Essbare Unkräuter: 9 gesunde Wildpflanzen, die Ihr Gaumen lieben wird
Essbare Unkräuter sind die heimlichen Stars der Natur – entdecken Sie die gesunde Vielfalt, die direkt vor Ihrer Tür wächst!
„Ich bin kein Unkraut!“, rufen die Pflanzen aus dem Schatten der Gärten, während sie sich in den kulinarischen Olymp emporarbeiten. Wie ein unsichtbarer Held in einem epischen Abenteuer, warten sie darauf, entdeckt und mit Genuss verzehrt zu werden. Diese verdeckten Schätze bieten nicht nur eine Explosion an Geschmack, sondern auch eine Fülle an Nährstoffen. Bereiten Sie sich darauf vor, Ihre Sicht auf „Unkraut“ für immer zu verändern!
„Unkraut vergeht nicht!“ In dieser gut bekannten und etwas verachtend klingenden Redewendung steckt eigentlich eine viel tiefere Bedeutung. Denn so unerwünscht Unkräuter in Gärten auch sind, gehören viele davon zu den gesündesten Pflanzen überhaupt. Essbare Unkräuter mögen bescheiden aussehen, punkten aber mit einer Menge an wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien. Sie werden in der Regel nicht wie Obst und Gemüse gespritzt und enthalten von daher keine schädlichen Inhaltsstoffe. Unkraut ist also von seiner Natur her bio. Im heutigen Beitrag möchten wir Ihnen 9 bemerkenswerte „Unkräuter“ vorstellen, die Sie nicht bekämpfen sollten, sondern eher aufessen. Sie erfahren außerdem, welche die wichtigsten Vorteile von essbaren Unkräutern sind und was Sie beim Sammeln beachten sollten.
Giersch ist ein stolzer Vertreter der Familie der essbaren „Unkräuter“
Inhaltsverzeichnis
Welche Vorteile haben essbare Unkräuter?
Unkräuter generell sind gar nicht so unnützlich, wie man denkt. Sie schützen den Boden vor Erosion und Austrocknen. Außerdem sind sie eine wichtige Zuflucht und Brutstelle für viele Nützlinge und Bestäuber wie die Schlupfwespe und mehrere Fliegenarten. Aus manchen Unkräuterн kann man mit wenig Aufwand auch umweltfreundliche Düngemittel herstellen. Einer der beliebtesten und meist angewendeten solcher Dünger ist die Brennnesseljauche.
Das Unkraut leistet in seiner unglaublichen Vielseitigkeit gleichzeitig noch einen großen Beitrag zur Bio-Diversität und unterstützt dadurch das so wichtige Gleichgewicht in der Natur.
Essbare Unkräuter legen sogar noch einen drauf und bieten eine gesunde und schmackhafte Alternative zu herkömmlichem Gemüse. Sie enthalten viele Vitalstoffe, sind reich an Ballaststoffen und liefern dem Körper sogar einiges an Eiweiß. Einige davon haben auch heilende Kräfte und können bei vielen Beschwerden erfolgreich helfen.
Und wenn Sie denken, Unkräuter können aber gar nicht gut schmecken, irren Sie sich. Sie werden bei vielen davon richtig überrascht sein, welchen einzigartigen Geschmack und Aroma sie Ihnen zu bieten haben.
Machen Sie essbare Unkräuter zu einem festen Bestandteil Ihres Speiseplanes
Was sollte man beim essbaren Unkraut beachten?
- Ähnlich wie beim Pilze-Sammeln sollte man auch hier richtig aufpassen. Denn manche essbaren Unkräuter haben leider auch Doppelgänger. Sie sollten deswegen ganz sicher sein, wenn Sie Wildkräuter zum Verzehr pflücken. Informieren Sie sich ausführlich vorher und benutzen Sie im Zweifelfall entweder ein gutes Bestimmungsbuch oder eine Pflanzenerkennungs-App. Auf spezialisierten Webseiten können Sie selbstverständlich ebenso die nötige Hilfe bekommen.
- Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Aspekt ist die Gefahr vor Parasiten bei Wildkräutern. Es geht dabei vor allem um den befürchteten Fuchsbandwurm. Dieser Erreger kann in der Regel zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen und man muss beim Sammeln von essbaren Unkräutern in der Natur schon aufpassen. Zum Glück sind die Fälle einer Infizierung in Deutschland recht selten. Laut Experten sollte man die Kräuter entweder für einige Minuten über 60 °C erhitzen, für mehrere Stunden auf 45 °C erwärmen oder bei ca. 25 °C für einige Tage trockenen lassen.
Manche Wildpflanzen wie das Burzelkraut (Portulak) eigenen sich nicht gut zum Trocknen, Sie sollten diese am besten leicht dünsten
- Wenn die Kräuter sich in Ihrem Garten befinden, wissen Sie ganz gut, ob diese mit Pflanzenschutzmitteln oder anderen Substanzen belastet sind. Das ist aber in der freien Natur nicht der Fall. Da sollten Sie ganz gut aufpassen, ob diese in der Nähe einer stark befahrenen Straße oder Landwirtschaftsflächen wachsen.
- Seien Sie außerdem nicht nur um Ihre eigene Gesundheit besorgt, sondern auch um die Umwelt. Pflücken Sie so, dass Sie nicht mehr als ein Drittel eines Wildkräuterbestandes auf einmal sammeln. So kann sich der Bestand schnell erholen und es bleibt viel übrig für Insekten und Tiere. Ganz wichtig ist, dass Sie keine Wildpflanzen pflücken, die unter Naturschütz stehen oder in Naturschutzgebieten wachsen, denn dann kann es auch richtig teuer werden.
Diese 9 Unkräuter sollten Sie nicht bekämpfen, sondern essen
#1 Brennnessel
Die Königin der essbaren Unkräuter kennt wohl jeder von uns. Der frische, charakteristische Geruch und der nussigen Geschmack eines Brennnessel-Süppchens mit Käse weckt heute noch warme Kindheitserinnerungen. Obwohl das Kraut mit seinen brennenden Härchen nicht bei jedem so beliebt und im Garten für viele Gärtner ein Dorn im Auge ist, hat es ganz viel zu bieten. Die Brennnessel enthält nämlich nicht nur viel Vitamin C und Provitamin A, sondern auch Magnesium und Eisen. Ihr Kalzium-Gehalt ist außerdem richtig beeindruckend und übertrifft diesen von Spinat und Grünkohl. Das gesunde Kraut versorgt den Körper noch mit wertvollen Proteinen und ist für Veganer ein wahrer Segen.
Die Brennnessel – eine wahre Gesundheitsquelle mit frischem Geschmack
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#2 Löwenzahn
Mit seinen herrlichen, gelben Blüten, die später in Pusteblumen übergehen, ist der Löwenzahn eines der beliebtesten Kräuter überhaupt. Alle Pflanzenteile können verzehrt werden und stecken voller Vitamin C, Kalium und pflanzliches Eiweiß. Ein Tee aus Löwenzahnblättern kann zum Beispiel nicht nur bei Leber- und Magen-Darm-Problemen große Linderung verschaffen, sondern auch als wirksamen Zusatz Ihrer Abnehm-Diät genutzt werden. Aus den Wurzeln kann man einen gesunden Kaffee-Ersatz machen und aus den Blüten kann man leckere Säfte und Sirupe zubereiten.
Sehr beliebt und als Koch- und Heilpflanze extrem gesund – der Löwenzahn
#3 Giersch
Es ist nicht zu leugnen: Die meisten Gärtner hassen dieses schnellwüchsige Kraut. Allerdings hat es nicht wirklich verdient, denn es ist eine wahre Vitaminbombe, die nahrhaft ist und in vielen leckeren Gerichten genossen werden kann. Giersch enthält doppelt so viel Vitamin C und Eiweiß als Rosenkohl, Grünkohl oder Brokkoli und kann auch eine gute Menge an Vitamin A anbieten. Pflücken Sie die jungen, grünen Blätter der Pflanze und kochen Sie daraus eine leckere Suppe, geben Sie diese in Salate, Omeletts oder Aufläufe.
Robust und zart zugleich hat der Giersch in der Küche ganz viel zu bieten
#4 Sauerampfer
Das würzige Kraut gilt auch hierzulande in manchen Gegenden als eine wahre Delikatesse. Es enthält ziemlich viel Vitamin C und kann wie Spinat zubereitet werden. Auch in Suppen und gedünsteten Beilagen schmeckt Sauerampfer hervorragend. Und obwohl manche Gärtner ihn immer noch als unnützliches Unkraut betrachten, kommen schon immer mehr Menschen auf den Geschmack und beginnen davon zu profitieren.
