Kerzen selber machen: Dein ehrlicher Guide für den perfekten Start
Mach Schluss mit langweiligen Kerzen! Entdecke, wie du aus alten Resten kreative DIY-Kerzen zaubern kannst, die dein Zuhause erleuchten.
„Die Dunkelheit ist nur der Schatten des Lichts.“ Ein Zitat, das die Magie von Kerzen perfekt einfängt. Stell dir vor, du verwandelst ungenutzte Kerzenreste in wahre Kunstwerke, die nicht nur deinen Raum erhellen, sondern auch deine Sinne betören. In diesem Artikel lernst du, wie du mit ein paar einfachen Schritten und einer Prise Kreativität dein Zuhause in eine Oase der Gemütlichkeit verwandeln kannst. Lass dich von der faszinierenden Welt der DIY-Kerzen inspirieren!
Eine Kerze ist so viel mehr als nur Wachs und Docht
Ganz ehrlich? Ich kann mich noch genau an meine ersten Versuche erinnern. Dieser einzigartige Geruch von schmelzendem Wachs, die Ruhe und die totale Konzentration. Eine richtig gute Kerze zu gießen, das ist echtes Handwerk. Das hat nur wenig mit diesen schnellen Bastelsets zu tun, die man heute überall hinterhergeworfen bekommt.
Inhaltsverzeichnis
- Eine Kerze ist so viel mehr als nur Wachs und Docht
- Das Fundament: Welches Wachs passt zu deinem Projekt?
- Die Seele der Kerze: Der richtige Docht und der perfekte Duft
- Jetzt geht’s los: Deine Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Sicherheit und Kennzeichnung: Der Profi-Check
- Der Lohn der ganzen Mühe
- Bildergalerie
Es geht um Geduld, ein Gefühl für das Material und am Ende um die pure Freude an einem sauberen, ehrlichen Ergebnis. In all den Jahren habe ich eines gelernt: Die Grundlagen sind alles. Ohne sie geht’s schief.
Vielleicht kennst du das ja: Man startet mit riesiger Begeisterung, und dann kommt die Frustration. Die Kerze brennt schief, sie rußt wie ein alter Schornstein, der Duft ist kaum zu riechen oder die Oberfläche hat Risse wie eine ausgetrocknete Wüste. Das liegt fast nie an mangelndem Talent, sondern an winzigen, aber entscheidenden Fehlern im Ablauf. Dieser Guide ist mein gesammeltes Wissen aus der Praxis – ohne Fachchinesisch, aber mit allem, was du wirklich brauchst. Damit deine selbstgemachte Kerze nicht nur schön aussieht, sondern auch sicher und sauber brennt.

