Herbst-Werkstatt: Dein Guide für coole Bastelprojekte, die wirklich halten
Herbstliche Bastelideen, die das kreative Herz höher schlagen lassen – entdecke, wie du mit Kindern die Natur in Kunst verwandeln kannst!
Ich habe die Farben des Herbstes eingefangen und sie in ein Kunstwerk verwandelt! So könnte ein Blatt sprechen, das auf einem Tisch voller Bastelmaterialien liegt. Wenn die Bäume ihre Blätter in ein spektakuläres Farbenspiel verwandeln, ist es Zeit für kreative Abenteuer. Lass die Kinder mit Farben, Formen und Natur spielen und gemeinsam unvergessliche Herbstmomente schaffen!
Jedes Jahr das Gleiche: Die Luft wird kühler, das Licht golden und in mir kribbelt es. Es ist dieses Gefühl, das tief in meiner DNA als jemand, der gerne mit den Händen arbeitet, verwurzelt ist. Der Herbst ist für mich nicht nur Erntezeit, sondern die beste Saison, um die Schätze der Natur zu sammeln und daraus etwas Echtes, etwas Dauerhaftes zu schaffen. Ehrlich gesagt, der Geruch in meiner Werkstatt – trockenes Holz, Laub, harzige Kiefernzapfen – ist für mich der Duft von echtem Material.
Inhaltsverzeichnis
Ich sehe oft, wie Leute teure Bastelsets kaufen. Kisten voller Plastik und Glitzer, die nach ein paar Tagen im Müll landen. Das hat für mich wenig mit Handwerk zu tun. Handwerk bedeutet, ein Material zu verstehen, seine Macken zu kennen und es mit einfachen Werkzeugen zu formen. Es geht darum, Fähigkeiten zu lernen, die bleiben.
Dieser Guide hier ist also kein simples Rezeptbuch. Er ist eine Einladung, den Herbst mal mit anderen Augen zu sehen. Ich zeige dir die Techniken, die wir Profis anwenden, erkläre, warum bestimmte Materialien so und nicht anders reagieren, und warne dich vor den typischen Anfängerfehlern. Wir werden nicht nur basteln. Wir werden lernen, wie man mit Holz, Blättern und Früchten richtig umgeht. Sicher, sauber und mit einem Ergebnis, auf das du wirklich stolz sein kannst.

1. Dein Material-Check: Was der Wald wirklich hergibt
Gutes Handwerk beginnt immer mit dem richtigen Material. Ein Waldspaziergang ist also der erste Schritt. Aber es reicht nicht, einfach alles einzusammeln, was bunt aussieht. Jedes Stück hat seine Eigenheiten.
Kleiner Tipp für den Sammelausflug: Nimm einen Stoffbeutel mit (atmet besser als Plastik!), vielleicht ein paar Gartenhandschuhe und eine kleine Gartenschere für Windbruch-Äste. Und ganz wichtig: Geh am besten an einem trockenen Tag los, dann ist das Material nicht schon von vornherein durchnässt.
Blätter: Mehr als nur Deko zum Pressen
Klar, bunte Blätter sind DAS Symbol für den Herbst. Aber Blatt ist nicht gleich Blatt. Für stabile, langlebige Arbeiten brauchst du das richtige Laub.
- Ahorn- und Eichenblätter: Das sind meine absoluten Favoriten. Ahornblätter haben diese tolle Form und leuchtende Farben. Eichenblätter sind viel robuster, fast schon ledrig. Sie wellen sich beim Trocknen kaum und brechen nicht so leicht.
- Buchenblätter: Behalten ihre kupferne Farbe super, werden aber schnell spröde. Mit denen musst du echt vorsichtig umgehen.
- Birkenblätter: Klein und zart, ideal für feine Mosaike, aber völlig ungeeignet für alles, was Stabilität braucht.
Die Vorbereitung ist alles: Feuchte Blätter schimmeln. Ein klassischer Fehler! Leg die Blätter einzeln zwischen mehrere Lagen Zeitungspapier und pack ein schweres Brett oder einen Stapel Bücher drauf. Nach etwa einer Woche sind sie pressglatt und trocken. Ein wenig bekannter Trick: Wenn du die Farben länger erhalten willst, sprüh die trockenen Blätter ganz dünn mit normalem Haarspray ein. Das versiegelt sie ein wenig.

Kastanien und Eicheln: Das Mini-Holz für deine Projekte
Kastanien und Eicheln sind geniale kleine Holzstücke. Aber sie leben und verändern sich. Das musst du wissen!
