Fondant für Anfänger: Der ehrliche Guide, der dich wirklich weiterbringt
Fondant selbst zu machen ist wie ein Zaubertrick in der Backkunst – entdecke die süßen Geheimnisse und verwandle deine Kreationen in Kunstwerke!
„Die Torte ist der König der Desserts“, hätte Marie Antoinette wohl gesagt, wenn sie je in der modernen Backwelt lebte. Fondant, dieser zarte Zuckerteig, verwandelt einfache Kuchen in königliche Meisterwerke. Doch was, wenn die Kunst des Fondant-Herstellens nicht nur ein Geheimnis der Profis ist? Mit ein paar Zutaten, einer Prise Kreativität und der richtigen Anleitung wird jeder zur süßen Herrscherin seiner eigenen Backlandschaft!
Ich hab in meiner Backstube unzählige Stunden mit Fondant verbracht. Ehrlich gesagt, hab ich ihn geknetet, gefärbt, manchmal verflucht und am Ende doch gefeiert. Für mich ist Fondant nicht einfach nur süßer Torten-Schmuck. Es ist ein Werkstoff. Ein bisschen wie Holz für den Tischler oder Ton für den Töpfer – er hat seine eigenen Regeln. Und wer diese Regeln kennt, kann damit echte Wunderwerke schaffen. Wer sie ignoriert, erlebt oft klebrige, frustrierende Momente. Die meisten sehen nur die perfekte, glatte Oberfläche einer Hochzeitstorte. Aber dahinter steckt Handwerk, ein bisschen Physik und eine Menge Geduld. Lass uns mal ganz ehrlich draufschauen, was Rollfondant wirklich kann und wie du ihn in den Griff bekommst.
Inhaltsverzeichnis
- Die Basics: Welcher Fondant für welches Projekt?
- Selbstgemacht oder gekauft? Eine ehrliche Abwägung
- Die Vorbereitung: Das A und O für glatte Torten
- Das Eindecken Schritt für Schritt (ohne Panik)
- Erste Hilfe bei Fondant-Pannen
- Tipps für die Lagerung (vorher und nachher)
- Ein paar Fehler, die ich gemacht habe (damit du sie nicht machen musst)
- Ein letztes Wort…
- Bildergalerie
Die Basics: Welcher Fondant für welches Projekt?
Das Wort „Fondant“ wird oft für alles Mögliche benutzt, aber in der Welt der Tortenprofis gibt es feine Unterschiede. Den richtigen Typ für die richtige Aufgabe zu wählen, ist schon die halbe Miete. Das spart dir Nerven, Zeit und, ganz ehrlich, auch Geld.

Rollfondant: Der Klassiker für Torten
Das ist die feste, knetbare Masse, an die du wahrscheinlich denkst. Hauptsächlich besteht er aus Puderzucker, Glukosesirup, Wasser, etwas Fett und einem Stabilisator, der ihn elastisch macht. Seine Mission: Torten sauber eindecken und eine glatte Leinwand für deine Deko-Ideen schaffen. Er ist flexibel, reagiert aber auch empfindlich auf Wärme und Feuchtigkeit.
Flüssiger Fondant: Der Guss für Kleingebäck
Kennst du den glänzenden Überzug auf Berlinern oder Amerikanern? Das ist flüssiger Fondant. Eine dickflüssige Glasur, die warm aufgetragen wird und dann weich trocknet. Aber Achtung: Fürs Eindecken von Torten ist er absolut ungeeignet, da er viel zu viel Wasser enthält.
Modellierfondant & Blütenpaste: Für die Kunstwerke
Wenn du Figuren, Tiere oder hauchdünne Blütenblätter formen willst, brauchst du stärkeres Material. Modellierfondant ist fester und formstabiler als normaler Rollfondant. Blütenpaste ist die Extremvariante – sie lässt sich papierdünn ausrollen und trocknet steinhart aus. Perfekt für filigrane Deko, aber zum Essen ist sie dann wirklich nicht mehr gedacht.

