Käseplatte wie vom Profi: Mein ultimativer Guide für jeden Geldbeutel
Käseplatten sind kein Zufall! Entdecken Sie die Kunst der perfekten Kombination und bringen Sie Ihre Gäste zum Staunen.
Ein Käse ist kein Käse, wenn er nicht die richtige Begleitung hat, flüstert ein reifer Brie einem frischen Traubenstück zu. In der Welt der Geschmackskombinationen gibt es mehr Geheimnisse als Käsearten. Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen der Käseplatte und erfahren Sie, wie Sie Ihre nächste Veranstaltung in ein kulinarisches Fest verwandeln können!
Ganz ehrlich? Für mich war schon immer die Käseplatte der heimliche Star jedes Menüs. Nicht das komplizierte Dessert, nicht der aufwendige Hauptgang. Es war dieser Moment, wenn der Käsewagen mit seiner stillen Würde durchs Restaurant rollte. Jeder Käse schien eine eigene Geschichte zu erzählen – von der Milch, der Landschaft und der Handwerkskunst, die in ihm steckt. Daran hat sich auch nach vielen Jahren in der Profiküche nichts geändert. Eine richtig gute Käseplatte ist eben kein zufälliger Haufen, sondern eine kleine, perfekt inszenierte Reise für den Gaumen.
Inhaltsverzeichnis
Viele schrecken aber bei dem Gedanken daran zurück und denken sofort an horrende Kosten. Das ist wirklich ein Missverständnis! Es geht nicht darum, wie viel du ausgibst, sondern darum, was du auswählst. Eine kleine, feine Platte mit drei perfekt gereiften Käsesorten ist so viel mehr wert als eine überladene mit zehn mittelmäßigen. Für eine richtig schöne Auswahl für 2-3 Personen kommst du oft schon mit 25 bis 30 Euro aus.

In diesem Guide zeige ich dir, worauf es wirklich ankommt, wie du clever einkaufst und eine Platte zusammenstellst, die nicht nur beeindruckt, sondern auch richtig Spaß macht.
Die Basics: Was du über Käse wissen solltest
Bevor wir ans Einkaufen denken, lass uns kurz klären, womit wir es zu tun haben. Käse ist ein lebendiges Produkt. Er atmet, reift und verändert sich ständig. Ihn nur in „hart“ oder „weich“ einzuteilen, wird ihm einfach nicht gerecht. In der Profiküche denken wir in Käsefamilien, das schafft sofort Ordnung und hilft bei der Auswahl.
- Frischkäse: Die jungen Wilden. Ungereift, mild, oft leicht säuerlich. Denk an cremigen Ziegenfrischkäse, Quark oder Ricotta. Super als leichter Einstieg.
- Weichkäse: Hier gibt es grob zwei Richtungen. Einmal die mit weißem Edelschimmel (wie Camembert oder Brie) und die mit Rotkultur, die oft kräftiger riechen (wie Limburger oder Münsterkäse). Sie sind cremig und entwickeln mit der Zeit ein intensives Aroma.
- Schnittkäse: Das ist die größte Gruppe hierzulande. Gouda, Tilsiter, Butterkäse – du kennst sie. Elastisch in der Textur und perfekt für den Alltag.
- Hartkäse: Die alten Weisen. Lange gereift, fest, manchmal mit kleinen Salzkristallen durchzogen. Hier finden wir die würzigen Bergkäse oder einen kräftigen, nussigen Käse nach Schweizer Art. Durch die lange Reifung wird der Geschmack unglaublich tief und komplex.
- Blauschimmelkäse: Entweder man liebt ihn oder man hasst ihn. Sorten wie Gorgonzola oder Roquefort sind mit blauem oder grünem Edelschimmel durchzogen, was sie kräftig, salzig und oft pikant macht.