Das Fundament: Welches Wachs passt zu deinem Projekt?
Die Wahl des Wachses ist deine erste und vielleicht wichtigste Entscheidung. Es gibt hier kein „bestes“ Wachs, sondern nur das passende für dein Vorhaben. Jedes hat seinen eigenen Charakter, seine Stärken und ja, auch seine kleinen Zicken.
Die gängigsten Wachse im Klartext
- Paraffinwachs: Der absolute Klassiker und oft die günstigste Option, man bekommt es schon für etwa 8-12 € pro Kilo. Seine größte Stärke? Die unschlagbare Duftabgabe. Wenn du einen intensiven Raumduft willst, ist Paraffin dein Freund. Der Haken ist seine Herkunft aus der Erdölverarbeitung – wer auf Nachhaltigkeit pocht, wird hier also eher nicht fündig.
- Sojawachs: Das ist die pflanzliche Alternative, die in den letzten Jahren super beliebt wurde. Es wird aus Sojabohnenöl gewonnen, brennt schön lange und sauber. Aber es hat auch eine Eigenart: Es neigt zum sogenannten „Frosting“, das sind so weiße, kristalline Muster auf der Oberfläche. Das ist kein Fehler, sondern einfach die Natur des Wachses. Mit der richtigen Gießtemperatur kriegt man das aber ganz gut in den Griff.
- Rapswachs: Mein persönlicher Favorit für Duftkerzen im Glas! Es wird aus europäischem Rapsöl hergestellt, ist also eine regionale und nachhaltige Wahl. Rapswachs hat eine wunderbar cremige Textur und eine tolle Duftbindung. Es ist ein bisschen anspruchsvoller und kann wie Soja zu Frosting neigen oder bei falscher Abkühlung Risse bekommen. Aber mit ein wenig Übung? Bekommst du damit wunderschöne, glatte Oberflächen hin. Preislich liegt es meist zwischen 10 € und 15 € pro Kilo.
- Bienenwachs: Das ist die Königsklasse unter den Wachsen. Absolut traditionell, direkt vom Imker, und es duftet von Natur aus herrlich nach Honig – da braucht es gar kein zusätzliches Parfümöl. Es brennt extrem lange, sehr hell und fast ohne Ruß. Die Verarbeitung ist aber, ehrlich gesagt, etwas für Fortgeschrittene. Es hat einen hohen Schmelzpunkt und schrumpft beim Abkühlen stark. Das führt oft zu unschönen Hohlräumen (Lunkern), die einen zweiten Guss nötig machen.

Kurzer Ausflug in die Physik: Warum die Temperatur dein Boss ist
Stell dir vor, du baust eine Mauer. Wirfst du die Ziegel einfach nur schnell aufeinander, wird sie krumm und instabil. Setzt du aber jeden Stein sorgfältig, entsteht eine feste Struktur. Genau so ist es mit Wachs! Wenn du es erhitzt, lösen sich die Moleküle voneinander. Beim Abkühlen müssen sie wieder zueinanderfinden. Kühlt das Wachs zu schnell ab – zum Beispiel durch Zugluft oder auf einer kalten Fensterbank – bekommen die Moleküle Stress. Die Folge: Risse, schlechte Haftung am Glas („nasse Flecken“) oder Hohlräume. Ein langsames, kontrolliertes Abkühlen ist der absolute Schlüssel zum Erfolg.
Die Seele der Kerze: Der richtige Docht und der perfekte Duft
Ein Fehler, den ich immer wieder sehe: Man nimmt einfach irgendeinen Docht. Aber der Docht ist der Motor deiner Kerze. Ein falscher Docht ruiniert dir das beste Wachs und den teuersten Duft.
Kleine Docht-Kunde für die Praxis
Die Größe ist alles: Der Docht muss zum Durchmesser deines Glases und zum Wachs passen. Ist der Docht zu klein, brennt die Kerze einen Tunnel in die Mitte und ein dicker Wachsrand bleibt stehen – ärgerlich und Verschwendung. Ist der Docht zu groß, wird die Flamme riesig, rußt und kann sogar gefährlich werden.

Kleiner Tipp für Anfänger: Als Faustregel für ein typisches Kerzenglas mit 7-8 cm Durchmesser kannst du gut mit einem Baumwolldocht der Größe „Stabilo 12“ oder „Stabilo 14“ starten. Das ist aber nur ein Richtwert! Jede Wachs-Duft-Kombination verhält sich anders.
Der Testbrand ist Pflicht, kein Kür: Wenn du eine neue Kombination ausprobierst, mach IMMER eine einzelne Testkerze. Lass sie 48 Stunden aushärten und zünde sie dann für 3-4 Stunden an. Erreicht das flüssige Wachs den Rand? Ist die Flamme ruhig? Rußt sie? Nur so bist du auf der sicheren Seite.
Duftöl: Worauf du achten musst
Ätherische Öle klingen toll, sind aber für Kerzen oft ungeeignet. Viele „verbrennen“ einfach im heißen Wachs, statt zu duften. Besser sind professionelle Parfümöle, die extra für Kerzen entwickelt wurden. Sie sind hitzestabiler und verbinden sich gut mit dem Wachs.
Wichtiger Sicherheitshinweis: Füge das Öl niemals zu kochend heißem Wachs hinzu! Eine gute Temperatur ist etwa 80-85 °C. Rühre es dann langsam für zwei Minuten ein. Nicht wie ein Verrückter, sonst rührst du Luftblasen unter, die du später siehst.