Frisch gesammelte Rosskastanien glänzen toll und sind weich, was das Bohren super einfach macht. Der Haken? Sie stecken voller Wasser. Beim Trocknen schrumpfen sie und bekommen oft Risse. Stell dir vor: Dein frisch gebautes Kastanien-Pferd steht perfekt. Zwei Wochen später hat es X-Beine, weil die Verbindungen durch das geschrumpfte Holz jetzt wackeln. DESWEGEN trocknen wir sie vorher an!
Ein Trick aus der Praxis: Um eventuelle Würmer loszuwerden und das Schrumpfen zu kontrollieren, leg die gesammelten Früchte für etwa eine Stunde bei ca. 60 Grad in den Backofen. Nicht heißer, sonst platzen sie! Danach lässt du sie noch ein paar Tage an einem trockenen, luftigen Ort liegen.
Zweige, Rinde & Zapfen: Die wahren Baustoffe
Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Haselnuss und Weide sind super biegsam, ideal für Kränze. Birkenzweige sehen schön aus, sind aber spröde. Totholz vom Boden ist oft morsch. Am besten ist frischer Windbruch nach einem Sturm.

Bei Rinde gilt: Nimm nur, was schon am Boden liegt. Niemals, wirklich NIEMALS Rinde von einem lebenden Baum schälen! Das verletzt den Baum schwer und ist obendrein auch verboten.
Ach ja, und Zapfen: Kiefernzapfen sind holziger, Fichtenzapfen länglicher. Wusstest du, dass sie sich bei trockener Wärme öffnen und bei Feuchtigkeit schließen? Dieses Prinzip kann man sich für kleine Basteleien zunutze machen, fast wie ein kleines Wetterhäuschen.
2. Werkzeug-Guide: Was du wirklich brauchst (und was nicht)
Gutes Werkzeug ist die halbe Miete. Aber das teuerste ist nicht immer das beste. Wichtiger ist, das richtige Werkzeug für den Zweck zu haben.
Deine Grundausstattung für die Herbst-Werkstatt
Hier mal eine realistische Liste, damit du nicht planlos im Baumarkt stehst. Rechne für die Basics mit einer Investition von etwa 20 bis 30 Euro.
- Must-Haves:
- Handbohrer (Kastanienbohrer): Das wichtigste Werkzeug überhaupt. Kostet zwischen 5 € und 10 € im Bastelladen oder online. Absolut sicher, auch für Kinder.
- Guter Holzleim (Weißleim): Eine Flasche Ponal oder ein ähnliches Markenprodukt. Hält ewig und ist ungiftig. Ca. 5-7 €.
- Kinderschnitzmesser: Ein Modell mit abgerundeter Spitze. Die Klinge sollte aber trotzdem scharf sein! Ab ca. 10 € zu haben.
- Kleine Gartenschere: Viel besser als eine Bastelschere für Äste. Saubere Schnitte garantiert.
- Nice-to-Haves:
- Heißklebepistole: Super für schnelles Fixieren, aber Achtung, sehr heiß! Nur für Erwachsene. Günstige Modelle gibt’s ab 10 €.
- Kleiner Schraubstock: Gold wert, um Kastanien beim Bohren sicher zu halten. Gibt’s oft für unter 20 € im Baumarkt.
- Die Kastanie ist gespalten? Super! Jetzt hast du zwei Hälften mit einer flachen Seite. Perfekt als Füße für eine Figur oder als kleine Boote.
- Der Leim hält nicht? Wahrscheinlich war die Oberfläche zu glatt oder staubig. Raue die Klebestellen mit Schleifpapier oder der Scherenspitze leicht an. Das vergrößert die Oberfläche und der Leim greift besser.
- Der Leim trocknet weiß statt durchsichtig? Dann hast du zu viel genommen. Nächstes Mal einfach einen dünneren Film auftragen!
- Das Projekt sieht komisch aus? Perfekt. Dann ist es eben ein Fantasiewesen. Handwerk ist kein Wettbewerb, sondern ein Ausdruck deiner Persönlichkeit.
- Glycerinbad für Blätter: Mische ein Teil Glycerin (aus der Apotheke) mit zwei Teilen Wasser. Lege die schönsten Blätter für 3-5 Tage hinein. Sie bleiben weich, biegsam und behalten ihre Farbe viel intensiver als beim reinen Pressen.