Der häufigste Fehler: Käse direkt aus dem Kühlschrank
Achtung, das ist wirklich wichtig! Der größte Fehler, den du machen kannst, ist, Käse eiskalt zu servieren. Die Kälte killt jedes Aroma. Die Fette sind bei 5 °C steinhart und können die Geschmacksstoffe nicht freigeben. Ein Camembert schmeckt dann nur noch fade und kalkig.
Also, kleiner Tipp: Nimm den Käse mindestens eine Stunde vor dem Servieren aus der Kühlung. Bei einem großen Stück Hartkäse können es auch mal zwei Stunden sein. Du wirst den Unterschied sofort riechen und schmecken, versprochen!
Die Auswahl: So stellst du die perfekte Platte zusammen
Weniger ist hier definitiv mehr. Eine gute Käseplatte braucht keine zehn Sorten, das überfordert nur den Gaumen. Ich halte mich meist an die Regel von drei, fünf oder sieben Sorten. Eine ungerade Zahl sieht auf dem Brett einfach harmonischer aus. Aber viel wichtiger als die Menge ist die Dramaturgie – du willst ja eine kleine Geschmacksreise anbieten, von mild bis kräftig.

Die „Das-klappt-immer“-Platte für Anfänger (3 Sorten)
Wenn du gerade erst anfängst, ist das hier dein idiotensicherer Start. Einfach, aber unglaublich lecker und ausgewogen. Kostet dich an der Theke meist nur um die 15-20 €.
- Der Sanfte: Ein milder Weichkäse, zum Beispiel ein cremiger Brie oder ein deutscher Rougette.
- Der Nussige: Ein mittelalter Gouda oder ein unkomplizierter Bergkäse. Bringt eine festere Textur und nussige Aromen ins Spiel.
- Der Charakterkopf: Ein milder, cremiger Blauschimmel wie ein Gorgonzola Dolce. Der ist nicht zu scharf und ein perfekter Abschluss.
Die „Wow-Platte“ für Kenner (5 Sorten)
Wenn du deine Gäste richtig beeindrucken willst, baust du eine kleine Geschichte auf. Plane hierfür mal so 35-45 € ein.
- Der Auftakt (mild): Ein milder Ziegenfrischkäse, vielleicht mit Kräutern. Weckt den Gaumen sanft auf.
- Die Steigerung (cremig-würzig): Ein reifer Rohmilch-Camembert. Der hat Charakter! Wenn du den nicht findest, ist ein guter Brie de Meaux eine super Alternative.
- Der Höhepunkt (nussig-fest): Ein lange gereifter Bergkäse (mind. 12 Monate) oder ein würziger Gruyère. Man schmeckt die Salzkristalle und er hat einen langen, nussigen Nachgeschmack.
- Die Überraschung (andersartig): Ein Schafskäse mit fester Textur oder ein Käse mit Rotkultur. Das bringt eine neue Geschmacksrichtung ins Spiel.
- Das große Finale (kräftig-pikant): Ein kräftiger Blauschimmelkäse wie ein Roquefort oder ein Stilton.

Clever einkaufen: Trau dich, an die Theke!
Vergiss den abgepackten Käse aus dem Kühlregal. Geh zu einer guten Käsetheke im Supermarkt oder in ein Fachgeschäft. Die Leute dort haben Ahnung und Leidenschaft. Und hab keine Angst, sie anzusprechen! Wenn du unsicher bist, sag einfach: „Hallo, ich möchte eine Käseplatte für vier Personen als Dessertgang zusammenstellen. Können Sie mir eine schöne Reise von mild bis kräftig empfehlen?“
Bitte darum, probieren zu dürfen. Ein guter Verkäufer lässt dich stolz kosten. Kauf lieber kleinere Stücke von mehreren Sorten. Und wie viel brauchst du? Hier eine einfache Faustregel:
- Als kleiner Snack zum Wein: ca. 30-50 Gramm pro Person
- Als Hauptgericht (Käse-Abend): ca. 150-180 Gramm pro Person
- Als Dessert nach einem Menü: ca. 80-100 Gramm pro Person
Die Begleiter: Mehr als nur Deko
Die Beilagen sollen den Käse ergänzen, nicht erschlagen. Ich sehe oft Platten, die unter einem Berg von Trauben und Crackern begraben sind. Hier gilt ebenfalls: Qualität vor Quantität.

