Dein Zitronenbaum zickt rum? Der ehrliche Gärtner-Guide, mit dem es endlich klappt!

Hey, schön, dass du hier bist! Wenn du dir einen Zitronenbaum nach Hause geholt hast, dann wahrscheinlich wegen dieser wunderbaren Vorstellung: der Duft von Blüten in der Luft und irgendwann die eigenen, sonnengelben Früchte ernten. Ich kenne das nur zu gut. In meiner langen Zeit als Gärtner habe ich unzählige Pflanzen durch meine Hände gehen sehen, aber Zitruspflanzen haben einfach was Besonderes.

Aber, und jetzt mal ganz ehrlich: Oft sieht die Realität anders aus. Die Blätter werden gelb, die Zweige kahl und die erhoffte Ernte rückt in weite Ferne. Die gute Nachricht? Das liegt so gut wie nie an der Pflanze, sondern an kleinen, aber entscheidenden Fehlern in der Pflege. Vergiss komplizierte Anleitungen und teure Wundermittel. Es geht darum, deinen Baum zu verstehen. In diesem Guide zeige ich dir ohne Fachchinesisch, worauf es wirklich ankommt – so, wie ich es jedem guten Freund erklären würde.

Das A und O: Der richtige Platz und die passende Erde

Stell dir vor, dein Zitronenbaum ist ein Urlauber aus dem Süden. Er liebt Sonne, Wärme und hasst nasse Füße. Unsere Aufgabe ist es, ihm genau das zu bieten. Das ist die halbe Miete, versprochen!

Licht, Licht und noch mehr Licht!

Die Blätter sind die Sonnenkollektoren deines Baumes. Ohne genug Licht kann er keine Energie tanken – er verhungert quasi. Der allerbeste Platz ist deshalb ein sonniges Südfenster. Mindestens fünf, besser sechs Stunden direkte Sonne am Tag sollten es schon sein. Ein West- oder Ostfenster geht auch, solange es nicht von Bäumen oder Gebäuden überschattet wird.

Gerade im Winter wird das Licht bei uns schnell knapp. Wenn du merkst, dass dein Baum leidet, ist eine Pflanzenlampe eine wirklich sinnvolle Investition. Achte auf ein volles Lichtspektrum. Rechne mal mit 50 bis 100 Euro für ein gutes Modell, das sich aber über die Jahre absolut bezahlt macht. Was dein Baum übrigens gar nicht mag, ist Zugluft. Ein Platz direkt neben der Balkontür, die ständig aufgerissen wird, ist also tabu.

Die Erde: Das Fundament für gesunde Wurzeln

Normale Blumenerde ist für Zitronen ein No-Go. Meistens ist sie viel zu dicht, speichert Wasser wie ein Schwamm und führt schnurstracks zu Wurzelfäule – das Todesurteil für fast jede Topfpflanze.

Du hast zwei Möglichkeiten. Entweder du kaufst fertige Zitruserde, zum Beispiel von Compo Sana oder Neudorff, die ist schon gut abgestimmt. Oder du mischst sie selbst, was ich immer empfehle, weil du dann die volle Kontrolle hast. Klingt kompliziert, ist es aber nicht. Hier ist meine kleine „Einkaufsliste“ für deine perfekte Meister-Mischung:

• Gute Kübelpflanzenerde (ca. 60%): Das ist die Basis. Ein 20-Liter-Sack kostet um die 10 Euro.
• Lavagranulat oder Blähton (ca. 30%): Das ist der wichtigste Teil! Es sorgt für Belüftung an den Wurzeln und lässt überschüssiges Wasser ablaufen. Ein 10-Liter-Sack liegt bei ca. 8-12 € im Baumarkt.
• Etwas Sand oder reifer Kompost (ca. 10%): Das lockert die Struktur zusätzlich auf.

Kleiner Tipp aus der Praxis: Die Erde sollte sich auch nach dem Gießen noch krümelig anfühlen. Wenn sie zu einem matschigen Klumpen wird, ist sie zu dicht.

Gießen & Düngen: Weniger ist oft mehr

Hier passieren die meisten Fehler. Aber keine Sorge, das kriegen wir hin. Die wichtigste Regel: Vergiss feste Gießpläne wie „jeden Mittwoch“. Dein Baum sagt dir, wann er Durst hat.

