Wespen am Haus? Keine Panik! Dein ehrlicher Guide vom Profi
Sommerzeit ist Wespenzeit! Entdecken Sie überraschende Tipps, um lästige Gäste aus Ihrem Garten zu vertreiben und genießen Sie ungestörte Stunden im Freien.
"Ich bin kein Feind der Natur", flüstert eine Wespe, während sie an einem Stück Melone nascht. Doch für viele Gartenbesitzer wird der Sommer zum Kampfplatz. Wespen sind ungebetene Gäste, die selbst das schönste Picknick ruinieren können. Wie entledigt man sich dieser Störenfriede, ohne gleich zur chemischen Keule zu greifen? Tauchen Sie ein in die Welt der kreativen Hausmittel und cleveren Tricks, die nicht nur die Insekten vertreiben, sondern auch Ihren Garten schützen!
In meiner langen Zeit als Handwerksmeister hab ich schon unzählige Wespennester gesehen. In Dachstühlen, hinter Holzfassaden, in Rollladenkästen – du nennst es, ich hab’s gesehen. Ich erinnere mich an einen Fall bei einem alten Hof, da musste der Dachstuhl saniert werden und mitten im Gebälk saß ein Nest, groß wie ein Medizinball. Der Besitzer war kurz davor, zur Giftsprühdose zu greifen. Ein absoluter Klassiker, meist aus Angst und Unwissenheit.
Inhaltsverzeichnis
- Erst mal verstehen: Wer summt da eigentlich?
- Die Rechtslage: Was du darfst und was teuer werden kann
- Vorbeugung: Der beste Schutz ist ein langweiliges Haus
- Verhaltenstipps: So bleibt der Kaffeeklatsch friedlich
- Aktive Abwehr: Was wirklich hilft und was du dir sparen kannst
- Das Nest muss weg? Wann der Profi ran muss (und was das kostet)
- Nach der Saison ist vor der Saison
- Bildergalerie
Ich hab ihm damals erklärt, was ich auch dir jetzt erklären möchte: Panik ist immer ein schlechter Ratgeber. Dein bestes Werkzeug sind ein ruhiger Kopf und das richtige Wissen.
Das Internet ist voll von angeblichen Wundermitteln – Kaffeepulver, Kupfermünzen, Zitronen. Ganz ehrlich? Manches hat einen wahren Kern, aber vieles davon ist einfach nur Quatsch oder im schlimmsten Fall sogar gefährlich. Es geht nicht darum, die Natur mit aller Gewalt zu bekämpfen. Es geht darum, sie zu verstehen, um dann kluge und sichere Entscheidungen zu treffen. Wann ist ein Eingreifen wirklich nötig? Wann kann man die Tiere einfach tolerieren? Und wann muss unbedingt ein Profi ran? Hier teile ich mein Wissen aus der Praxis mit dir. Ohne leere Versprechungen, dafür mit handfesten Infos, die dir wirklich helfen.

Erst mal verstehen: Wer summt da eigentlich?
Um richtig mit den Tierchen umzugehen, müssen wir erst mal wissen, mit wem wir es zu tun haben. Denn „Wespe“ ist nicht gleich „Wespe“. Bei uns gibt es hunderte Arten, aber nur zwei davon werden uns Menschen wirklich lästig: die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe. Das sind die einzigen, die sich ernsthaft für deinen Pflaumenkuchen und die Bratwurst auf dem Grill interessieren.
Kurz und knapp zur Erkennung: Wenn das Tier aussieht wie eine schlanke Biene Maja und zielstrebig auf dein Schnitzel zusteuert, ist es wahrscheinlich eine der beiden „nervigen“ Arten. Ist sie aber deutlich größer, brummt tiefer und hat vielleicht einen rötlichen Kopf? Dann ist es oft eine Hornisse – und die will in der Regel nur ihre Ruhe und geht nicht an dein Essen. Hornissen stehen sogar unter besonderem Schutz und sind extrem friedfertig, solange man ihrem Nest nicht zu nahe kommt.

