exakt an der Laserlinie aus. Fertig!
Und was ist mit dem Abstand der Lattung selbst? Als Faustregel gilt: Der Achsabstand der Traglattung (also von Mitte Latte zu Mitte Latte) sollte bei einer normalen 12,5 mm Gipskartonplatte maximal 50 cm betragen. Wenn du die Platten quer zur Lattung montierst, sind sogar 40 cm besser. Geiz hier nicht! Eine Latte mehr kostet kaum was, eine durchhängende Decke zu reparieren kostet ein Vermögen. Ich hab mal eine Decke saniert, wo ein Heimwerker 75 cm Abstand gelassen hat, um Material zu sparen. Am Ende mussten wir alles abreißen – aus ein paar gesparten Euro wurden Tausende Euro Schaden.

Die sichtbare Schicht: Was kommt an die Decke?
Jetzt wird’s spannend, denn jetzt geht es um die Optik. Aber auch um die Funktion. Hier sind die drei gängigsten Optionen.
Gipskartonplatten (GKP): Der flexible Alleskönner
Gipskarton ist der Champion im Innenausbau. Günstig, vielseitig und die perfekte Basis für Farbe oder Tapete. Aber Achtung, es gibt Unterschiede:
- GKB (Typ A): Die graue Standardplatte für normale Wohnräume. Meist in 12,5 mm Stärke.
- GKF (Typ F): Die Feuerschutzplatte. Die ist sinnvoll über dem Heizungsraum oder wenn du spezielle Brandschutzauflagen hast.
- GKBI (Typ H2): Die grüne, imprägnierte Platte für Bad und Küche. Im Wohnzimmer ist sie unnötig und nur teurer.
Eine einzelne Platte wiegt schnell mal 25 Kilo. Also hol dir am besten Hilfe oder leih dir im Baumarkt einen Plattenheber (kostet ca. 20 € pro Tag). Das schont den Rücken ungemein.
Achtung, typische Heimwerkerfehler!
1. Die falschen Schrauben: Nimm unbedingt Schnellbauschrauben mit Feingewinde für Metallprofile und Grobgewinde für Holz. Und die Länge muss passen! Die Schraube sollte ca. 1 cm in das Profil oder 2 cm ins Holz eindringen.
2. Schnittkanten nicht anfasen: Wenn du eine Platte schneidest, musst du die Schnittkante danach mit dem Cuttermesser oder einem Kantenhobel leicht anschrägen (ca. 45 Grad). Nur so kann sich die Spachtelmasse richtig mit der Platte verbinden und es entstehen später keine Risse.

Holzpaneele: Für Wärme und Charakter
Eine Holzdecke ist einfach was fürs Herz. Der Geruch, die Haptik… das schafft eine ganz besondere Atmosphäre. Hier hast du die Wahl zwischen Echtholz-Profilbrettern (Fichte, Kiefer etc.) und furnierten Paneelen. Bei Echtholz ist eine Dehnungsfuge von 10-15 mm zur Wand absolut Pflicht!
Und wie kriegt man die Dinger unsichtbar fest? Mit sogenannten Profilbrettkrallen. Das ist ganz einfach: Die kleine Metallkralle wird in die Nut des Bretts geschoben und dann auf der Unterkonstruktion festgenagelt oder geschraubt. Das nächste Brett, das du in die Nut schiebst, verdeckt die Kralle dann komplett. Genial einfach, oder?
Akustikdecken: Wenn Ruhe zum Luxus wird
Moderne Wohnungen mit viel Glas, Parkett und offenen Räumen können ganz schön hallen. Jedes Gespräch wird anstrengend. Eine Akustikdecke ist hier kein Luxus, sondern ein Segen. Das sind meist gelochte Platten, hinter denen ein spezielles Vlies liegt. Der Schall geht durch die Löcher, wird vom Vlies „geschluckt“ und kommt nicht mehr zurück. Der Raum fühlt sich sofort ruhiger und weicher an. Das ist keine Einbildung, das ist pure Physik.