Die Kunst des richtigen Gießens

Die beste Methode ist und bleibt der Fingertest. Steck deinen Finger zwei bis drei Zentimeter tief in die Erde. Fühlt es sich dort trocken an? Dann ist Gießzeit. Ist es noch feucht? Dann warte lieber noch ein, zwei Tage. Ganz ehrlich: Die meisten Zitronenbäume werden ertränkt, nicht verdurstet.

Wenn du gießt, dann aber richtig. Gieße so lange, bis Wasser unten aus den Topflöchern läuft. So stellst du sicher, dass der gesamte Wurzelballen nass wird. Nach etwa 15 Minuten schüttest du das Wasser, das sich im Untersetzer gesammelt hat, unbedingt weg. Staunässe ist der erklärte Feind deines Baumes.

Ach ja, das Wasser selbst: Regenwasser ist natürlich der Jackpot – weich und kostenlos. Wenn du nur hartes, kalkhaltiges Leitungswasser hast, lass es am besten ein, zwei Tage in einer offenen Gießkanne stehen. Das hilft schon mal ein bisschen.

Futter für den Baum: Richtig düngen

Dein Zitronenbaum ist ein kleiner Vielfraß, vor allem wenn er blühen und Früchte tragen soll. Gedüngt wird aber nur in der Wachstumsphase, also etwa von März bis September. Hol dir einen speziellen Zitrusdünger. Der enthält neben den Hauptnährstoffen auch wichtiges Eisen und andere Spurenelemente.

Ich dünge meine Bäume alle ein bis zwei Wochen mit Flüssigdünger direkt im Gießwasser. Halte dich einfach an die Dosierung auf der Flasche. Achtung! Dünge niemals auf komplett trockene Erde, das kann die Wurzeln verbrennen. Immer erst einen kleinen Schluck klares Wasser geben und dann die Düngerlösung hinterher.

Zeit für ein neues Zuhause: Das Umtopfen

Irgendwann wird selbst der schönste Topf zu klein. Das Umtopfen ist ein wichtiger Schritt, den viele aus Angst scheuen. Dabei ist es ganz einfach!

Normalerweise ist alle zwei bis drei Jahre ein neuer Topf fällig, spätestens aber, wenn die Wurzeln unten aus den Abzugslöchern wachsen. Der beste Zeitpunkt dafür ist das Frühjahr, bevor der Baum so richtig loslegt.

So geht’s Schritt für Schritt:

1. Wähle einen neuen Topf, der im Durchmesser nur etwa 2-4 cm größer ist als der alte. Ein zu großer Topf hält zu lange die Nässe.
2. Lege eine Schicht Blähton oder Tonscherben auf den Boden des neuen Topfes. Das ist deine Drainage-Versicherung gegen Staunässe.
3. Hol den Baum vorsichtig aus dem alten Topf. Lockere den Wurzelballen an den Seiten ganz sanft mit den Fingern auf.
4. Setze den Baum in den neuen Topf, fülle die Lücken mit deiner frischen Zitruserde auf und drücke sie leicht an.
5. Zum Schluss einmal kräftig angießen, fertig!

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Der Formschnitt: Mut zur Schere!

Ein regelmäßiger Schnitt hält deinen Baum nicht nur in Form, sondern macht ihn auch gesünder und regt ihn zur Blütenbildung an. Der beste Zeitpunkt für einen größeren Rückschnitt ist das zeitige Frühjahr (Februar/März), direkt vor dem neuen Wachstumsschub.

Das Wichtigste ist sauberes und scharfes Werkzeug. Desinfiziere deine Gartenschere vorher kurz mit Spiritus. Schneide immer etwa einen halben Zentimeter über einer Knospe, die nach außen zeigt. So wächst der neue Trieb auch nach außen und die Krone bleibt schön luftig. Entferne alles, was tot ist, sich überkreuzt oder nach innen wächst. Sei ruhig mutig! Ein gesunder Baum steckt einen kräftigen Rückschnitt locker weg und treibt danach umso schöner aus.

Die heikle Phase: Überwintern (und Auswintern!)

Das ist die Meisterprüfung für jeden Zitronenbaum-Besitzer in unseren Breitengraden. Wenn du das richtig machst, hast du so gut wie gewonnen.

Das perfekte Winterquartier

Dein Baum muss vor dem ersten Frost rein, meistens im Oktober. Das ideale Winterquartier ist hell und kühl, bei Temperaturen zwischen 5 und 12 Grad. Ein helles Treppenhaus, ein kühler Wintergarten oder eine frostfreie Garage mit Fenster sind perfekt. Dort fährt der Baum seinen Stoffwechsel runter und kommt gut durch den Winter.