Die Wahl ist also entscheidend. Einen stehenden Hasen aus weichem Rollfondant formen zu wollen, ist wie ein Haus aus Wackelpudding zu bauen. Das kann nicht gut gehen.
Selbstgemacht oder gekauft? Eine ehrliche Abwägung
Klar, man kann Fondant selbst herstellen. Der Geschmack ist oft unschlagbar, weil er weniger künstlich und süß schmeckt. Wenn man nur die Zutaten rechnet, kommt man auf vielleicht 4-5 € pro Kilo. Gekaufter Fondant liegt meist zwischen 8 € und 15 € pro Kilo.
Aber, und das ist ein großes Aber: Die Herstellung ist eine klebrige, anstrengende Angelegenheit. Du brauchst zwingend ein Zuckerthermometer (kostet um die 15 €) und solltest den heißen Zuckersirup NIEMALS unterschätzen. Ich hab schon Leute gesehen, die sich daran böse verbrannt haben – das Zeug klebt auf der Haut. Das ist kein Spaß. Für den Anfang würde ich dir deshalb immer zu gekauftem Fondant raten.
Gut zu wissen: Es gibt riesige Qualitätsunterschiede. Billig-Fondant aus dem Supermarkt reißt oft schnell und schmeckt meist nur nach Zucker. Investiere lieber ein paar Euro mehr. Mein Tipp für Anfänger ist oft „Massa Ticino“, weil er unglaublich fehlertolerant ist und nicht so leicht reißt. Auch Marken wie „Renshaw“ sind super und bieten eine riesige Farbauswahl. Du findest sie in spezialisierten Online-Backshops oder manchmal auch in größeren Backabteilungen.

Die Vorbereitung: Das A und O für glatte Torten
Eine Torte sauber einzudecken, ist die Königsdisziplin. Aber keine Sorge, das Geheimnis liegt in der Vorbereitung.
1. Die perfekte „Rüstung“ für deine Torte
Fondant ist gnadenlos. Er zeigt jede Delle und jeden Krümel. Deine Torte braucht also eine stabile, superglatte Unterschicht. Am besten eignet sich eine feste Ganache oder eine deutsche Buttercreme. Sahne oder eine lockere Frischkäsecreme sind zu weich – der Fondant würde Beulen werfen und durchweichen.
Kleiner Tipp für eine anfängerfreundliche Ganache: Nimm einfach 2 Teile Zartbitterschokolade (z. B. 200 g) und 1 Teil Sahne (also 100 g). Die Sahne kurz aufkochen, vom Herd nehmen und die gehackte Schokolade darin schmelzen. Gut umrühren, abkühlen lassen, fertig! Damit streichst du die Torte komplett ein und ziehst sie mit einer Teigkarte oder einem großen Spachtel glatt. Danach muss die Torte komplett durchkühlen. Plane dafür mindestens 4 Stunden im Kühlschrank ein, am allerbesten aber über Nacht. Die Schicht muss steinhart sein!

2. Dein Arbeitsplatz & die Einkaufsliste für den Start
Du brauchst nicht gleich ein ganzes Arsenal an Werkzeugen. Für den Anfang reicht eine kleine, aber feine Grundausstattung:
- Eine große Silikonmatte (ca. 15-20 €): Gold wert, weil der Fondant darauf kaum klebt.
- Zwei Fondantglätter (im Set oft unter 10 €): Einer ist gut, zwei sind perfekt für scharfe Kanten.
- Ein kleiner Rollstab aus Kunststoff (ca. 10 €): Ein Nudelholz aus Holz hat oft eine Maserung, die sich abdrückt.
Deine Arbeitsfläche muss blitzeblank sein. Zum Ausrollen nimmst du am besten eine 50/50-Mischung aus Puderzucker und Speisestärke. Nur Puderzucker macht den Fondant trocken, nur Stärke schmeckt leicht bitter.
Das Eindecken Schritt für Schritt (ohne Panik)
So, jetzt geht’s los. Atme tief durch, das wird schon!
Zuerst die große Frage: Wie viel Fondant brauche ich eigentlich? Das ist eine der häufigsten Unsicherheiten. Als Faustregel kannst du dir merken:
- Für eine runde Torte mit 20 cm Durchmesser und ca. 10 cm Höhe brauchst du etwa 750 g.
- Für eine Standard-Springform mit 26 cm Durchmesser solltest du schon mit etwa 1 kg bis 1,2 kg rechnen, um auf Nummer sicher zu gehen.
Es ist immer besser, etwas zu viel als zu wenig zu haben. Den Rest kannst du super aufbewahren.

