Kürbis-Spaß: Deko & Leckereien für die ganze Familie

von Corinna Frei
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Der Herbst ist da, und mit ihm die perfekte Zeit für gemütliche Familienmomente. Im Mittelpunkt steht dabei oft ein Star der Saison: der Kürbis. Ob als leuchtende Dekoration vor der Haustür oder als wärmende Suppe im Teller – seine Vielseitigkeit ist unschlagbar. In den letzten Jahren hat sich der Kürbis vom einfachen Gemüse zum echten Herbst-Symbol entwickelt. Seine leuchtenden Farben und runden Formen laden förmlich dazu ein, kreativ zu werden.

Das Beste daran? Kürbis-Aktionen sind für jedes Alter geeignet. Während die Großen vielleicht schon schnitzen, können die Kleinsten malen und kleben. Und wenn die kreative Arbeit hungrig macht, verwandeln wir die Reste einfach in köstliche Snacks. Ich zeige Ihnen als Koch, wie Sie beides meisterhaft verbinden: einzigartige Deko und einfache, leckere Gerichte, die garantiert gelingen.

Kreative Kürbis-Deko: Sicherer Spaß auch für die Kleinsten

Ein Kürbis muss nicht immer ein geschnitztes Gruselgesicht sein. Besonders mit kleinen Kindern ist es oft sicherer und genauso kreativ, auf scharfe Werkzeuge zu verzichten. Hier sind einige Ideen, die ohne Messer auskommen und trotzdem für leuchtende Kinderaugen sorgen.

Malen und Verzieren: Die saubere Alternative

Für die jüngsten Künstler ist das Bemalen von Kürbissen ideal. Zierkürbisse oder kleine Hokkaidos eignen sich hierfür perfekt.

  • Die richtige Vorbereitung: Damit die Farbe gut hält, waschen Sie den Kürbis zuerst mit lauwarmem Wasser und einem Spritzer Spülmittel. Profi-Tipp: Reiben Sie ihn danach mit einem Tuch und etwas Essigwasser ab. Das entfernt die natürliche Wachsschicht und die Farbe haftet optimal.
  • Farbauswahl: Am besten eignen sich Acrylfarben oder wasserfeste Stifte (z.B. von Edding). Sie trocknen schnell und leuchten kräftig. Lassen Sie Ihre Kinder lustige Gesichter, Tiere oder bunte Muster malen.
  • Glitzer und Glamour: Für einen echten Wow-Effekt können Sie nach dem Malen Bastelkleber auftragen und Glitzer darüberstreuen. So wird aus einem einfachen Kürbis ein funkelndes Herbstjuwel für die Fensterbank.

Bekleben und Dekorieren: Naturmaterialien nutzen

Ein Spaziergang im Wald liefert die besten Bastelmaterialien. Ältere Kinder können hier ihre Feinmotorik schulen und wunderschöne Kunstwerke erschaffen.

  • Materialien sammeln: Bunte Blätter, kleine Äste, Eicheln, Kastanien oder Moos eignen sich hervorragend.
  • Die Technik: Mit einer Heißklebepistole (unter Aufsicht von Erwachsenen!) oder starkem Bastelkleber lassen sich die Naturmaterialien direkt auf der Kürbisschale befestigen. So entstehen kleine Eulen mit Blatt-Flügeln oder Igel mit Äste-Stacheln.

Ein großer Vorteil: Unversehrte, bemalte Kürbisse halten bei kühler Lagerung wochenlang – deutlich länger als ihre geschnitzten Verwandten.

Vom Deko-Objekt zum Gaumenschmaus: Welcher Kürbis für was?

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Nicht jeder Kürbis, den man kaufen kann, schmeckt auch gut. Als Koch rate ich dringend, zwischen Deko- und Speisekürbissen zu unterscheiden. Zierkürbisse enthalten oft den Bitterstoff Cucurbitacin und sind ungenießbar oder sogar leicht giftig. Greifen Sie im Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt zu den kulinarischen Stars.

Der Einkaufs-Guide für den deutschen Markt:

  • Hokkaido: Der Alleskönner und mein Favorit für Einsteiger. Sein nussiges Aroma ist köstlich, und das Beste: Die Schale kann mitgegessen werden! Perfekt für schnelle Suppen, Ofengemüse oder Pürees. Achten Sie auf eine unversehrte Schale und einen festen Stiel. Preislich liegt er meist bei 1,50 € bis 3,00 € pro Stück.
  • Butternut-Kürbis: Erkennbar an seiner Birnenform. Sein Fruchtfleisch ist zart, buttrig und hat eine feine Süße. Er enthält kaum Kerne und eignet sich hervorragend für Risotto, als Püree oder geröstet als Beilage. Die Schale muss allerdings entfernt werden. Ein Sparschäler leistet hier gute Dienste.
  • Muskatkürbis: Der Aromatische. Man erkennt ihn an seiner gerippten Form und der oft beige-grünen Farbe. Sein Fruchtfleisch ist intensiv orange und duftet würzig nach Muskat. Er ist der Star in Kürbiskuchen (Pumpkin Pie), Chutneys oder kräftigen Eintöpfen.