Brot und Cracker: Das Fundament. Zu mildem Käse passt helles Baguette. Zu würzigem Hartkäse ein kräftiges Bauernbrot oder Nussbrot. Und zu Blauschimmelkäse ist süßliches Früchtebrot oder Pumpernickel ein Traum. Die Süße fängt die salzige Schärfe perfekt auf.
Fruchtiges und Süßes: Frische Feigen sind der Klassiker. Birnen passen super zu Blauschimmel, milde Trauben gehen immer. Bei Chutneys ist Feigensenf eine sichere Bank. Ein selbst gemachtes Zwiebelchutney zu einem kräftigen Hartkäse ist aber eine echte Offenbarung! Serviere davon aber nur einen kleinen Klecks.
Nüsse: Walnüsse sind der traditionelle Partner für Blauschimmelkäse, geröstete Mandeln oder Haselnüsse passen toll zu Hartkäse. Bitte immer ungesalzene Nüsse nehmen!
Das Handwerk: Richtig anrichten und schneiden
Die Präsentation ist der letzte Akt des Respekts vor dem Produkt. Ein schönes Holzbrett oder eine Schieferplatte sind ideal. Du findest oft schon günstige und schöne Bretter für unter 20 € bei Deko-Läden, im Möbelhaus oder mit etwas Glück auf dem Flohmarkt.

Ganz ehrlich, ich habe da auch schon Lehrgeld gezahlt. Mein größter Fehler am Anfang? Ich habe mal einen sehr… nun ja, „charakterstarken“ Rotschmierkäse direkt neben einen zarten Frischkäse gelegt. Nach einer halben Stunde schmeckte alles nur noch nach dem Stinker. Seitdem weiß ich: Lass genug Platz zwischen den Käsesorten!
Die Kunst des Schneidens (und die richtigen Messer)
Für jede Käsefamilie gibt es eigentlich ein eigenes Messer, damit die Aromen sich nicht vermischen und du dir die Arbeit leichter machst. Ein Messer mit Löchern für Weichkäse, ein stabiler Brecher für Hartkäse und immer ein eigenes Messer für den Blauschimmel. Ziel beim Schneiden ist immer, dass jedes Stück einen fairen Anteil von der Rinde bis zum Kern bekommt.
- Runde Käse (z.B. Camembert): Wie einen Kuchen in Tortenstücke schneiden.
- Käseecken (z.B. Bergkäse): Lange, schmale Keile von der Spitze bis zum dicken Rand schneiden. So hat jeder etwas von der würzigen Rinde und dem milderen Kern.
Ein cooler Profi-Trick ist die Uhr-Methode: Ordne die Käse im Uhrzeigersinn auf der Platte an. Beginne auf 12 Uhr mit dem mildesten Käse und arbeite dich im Uhrzeigersinn bis zum kräftigsten (der liegt dann bei ca. 11 Uhr) vor. So gibst du deinen Gästen ganz unauffällig die richtige Probier-Reihenfolge vor.


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Regionale Platten: Ein Stück Heimat
Warum nicht mal eine rein deutsche Platte? Das erzählt eine Geschichte und ist oft günstiger. Stell dir eine deftige Allgäu-Platte vor.
Deine Einkaufsliste für eine „Allgäu-Platte“ (für 4 Pers., ca. 30-35 €):
- 150g würziger Allgäuer Bergkäse (mind. 12 Monate gereift)
- 150g Romadur oder ein anderer Rotschmierkäse
- 1 Becher fertiger Obatzda
- 1 frisches Bauernbrot
- 1 Bund Radieschen und etwas Schnittlauch
- Dazu passt: Ein helles bayerisches Bier.
Ein letztes Wort: Sicherheit und Lagerung
Gut zu wissen: Rohmilchkäse ist geschmacklich oft der Hammer, birgt aber ein kleines Risiko für Schwangere oder immungeschwächte Personen. Er muss immer klar als „aus Rohmilch hergestellt“ gekennzeichnet sein. Weise deine Gäste im Zweifel einfach darauf hin – das ist ein Zeichen von guter Gastfreundschaft.
Und was ist mit den Resten? Bitte, bitte wickle den Käse niemals in Frischhaltefolie ein! Darin erstickt er und nimmt Plastikgeschmack an. Besser ist spezielles Käsepapier (findest du online), Wachspapier oder eine einfache Käseglocke. Im Kühlschrank ist das Gemüsefach der beste Ort, da es dort nicht ganz so kalt und etwas feuchter ist.