Knete den Fondant gut durch, bis er geschmeidig und körperwarm ist. Forme ihn zu einer Kugel ohne Falten. Rolle ihn dann auf deiner Puderzucker-Stärke-Mischung gleichmäßig auf ca. 3-4 mm Dicke aus. Heb die Fondantdecke vorsichtig mit deinem Rollstab an und leg sie mittig über deine eiskalte Torte. Und jetzt: zügig, aber ohne Hektik arbeiten. Streiche den Fondant zuerst oben glatt. Die Falten an den Seiten ziehst du nicht nach unten, sondern immer leicht vom Kuchen weg, bevor du sie von oben nach unten sanft andrückst. So vermeidest du die gefürchtete „Elefantenhaut“.
Mit den Fondantglättern polierst du jetzt die Oberfläche und die Seiten. Für die berühmten scharfen Kanten kommt der Trick mit den zwei Glättern: Stell dir vor, du schiebst mit dem seitlichen Glätter den Fondant ganz sanft ein winziges Stück nach oben über die Kante. Gleichzeitig drückst du mit dem zweiten Glätter von oben dagegen und formst so eine saubere, scharfe Ecke. Das braucht etwas Übung, aber der Effekt ist grandios!

Erste Hilfe bei Fondant-Pannen
Auch Profis haben mal einen schlechten Tag. Hier sind die Lösungen für die häufigsten Probleme:
Problem: Der Fondant reißt!
Meistens ist er zu trocken oder nicht warm genug geknetet. Knete einen winzigen Hauch geschmacksneutrales Pflanzenfett (z.B. Palmin soft) ein. Das macht ihn wieder elastisch.
Problem: Er klebt wie verrückt!
Dein Fondant hat zu viel Feuchtigkeit abbekommen. Arbeite tröpfchenweise etwas von deiner Puderzucker-Stärke-Mischung ein, bis er sich wieder gut anfühlt.
Problem: Luftblasen unter der Decke!
Piekse sie einfach mit einer ganz feinen, sauberen Nadel auf und streiche die Luft mit dem Finger oder Glätter vorsichtig raus. Sieht man danach nicht mehr.
Tipps für die Lagerung (vorher und nachher)
Was machst du mit dem Rest Fondant? Wickle ihn fest in Frischhaltefolie und pack ihn dann in einen luftdichten Beutel oder eine Dose. So hält er sich bei Raumtemperatur wochenlang. Bitte nicht in den Kühlschrank, da wird er hart und schwitzt später.


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Und die fertige Torte? Eine mit Fondant eingedeckte Torte gehört nicht in einen normalen Kühlschrank! Die Feuchtigkeit lässt den Fondant „schwitzen“ und klebrig werden. Am besten lagerst du sie in einem kühlen, trockenen Raum (Keller, Speisekammer) oder in einem Tortenkarton. Im Hochsommer ist das natürlich eine Herausforderung. Dann ist ein sogenannter „No-Frost“-Kühlschrank eine Option, da er trockener ist. Aber auch hier gilt: Torte immer im Karton lagern, um sie zu schützen.
Ein paar Fehler, die ich gemacht habe (damit du sie nicht machen musst)
Glaub mir, jede perfekte Torte ist auf einem Fundament aus kleinen Katastrophen gebaut.
Der gerissene Albtraum: Bei meiner ersten großen Auftragstorte war ich so nervös, dass ich den Fondant nicht lange genug geknetet hab. Beim Anheben ist er mir prompt in der Mitte gerissen. Lektion gelernt: Nimm dir die fünf Minuten extra, um das Material richtig vorzubereiten.
Die schwitzende Torte: Ich hab mal eine Torte an einem schwülen Sommertag direkt aus einem kühlen Raum in die warme Backstube gestellt. Der Temperatur-Schock hat Kondenswasser auf die Oberfläche gezogen. Der Fondant wurde klebrig, die Farben sind verlaufen. Seitdem weiß ich: Torten immer langsam an die Raumtemperatur gewöhnen.