Noch ein Praxistipp zur Menge: Üblich sind 6-10 % Duftölanteil. Klingt abstrakt? Hier ein simples Rechenbeispiel: Für eine Kerze mit 200 g Wachs und einer gewünschten Duftlast von 8 % rechnest du einfach: 200 g × 0,08 = 16 g Duftöl. So einfach ist das!
Jetzt geht’s los: Deine Schritt-für-Schritt-Anleitung
Okay, genug der Theorie! Sauberkeit und Vorbereitung sind hier die halbe Miete. Also, Arbeitsfläche abdecken, alles bereitlegen und los geht’s. Plane für die reine Vorbereitung und das Gießen mal so 1-2 Stunden ein. Das Aushärten braucht dann seine Zeit.
Deine Mini-Shoppingliste (mit ehrlichen Preisen)
- Wachs: z. B. 1 kg Rapswachs (ca. 10-15 €). Gut zu wissen: Damit füllst du ungefähr 5-6 mittelgroße Gläser (ca. 200 ml).
- Passende Dochte mit Metallfuß: (Ein Beutel mit 50 Stück kostet meist unter 10 €)
- Hitzebeständige Kerzengläser: Alte Marmeladen- oder Joghurtgläser tun es für den Anfang auch!
- Schmelzgefäß aus Metall: (ca. 20 €, eine saubere, leere Konservendose tut’s zur Not auch)
- Ein alter Kochtopf für das Wasserbad
- Digitales Küchenthermometer: Absolut unerlässlich! Kostet ca. 15-20 € und erspart dir so viel Frust.
- Wäscheklammern oder Dochthalter
- Hochwertiges Parfümöl: (ca. 5-10 € pro 50 ml Fläschchen)
- Dochtklebeplättchen (sehr praktisch, ca. 5 € für 100 Stück) und Küchenpapier

Die Schritte zum Erfolg
- Vorbereitung ist alles: Reinige die Gläser blitzblank und trockne sie perfekt ab. Ein guter Trick ist, die Gläser leicht vorzuwärmen (z.B. im Backofen bei 50 °C), das verhindert später unschöne „nasse Flecken“.
- Dochte zentrieren: Klebe den Docht exakt in die Mitte des Glasbodens. Das ist super wichtig für gleichmäßiges Abbrennen. Spanne den Docht dann straff nach oben und klemme ihn mit einer Wäscheklammer fest.
- Wachs schmelzen: Ab ins Wasserbad damit! Gib das Wachs ins Schmelzgefäß und erhitze es langsam im Topf mit Wasser. Achtung: Niemals das Wachs direkt auf die Herdplatte oder in die Mikrowelle! Es kann sich entzünden.
- Temperatur im Auge behalten: Miss immer wieder mit dem Thermometer. Schmelze das Wachs auf ca. 85-90 °C und nimm es dann vom Herd.
- Duft hinzufügen: Lass das Wachs auf ca. 80-85 °C abkühlen. Gib dann dein abgemessenes Duftöl dazu und rühre langsam, aber gründlich für zwei Minuten.
- Der große Moment – das Gießen: Die Gießtemperatur ist entscheidend. Bei Rapswachs erziele ich die besten Ergebnisse, wenn ich bei ca. 60-65 °C gieße. Gieße langsam und stetig, um Luftblasen zu vermeiden.
- Geduld haben: Stell die Kerzen an einen zugfreien Ort bei normaler Raumtemperatur. Lass sie mindestens 24, besser 48 Stunden komplett in Ruhe aushärten. In dieser Zeit passiert die Magie im Inneren.
- Finish: Kürze den Docht vor dem ersten Anzünden auf ca. 0,5 bis 1 cm. Fertig!