So, und jetzt bist du dran! Eine Käseplatte ist kein Hexenwerk. Sie ist pures Handwerk und eine Entdeckungsreise. Trau dich, probier Neues und hab einfach Spaß dabei. Der schönste Lohn ist das glückliche Gesicht eines Gastes, der gerade seinen neuen Lieblingskäse entdeckt hat. Viel Freude dabei!
Bildergalerie


Käse direkt aus dem Kühlschrank servieren?
Ein häufiger Fehler! Käse muss atmen, um sein volles Aroma zu entfalten. Nehmen Sie ihn mindestens 30 bis 60 Minuten vor dem Servieren aus der Kühlung. Erst bei Raumtemperatur offenbart ein Camembert seine cremige Seele, ein reifer Comté seine nussigen Tiefen und ein Ziegenkäse seine feine Säure. Kälte betäubt die Geschmacksnerven, während Wärme die Aromen weckt.


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Denken Sie bei der Anordnung Ihrer Platte an einen kulinarischen Weg. Beginnen Sie mit den mildesten Sorten, wie einem jungen Ziegenfrischkäse oder einem sahnigen Brillat-Savarin, und arbeiten Sie sich im Uhrzeigersinn zu den kräftigsten vor. Die Reise könnte bei einem würzigen Roquefort oder einem reifen Appenzeller enden. Das leitet Ihre Gäste intuitiv durch die Verkostung und verhindert, dass ein intensiver Käse den Gaumen zu früh dominiert.

Wussten Sie schon? Frankreich ist berühmt für seine Käsevielfalt, aber Deutschland hat mit über 600 Sorten ebenfalls eine beeindruckende Tradition. Viele davon sind regionale Spezialitäten wie der Allgäuer Bergkäse oder der Limburger, die es zu entdecken gilt.


Das richtige Werkzeug: Jede Käsefamilie hat ihr Messer. Ein Weichkäsemesser mit großen Löchern in der Klinge (wie die von Boska Holland) verhindert das Anhaften von cremigem Käse. Für extraharten Hartkäse wie Parmesan ist ein kurzer, spitzer Käsebrecher ideal, um Stücke rustikal herauszubrechen. Ein gutes Set ist kein Snobismus, sondern eine Frage der Funktionalität und des Respekts vor dem Produkt.


- Süß: Ein Klecks Feigensenf (z.B. von Fallot) oder Quittengelee zu würzigem Bergkäse.
- Salzig: Hochwertige, fleischige Kalamata-Oliven oder hauchdünner Prosciutto di San Daniele.
- Knusprig: Geröstete Marcona-Mandeln oder kandierte Pekannüsse als süß-salziger Kontrapunkt.
- Frisch: Saftige Birnenspalten oder knackige, kernlose Trauben als Gaumen-Erfrischer zwischen den Käsesorten.

Brot ist nicht gleich Brot. Die Wahl der Unterlage kann einen Käse hervorheben oder überdecken.
- Nussbrot: Perfekt zu kräftigem Bergkäse oder einem reifen Cheddar. Die Süße der Nüsse ergänzt die Würze.
- Baguette: Der neutrale Klassiker, ideal für cremige Weichkäse wie Brie de Meaux, um deren feine Noten nicht zu überlagern.
- Fruchtbrot: Eine exzellente Wahl für salzigen Blauschimmelkäse wie Stilton – der Kontrast ist himmlisch.


Diese kleinen weißen Pünktchen in altem Gouda oder Parmesan sind kein Salz, sondern Tyrosin-Kristalle.
Sie sind ein klares Zeichen für einen langen, gut geführten Reifeprozess. Diese Aminosäure-Cluster entstehen, wenn Proteine abgebaut werden, und sorgen für den köstlichen, knusprigen „Crunch“, den Kenner so schätzen. Es ist ein Qualitätsmerkmal, kein Fehler!


Holzbrett (z.B. aus Oliven- oder Akazienholz): Warm, rustikal und schonend zu den Messerklingen. Es atmet und verleiht der Präsentation eine natürliche, einladende Haptik.
Schieferplatte: Modern, dramatisch und ein fantastischer dunkler Hintergrund, der die Farben von Käse und Früchten leuchten lässt. Ideal für eine elegante Inszenierung.
Die Wahl ist eine Frage des Stils, doch beide Materialien heben die Wertigkeit der Produkte hervor.