Das warme Wohnzimmer ist der denkbar schlechteste Ort. Warum? Die Blätter bekommen etwas Licht und Wärme von der Heizung und wollen arbeiten. Die Wurzeln im Topf stehen aber auf dem kühlen Boden und sind im Ruhemodus. Sie können nicht genug Wasser liefern. Der Baum bekommt Stress und wirft aus reiner Notwehr die Blätter ab. Ganz ehrlich, mir ist am Anfang meiner Laufbahn auch mal ein Baum eingegangen, weil ich dachte: „Ach, die trockene Heizungsluft wird schon gehen.“ Falsch gedacht! Wenn du keinen kühlen Raum hast, stell den Baum so hell wie möglich und so weit weg von der Heizung wie möglich. Eine Styroporplatte unter dem Topf isoliert zusätzlich gegen Bodenkälte.

Der Start in den Frühling: Raus aus dem Winterschlaf

Wenn die Frostgefahr vorbei ist (klassischerweise nach den Eisheiligen Mitte Mai), darf der Baum wieder raus. Aber bitte nicht von 10 Grad im Treppenhaus direkt in die pralle Mittagssonne! Das gibt üblen Sonnenbrand auf den Blättern. Gewöhne ihn langsam wieder an die Sonne. Stell ihn für die erste Woche an einen schattigen, geschützten Platz. Danach darf er jeden Tag ein bisschen länger in die Sonne, bis er nach ein bis zwei Wochen wieder an seinem finalen Sommerplatz stehen kann.

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Hilfe, was ist das? Probleme und Schädlinge erkennen

Selbst der bestgepflegte Baum kann mal Probleme bekommen. Meistens sind sie aber ein direktes Signal, dass irgendwas mit dem Standort oder der Pflege nicht stimmt. Ein wachsames Auge ist die beste Vorsorge.

Hier mal die häufigsten Sorgenkinder und was dahintersteckt:

• Problem: Gelbe Blätter mit deutlich grünen Adern? Das schreit förmlich nach Eisenmangel. Die Ursache ist meist ein zu hoher pH-Wert im Boden, oft durch zu kalkhaltiges Gießwasser. Hier kann ein spezieller Zitrusdünger Abhilfe schaffen.
• Problem: Blätter fallen im Winter massenhaft ab? Das ist zu 99% das Winterquartier-Dilemma: zu warm und zu dunkel. Siehe oben – der Baum hat Stress und wirft Ballast ab.
• Problem: Klebrige Blätter und ein schwarzer, rußiger Belag? Willkommen im Club der Schild- oder Wollläuse. Das Klebrige ist ihr „Honigtau“, auf dem sich ein unschöner Rußtaupilz ansiedelt. Bei leichtem Befall kannst du die Biester einfach mit einem in Spiritus getränkten Wattestäbchen abwischen oder den Baum kräftig abduschen. Ansonsten helfen Mittel auf Neemöl-Basis aus dem Gartencenter.

Geduld wird belohnt: Ein paar letzte Worte

Die Pflege eines Zitronenbaums ist eine Reise, kein Sprint. Es wird Momente geben, in denen du frustriert bist. Das gehört dazu. Selbst mir als Profi geht mal eine Pflanze ein. Wichtig ist, daraus zu lernen.

Beobachte deinen Baum. Er kommuniziert ständig mit dir. Und hab Geduld! Übrigens, von der Blüte bis zur reifen, essbaren Zitrone kann es fast ein ganzes Jahr dauern. Dieser lange Weg lohnt sich aber. Es gibt kaum etwas Besseres als das Aroma einer selbst gezogenen Zitrone. Das ist ein Luxus, den man nicht kaufen kann.

Denk aber dran: Das hier sind meine Tipps aus der Praxis. Jede Pflanze und jeder Standort ist ein bisschen anders. Wenn du dir mal richtig unsicher bist, frag einfach in deiner Gärtnerei vor Ort – die Profis helfen immer gern weiter!