Was tun, wenn’s nicht perfekt ist? (Troubleshooting)
- Krater am Docht (Lunker): Das ist normal, Wachs zieht sich beim Abkühlen zusammen. Statt eines glatten Abschlusses hast du einen unschönen Krater. Aber keine Panik! Mit einem Heißluftföhn (gibt’s im Baumarkt für ca. 20 €) kannst du die Oberfläche in 30 Sekunden wieder spiegelglatt schmelzen. Sieht sofort zehnmal professioneller aus!
- Weiße Flecken (Frosting): Passiert oft bei Pflanzenwachsen, wenn du zu heiß gegossen hast oder die Temperatur beim Abkühlen stark geschwankt hat. Versuch beim nächsten Mal, die Gießtemperatur etwas zu senken.
- Nasse Flecken am Glas: Das ist kein Wasser, sondern Luft, wo sich das Wachs vom Glas gelöst hat. Passiert oft bei zu kalten Gläsern. Die Lösung: Gläser immer gut reinigen und vorwärmen!
Sicherheit und Kennzeichnung: Der Profi-Check
Okay, das hier ist der Teil, den viele Bastel-Anleitungen gerne überspringen. Aber Sicherheit ist nicht verhandelbar. Sobald du eine Kerze verschenkst oder gar verkaufen willst, musst du ein paar Regeln kennen. Das ist keine Bürokratie, sondern purer Verbraucherschutz.


Duftorangen basteln: So machen Sie einen natürlichen Lufterfrischer, der nach Wihnachten riecht
Du musst deine Kerze mit Warnhinweisen versehen (Piktogramme, die zeigen: nicht unbeaufsichtigt lassen, von Kindern fernhalten etc.). Und sobald Duftöl im Spiel ist, wird es eine chemische Mischung. Dann greift die sogenannte CLP-Verordnung. Das klingt kompliziert, ist es aber nicht. Du musst mögliche Allergene aus dem Duftöl auf dem Etikett angeben. Die genauen Infos dazu, was drauf muss, findest du im Sicherheitsdatenblatt (SDB) deines Duftöls. Jeder seriöse Händler (z.B. bei Online-Shops für Kerzenbedarf wie Candle Shack oder diversen deutschen Anbietern) muss dir das zur Verfügung stellen. Das zu beachten, zeigt Respekt vor dem Handwerk und vor der Person, die deine Kerze bekommt.
Der Lohn der ganzen Mühe
Kerzen gießen ist ein Weg, der Geduld und Sorgfalt wirklich belohnt. Jede Kerze wird ein bisschen besser als die letzte. Du entwickelst ein Gefühl für das Wachs, den Duft, die Temperatur. Und der schönste Moment von allen? Wenn du nach all der Arbeit deine eigene Kerze das erste Mal anzündest. Dieses sanfte Licht, der Duft, der sich langsam im Raum ausbreitet und das Wissen: Dieses Stück Gemütlichkeit habe ich mit meinen eigenen Händen geschaffen. Das kann dir kein Kaufhaus der Welt bieten.

Ach ja, mein allerletzter Tipp für den Start, eine Art „Gelingt-fast-sicher-Kombi“: Nimm Rapswachs, ein paar leere 200ml-Gläser und einen Docht der Sorte Stabilo, Größe 12. Das ist eine Kombi, die viele Anfängerfehler verzeiht. Viel Spaß dabei!
Bildergalerie




Weihnachtssterne selber machen: Dein ehrlicher Guide vom Basteltisch – ganz ohne Frust
Der erste Abbrand ist ein Ritual. Zünde deine neue Kerze an und lass sie brennen, bis die gesamte Oberfläche flüssig ist – das nennt man einen ‚Full Melt Pool‘. Dies dauert oft 2-4 Stunden. Tust du das nicht, bildet sich ein ‚Tunnel‘ um den Docht, und die Kerze wird bei jedem weiteren Anzünden nur noch in diesem Tunnel abbrennen. So verschenkst du wertvolles Wachs und Brenndauer.