Das Beste aus dem Kürbisinneren: Zwei geniale Chef-Rezepte

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Beim Schnitzen fallen jede Menge Kürbisfleisch und Kerne an. Wegwerfen? Auf keinen Fall! Daraus zaubern wir zwei einfache, aber beeindruckende Leckereien.

Rezept 1: Knusprig geröstete Kürbiskerne – Der perfekte Snack

Das ist die leckerste Resteverwertung überhaupt. Die Kerne sind ein gesunder Knabberspaß für den Fernsehabend.

  • Schritt 1: Säubern. Geben Sie die Kerne samt anhaftendem Fruchtfleisch in eine große Schüssel mit Wasser. Chef-Trick: Das faserige Fruchtfleisch sinkt zu Boden, während die Kerne oben schwimmen. So lassen sie sich mühelos abschöpfen.
  • Schritt 2: Trocknen. Spülen Sie die Kerne in einem Sieb ab und tupfen Sie sie mit einem Küchentuch sehr gut trocken. Dieser Schritt ist entscheidend für die Knusprigkeit!
  • Schritt 3: Würzen. Mischen Sie die trockenen Kerne in einer Schüssel mit 1 EL Rapsöl und Gewürzen Ihrer Wahl.
    • Herzhaft: 1 TL Paprikapulver (edelsüß), ½ TL Knoblauchpulver und grobes Meersalz.
    • Süß: 1 TL Zimt und 1 TL brauner Zucker.
  • Schritt 4: Rösten. Verteilen Sie die Kerne auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech. Bei 160 °C Umluft für ca. 15–20 Minuten im Ofen rösten, bis sie goldbraun sind und duften. Zwischendurch einmal wenden. Abkühlen lassen und genießen!

Rezept 2: Samtige Hokkaido-Suppe – In 30 Minuten auf dem Tisch

Dieses Rezept ist kinderleicht, denn der Hokkaido-Kürbis muss nicht geschält werden. Eine wärmende Mahlzeit, die der ganzen Familie schmeckt.

  • Zutaten (für 4 Personen): 1 Hokkaido-Kürbis (ca. 1 kg), 2 Zwiebeln, 1 Stück Ingwer (daumengroß), 2 EL Rapsöl, 1 L Gemüsebrühe, 200 ml Sahne (oder Kokosmilch für eine vegane Variante), Salz, Pfeffer, eine Prise Muskatnuss.
  • Zubereitung:
    1. Kürbis waschen, halbieren, Kerne mit einem Löffel entfernen und das Fruchtfleisch in grobe Würfel schneiden. Zwiebeln und Ingwer schälen und fein hacken.
    2. Öl in einem großen Topf erhitzen. Zwiebeln und Ingwer darin glasig dünsten. Das ist die Aromabasis für eine tiefe Suppe.
    3. Kürbiswürfel dazugeben und kurz mitbraten. Mit der Gemüsebrühe ablöschen und alles bei mittlerer Hitze zugedeckt ca. 20 Minuten köcheln lassen, bis der Kürbis weich ist.
    4. Den Topf vom Herd nehmen und die Suppe mit einem Pürierstab fein pürieren, bis sie samtig ist.
    5. Sahne (oder Kokosmilch) unterrühren, die Suppe mit Salz, Pfeffer und frisch geriebener Muskatnuss abschmecken. Nicht mehr kochen lassen!
  • Servier-Tipp: Mit den gerösteten Kürbiskernen und ein paar Tropfen steirischem Kürbiskernöl servieren. Das sorgt für zusätzlichen Geschmack und einen tollen Crunch.

Profi-Tipps für die Kürbis-Küche

Zum Abschluss noch ein paar Kniffe aus meiner Profi-Küche, damit bei Ihnen zu Hause nichts schiefgeht.

  • Richtige Lagerung: Ein ganzer, unversehrter Kürbis hält sich an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort (z.B. im Keller) mehrere Wochen bis Monate. Angeschnittener Kürbis gehört in Frischhaltefolie gewickelt in den Kühlschrank und sollte innerhalb von 3-4 Tagen verbraucht werden.
  • Einfrieren für später: Kürbispüree lässt sich hervorragend einfrieren! Garen Sie Kürbiswürfel und pürieren Sie sie. Abgekühlt in Gefrierbeutel oder Eiswürfelformen füllen. So haben Sie immer eine Portion für Suppen, Soßen oder Kuchen parat.
  • Häufiger Fehler: Zu zaghaftes Würzen. Kürbis hat einen milden Eigengeschmack und verträgt kräftige Aromen. Seien Sie mutig mit Ingwer, Chili, Salbei, Rosmarin oder Curry. Eine Prise Säure (Zitronensaft, ein Schuss Essig) am Ende hebt den Geschmack zusätzlich.

Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie eine wundervolle, kreative und köstliche Kürbiszeit!

Corinna Frei

Corinna Frei ist das Gesicht hinter dem Foodblog „Schüsselglück“. Als Ernährungscoach und Typ-1-Diabetikerin teilt sie ihre Leidenschaft für eine gesunde und genussvolle Küche, die oft glutenfrei und immer blutzuckerfreundlich ist.