Profitechniken: So wird’s richtig, richtig gut
Gutes Material ist die halbe Miete. Aber die Verarbeitung macht den Unterschied zwischen „okay“ und „wow“.
Die Kunst des Spachtelns: Von Q1 bis Q4
Eine Gipskartondecke ist immer nur so gut wie ihre Verspachtelung. Hier gibt es vier Qualitätsstufen:
- Q1 & Q2: Das ist die Basis. Fugen füllen, nachspachteln, fertig. Reicht für Raufaser oder groben Putz.
- Q3: Hier wird’s schon feiner. Die Fugen werden breiter ausgespachtelt und die ganze Fläche scharf abgezogen. Nötig für feine Tapeten oder matte Farben.
- Q4: Die Königsklasse für spiegelglatte Decken. Hier wird die komplette Decke 2-3 mm dick mit Spachtel überzogen und superfein geschliffen.
Wenig bekannter Trick: Um zu sehen, ob deine Spachtelarbeit gut genug für glatte Anstriche ist, nimm eine starke Taschenlampe und leuchte flach über die Decke (sogenanntes Streiflicht). Du wirst dich erschrecken, wie viele kleine Unebenheiten du plötzlich siehst. Erst wenn im Streiflicht alles glatt aussieht, ist es wirklich gut.

Und bitte, bitte: Beim Schleifen entsteht ultrafeiner Staub. Arbeite niemals ohne eine gute FFP2-Maske und eine Absaugung am Schleifgerät! Deine Lunge wird es dir danken.
Licht ins Dunkel bringen
Einbauspots oder indirekte Beleuchtung sind der Hit. Aber hier gilt: Die Elektrik ist IMMER ein Job für den Fachmann! Als Trockenbauer schaffen wir nur die Voraussetzungen. Bei Spots bohren wir die Löcher und setzen spezielle Einbaudosen, die für Abstand zur Dämmung sorgen, damit nichts überhitzt. Bei indirektem Licht bauen wir einen „Deckenkoffer“, also einen kleinen Absatz, hinter dem die LED-Streifen verschwinden. Das sorgt für ein wunderbar weiches, elegantes Licht.
Planung, Kosten und Sicherheit: Sei realistisch!
So ein Deckenprojekt ist kein Wochenend-Job. Eine ehrliche Planung ist alles.
Was du an Werkzeug wirklich brauchst
- Unverzichtbar: Ein guter Akkuschrauber mit Drehmoment-Einstellung, Cuttermesser, Wasserwaage (am besten Laser), Spachteln in verschiedenen Breiten, Zollstock und Bleistift.
- Sehr hilfreich (Nice-to-have): Ein Plattenheber zur Miete, eine Schleifgiraffe mit Absaugung (ebenfalls oft zum Mieten), eine Blechschere für die Metallprofile und ein Kantenhobel.

Ein Wort zur Dampfbremse
Die brauchst du nicht immer. Aber wenn du eine Decke zu einem kalten, unbeheizten Dachboden oder nach außen hin dämmst, ist sie absolut unverzichtbar. Sie verhindert, dass warme, feuchte Luft in die Dämmung zieht und dort zu Schimmel führt. Wichtig ist, dass die Folie an allen Rändern, Rohren und Kabeln absolut luftdicht an die Wände angeklebt wird. Dafür gibt es spezielle Klebebänder und Dichtstoffe. Hier zu pfuschen, ist einer der teuersten Fehler, die du machen kannst.
Was kostet der Spaß denn nun?
Vergiss unseriöse Angebote. Eine gute Decke hat ihren Preis. Hier mal eine grobe Hausnummer für ein 20 m² Wohnzimmer, wenn du es selbst machst:
- Unterkonstruktion (Metall): ca. 150 – 250 €
- Gipskartonplatten (GKB): ca. 100 – 150 €
- Spachtel, Schrauben, Bänder etc.: ca. 80 – 120 €
- Gute Farbe: ca. 70 – 100 €
- Material gesamt: Also grob zwischen 400 und 620 €.
Wo kannst du sparen, und wo auf keinen Fall?
Mein Tipp: Spar niemals an der Unterkonstruktion, den Schrauben und dem Bewehrungsstreifen für die Fugen. Das ist das Skelett deiner Decke. Sparen kannst du eher bei der Farbe (eine gute Eigenmarke vom Fachhandel ist oft genauso gut wie die Premium-Marke) oder indem du dir Werkzeug leihst statt kaufst.