- Eine makellose, glänzende Oberfläche.
- Keine unschönen Risse oder Frosting-Muster.
- Eine perfekte Verbindung zwischen Wachs und Glasrand.
Das Geheimnis? Eine Heißluftpistole! Ein kurzer, sanfter Schwenk über die erstarrte Kerzenoberfläche schmilzt die oberste Schicht leicht an und lässt sie spiegelglatt aushärten. Funktioniert oft besser als der zweite Guss.


Hilfe, meine Kerze hat nach dem Abkühlen ein Loch in der Mitte!
Keine Sorge, das ist ein sogenannter ‚Sinkhole‘ und völlig normal, besonders bei pflanzlichen Wachsen wie Raps- oder Sojawachs. Das Wachs zieht sich beim Erkalten zusammen. Die Lösung ist ein zweiter Guss (Second Pour): Schmelze eine kleine Menge Wachs und gieße vorsichtig eine dünne Schicht über die Oberfläche, um das Loch zu füllen.


Die typische Duftölkonzentration für eine stark duftende Kerze liegt zwischen 6 % und 10 % des Wachsgewichts.
Das bedeutet: Für 500g Wachs benötigst du zwischen 30g und 50g Duftöl. Weniger, und der Duft ist zu schwach. Deutlich mehr kann die Brenneigenschaften negativ beeinflussen.


Das leise Knistern eines Holzdochts ist für viele der Inbegriff von Gemütlichkeit. Aber was ist der Unterschied zu klassischen Baumwolldochten?
- Holzdochte (Wood Wicks): Erzeugen eine breite, flache Flamme und ein beruhigendes Knistergeräusch. Sie müssen vor dem ersten Anzünden nicht gekürzt werden.
- Baumwolldochte: Der Klassiker. Sie sind zuverlässig, in unzähligen Größen erhältlich und müssen exakt auf den Kerzendurchmesser abgestimmt werden. Ein Kürzen vor jedem Anzünden ist Pflicht.


Der kritische Moment: Die Gießtemperatur. Sie entscheidet über eine glatte Oberfläche, gute Duftbindung und die Haftung am Glas. Eine gute Faustregel für die meisten Pflanzenwachse wie Soja- oder Rapswachs liegt zwischen 65°C und 75°C. Gießt du zu heiß, riskierst du Risse und Löcher. Zu kalt, und das Wachs erstarrt ungleichmäßig. Ein digitales Küchenthermometer ist hier dein bester Freund!


Duftöl: Speziell für Kerzen entwickelt, um hitzestabil zu sein und einen starken, gleichbleibenden Duft abzugeben. Die Auswahl ist riesig, von ‚Frische Wäsche‘ bis ‚Herbstlaub‘.
Ätherisches Öl: Rein pflanzlich, oft für Aromatherapie genutzt. Der Duft kann in heißem Wachs flüchtiger sein und ist meist subtiler. Ideal für eine natürliche Beduftung.
Für Einsteiger sind hochwertige Duftöle von Anbietern wie ‚YouWish‘ oder ‚Candle Shack‘ oft die sicherere Wahl für ein intensives Dufterlebnis.


Der neueste Schrei in der DIY-Szene sind skulpturale Kerzen, die fast zu schade zum Anzünden sind. Denk an ‚Bubble Candles‘ aus kleinen Wachskugeln oder elegant gedrehte ‚Twisted Candles‘. Dafür brauchst du spezielle Silikonformen, die es online in unzähligen Varianten gibt. Sie sind ein fantastischer Hingucker und ein tolles Geschenk – ganz ohne Duft und Glas.