Ein letztes Wort…
Die Arbeit mit Rollfondant ist ein Handwerk. Es braucht Übung und ein bisschen Gefühl für das Material. Lass dich bloß nicht von den Hochglanz-Bildern auf Social Media entmutigen. Dahinter stecken unzählige Stunden des Probierens. Fang klein an. Deck einen einfachen Rührkuchen ein. Forme eine simple Rose. Freu dich über jeden kleinen Fortschritt, denn nichts ist schöner als das stolze Gefühl, eine selbstgemachte, wunderschöne Torte zu präsentieren. Viel Spaß und Erfolg in deiner Backstube!
Bildergalerie




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Mein Fondant reißt ständig, was mache ich falsch?
Das ist der Klassiker! Meist liegt es an drei Dingen: zu wenig geknetet, zu dünn ausgerollt oder die falsche Unterlage. Knete den Fondant immer gut durch, bis er weich und elastisch ist – die Wärme deiner Hände ist entscheidend. Rolle ihn nicht dünner als 3-4 mm aus. Und ganz wichtig: Eine stabile Ganache oder eine sehr feste amerikanische Buttercreme als Basis verhindert, dass der Fondant beim Eindecken nachgibt und reißt.





Wussten Sie schon? Eine typische dreistöckige Hochzeitstorte (für ca. 70-80 Personen) benötigt allein für den Überzug zwischen 2 und 3 Kilogramm Rollfondant.





Der Untergrund ist alles: Eine der größten Fehlerquellen ist eine zu weiche Creme unter dem Fondant. Sahne oder Frischkäse-Frostings sind absolute Feinde, da ihr hoher Wassergehalt den Zucker im Fondant auflöst und ihn zum „Schwitzen“ bringt. Setzen Sie auf eine stabile Schokoladen-Ganache oder eine feste Buttercreme auf Meringue- oder Crisco-Basis. Diese bilden eine perfekte, trockene Barriere.





Um diesen wunderschönen Marmor-Effekt zu erzielen, brauchst du keine Magie. Nimm weißen Fondant und lege einige Stränge oder Tropfen farbigen Fondants darauf. Verzwirble die Masse nur ganz leicht und rolle sie dann aus. Nicht zu viel kneten, sonst vermischen sich die Farben komplett! Jeder Versuch wird ein einzigartiges Muster ergeben, genau wie bei echtem Stein.





Gel-Farben: Diese sind stark konzentriert und auf Wasserbasis. Ideal für das Einfärben von Teig oder Buttercreme. Für Fondant sind sie okay, können ihn aber bei zu hoher Dosierung leicht klebrig machen.
Pasten- oder Gelfarben (hochkonzentriert): Die erste Wahl der Profis! Marken wie Wilton, Sugarflair oder ProGel bieten Farben an, die extrem ergiebig sind. Man braucht nur eine winzige Menge (Zahnstocherspitze!), um intensive Töne zu erzielen, ohne die Konsistenz des Fondants zu verändern.





- Verhindert unschöne Fingerabdrücke.
- Schafft eine makellos glatte Oberfläche.
- Hilft dabei, scharfe Kanten zu definieren.
Das Geheimnis? Ein simpler Fondant-Glätter oder „Smoother“. Dieses günstige Werkzeug aus Kunststoff ist unverzichtbar, um deiner Torte nach dem Eindecken ein professionelles Finish zu verleihen. Am besten nutzt man gleich zwei, einen für oben und einen für die Seite.





Farben können die Anmutung einer Torte komplett verändern. Für ein tiefes, sattes Schwarz oder Rot gibt es einen Trick:
- Beginne mit einer dunklen Basis, also färbe weißen Fondant zuerst mit braunem (für Schwarz) oder pinkem (für Rot) Fondant ein.
- Gib erst dann die konzentrierte schwarze oder rote Pastenfarbe hinzu. So benötigst du viel weniger Farbe und der Fondant wird nicht bitter oder klebrig.
- Lass den gefärbten Fondant, in Folie gewickelt, einige Stunden ruhen. Die Farbe entwickelt sich und wird intensiver.





„Fondant ist ein Medium, das Geduld belohnt. Nimm dir Zeit, ihn zu verstehen, und er wird dir erlauben, alles zu erschaffen, was du dir vorstellst.“ – Ron Ben-Israel, Meister-Patissier





Die Angst vor dem Kühlschrank ist bei Fondant-Torten weit verbreitet. Und sie ist berechtigt. Die kalte, feuchte Umgebung lässt den Fondant „schwitzen“, wenn die Torte wieder auf Raumtemperatur kommt. Die Oberfläche wird klebrig und glänzend. Wenn es aber wegen einer empfindlichen Füllung sein muss: Verpacke die Torte in einem stabilen Tortenkarton im Kühlschrank. Das schützt sie vor der direkten Feuchtigkeit. Lass sie dann im Karton bei Raumtemperatur langsam akklimatisieren.