Lässt du es vom Profi machen, musst du für eine Q3-Decke inklusive Material und Anstrich mit 80 bis 150 € pro Quadratmeter rechnen. Für unser 20 m²-Beispiel also 1.600 bis 3.000 €. Dafür bekommst du aber Garantie, Perfektion und sparst dir jede Menge Zeit und Nerven.
Wie lange dauert es wirklich?
Sei realistisch und plane die Trocknungszeiten ein! Viele unterschätzen das.
Ein grober Plan für 20 m² könnte so aussehen:
– Tag 1: Alte Decke runter (falls nötig) & Unterkonstruktion bauen.
– Tag 2: Platten anbringen.
– Tag 3: Erster Spachtelgang (Q1). Dann 12-24 Stunden warten!
– Tag 4: Zweiter Spachtelgang (Q2). Wieder warten.
– Tag 5: Schleifen und eventuell dritter Spachtelgang (Q3).
– Tag 6: Grundieren und erster Anstrich.
Du siehst, das ist schnell eine ganze Woche Arbeit.
Wann du lieber den Profi anrufst
Ich liebe Selbermachen, aber man muss seine Grenzen kennen. Ruf einen Fachbetrieb, wenn die alte Decke Bauschäden hat, du komplexe Lichtlösungen planst oder du dir bei der Statik unsicher bist. Und ganz ehrlich: Auch, wenn du einfach keine Zeit oder Nerven für so ein Großprojekt hast. Das ist völlig in Ordnung.

Am Ende ist eine gut gemachte Decke eine echte Investition in deine Lebensqualität. Sie hält Jahrzehnte und du wirst dich jeden einzelnen Tag darüber freuen. Nimm dir die Zeit, es richtig zu machen. Diese Sorgfalt am Anfang ist das, was sich am Ende am meisten auszahlt.
Bildergalerie


„Eine Decke ist die fünfte Wand eines Raumes, die oft sträflich vernachlässigt wird.“
Dieses Zitat von Design-Experten unterstreicht einen Wandel in der Innenarchitektur. War die Decke früher nur funktional, wird sie heute als gestalterisches Element begriffen. Eine bewusst gestaltete Decke lenkt den Blick, verändert die Raumproportionen und kann sogar die Stimmung eines Zimmers maßgeblich beeinflussen. Sie ist die Leinwand, die alles zusammenhält.


Der richtige Dübel für die alte Decke?
Die beste Unterkonstruktion nützt nichts, wenn sie nicht sicher hält. Bei Betondecken sind klassische Spreizdübel (z.B. der Fischer SX) oft ausreichend. Handelt es sich jedoch um eine alte Holzbalkendecke mit fragwürdigem Putz, sind Direktabhänger, die seitlich in die Balken geschraubt werden, die sicherste Wahl. Bei Hohlraumdecken sind spezielle Kippdübel oder Federklappdübel aus Metall unverzichtbar, um die Last sicher zu verteilen.