Du brauchst kein teures Profi-Set für den Anfang. Vieles hast du schon zu Hause:
- Ein alter Topf und eine hitzebeständige Schüssel (Metall oder Glas) für ein Wasserbad.
- Ein Küchenthermometer (digital ist am besten).
- Wäscheklammern oder Essstäbchen, um den Docht zu fixieren.
- Eine alte Zeitung als Unterlage.


Was ist dänisches ‚Hygge‘ in seiner reinsten Form? Kerzenlicht. Das sanfte, warme Leuchten einer echten Flamme schafft eine Atmosphäre von Geborgenheit und Ruhe, die keine elektrische Lampe nachahmen kann. Deine selbstgemachte Kerze ist also mehr als Deko – sie ist ein Hygge-Generator.


‚Frosting‘ bei Sojawachs ist kein Qualitätsmangel, sondern ein Zeichen für 100 % reines, natürliches Wachs. Es ist die natürliche Kristallisation des Pflanzenfetts.
Manche Kerzenmacher schätzen diesen rustikalen Look sogar. Wenn du ihn vermeiden willst, versuche, das Wachs langsamer abkühlen zu lassen, zum Beispiel in einem leicht vorgewärmten Behälter.


Die unterschätzte Tugend: Aushärtezeit. Eine frisch gegossene Kerze duftet noch nicht intensiv. Das Duftöl muss sich erst vollständig mit der Wachsstruktur verbinden. Lass deine Kerze mindestens 48 Stunden, bei Pflanzenwachsen besser 1-2 Wochen, an einem kühlen, dunklen Ort ‚reifen‘. Erst dann entfaltet sie beim Anzünden ihr volles Aroma. Geduld zahlt sich hier wirklich aus!



Deine Lieblingskerze ist abgebrannt, aber am Boden ist noch ein Rest Wachs? Nicht wegwerfen!
- Stelle das Glas für einige Stunden ins Gefrierfach. Das Wachs zieht sich zusammen und lässt sich meist in einem Stück herauslösen.
- Sammle die Reste verschiedener Kerzen (am besten farblich sortiert).
- Schmelze sie im Wasserbad ein und gieße eine neue, kunterbunte ‚Upcycling-Kerze‘ oder ein paar Duftmelts.


Kann ich einfach getrocknete Blumen oder Kräuter ins Wachs geben?
Ja, aber mit großer Vorsicht! Dekorationen direkt im Wachs können ein Sicherheitsrisiko darstellen, da sie Feuer fangen können. Platziere sie daher immer am äußeren Rand der Kerze, weit weg vom Docht und der Flamme. Eine sicherere Methode ist, die Dekorationen außen am Glas anzubringen oder sie nur in die oberste Schicht einer bereits fast erstarrten Kerze leicht einzudrücken.


Flüssige Kerzenfarbe: Hochkonzentriert, nur wenige Tropfen genügen. Lässt sich sehr leicht und gleichmäßig im Wachs verteilen für einheitliche Farben.
Farbchips/Pastillen: Vordosierte Wachsstücke, die mit dem Hauptwachs schmelzen. Ideal für Anfänger. Achtung bei Wachsmalstiften: Die enthaltenen Pigmente können den Docht verstopfen!
Für intensive, klare Farben sind spezielle Kerzenfarben die beste Wahl.


Der Behälter ist die Bühne für deine Kerze. Statt Standardgläsern, schau dich mal um: Eine alte Teetasse vom Flohmarkt, eine leere Gewürzdose mit coolem Etikett, ein kleiner Betontopf aus dem Baumarkt oder sogar eine ausgehöhlte Kokosnussschale. Der Behälter erzählt eine eigene Geschichte und macht deine Kerze zu einem echten Unikat.