- Wachspapier-Methode: Zwei Lagen Wachspapier, dazwischen das Blatt, mit einem Tuch abdecken und auf niedriger Stufe kurz bügeln. Das Wachs versiegelt das Blatt und verleiht ihm einen zarten Glanz.
- Verleiht Holz eine tiefe, warme Farbe
- Schützt vor Feuchtigkeit
- Fühlt sich natürlich und samtig an
- Ein sauberer, trockener Arbeitsplatz
- Eine scharfe Gartenschere (z.B. von Felco oder Gardena) für präzise Schnitte
- Feine Pinsel für Lack und Leim
- Ein Handbohrer-Set für Kastanien und Eicheln
- Alte Zeitungen als Unterlage
- Kiefernzapfen-Feuerstarter: Tauche trockene Zapfen in geschmolzenes Kerzenwachs (Reste eignen sich super). Optional mit einem Docht versehen. Sieht dekorativ aus und ist ein tolles, praktisches Geschenk.
- Vogelfutter-Zapfen: Bestreiche einen Zapfen mit Erdnussbutter und wälze ihn in Vogelfutter. Ein einfacher und wichtiger Beitrag für die Tierwelt im Winter.
Bohren: Präzision statt roher Gewalt
Ein Loch in eine Kastanie zu bohren, klingt einfach. Doch hier passieren die meisten kleinen Unfälle. Die runde, glatte Oberfläche ist tückisch. Bitte, halt die Kastanie niemals einfach nur in der flachen Hand, um zu bohren. Wenn der Bohrer abrutscht, geht er direkt in die Handfläche. Ernsthaft, nicht machen! Spann sie lieber in einen kleinen Schraubstock oder lass sie von einem Erwachsenen mit einer Zange festhalten.
Verbinden: Der richtige Kleber für den Job
Holzleim ist der Profi-Kleber. Er braucht etwas Zeit zum Trocknen und ein bisschen Anpressdruck, aber dann hält die Verbindung oft besser als das Material selbst. Heißkleber ist der Sprinter: schnell, aber nicht für die Ewigkeit und definitiv nichts für Kinderhände. Eine super Alternative, gerade mit Kids: selbstgemachter Stärkekleister aus Speisestärke und Wasser. Absolut ungiftig und spottbillig.
3. Projekte mit Geling-Garantie: Techniken vom Profi erklärt
So, jetzt geht’s ans Eingemachte. Ich zeig dir nicht nur, was du machen kannst, sondern wie du es richtig machst.
Blitz-Projekt: Witzige Zapfen-Tiere (für Ungeduldige)
Schwierigkeit: Kinderleicht | Dauer: ca. 15 Minuten
Das ist der perfekte Einstieg! Nimm einen Kiefernzapfen (die bauchigen) und leg ihn auf die Seite. Das ist der Körper. Jetzt klebst du mit einem winzigen Tropfen Heißkleber (Erwachsenenjob!) oder einem Klecks Holzleim kleine Wackelaugen vorne drauf. Als Nase dient eine Buchecker oder ein Pfefferkorn. Fertig ist ein Igel oder ein Vogel. Geht super schnell und sorgt für ein sofortiges Erfolgserlebnis!
What's HotProjekt 1: Der 3D-Igel aus Blättern
Schwierigkeit: Mittel | Dauer: ca. 1 Stunde + Trockenzeit
Ein flacher Blätterigel auf Pappe ist langweilig. Wir bauen einen richtigen Körper! Forme eine igelähnliche Grundform aus Salzteig (2 Tassen Mehl, 1 Tasse Salz, 1 Tasse Wasser). Das gibt dem Ganzen Gewicht und Stabilität. Wenn der Körper trocken ist, klebst du die Blätter (am besten robuste Eichenblätter) in Schindeltechnik auf: Beginne hinten und arbeite dich Reihe für Reihe nach vorne, immer leicht überlappend. Das sieht super natürlich aus. Fürs Gesicht nimmst du eine Buchecker als Nase und Hagebuttenkerne als Augen.
Projekt 2: Das Kastanienmännchen für die Ewigkeit
Schwierigkeit: Mittel | Dauer: ca. 45 Minuten
Damit die Figur nicht nach einer Woche auseinanderfällt, nehmen wir leicht angetrocknete Kastanien und als Verbinder abgebrochene Streichhölzer (ohne Kopf!). Bohre mit dem Handbohrer ein Loch, das minimal kleiner ist als das Stäbchen. Dann gib einen winzigen Tropfen Holzleim auf das Ende des Stäbchens und steck es fest ins Loch. Das ist im Grunde eine Dübelverbindung wie im Möbelbau – das hält bombenfest.