- Sorgt für eine absolut ebene Oberfläche.
- Verhindert unschöne Schattenfugen bei Streiflicht.
- Ermöglicht eine nahtlose Integration von Einbauspots.
Das Geheimnis? Eine auf Q4-Niveau gespachtelte Oberfläche. Diese höchste Qualitätsstufe im Trockenbau bedeutet, dass die gesamte Decke nach dem Füllen der Fugen vollflächig mit einer dünnen Schicht Spachtelmasse überzogen und anschließend feinst geschliffen wird. Ein Muss für glatte, anspruchsvolle Oberflächen.

Akustik-Tipp: Ein einfacher Gipskarton reflektiert Schallwellen hart und kann in großen, minimalistischen Räumen für einen unangenehmen Hall sorgen. Wer Wert auf eine ruhige Atmosphäre legt, sollte über spezielle Akustik-Lochplatten nachdenken. Hersteller wie Knauf oder Rigips bieten Platten an, deren Perforation in Kombination mit einem rückseitig aufgebrachten Vlies den Schall schluckt, statt ihn zurückzuwerfen.


Die Farbe macht’s: Eine dunkel gestrichene Decke lässt einen Raum nicht zwangsläufig kleiner wirken. In Kombination mit hellen Wänden kann sie eine intime, gemütliche und sehr elegante Atmosphäre schaffen, fast wie ein schützendes Zelt. Dieser Trick eignet sich besonders für Schlafzimmer oder Bibliotheken und verleiht dem Raum eine ungeahnte Tiefe.


Wussten Sie, dass bis zu 30 % der Heizenergie über eine ungedämmte Decke zum Dachboden entweichen können?
Die abgehängte Decke ist die perfekte Gelegenheit, dieses Leck zu schließen. Der Hohlraum zwischen alter Decke und neuer Beplankung wird einfach mit Dämmmatten aus Mineralwolle oder ökologischen Alternativen wie Holzfaser gefüllt. Das senkt nicht nur die Heizkosten, sondern verbessert auch den sommerlichen Hitzeschutz erheblich.


Die Königsdisziplin beim Spachteln ist das Fugenfinish. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen.
- Der richtige Spachtel: Für die erste Füllung ist ein hochfester Fugenspachtel wie Knauf Uniflott ideal, da er kaum schrumpft. Für das Finish (die zweite und dritte Schicht) eignet sich ein feinerer, cremigerer Fertigspachtel, der sich leichter schleifen lässt.
- Bewehrungsstreifen: Papier- oder Glasfaserstreifen sind Pflicht! Sie werden in die erste, noch feuchte Spachtelschicht eingelegt und verhindern, dass später Risse an den Plattenstößen entstehen.

Indirekte Beleuchtung selbst gemacht?
Eine umlaufende Lichtvoute, aus der sanftes Licht an die Decke strahlt, wirkt extrem edel und ist einfacher zu bauen, als man denkt. Dafür wird die Deckenbeplankung einfach nicht bis ganz an die Wand geführt. In den entstehenden Spalt wird eine zweite, vertikale Gipskartonplatte montiert, hinter der sich LED-Strips (z. B. von Philips Hue) verbergen lassen. Das Ergebnis: blendfreies, stimmungsvolles Licht und ein schwebender Decken-Effekt.


Fehlerquelle Grundierung: Viele streichen direkt auf die frisch gespachtelte Gipskartondecke. Ein Fehler! Der Karton der Platten und die Spachtelmasse saugen Farbe unterschiedlich stark auf. Das Ergebnis sind unschöne Flecken und Streifen. Ein Anstrich mit Tiefengrund gleicht das Saugverhalten an und sorgt für ein homogenes, professionelles Farbergebnis mit weniger Farbverbrauch.


Holz an der Decke: Der Trend geht weg von der rustikalen, dunklen Vertäfelung der 70er Jahre. Heute werden oft nur einzelne Akzente mit Holz gesetzt. Schmale Latten aus heller Eiche oder Esche, mit wenigen Zentimetern Abstand zueinander montiert, schaffen eine moderne, warme und akustisch angenehme Oberfläche, die besonders gut zu einem ansonsten minimalistischen Einrichtungsstil passt.