Der geheime Helfer: CMC-Pulver. Auch bekannt als Tylosepulver oder Kukident Haftpulver (ja, wirklich!). Dieses Lebensmitteladditiv ist ein Game-Changer. Eine kleine Prise in deinen Rollfondant geknetet, und du hast im Handumdrehen einen formstabilen Modellierfondant für einfache Figuren. Es entzieht dem Fondant Feuchtigkeit und lässt ihn schneller und härter aushärten. Perfekt für Schleifen, Zahlen oder kleine Dekoelemente, die ihre Form behalten sollen.





Wenn du gerade erst anfängst, brauchst du nicht gleich ein ganzes Arsenal. Diese drei Werkzeuge sind aber Gold wert:
- Ein antihaftbeschichteter Rollstab (am besten aus Silikon oder Kunststoff, kein Holz!).
- Ein oder zwei Fondant-Glätter (Smoother) für eine perfekte Oberfläche.
- Ein Set mit grundlegenden Ausstechern (Kreise, Blumen), um schnell und einfach Deko zu zaubern.





Profi-Tipp: Um den gefürchteten „Elefantenfüßen“ (wulstige Ränder am unteren Tortenrand) vorzubeugen, rolle den Fondant großzügiger aus als nötig. Die überschüssige Masse, die an den Seiten herunterhängt, zieht durch ihr Eigengewicht den Fondant glatt an die Torte. Schneide den Rest dann mit einem scharfen Pizzaroller oder Skalpell sauber ab.





Der Vorläufer des heutigen Rollfondants wurde bereits in der Renaissance verwendet. Damals war es eine Paste aus Zucker, Rosenwasser und Tragant, die zu Skulpturen geformt wurde, um die Tafeln der Adligen zu schmücken.
Diese Tradition der essbaren Kunst lebt in jeder modernen Motivtorte weiter. Was einst ein reines Statussymbol war, ist heute eine kreative Möglichkeit, Feste und Anlässe für jeden zu etwas Besonderem zu machen.





Wie viel Fondant brauche ich eigentlich?
Eine Faustregel für eine runde Torte (ca. 8-10 cm hoch): Nimm den Durchmesser der Torte in cm, addiere die doppelte Höhe und noch ein paar Zentimeter Puffer. Eine 20-cm-Torte braucht also eine Decke von ca. 40 cm Durchmesser. Im Internet gibt es spezielle Fondant-Rechner, die dir das exakte Gewicht für runde und eckige Torten ausspucken – super praktisch zur Planung!





Die Qualität des Fondants macht einen riesigen Unterschied. Während günstige Marken aus dem Supermarkt oft schneller reißen und einen leicht künstlichen Geschmack haben, bieten Profi-Marken wie Massa Ticino aus der Schweiz oder Callebaut eine unglaubliche Elastizität und einen feinen Vanille- oder Mandelgeschmack. Für den Anfang ist eine Marke wie FunCakes ein hervorragender Kompromiss aus Preis und Leistung.





Luftfeuchtigkeit ist der natürliche Feind von Fondant. An einem schwülen Sommertag kann das Arbeiten zur Qual werden, da der Fondant klebrig wird und Feuchtigkeit aus der Luft zieht. Ein klimatisierter Raum ist ideal, aber wenn das keine Option ist: Arbeite zügig, nutze eine Silikonmatte und bestäube deine Arbeitsfläche sparsam mit Bäckerstärke, nicht mit Puderzucker. Puderzucker macht den Fondant auf Dauer nur noch klebriger.





- Kleine Risse können mit etwas Pflanzenfett (z.B. Crisco) und sanftem Reiben „wegmassiert“ werden.
- Luftblasen unter dem Fondant? Steche sie mit einer feinen, sauberen Nadel auf und streiche die Luft mit dem Smoother vorsichtig heraus.
- Fondant zu trocken? Gib ein paar Tropfen Glycerin oder ein kleines Stückchen weißes Pflanzenfett dazu und knete es gut ein.