Projekt 3: Das Herbst-Mobile – Lektion in Physik
Schwierigkeit: Für Geduldige | Dauer: ca. 1,5 Stunden
Ein Mobile zu bauen, ist eine coole Übung in Geduld und Gleichgewicht. Beginne mit einem stabilen Kreuz-Ast als Hauptträger. Hänge ihn in der Mitte auf. Befestige nun an einem Ende ein Objekt (z.B. einen Zapfen). Das Mobile gerät in Schieflage. Jetzt hängst du auf der anderen Seite ein zweites Objekt auf und verschiebst es so lange am Ast, bis die Waage wiederhergestellt ist. Das machst du Ebene für Ebene. Es ist ein Geduldsspiel, das aber ein unglaublich tolles Gespür für Balance schult.
4. Sicherheit geht vor: Klare Regeln für die Werkstatt
Handwerk macht nur Freude, wenn niemand zu Schaden kommt. Ein fester, aufgeräumter Arbeitsplatz mit gutem Licht ist die Basis. Heißklebepistole und Akkuschrauber sind Erwachsenen-Werkzeuge.
Ganz wichtig: Die Gift-Warnung! Sammle nur, was du eindeutig als unbedenklich erkennst. Einige Herbstfrüchte sind giftig. Hände weg von den leuchtend roten Beeren der Eibe! Sehen toll aus, sind aber hochgiftig. Auch die Früchte des Pfaffenhütchens sind nichts für die Bastelkiste. Im Zweifel gilt: Liegen lassen.
What's Hot5. Aus Fehlern lernen: Wenn mal was schiefgeht
Im Handwerk läuft nicht immer alles glatt. Das ist kein Versagen, sondern Teil des Prozesses. Manchmal entstehen die besten Ideen, wenn man improvisieren muss.
Herbstbasteln kostet kein Vermögen. Es kostet Zeit und Aufmerksamkeit. Aber was du dafür bekommst, ist unbezahlbar: echte Fähigkeiten, ein besseres Verständnis für die Natur und Erinnerungen, die viel länger halten als jedes gekaufte Spielzeug. Also, geh raus, mach die Augen auf und hol dir ein Stück Herbst in deine Werkstatt.
Bildergalerie
What's Hot
What's Hot
Bevor du auch nur daran denkst, Blätter, Eicheln oder Äste zu verkleben, müssen sie absolut trocken sein. Eine feuchte Nacht in der Werkstatt genügt, und dein Kunstwerk beginnt zu schimmeln. Lege deine Fundstücke für einige Tage auf Zeitungspapier in einem warmen, trockenen Raum aus. Ungeduld ist hier der größte Feind langlebiger Ergebnisse.
Eine einzelne Eiche kann in einem guten Jahr bis zu 10.000 Eicheln produzieren.
Diese Fülle ist eine Einladung der Natur. Statt sie nur als Deko zu sehen, sind sie perfektes Baumaterial. Die Kappen eignen sich hervorragend als kleine Schalen für Figuren aus Modelliermasse oder als Füße für Kastanientiere, die tatsächlich stabil stehen.
Meine gebastelten Kastanienfiguren bekommen nach wenigen Tagen Risse und schrumpeln. Was mache ich falsch?
Das ist ein Klassiker! Frische Kastanien enthalten viel Wasser. Beim Trocknen zieht sich das Fruchtfleisch zusammen, während die Schale spröde wird. Der Trick der Profis: Bohre die Löcher für Verbindungen sofort, solange sie noch weich sind. Lass die Kastanien dann eine Woche trocknen. Erst danach die Teile mit einem Tropfen Holzleim (z.B. Ponal Classic) zusammensetzen. Für Glanz und Haltbarkeit mit Klarlack besprühen.
Der richtige Kleber ist alles. Vergiss den einfachen Bastelkleber aus der Schule. Für Naturmaterialien brauchst du etwas mit mehr Kraft.
Holzleim: Ideal für poröse Oberflächen wie Holz, Rinde oder die raue Seite von Blättern. Er trocknet transparent und schafft eine bombenfeste Verbindung.
Heißklebepistole: Perfekt für schnelle Fixierungen und um glatte Objekte wie Eicheln oder Hagebutten auf rauen Untergründen zu befestigen. Aber Vorsicht: zu viel Hitze kann empfindliche Blätter beschädigen.