„Die meisten Risse in abgehängten Decken entstehen nicht durch Materialfehler, sondern durch fehlende oder falsch geplante Dehnungsfugen.“ – Trockenbau-Meisterforum
Bei großen Deckenflächen (über 10-15 Meter Länge) oder L-förmigen Räumen muss eine Dehnungsfuge eingeplant werden. Sie nimmt die natürlichen Bewegungen des Baukörpers auf und verhindert unkontrollierte Rissbildung. Dafür gibt es spezielle Profile, die einen sauberen, kaum sichtbaren Spalt erzeugen.


Kassettendecke – altbacken oder wieder im Trend?
Die klassische Kassettendecke, bekannt aus Altbauten und Herrenhäusern, erlebt ein Comeback. Statt schwerem Stuck werden die Kassetten heute aber oft aus leichten Gipskarton-Formteilen oder einfachen Holzrahmen direkt unter der Decke konstruiert. In Weiß gehalten, verleihen sie selbst modernen Räumen eine zeitlose Struktur und Eleganz, ohne erdrückend zu wirken.


Profi-Werkzeug, das sich lohnt: Ein Kreuzlinienlaser. Ihn für ein Wochenende zu mieten, kostet nicht die Welt, erspart aber Stunden mühsamen Messens mit Wasserwaage und Schlagschnur. Er projiziert eine exakt waagerechte Linie an alle Wände, an der die Randprofile der Unterkonstruktion perfekt ausgerichtet werden können. Das ist die Basis für eine Decke, die zu 100 % im Wasser ist.


Option A: Grüne GK-Platten. Diese imprägnierten Gipskartonplatten (GKBI) sind die Standardlösung für Feuchträume wie Bäder oder Küchen. Die Imprägnierung verlangsamt die Aufnahme von Feuchtigkeit.
Option B: Zementgebundene Bauplatten. Platten wie die „Aquapanel“ von Knauf sind komplett wasserresistent und schimmelresistent, da sie keinen Karton enthalten. Sie sind die robustere, aber auch teurere Lösung für Bereiche, die direktem Spritzwasser ausgesetzt sind, wie z.B. über der Dusche.

- Glanzgrad Matt: Kaschiert kleine Unebenheiten am besten und sorgt für eine ruhige, samtige Optik. Ideal für die meisten Wohn- und Schlafräume.
- Glanzgrad Seidenmatt/Satinglanz: Ist strapazierfähiger und leichter zu reinigen. Reflektiert etwas mehr Licht. Gut geeignet für Küchen- oder Flurdecken.
- Glanzgrad Glänzend: Hebt jede kleinste Unebenheit hervor und ist daher nur für absolut perfekt vorbereitete (Q4) Oberflächen geeignet. Kann aber spektakuläre Spiegeleffekte erzeugen.


Moderne Stuckleisten haben nichts mehr mit dem verschnörkelten Kitsch vergangener Tage zu tun. Hersteller wie Orac Decor oder NMC bieten minimalistische, geradlinige Profile an. Diese schaffen nicht nur einen sauberen Übergang zwischen Wand und Decke, sondern können auch Risse verdecken oder als elegante Verkleidung für indirekte LED-Beleuchtungssysteme dienen.


Was ist eigentlich eine Dampfbremse?
Oft verwechselt mit einer Dampfsperre, ist die Dampfbremse eine spezielle Folie, die zwischen Dämmung und Innenbeplankung angebracht wird. Sie verhindert, dass warme, feuchte Raumluft unkontrolliert in die Dämmschicht eindringt und dort kondensiert. Dies schützt die Bausubstanz vor Feuchteschäden und Schimmel. Die Anschlüsse und Überlappungen müssen mit speziellem Klebeband absolut luftdicht verklebt werden.

Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik kann eine durchdachte Deckenkonstruktion die Nachhallzeit in einem Raum um über 50 % reduzieren.
Das bedeutet konkret: Gespräche werden verständlicher, Musik klingt klarer und der allgemeine Geräuschpegel sinkt. Dies wird nicht nur durch Akustikplatten, sondern auch durch unregelmäßige Oberflächen wie Holzbalken oder Kassetten erreicht, die den Schall brechen und streuen.


Unsichtbare Technik: Wer eine makellose Optik ohne sichtbare Lautsprecher wünscht, kann auf sogenannte Einbaulautsprecher zurückgreifen. Modelle von Herstellern wie Sonos oder Teufel werden bündig in die Gipskartondecke integriert und können sogar mit einem speziellen Vlies überzogen und mitgestrichen werden. So wird der Klang Teil der Architektur, ohne sie optisch zu stören.


Tipp für niedrige Decken: Vermeiden Sie wuchtige, herabhängende Leuchten. Setzen Sie stattdessen auf flache Einbauspots oder eine indirekte Beleuchtung, die die Decke anstrahlt. Ein weiterer Trick: Streichen Sie die oberen 10-15 cm der Wand in der gleichen Farbe wie die Decke. Das hebt die Kante optisch auf und lässt den Raum höher wirken.


- Völlig glatte, fugenlose Oberfläche
- Extrem schnelle Montage an nur einem Tag
- In unzähligen Farben und Finishes (matt, glänzend, bedruckt) erhältlich
Die Lösung? Eine Spanndecke. Dabei wird eine robuste, thermoplastische Folie unter die bestehende Decke gespannt. Sie ist pflegeleicht, wasserdicht und ideal für Renovierungen, da die alte Decke nicht entfernt werden muss. Eine moderne Alternative, besonders wenn es schnell gehen soll.

Pulverspachtel: Günstiger im Preis, muss selbst mit Wasser angerührt werden. Die Verarbeitungszeit ist begrenzt (Topfzeit). Profis bevorzugen ihn oft, da die angerührte Konsistenz anpassbar ist und er meist härter aushärtet (z.B. Knauf Uniflott).
Fertigspachtel: Teurer, aber sofort gebrauchsfertig aus dem Eimer. Ideal für Heimwerker und kleinere Reparaturen, da er sich leicht auftragen und schleifen lässt und Reste einfach wieder verschlossen werden können.


Wer den rohen Charakter eines Lofts liebt, kann eine Betondecke auch sichtbar lassen. Wichtig ist hierbei, sie richtig zu behandeln. Nach einer gründlichen Reinigung wird der Beton abgeschliffen, um lose Teile zu entfernen. Anschließend schützt eine transparente Versiegelung (Betonlasur) die Oberfläche vor Staub und Flecken und kann je nach Produkt den Farbton leicht vertiefen oder den „Wet-Look“ erzeugen.


Tapete an der Decke – eine gute Idee?
Absolut! Eine Mustertapete an der Decke kann ein echter Hingucker sein und einem ansonsten schlichten Raum Charakter verleihen. Besonders in kleinen Räumen wie einem Gäste-WC oder Flur kann dies einen dramatischen Effekt erzeugen. Wichtig: Der Untergrund muss genauso glatt und grundiert sein wie bei einer Wand. Bei der Auswahl sollte man auf ein nicht zu kleinteiliges Muster achten, das aus der Distanz noch wirkt.
Nachhaltig Bauen: Lehm statt Gips. Für ein besonders gesundes Raumklima sind Lehmbauplatten eine ökologische Alternative zu Gipskarton. Sie sind diffusionsoffen und können Feuchtigkeit aus der Raumluft aufnehmen und bei Bedarf wieder abgeben, was das Raumklima auf natürliche Weise reguliert. Die Oberfläche wird anschließend mit einem feinen Lehmputz veredelt, der eine einzigartig warme und matte Haptik besitzt.