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Garten und Pflanzen

Schluss mit dem Pflanzen-Friedhof: Dein ehrlicher Guide für dunkle Ecken

„Eine einzelne Zitrone kann über 50 % des täglichen Vitamin-C-Bedarfs decken.“

Und die selbst geerntete schmeckt nicht nur besser, sie ist auch ein kleines Kraftpaket! Anders als bei Supermarkt-Früchten, die oft unreif geerntet und behandelt werden, entwickeln Ihre Zitronen am Baum ihr volles Aroma und Nährstoffprofil. Dieser Moment, in dem man die erste eigene Frucht erntet, ist unvergleichlich – er macht die ganze Mühe wert.

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Garten und Pflanzen

Zitronenbaum düngen mit Kaffeesatz: Ist es sinvoll und was muss man dabei beachten?

Hilfe, meine Blätter kleben! Was ist das?

Das ist wahrscheinlich Honigtau, eine zuckerhaltige Ausscheidung von Schädlingen wie Schild- oder Wollläusen. Diese winzigen Biester saugen den Pflanzensaft und scheiden den Überschuss aus. Wischen Sie die Blätter vorsichtig mit einem feuchten Tuch ab. Zur Bekämpfung der Ursache hilft oft schon eine Mischung aus Wasser und einem Tropfen Spülmittel. Bei hartnäckigem Befall sind Produkte auf Neemöl-Basis, wie z.B. von Neudorff, eine effektive und biologische Waffe.

• Sorgt für eine bessere Nährstoffaufnahme.
• Fördert kräftiges, dunkelgrünes Laub.
• Verhindert unschöne Kalkflecken auf den Blättern.

Das Geheimnis? Kalkarmes Wasser! Zitronenbäume sind Diven, was hartes Leitungswasser angeht. Idealerweise gießen Sie mit gesammeltem Regenwasser. Alternativ können Sie Leitungswasser einfach 24 Stunden stehen lassen oder einen Schuss Essig oder Zitronensaft hinzufügen, um den Kalkgehalt zu reduzieren.

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Gesundheit

Zitronenwasser: Mehr als nur sauer – Dein Guide für die perfekte Zubereitung

Terrakotta-Topf: Das poröse Material ist atmungsaktiv und lässt überschüssiges Wasser verdunsten. Das schützt exzellent vor Wurzelfäule, trocknet im Sommer aber auch schneller aus.

Glasierter Keramiktopf: Hält die Feuchtigkeit länger und ist oft in stylischeren Designs erhältlich. Hier ist eine gute Drainageschicht am Boden aber absolut überlebenswichtig.

Unsere Empfehlung für Anfänger: Ein hochwertiger Terrakotta-Topf verzeiht kleine Gießfehler eher.

Staub auf den Blättern ist mehr als nur ein optisches Problem – er blockiert das Licht und behindert die Fotosynthese. Gönnen Sie Ihrem Baum alle paar Wochen eine sanfte Dusche mit lauwarmem Wasser. Alternativ können Sie die Blätter mit einem weichen, feuchten Mikrofasertuch abwischen. Ihr Zitronenbaum wird es Ihnen mit gesünderem Wachstum und glänzenderen Blättern danken.

Wussten Sie, dass Zitrusblüten sich selbst bestäuben? Eine einzelne Blüte enthält sowohl männliche als auch weibliche Teile, sodass sie theoretisch ohne Hilfe Früchte ansetzen kann.

Wichtiger Punkt: Die richtige Erde ist nicht verhandelbar. Normale Blumenerde verdichtet sich und erstickt die empfindlichen Wurzeln. Suchen Sie nach spezieller „Zitrus- & Mediterranerde“, zum Beispiel von Marken wie Compo Sana oder Floragard. Diese Mischungen enthalten oft einen Anteil an Sand, Lavagranulat oder Blähton, was für die nötige Lockerheit und Drainage sorgt. Es ist die beste Investition in die Zukunft Ihres Baumes.

Der Duft von Zitronenblüten ist eine der größten Belohnungen. Er ist nicht so schwer wie Jasmin, sondern frisch, leicht süßlich und unverkennbar zitrisch. Oft blüht der Baum im Frühling am stärksten, aber gesunde Pflanzen können fast das ganze Jahr über einzelne Blüten hervorbringen. Schließen Sie die Augen und stellen Sie sich eine warme Brise an der Amalfiküste vor – genau das holen Sie sich mit einem blühenden Zitronenbaum ins Wohnzimmer.

Muss ich im ersten Jahr schon schneiden?