Alle anderen Wespenarten, wie die friedlichen Feldwespen, wollen einfach nur in Ruhe gelassen werden. Sie sind unglaublich nützliche Jäger.
Schon gewusst? Ein großes Wespenvolk vertilgt an einem einzigen Tag bis zu einem halben Kilo Insekten. Darunter sind jede Menge Mücken, Fliegen und Pflanzenschädlinge, die du sonst im Garten hättest!
Der Lebenszyklus: Warum Geduld oft die beste Lösung ist
Das hier ist vielleicht der wichtigste Teil, weil er dir hilft, die Gefahr richtig einzuschätzen. Der Ablauf ist immer derselbe:
- Frühling (April/Mai): Eine einzelne Königin erwacht aus dem Winterschlaf. Sie sucht einen geschützten Ort (deinen Rollladenkasten?) und beginnt allein mit dem Nestbau. Das Nest ist anfangs winzig, oft nur so groß wie ein Tischtennisball.
- Sommer (Juni-August): Die ersten Arbeiterinnen schlüpfen und übernehmen den Ausbau und die Futtersuche. Der Staat wächst jetzt explosionsartig auf mehrere tausend Tiere. Das ist die Zeit, in der sie uns lästig werden, weil sie Zucker für die Flugenergie brauchen.
- Spätsommer/Herbst (August-Oktober): Das Volk hat seinen Höhepunkt erreicht. Die alte Königin stirbt, die Ordnung bricht zusammen. Die Arbeiterinnen sind jetzt orientierungslos und besonders aufdringlich auf der Suche nach Süßem.
- Winter: Mit dem ersten richtigen Frost stirbt das gesamte Volk. Nur die jungen, begatteten Königinnen überwintern woanders. Ganz wichtig: Das alte Nest wird im nächsten Jahr nicht wieder bezogen.
Was lernen wir daraus? Ein Wespennest ist ein saisonales Problem. Im Herbst erledigt sich die Sache von selbst. Das ist entscheidend für die Frage, ob eine teure Entfernung überhaupt Sinn macht.

Die Rechtslage: Was du darfst und was teuer werden kann
Bevor du auch nur einen Gedanken daran verschwendest, selbst Hand anzulegen, musst du die Gesetze kennen. Und die sind ziemlich eindeutig. Alle wildlebenden Tiere stehen unter dem allgemeinen Schutz des Bundesnaturschutzgesetzes. Das heißt: Man darf sie nicht einfach so grundlos stören, fangen oder töten.
Ein Wespennest an sich ist noch kein „vernünftiger Grund“. Dieser liegt nur vor, wenn eine konkrete Gefahr besteht. Das ist zum Beispiel der Fall bei:
- Nachgewiesener Allergie (ein ärztliches Attest ist hier Gold wert)
- Nestern in direkter Nähe von Kleinkindern oder hilfsbedürftigen Personen
- Nestern im direkten Eingangsbereich oder in Rollladenkästen von Fenstern, die du täglich nutzt
Kleiner Tipp: Wenn du unsicher bist, ruf bei deiner Gemeinde oder der zuständigen Behörde an. Die findest du ganz leicht, indem du „Untere Naturschutzbehörde“ plus deinen Landkreis bei Google eingibst. Der erste Treffer ist es fast immer. Schildere die Situation sachlich. Oft bekommst du eine kostenlose und kompetente Einschätzung und ersparst dir möglichen Ärger.

Vorbeugung: Der beste Schutz ist ein langweiliges Haus
Als Handwerker denke ich immer einen Schritt voraus. Die beste Methode gegen Wespennester ist, den Königinnen im Frühling gar keinen Grund zu geben, bei dir einzuziehen. Nimm dir dafür einfach mal an einem Samstagnachmittag eine Stunde Zeit, um dein Haus auf die typischen Schwachstellen abzuklopfen.
- Rollladenkästen: Der absolute Klassiker. Alte, ungedämmte Kästen sind ein 5-Sterne-Hotel für Wespen. Dichte die Gurtdurchführung und Ritzen gut ab. Bürstendichtungen und etwas Acryl aus dem Baumarkt kosten nur ein paar Euro und wirken Wunder.
- Dachbereich: Sind alle Lüftungsgitter an der Traufe intakt? Manchmal reicht ein winziges Loch, durch das eine Königin passt. Auch lose Dachziegel sind eine Einladung.
- Fassade & Verkleidung: Risse im Putz oder offene Fugen an der Holzverkleidung solltest du verschließen. Ein einfacher Fugenmörtel reicht da oft schon aus.
- Gartenhaus & Schuppen: Auch hier gilt: Ritzen dichtmachen und ungenutzte Ecken regelmäßig kontrollieren.
Verhaltenstipps: So bleibt der Kaffeeklatsch friedlich
Wenn die Wespen schon da sind, hilft richtiges Verhalten, um Stress zu vermeiden:

- Essen und Trinken abdecken. Das ist die einfachste und beste Regel. Deckel auf die Saftkaraffe, Haube über den Kuchen.
- Kinder sauber halten. Ein mit Eis verschmierter Mund ist ein Magnet. Nach dem Essen kurz Gesicht und Hände abwischen.
- Fallobst aufsammeln. Gärende Früchte sind eine Hauptnahrungsquelle im Spätsommer.
- Ruhe bewahren! Hektische Bewegungen oder Anpusten (das CO₂ im Atem ist ein Alarmsignal) machen die Tiere aggressiv. Wenn eine Wespe kommt, bleib ruhig. Und bitte: Niemals danach schlagen! Eine getötete Wespe sondert Alarm-Pheromone aus, die ihre Kolleginnen anlocken und richtig wütend machen.
Aktive Abwehr: Was wirklich hilft und was du dir sparen kannst
Kommen wir zu den berühmten Hausmitteln. Hier meine ehrliche Einschätzung aus der Praxis.
Was wirklich funktioniert:
- Wasser aus der Sprühflasche: Mein absoluter Favorit am Esstisch. Füll eine saubere Sprühflasche mit Wasser (feiner Nebel!). Ein, zwei Sprühstöße in Richtung der Wespe, und sie denkt, es fängt an zu regnen und verzieht sich. Sanft, sicher und verblüffend effektiv.
- Kaffeepulver verräuchern: Ja, das klappt. Der Rauch signalisiert Gefahr. Nimm eine feuerfeste Schale, gib trockenes Kaffeepulver rein und zünde es an. Es glimmt dann langsam vor sich hin. Achtung: Niemals unbeaufsichtigt lassen und auf einen nicht brennbaren Untergrund stellen!
- Ablenkfütterung: Das ist etwas für Fortgeschrittene. Wenn du weißt, wo das Nest ist, richte 5 bis 10 Meter vom Sitzplatz entfernt eine Futterstelle ein. Ein Teller mit halbierten, überreifen Weintrauben oder eine Zucker-Wasser-Lösung (etwa 1:1 gemischt) funktioniert super. Aber Achtung: Das kann auch Wespen aus Nachbars Garten anlocken! Mach das also nur, wenn das Nest eh schon bei dir ist und du die Tiere gezielt vom Kaffeetisch weglocken willst.

Was du dir sparen kannst:
- Pflanzen wie Minze oder Basilikum: Nette Deko, aber keine wirksame Abwehr.
- Ätherische Öle: Der Duft stört vielleicht kurz, verfliegt aber zu schnell.
- Zitronen mit Nelken: Sieht hübsch aus, die Wirkung ist aber gleich null.
- Kupfermünzen: Ein hartnäckiger Mythos. Das funktioniert nicht. Spar dir das Geld.
- Wespennest-Attrappe: Kann vielleicht im Frühling eine Königin abschrecken. Im Sommer bei der Nahrungssuche ist den Wespen diese Papiertüte aber völlig egal.
Das Nest muss weg? Wann der Profi ran muss (und was das kostet)
Jetzt wird’s ernst. Die eigenhändige Entfernung eines bewohnten Nests ist für Laien ein absolutes Tabu. Die Gefahr ist viel zu groß. Ein Stich tut weh, ein Angriff von hunderten Tieren kann lebensgefährlich sein – auch ohne Allergie. Ich hab mal gesehen, wie jemand ein Nest im Rollladenkasten mit Bauschaum ausspritzen wollte. Die Katastrophe war perfekt: Die Wespen suchten sich den einzigen Ausweg – ins Wohnzimmer. Die Familie musste für zwei Tage ausziehen.