Auf der Suche nach dem perfekten Duft? Kombiniere doch mal:
- Für die Bibliothek: Leder, Tabak & Vanille
- Für den Spa-Tag: Eukalyptus, Minze & Rosmarin
- Für den Winterabend: Orange, Zimt & Gewürznelke
- Für den Frühlingsmorgen: frisch geschnittenes Gras, Pfingstrose & Zitrone


Im Mittelalter waren Kerzen aus Bienenwachs purer Luxus und der Kirche sowie dem Adel vorbehalten. Sie brannten heller, sauberer und dufteten angenehm, im Gegensatz zu den rußenden Talgkerzen des einfachen Volkes.


Du hast nach dem Gießen noch etwas duftendes Wachs übrig? Perfekt für Wax Melts!
- Gieße das restliche Wachs einfach in eine Eiswürfelform aus Silikon (am besten eine mit kleinen, hübschen Motiven).
- Lass es vollständig aushärten und drücke die fertigen Melts dann aus der Form.
- Schon hast du kleine Duftbomben für deine Duftlampe – eine tolle Resteverwertung!


Warum rußt meine Kerze so stark?
Meist liegt es an einem zu langen Docht. Die Flamme wird zu groß und verbrennt das Wachs unvollständig. Kürze den Docht vor jedem Anzünden auf ca. 5-8 mm. Auch Zugluft kann Rußbildung verursachen. Steht die Kerze an einem zugigen Ort, tanzt die Flamme unruhig und produziert mehr Ruß. Wähle also einen geschützten Standort.


- Brennt gleichmäßiger ab.
- Bildet seltener einen ‚Tunnel‘.
- Der Duft verteilt sich besser im Raum.
Der Grund? Der Durchmesser deines Kerzenbehälters ist perfekt auf die Stärke deines Dochtes abgestimmt. Ein dickerer Docht für ein breites Glas, ein dünnerer für ein schmales. Die Docht-Tabelle deines Wachs-Lieferanten ist hier Gold wert!


Der europäische Markt für Raumdüfte, einschließlich Kerzen, wird voraussichtlich bis 2028 jährlich um über 4 % wachsen.
Dieser Trend zeigt: Das Zuhause wird immer mehr zum persönlichen Rückzugsort. Eine selbstgemachte Kerze mit einem individuellen Duft ist nicht nur ein DIY-Projekt, sondern ein Stück selbst geschaffene Lebensqualität – und damit absolut im Zeitgeist.


Docht-Zentrierung ist alles: Ein Docht, der nicht exakt in der Mitte sitzt, führt unweigerlich zu ungleichmäßigem Abbrennen. Eine Seite schmilzt schneller, die Kerze brennt schief und kann sogar das Glas an einer Stelle überhitzen. Nutze Dochtzentrierhilfen aus Metall oder einfach zwei Bleistifte und Gummibänder, um den Docht perfekt in Position zu halten, bis das Wachs fest ist.


Sicherheit geht vor! Behalte diese Regeln immer im Kopf:
- Lass schmelzendes Wachs NIEMALS unbeaufsichtigt.
- Halte Wasser von heißem Wachs fern – Spritzgefahr!
- Arbeite auf einer geschützten, stabilen Oberfläche.
- Lasse eine brennende Kerze nie unbeaufsichtigt, besonders nicht in der Nähe von Kindern oder Haustieren.

DIY-Wasserbad: Ein Topf mit Wasser und eine Schüssel darin. Kostet nichts, funktioniert super für kleine Mengen. Der Nachteil: Die Temperaturkontrolle ist etwas fummeliger.
Professioneller Wachsschmelztopf: Ein elektrisches Gerät mit Thermostat und Ausguss-Hahn. Perfekt für größere Mengen und präzise Temperatursteuerung.
Für den Start reicht das Wasserbad völlig aus. Wenn das Hobby zur Leidenschaft wird, ist ein Schmelztopf eine enorme Erleichterung.