Geduld ist hier der Schlüssel. Bei einem jungen, frisch gekauften Baum sollten Sie im ersten Jahr auf einen radikalen Schnitt verzichten. Geben Sie ihm Zeit, sich an sein neues Zuhause zu gewöhnen und ein kräftiges Wurzelwerk zu bilden. Entfernen Sie lediglich offensichtlich tote oder beschädigte Ästchen. Ein erster, leichter Formschnitt zur Anregung der Verzweigung ist dann im zweiten Frühjahr sinnvoll.

• Gelbe Blätter mit grünen Adern (Eisenmangel)
• Blasse, kraftlose Blätter (Stickstoffmangel)
• Wenige oder keine Blüten
• Geringer Fruchtansatz

Wenn Ihnen das bekannt vorkommt, schreit Ihr Baum nach Nahrung. Ein spezieller Zitrusdünger ist essenziell, da er auf den hohen Bedarf an Stickstoff, Phosphor, Kalium und wichtigen Spurenelementen wie Eisen und Magnesium abgestimmt ist.

Die italienischen Orangerien der Renaissance waren mehr als nur Gewächshäuser; sie waren Statussymbole. Adelsfamilien wie die Medici demonstrierten damit ihren Reichtum und ihre Macht, denn die exotischen Zitrusfrüchte im kalten Europa überwintern zu lassen, war eine Meisterleistung der Gärtnerkunst. Ihr Zitronenbaum steht also in einer langen, aristokratischen Tradition!

Tipp für den Sommerurlaub: Wenn Sie für ein oder zwei Wochen wegfahren, stellen Sie Ihren Zitronenbaum nicht in eine dunkle Ecke, um Wasser zu sparen. Platzieren Sie ihn stattdessen in einer Wanne mit ein paar Zentimetern Wasser und einem alten Handtuch, das vom Topfboden ins Wasser reicht. Durch die Kapillarwirkung zieht sich die Pflanze genau die Menge an Feuchtigkeit, die sie benötigt, ohne zu ertrinken.

Der pH-Wert des Bodens für Zitruspflanzen sollte idealerweise leicht sauer sein, zwischen 5,5 und 6,5.

Das ist ein Grund, warum Kaffeesatz (der leicht sauer ist) in Maßen helfen kann. Ein spezieller Zitrusdünger hilft jedoch gezielt, diesen Wert zu halten. Ist der Boden zu alkalisch (was durch hartes Gießwasser passieren kann), kann die Pflanze Nährstoffe wie Eisen nicht mehr aufnehmen – die Folge sind die typischen gelben Blätter mit grünen Adern.

Warum fallen im Herbst plötzlich so viele Blätter ab?

Das ist oft ein Temperaturschock. Draußen sind die Wurzeln kühl und die Blätter bekommen viel Licht. Bringen Sie den Baum ins warme Wohnzimmer, heizen sich die Wurzeln auf und signalisieren „Wachstum!“. Gleichzeitig bekommen die Blätter aber viel weniger Licht als draußen. Dieses Ungleichgewicht (warme Füße, dunkler Kopf) stresst den Baum enorm und er wirft Blätter ab. Idealerweise überwintern Sie ihn an einem kühlen (5-10 °C) und hellen Ort, wie einem Treppenhaus oder einer Garage mit Fenster.

• Mischen Sie 1 Liter Wasser mit 1 Esslöffel Schmierseife (oder Kernseife, keine Spülmittel).
• Fügen Sie 1 Teelöffel Spiritus hinzu, um die Oberflächenspannung zu brechen.
• Füllen Sie alles in eine Sprühflasche und schütteln Sie gut durch.

Sprühen Sie die befallenen Stellen (vor allem Blattunterseiten) tropfnass ein. Diese einfache Mischung erstickt Läuse effektiv und ist eine umweltfreundliche erste Hilfe.

Meyer-Zitrone (Citrus x meyeri): Eine Kreuzung aus Zitrone und Mandarine. Die Früchte sind runder, haben eine dünnere, orange-gelbe Schale und schmecken süßer und weniger sauer. Perfekt für Desserts und Limonaden.

Eureka-Zitrone (Citrus limon ‚Eureka‘): Die klassische Supermarkt-Zitrone. Sehr sauer, mit dickerer Schale und wenig Kernen. Sie ist robust und trägt fast das ganze Jahr über Früchte.

Die Meyer-Zitrone gilt als etwas pflegeleichter und ist eine gute Wahl für Einsteiger.