Frag dich einfach diese drei Dinge, bevor du zum Hörer greifst:
- Ist das Nest an einer Stelle, der du nicht ausweichen kannst (z.B. Haustür, Terrasse, Schlafzimmerfenster)?
- Gibt es Allergiker im Haus?
- Spielen kleine Kinder direkt in der Nähe?
Wenn du auch nur eine dieser Fragen mit „Ja“ beantwortest, ist der Anruf beim Profi absolut gerechtfertigt. Und was kostet sowas? Ganz ehrlich: Rechne bei einem seriösen Schädlingsbekämpfer mit Kosten zwischen 100 € und 250 €. Wenn du am Wochenende oder nachts den Notdienst rufst, kann es aber schnell das Doppelte werden. Sei also skeptisch bei verdächtig billigen Lockangeboten im Internet – das endet oft mit einer bösen Überraschung auf der Rechnung.
Nach der Saison ist vor der Saison
Sobald der erste Frost da war (meist ab November), kannst du das alte Nest gefahrlos entfernen. Es ist nur noch eine leere Hülle aus Papiermaché. Aber: Der Standort bleibt für neue Königinnen attraktiv. Genau jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, die Einfluglöcher, die du im Frühling gefunden hast, sorgfältig zu verschließen. Dann hast du im nächsten Jahr mit hoher Wahrscheinlichkeit deine Ruhe.

Am Ende ist der Umgang mit Wespen ein super Beispiel dafür, wie Wissen und eine ruhige Hand viel mehr bringen als blinder Aktionismus. Nicht jeder summende Gast ist ein Feind. Meistens reicht es, Abstand zu halten. Und wenn du unsicher bist, frag einen Experten. Das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Vernunft.
Bildergalerie


„Ein einziges großes Wespenvolk kann pro Tag bis zu einem halben Kilo Insekten wie Mücken, Fliegen und Raupen vertilgen.“
Bevor man zum Wespenspray greift, lohnt sich dieser Gedanke: Die gestreiften Jäger sind eine äußerst effektive, biologische Schädlingsbekämpfung für Ihren Garten. Sie halten die Population von unzähligen Pflanzenschädlingen in Schach und spielen eine wichtige Rolle im ökologischen Gleichgewicht. Oft ist das Tolerieren eines Nests an einer unkritischen Stelle der größte Dienst, den Sie der Natur – und Ihrem Gemüsebeet – erweisen können.

Funktionieren diese Wespennest-Attrappen aus Papier wirklich?
Die Theorie hinter Produkten wie dem „Waspinator“ klingt plausibel: Wespen sind territorial und meiden vermeintlich besetzte Reviere. In der Praxis ist die Wirkung jedoch umstritten. Früh in der Saison, wenn die Königin einen Nistplatz sucht, kann eine Attrappe sie eventuell abschrecken. Sobald ein Volk aber etabliert ist, lässt es sich von einer Papiertüte kaum beeindrucken. Als alleinige Lösung ist es meist unzureichend, kann aber als Teil einer präventiven Strategie im Frühling einen Versuch wert sein.

Vorausschauendes Handeln im Frühling ist der beste Schutz vor einem Wespennest im Sommer. Eine kleine Inspektionstour im April oder Mai kann viel Ärger ersparen.
- Prüfen Sie Rollladenkästen auf Einfluglöcher und dichten Sie diese bei Bedarf mit Bürstenleisten ab.
- Verschließen Sie Spalten und Löcher in der Fassade oder im Dachgebälk mit Spachtelmasse oder Bauschaum.
- Kontrollieren Sie selten genutzte Schuppen oder Dachböden auf beginnende Nestbauten – in diesem frühen Stadium sind sie oft nur walnussgroß und können meist gefahrlos entfernt werden.