Die Ästhetik des Herbstes liegt oft in der Reduktion. Statt zehn verschiedene Materialien zu mischen, konzentriere dich auf zwei oder drei. Eine Schale nur mit Moos und Hagebutten. Ein Kranz nur aus Eichenlaub und Lärchenzweigen. Diese Beschränkung lenkt den Blick auf die unterschiedlichen Texturen und Formen und wirkt oft viel edler als ein überladenes Arrangement.
Das Geheimnis? Ein selbstgemachtes Finish aus Bienenwachs und Olivenöl. Einfach zu gleichen Teilen im Wasserbad schmelzen, abkühlen lassen und mit einem weichen Tuch auf polierte Äste oder Holzscheiben auftragen. Riecht fantastisch und ist absolut naturbelassen.
Laut einer Studie im ‚Journal of Public Health‘ kann bereits 20 Minuten kreative Betätigung das Stresshormon Cortisol signifikant senken.
Das Hantieren mit Naturmaterialien verstärkt diesen Effekt. Das Gefühl von rauer Rinde, die glatte Oberfläche einer Kastanie oder der erdige Geruch von Moos erdet uns und holt uns aus dem digitalen Alltag zurück in die physische Welt.
Für filigrane Arbeiten an kleinen Ästen oder zum Gravieren von Mustern in getrocknete Kürbisse ist ein Multifunktionswerkzeug wie ein Dremel Lite unschlagbar. Mit den richtigen Aufsätzen kannst du präzise bohren, schleifen und polieren – das hebt deine Projekte von einfachem „Basteln“ auf die nächste Stufe des „Schaffens“.
Wie kann ich die leuchtend roten Hagebutten haltbar machen?
Hagebutten neigen dazu, schnell zu verschrumpeln und ihre Farbe zu verlieren. Der beste Weg zur Konservierung ist das Trocknen an der Luft. Fädle sie auf einen dünnen Draht auf, sodass sie sich nicht berühren, und hänge die Kette an einem dunklen, trockenen und luftigen Ort auf. Nach zwei bis drei Wochen sind sie hart und behalten ihre Form und einen Großteil ihrer Farbe.
Lufttrocknende Modelliermasse (z.B. Fimo Air light): Leicht und bricht nicht so leicht. Ideal, um Abdrücke von Blättern oder Rindenstrukturen zu machen. Nach dem Trocknen kann sie bemalt werden.
Salzteig (DIY-Alternative): Günstig und schnell hergestellt (2 Tassen Mehl, 1 Tasse Salz, 1 Tasse Wasser). Muss aber im Ofen gebacken werden und ist anfälliger für Feuchtigkeit. Eher für kurzlebige Projekte geeignet.
Für langlebige Schalen oder Anhänger ist die Modelliermasse klar die bessere Wahl.
Wichtiger Punkt: Sammle verantwortungsvoll. Nimm niemals Moos von Bäumen, da es ein wichtiger Mikrolebensraum ist. Sammle stattdessen kleine Stücke vom Boden, wo es reichlich vorhanden ist. Dasselbe gilt für Äste: Nimm nur Totholz, das bereits am Boden liegt. Ein guter Handwerker arbeitet mit der Natur, nicht gegen sie.
Denk über das Offensichtliche hinaus. Ein simpler Ast kann zur Garderobe werden. Eine große, flache Baumscheibe, sorgfältig geschliffen und geölt, wird zum Tablett. Bucheckern, aufgereiht auf Draht, ergeben eine filigrane, rasselnde Girlande. Die Kunst liegt darin, das Potenzial im Material zu erkennen, nicht nur seine ursprüngliche Form.
Einführung in eine faszinierende Technik: Cyanotypie, auch Blaudruck genannt. Behandle ein Stück Papier oder Stoff mit einer speziellen lichtempfindlichen Lösung (online als Set erhältlich). Lege deine schönsten Herbstblätter darauf und setze es der Sonne aus. Nach dem Auswaschen mit Wasser bleiben die Silhouetten der Blätter in einem tiefen, preußischen Blau zurück – eine unglaublich kunstvolle Art, die Formen des Herbstes festzuhalten.
Der japanische Begriff „Wabi-Sabi“ feiert die Schönheit der Unvollkommenheit.