- Schmilzt im Ofen zu einer unwiderstehlichen, cremigen Lava.
- Lässt sich mit unzähligen Toppings wie Nüssen, Honig oder Kräutern individualisieren.
- Wird zum warmen, geselligen Mittelpunkt der Platte.
Das Geheimnis eines perfekten gebackenen Camemberts? Wählen Sie einen Käse in einer Holzschachtel (ohne Plastikfolie!), schneiden Sie die Rinde kreuzweise ein, beträufeln Sie ihn mit etwas Weißwein und backen Sie ihn direkt in der Schachtel bei 180 °C für ca. 15 Minuten.


Rotwein zu Käse – ein Muss?
Nicht unbedingt! Tatsächlich ist Weißwein oft der vielseitigere Partner. Die Tannine im Rotwein können mit dem Fett und der Säure des Käses kollidieren. Ein trockener Riesling oder ein Sauvignon Blanc hingegen harmoniert mit seiner erfrischenden Säure wunderbar mit vielen Käsesorten, besonders mit Ziegenkäse. Probieren Sie zu einem kräftigen Münsterkäse mal einen Gewürztraminer – eine Offenbarung!


Die Rinde ist oft der spannendste Teil des Käses. Bei vielen Sorten, wie einem Comté oder einem Tomme de Savoie, ist sie essbar und birgt konzentrierte Aromen des Terroirs und der Reifekeller. Eine Ausnahme bilden Rinden aus Wachs oder Stoff. Im Zweifel an der Theke nachfragen – das Wegschneiden wäre oft eine Verschwendung von purem Geschmack.

Für Blauschimmel-Einsteiger: Nicht jeder mag die volle Wucht eines Roquefort. Beginnen Sie milder! Ein Gorgonzola Dolce ist cremig und nur dezent würzig. Der deutsche Cambozola kombiniert sogar die Cremigkeit eines Weichkäses mit zarten blauen Adern. So tasten Sie sich langsam an die Königsklasse der Würze heran, ohne überfordert zu werden.


Je länger ein Käse reift, desto weniger Laktose enthält er.
Während des Reifeprozesses wird der Milchzucker von Milchsäurebakterien fast vollständig abgebaut. Daher sind Hartkäse wie Parmigiano Reggiano, alter Gruyère oder langgereifter Cheddar oft von Natur aus laktosefrei und auch für Menschen mit Laktoseintoleranz meist gut verträglich.

- Hartkäserinden in Suppen, Eintöpfen oder Risotto mitkochen. Sie geben ein fantastisches Umami-Aroma ab (vor dem Servieren entfernen!).
- Käserechte zu einem „Fromage Fort“ verarbeiten: mit einem Schuss Weißwein, Knoblauch und Kräutern im Mixer zu einem würzigen Dip pürieren.
- Käsestücke reiben und portionsweise einfrieren – perfekt für Gratins und Aufläufe.


Eine Käseplatte kann die Saison widerspiegeln. Im Herbst laden erdige und nussige Aromen ein.
- Käse: Ein reifer Bergkäse, ein cremiger Vacherin Mont-d’Or (Saison von September bis Mai!), ein Ziegenkäse mit Aschemantel.
- Begleiter: Frische Feigen, Walnüsse, ein Klecks Kürbis-Chutney und ein kräftiges Roggenbrot. So schmeckt der Herbst.


Ziegenkäse (Chèvre): Oft säuerlich, erdig und mit einem charakteristischen, leicht „stalligen“ Aroma. Die Textur reicht von cremig-weich (z.B. eine Ziegenkäserolle) bis bröckelig-hart (gereifter Crottin de Chavignol).
Schafskäse (Brebis): Meist milder, nussiger und buttriger im Geschmack. Enthält mehr Fett, was ihn besonders cremig macht. Bekannte Vertreter sind der spanische Manchego oder der italienische Pecorino.
Für eine spannende Platte sollten beide Tierarten vertreten sein.

Die Löcher im Emmentaler entstehen nicht durch Mäuse, sondern durch Bakterien.
Während der Reifung im warmen Keller setzen Propionsäurebakterien Kohlendioxid frei. Dieses Gas sammelt sich im Käseteig und bildet die charakteristischen, großen Löcher. Die Größe und gleichmäßige Verteilung der Löcher sind für den Käser ein Indikator für eine perfekt gelungene Reifung.