Wichtiger Punkt: Das Kneten ist kein optionaler Schritt! Ungekneteter Fondant ist brüchig und fest. Durch die Wärme deiner Hände und die mechanische Bewegung werden die Zuckerkristalle geschmeidig und die Stabilisatoren aktiviert. Knete ihn immer mindestens 5 Minuten kräftig durch, bis er sich weich, warm und ein bisschen wie Spielknete anfühlt. Erst dann ist er bereit zum Ausrollen.





Gold- und Silbereffekte bringen Glamour auf jede Torte. Für den perfekten Schimmer gibt es zwei Methoden:
- Puderfarben: Mische essbares Metallic-Puder (z.B. von Rainbow Dust oder Rolkem) mit ein paar Tropfen hochprozentigem Alkohol (wie Wodka oder Reinalkohol) zu einer flüssigen Farbe. Diese kannst du mit einem feinen Pinsel direkt auf den trockenen Fondant malen.
- Airbrush: Für einen gleichmäßigen, flächigen Glanz ist eine Airbrush-Pistole mit spezieller Metallic-Farbe die professionellste Lösung.





Fondant selber machen: Kostengünstiger, und du hast die volle Kontrolle über die Zutaten und den Geschmack. Der Klassiker wird mit Marshmallows, Puderzucker und etwas Wasser hergestellt. Der Nachteil: Es ist eine klebrige Angelegenheit und die Konsistenz wird selten so perfekt elastisch wie bei gekauftem.
Gekauften Fondant verwenden: Zeitsparend und gelingsicher. Die Qualität ist konstant hoch, was gerade für Anfänger Frust erspart. Ideal für wichtige Anlässe, bei denen nichts schiefgehen darf.
Für den Start empfehlen wir, mit gutem, gekauftem Fondant zu üben und sich erst später an die eigene Herstellung zu wagen.





Statistik aus der Back-Community: Über 60% der Anfänger geben an, dass das glatte Eindecken einer runden Torte die größte anfängliche Hürde darstellt.
Das zeigt: Du bist nicht allein! Diese Technik erfordert Übung. Schau dir Tutorials an, starte mit einem Styropor-Dummy und sei nicht entmutigt, wenn der erste Versuch nicht perfekt wird. Jeder Profi hat einmal klein angefangen.





- Stabilisiert feine Dekorationen wie Schleifen oder Blumen.
- Macht Figuren fester und widerstandsfähiger gegen die Schwerkraft.
- Sorgt für ein schnelleres Aushärten an der Luft.
Das Geheimnis? Eine Prise CMC (Carboxymethylcellulose) oder Tylosepulver, eingeknetet in handelsüblichen Rollfondant. Es verwandelt die weiche Masse in einen potenten Modellierfondant.





Darf man Fondant-Reste einfach wegwerfen?
Auf keinen Fall! Reste von ungefärbtem oder farbigem Fondant kannst du problemlos aufbewahren. Knete sie zu einer Kugel, fette sie hauchdünn mit Pflanzenfett ein, wickle sie straff in mehrere Lagen Frischhaltefolie und packe sie dann in einen luftdichten ZIP-Beutel. So hält er sich bei Raumtemperatur mehrere Wochen und ist bereit für dein nächstes Projekt.





Vergiss für einen Moment die Technik und konzentriere dich auf das Gefühl. Guter, richtig temperierter Fondant fühlt sich seidig und schwer in den Händen an. Er ist kühl, aber nicht kalt. Das leise Knistern beim Kneten, der süße Duft von Vanille oder Mandel – die Arbeit mit Fondant kann fast meditativ sein. Es ist ein Moment der Konzentration, in dem aus einem einfachen Zuckerklumpen etwas Persönliches und Schönes entsteht.



Die richtige Ausrüstung: Ein glatter, hölzerner Nudelholz ist zwar in jeder Küche zu finden, für Fondant ist er aber denkbar ungeeignet. Die poröse Oberfläche kann am Fondant haften bleiben und hinterlässt unschöne Maserungen. Investiere lieber in einen schweren, glatten Rollstab aus Kunststoff oder Silikon. Profis schwören auch auf spezielle Rollmatten wie „The Mat“, die ein Ausrollen ohne Stärke oder Puderzucker ermöglichen.