Übertrage dieses Konzept auf deine Herbst-Werkstatt. Ein leicht gekrümmter Ast, ein Blatt mit einem kleinen Loch, eine ungleichmäßige Färbung – das sind keine Fehler. Es sind die Spuren des Lebens und der Natur, die deine Arbeit einzigartig und authentisch machen. Perfektion ist oft steril; Charakter entsteht durch die kleinen Makel.
Welchen Lack nehme ich am besten, damit meine Deko auch draußen hält?
Für alles, was Regen und Feuchtigkeit ausgesetzt ist, brauchst du einen robusten Schutz. Standard-Bastellack reicht da nicht. Greife zu einem Bootslack oder Yachtlack (z.B. von Clou). Er ist UV-beständig und extrem wasserfest. Trage ihn in zwei dünnen Schichten auf getrocknete Holzteile, bemalte Steine oder lackierte Kürbisse auf, um sie wochenlang vor dem Verfall zu schützen.
Ein häufiger Fehler ist, gepresste Blätter sofort zu verwenden. Selbst nach dem Pressen enthalten sie Restfeuchte. Lass sie nach dem Pressvorgang noch mindestens 24 Stunden an der Luft nachtrocknen, bevor du sie aufklebst oder versiegelst. Das verhindert unschöne Flecken und sorgt dafür, dass der Leim richtig haftet.
Der Geruchssinn ist eng mit Erinnerungen verknüpft. Integriere Düfte in deine Kreationen. Stecke Zimtstangen zwischen die Zapfen in einem Gesteck. Binde getrocknete Orangenscheiben in deine Girlanden. Ein paar Tropfen ätherisches Zirbenöl auf einem Holzstück können den Duft des Waldes für Wochen in dein Zuhause bringen.
Ahorn-Samen: Die kleinen „Nasenzwicker“ sind nicht nur Spielzeug. Getrocknet und mit Gold- oder Kupferspray lackiert, sehen sie aus wie filigrane Flügel für kleine Figuren oder als funkelnde Akzente in einem Kranz.
Bucheckern: Ihre stacheligen Hüllen sind kleine, viergeteilte Sterne. Öffne sie vorsichtig und nutze sie als Rahmen für kleine Moosbällchen oder eine einzelne Perle.
Diese kleinen, oft übersehenen Details verleihen deinen Werken eine besondere Raffinesse.
Vergiss nicht die Kraft der Wiederholung. Ein einzelnes Eichenblatt ist schön. Fünfzig Eichenblätter, sorgfältig nach Größe sortiert und zu einer dichten Girlande aufgereiht, sind ein Statement. Ein einzelner Stein ist nur ein Stein. Zwanzig bemalte Kiesel, die zusammen ein Mandala bilden, sind Kunst. Die Masse macht oft den entscheidenden visuellen Unterschied.
Wichtiger Werkzeug-Tipp: Für saubere, präzise Schnitte an Ästen und kleineren Holzstücken ist eine Japansäge (z.B. eine Kataba) die beste Wahl. Im Gegensatz zu europäischen Sägen schneidet sie auf Zug. Das erfordert weniger Kraft, der Schnitt wird feiner und die Ränder fransen nicht aus. Ein Quantensprung im Vergleich zu einer groben Fuchsschwanz-Säge.
Historisch wurde aus den Fruchtbechern der Eiche (den Kappen) und Eisensalzen eine tiefschwarze Tinte hergestellt, die Eisengallustinte, die jahrhundertelang für Manuskripte verwendet wurde.
Auch wenn du keine Tinte herstellen willst, zeigt dies das verborgene Potenzial. Zermahle trockene Eichelkappen zu Pulver. Gemischt mit Holzleim ergibt das eine dunkle, texturierte Paste, mit der du Holz malen oder Fugen füllen kannst – eine Farbe direkt aus dem Wald.
Statt Kürbisse nur zu bemalen, versuche dich am Schnitzen mit Linolschnitt-Werkzeug. Die feinen Klingen eignen sich perfekt, um nur die oberste Schicht der Schale zu entfernen. So kannst du filigrane Muster, Blätterranken oder Schriftzüge einritzen. Das darunterliegende, hellere Fruchtfleisch erzeugt einen wunderschönen, dezenten Kontrast. Das Ergebnis ist viel eleganter und haltbarer als eine dicke Farbschicht.




























































