Sauerampfer – Eine weitere wildwachsende Alternative zu Spinat
#5 Gundermann
Ich weiß noch, wie wir als Kinder in den Ferien auf dem Land die kleinen, lilafarbenen Blüten des Gundermanns pflückten und sie genussvoll aussaugten. Sie schmecken leicht fruchtig und man kann den Nektar darin fast spüren. Schon damals haben wir geahnt, dass das kein bloßes Unkraut ist, und zu Recht. Sowohl die Blüten als auch die Blätter des Krauts, die nach Minze schmecken und riechen, sind essbar und vitaminreich. Sie können damit jedes beliebige Gericht bereichern oder garnieren. Ein Saft oder Tee daraus wirkt erfrischend und gilt gleichzeitig als Heilmittel für viele Beschwerden wie Nieren- und Blasenentzündungen oder Appetitlosigkeit.
Gundermann – Das zarte Kraut mit wunderschönen lilafarbenen Blüten und süßem Nektar
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#6 Vogelmiere
Nicht umsonst trägt die Pflanze diesen Namen. Sie ist nämlich bei vielen Vögeln und Tieren extrem beliebt. Und das aus vielen guten Gründen. Vogelmiere enthält nicht nur reichlich Kalium und Kalzium, sondern auch viel mehr Vitamin C als Brokkoli und Eisen als Spinat. Sie hat außerdem einen exzellenten, milden Geschmack und ist die perfekte Zutat für knackige Salate, reichhaltige Suppen oder Kräuterquark.
Vogelmiere öfter genießen und davon optimal profitieren
#7 Quecke
Dieses grasartige Kraut, das der Hirse ähnelt, eignet sich nicht nur als Nahrungsquelle, sondern hat auch viele Heilwirkungen. Die Quecke vermehrt sich rasant, und zwar durch unterirdische Rhizomen. Von daher ist sie als unerwünschtes Unkraut aus dem Garten wirklich schwer wegzukriegen. Sie enthält aber beträchtliche Mengen an Saponinen, Eisen, Kalium und Schleimstoffen. Auch einiges an Vitamin A, B sowie Kieselsäure hat die Pflanze zu bieten. Ein Queckensaft kann laut Sebastian Kneipp bei der Leberentgiftung helfen. Aus der Quecke kann man auch Tee zubereiten, der bei Entzündungen, Rheuma oder Fieber Linderung verschaffen kann. Allerdings sollte man sich vor der Einnahme unbedingt von einem Arzt beraten lassen, damit man auf Nummer sicher gehen kann.
Die Quecke wurde nicht umsonst in vielen Ländern Osteuropas als Nahrungsquelle benutzt
#8 Franzosenkraut
Dieses Kraut hat sich schon längst in heimischen Gärten bequem gemacht. Dafür ist es eigentlich ein Exot, der ursprünglich aus Mexiko stammt. Franzosenkraut wird noch Knopfkraut genannt. Es verbreitet sich schnell und konkurriert mit den meisten Nutzpflanzen im Beet. Davon kann man aber doch noch profitieren, indem man das nährstoffreiche Kraut in seinen Speiseplan integriert. Es ist nämlich reich an Eisen, Magnesium und Kalzium und eignet sich hervorragend für Suppen und Salate sowie Pesto und Beilagen.
Das Franzosenkraut ist aus dem Pariser botanischen Garten vor mehr als 200 Jahren „ausgebrochen“
#9 Pimpinelle
Die jungen Blätter der Pimpinelle sind eine schmackhafte und gesunde Bereicherung von Brotaufstrichen, Salaten und Eintöpfen. Sie stecken voller Vitamin C und haben einen angenehmen erfrischenden Geschmack. Allerdings sind diese sehr zart und dürfen nicht mit gekocht werden. Essen Sie die Pimpinelle am besten roh oder geben Sie sie zu gekochten Gerichten erst am Ende vor dem Servieren.
Diese delikate Pflanze verzaubert mit ihrem feinen Geschmack und wertet viele Speisen kulinarisch auf