Wichtiger Punkt: Blockieren Sie niemals den Ein- und Ausgang eines aktiven Wespennests! Der Versuch, das Loch einfach zuzustopfen, führt nicht zum Absterben des Volkes. Stattdessen werden die eingeschlossenen, panischen Tiere versuchen, sich einen neuen Ausgang zu fressen. Das kann dazu führen, dass sie plötzlich im Inneren eines Raumes, hinter einer Rigipswand oder im Rollladenkasten auftauchen – eine unkontrollierbare und weitaus gefährlichere Situation als zuvor.

Wenn ein Profi gerufen wird, stehen meist zwei Methoden zur Wahl, abhängig von der Wespenart und der Situation vor Ort.
Die Umsiedlung: Dies ist die sanfteste und ökologisch sinnvollste Methode, die vor allem bei geschützten Arten wie Hornissen zum Einsatz kommt. Der Schädlingsbekämpfer saugt die Tiere mit einem speziellen Gerät ein und siedelt das gesamte Nest an einem geeigneten Ort in der Natur, z. B. in einem Wald, wieder an.
Die Bekämpfung: Bei Nestern der Deutschen oder Gemeinen Wespe an kritischen Orten (z.B. im direkten Eingangsbereich eines Kindergartens) wird oft ein Insektizid-Staub wie Ficam® D oder K-Othrine® Partix in den Nesteingang geblasen. Die Arbeiterwespen tragen das Kontaktgift ins Innere und das Volk stirbt innerhalb weniger Tage ab.

- Der Kaffeetisch auf der Terrasse bleibt ungestört.
- Nützliche Bestäuber werden in einer bestimmten Gartenecke gefördert.
- Es entsteht ein lebendiges, natürliches Schauspiel abseits der eigenen Ruhezone.
Das Geheimnis? Eine gezielte „Ablenkungsfütterung“ für Wespen. Statt sie zu vertreiben, locken Sie sie gezielt an einen anderen Ort. Pflanzen wie Wilder Wein, blühender Efeu oder Weidenkätzchen, die strategisch weit entfernt von der Terrasse gepflanzt werden, wirken für Wespen wie ein Magnet und halten sie von Ihrem Kuchen fern.

Viele fragen sich, warum ein Nest, das letztes Jahr da war, im Frühling leer ist. Das liegt am Lebenszyklus der Wespenvölker, der streng einem Ein-Jahres-Rhythmus folgt.
- Frühling: Eine begattete Jungkönigin erwacht aus dem Winterschlaf und gründet allein ein neues Nest.
- Sommer: Das Volk wächst rasant auf Tausende von Arbeiterinnen an. Dies ist die Hochphase, in der Nester am größten und aktivsten sind.
- Herbst: Das Volk stirbt ab. Nur die neuen, begatteten Jungköniginnen suchen sich ein Winterquartier.
- Winter: Das alte Nest bleibt leer und wird im Folgejahr nicht wieder besiedelt.

Laut Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) ist es verboten, „wild lebende Tiere mutwillig zu beunruhigen oder ohne vernünftigen Grund zu fangen, zu verletzen oder zu töten“.
Das bedeutet: Auch die Nester der lästigen Deutschen oder Gemeinen Wespe stehen unter einem allgemeinen Schutz. Ein Nest darf nur entfernt werden, wenn ein „vernünftiger Grund“ vorliegt – das ist typischerweise eine direkte Gefahr für Menschen, insbesondere für Allergiker oder Kleinkinder. Das bloße Vorhandensein eines Nests im Garten oder Schuppen rechtfertigt eine Entfernung aus rechtlicher Sicht oft nicht.
Neben den bekannten Hausmitteln gibt es einen pflanzlichen Duft, den Wespen nachweislich meiden, der aber für Menschen angenehm ist: ätherisches Nelkenöl. Einige Tropfen auf ein Tuch oder in eine Duftlampe auf dem Terrassentisch können die Tiere auf Abstand halten. Im Gegensatz zu vielen Mythen wurde die abwehrende Wirkung von Eugenol, dem Hauptbestandteil des Nelkenöls, in Studien belegt. Eine gute, natürliche Alternative für den Kaffeeklatsch im Freien, wenn auch kein Wundermittel gegen ein ganzes Nest.