- Schafft visuelles Interesse und Eleganz.
- Macht es Gästen leichter, den Käse zu greifen.
- Verhindert, dass die Platte flach und überladen wirkt.
Das Geheimnis? Spielen Sie mit der Höhe! Stellen Sie eine kleine Schale mit Honig oder Oliven in die Mitte. Legen Sie hohe Cracker oder Grissini stehend in ein Glas. Stapeln Sie einige Käsewürfel, anstatt alles flach hinzulegen, und lassen Sie einen Käse als ganzes Stück.


Wie viel Käse brauche ich wirklich pro Person?
Die goldene Regel hängt vom Anlass ab. Dient die Platte als Dessert oder kleiner Gang nach dem Hauptgericht, rechnet man mit 50-80 Gramm pro Person. Wenn die Käseplatte jedoch der Star des Abends ist, also als Hauptmahlzeit mit Brot und Beilagen fungiert, sollten Sie großzügiger sein und 150-200 Gramm pro Person einplanen. Lieber etwas zu viel als zu wenig – Reste lassen sich wunderbar weiterverarbeiten.

Eine reine Käseplatte ist wunderbar, aber die Kombination mit Wurstwaren („Charcuterie“) eröffnet neue Dimensionen. Eine würzige Fenchel-Salami aus Italien, ein zartschmelzender Jamón Ibérico aus Spanien oder eine luftgetrocknete Bündnerfleisch aus der Schweiz können die Aromen des Käses spiegeln oder kontrastieren. Wichtig ist auch hier: Qualität vor Quantität. Wenige, aber exzellente Scheiben sind der Schlüssel zum Erfolg.


Ohne Alkohol, mit Genuss: Nicht immer muss es Wein sein. Ein spritziger, trockener Apfel-Cidre passt hervorragend zu normannischem Camembert. Ein herber Kombucha mit Ingwernote kann es mit würzigem Käse aufnehmen. Und ein hochwertiger Traubensaft, z.B. von der Rebsorte Sauvignon Blanc, bietet eine komplexe Alternative, die Säure und Süße elegant verbindet und den Käse nicht überdeckt.


Das rot-gelbe Siegel „g.U.“ (geschützte Ursprungsbezeichnung) ist Ihr Garant für Authentizität.
Es sichert zu, dass ein Käse wie Parmigiano Reggiano oder Roquefort nach einem traditionellen, streng kontrollierten Verfahren in einer klar definierten geografischen Region hergestellt wurde. Von der Milch der lokalen Kuhrassen bis zum fertigen Laib ist jeder Schritt festgelegt. Wer dieses Siegel wählt, kauft ein Stück kulinarisches Kulturerbe.

Nichts ist frustrierender, als nicht zu wissen, was man isst. Helfen Sie Ihren Gästen auf die Sprünge.
- Kleine Schiefertafeln mit Kreide beschriften.
- DIY-Fähnchen aus Zahnstochern und Washi-Tape basteln.
- Elegante Porzellan- oder Metallmarker (z.B. von L’Atelier du Vin) verwenden.
So wird Ihre Platte nicht nur zum Genuss, sondern auch zu einer kleinen Entdeckungsreise.


Die richtige Aufbewahrung ist entscheidend, um die Qualität Ihres Käses zu erhalten. Frischhaltefolie ist der Feind, denn sie lässt den Käse nicht atmen!
- Ideal: Spezielles Käsepapier (wie das von Formaticum), das aus einer atmungsaktiven Zellophan- und einer Papierschicht besteht.
- Gute Alternative: Wachspapier oder Backpapier, locker um den Käse gewickelt.
- Lagerort: Das Gemüsefach im Kühlschrank. Dort ist die Temperatur und Luftfeuchtigkeit am stabilsten.
Schneiden Sie nicht den „Spitz“ oder das „Herz“ eines dreieckigen Käsestücks ab! Bei vielen Käsesorten, insbesondere bei Weichkäse, entwickelt sich der Geschmack von der Rinde zur Mitte hin. Jeder sollte die Chance auf ein Stück haben, das das gesamte Geschmacksprofil von mild bis intensiv enthält. Schneiden Sie daher immer lange, schmale Stücke vom Spitz bis zur Rinde ab.