Eine Pflanzenlampe ist im Winter oft die Rettung. Aber welche? Achten Sie nicht nur auf die Wattzahl. Wichtig sind ein „Vollspektrum“-Licht, das dem Sonnenlicht ähnelt, und eine hohe PPFD-Angabe (misst das für Pflanzen nutzbare Licht). Gute Erfahrungen haben viele Gärtner mit LED-Lampen von Marken wie SANSI oder Mars Hydro gemacht. Schon eine einzelne E27-Vollspektrum-Birne über dem Baum kann den entscheidenden Unterschied machen.

Geduld, Gärtner! Vom Moment der Blüte bis zur reifen, erntebereiten Zitrone können gut und gerne 6 bis 9 Monate vergehen.

Dieser langsame Reifeprozess ist völlig normal. Die Pflanze investiert viel Energie in jede einzelne Frucht. Freuen Sie sich über den Anblick der kleinen grünen Kugeln, die langsam wachsen und sich gelb färben – die Vorfreude ist Teil des Erlebnisses.

Vergessen Sie nicht die Füße Ihres Baumes! Eine gute Drainage ist das A und O, um Staunässe zu verhindern. Bevor Sie die Erde in den Topf füllen:

• Legen Sie eine Tonscherbe über das Abflussloch, damit es nicht verstopft.
• Füllen Sie eine 3-5 cm hohe Schicht aus Blähton, grobem Kies oder Lavasplitt ein.
• Darüber legen Sie ein Stück wasserdurchlässiges Vlies. Das verhindert, dass die Erde die Drainageschicht zusetzt.

Erst dann kommt die eigentliche Zitruserde. Dieser kleine Mehraufwand ist der beste Schutz vor Wurzelfäule.

Im Fokus: Die panaschierte Zitrone (Citrus limon ‚Foliis Variegatis‘), oft „Pink Lemonade“ genannt. Ihre Blätter sind ein Kunstwerk in Grün und Creme-Weiß, die jungen Früchte sind grün-gelb gestreift und das Fruchtfleisch ist – wie der Name andeutet – zartrosa. Sie ist ein absoluter Hingucker und bringt nicht nur mediterranes Flair, sondern auch einen echten Design-Akzent in Ihre vier Wände.

Kaffeesatz als Dünger – ja oder nein?

Ja, aber mit Bedacht. Kaffeesatz ist reich an Stickstoff und macht den Boden leicht sauer, was Zitronen mögen. Er ist jedoch kein vollwertiger Dünger, da ihm wichtige Nährstoffe wie Phosphor und Kalium fehlen. Sehen Sie ihn als gelegentliches „Leckerli“. Streuen Sie eine dünne, getrocknete Schicht auf die Erde und arbeiten Sie sie leicht ein. Zu viel oder nasser Kaffeesatz kann schimmeln. Er ersetzt keinesfalls einen ausgewogenen Zitrusdünger während der Wachstumsphase von März bis Oktober.

• Die Erde bleibt auch nach Tagen noch nass und matschig.
• Die untersten Blätter werden gelb und fallen ab.
• Ein modriger Geruch steigt aus dem Topf auf.
• Die Zweigspitzen werden braun und sterben ab.

Das sind klare Alarmsignale für Wurzelfäule durch zu viel Wasser. Handeln Sie sofort: Topfen Sie den Baum aus, entfernen Sie faulige, matschige Wurzeln und setzen Sie ihn in frische, trockene Zitruserde.

Wichtiger Punkt: Ein Zitronenbaum ist kein Möbelstück. Ständiges Umstellen, Drehen und wechselnde Standorte stressen die Pflanze enorm. Sie muss sich jedes Mal neu an die Lichtverhältnisse anpassen. Suchen Sie den bestmöglichen, sonnigsten Platz und lassen Sie den Baum dort zur Ruhe kommen. Einzige Ausnahme: Das Ein- und Ausräumen für die Sommerfrische im Freien.

Ja, absolut! Das ist eines der faszinierendsten Merkmale von Zitronenbäumen. Anders als viele andere Obstbäume können sie gleichzeitig Blüten, unreife grüne Früchte und reife gelbe Zitronen tragen. Dieses Phänomen nennt man „remontierend“. Es bedeutet, dass der Baum in der Lage ist, mehrmals im Jahr zu blühen und Früchte anzusetzen. Ein gesunder Baum ist also quasi ein fortlaufender Zyklus des Lebens in einem einzigen Topf.