Lippenbalsam selber machen: So geht’s richtig gut (und spottbillig!)
Entdecke die Geheimnisse der Lippenpflege! Selbstgemachter Balsam aus natürlichen Zutaten – für unwiderstehlich schöne Lippen!
Stell dir vor, du sitzt in einem märchenhaften Garten, umgeben von blühenden Rosen und dem Duft von frischen Erdbeeren. Plötzlich hörst du ein Flüstern: „Die Natur hat die besten Geheimnisse für dich.“ Inmitten dieser Poesie entfaltet sich die Kunst der Lippenpflege. Warum sich mit chemischen Produkten zufriedengeben, wenn du deine eigene, magische Rezeptur kreieren kannst? Tauche ein in die Welt der DIY-Lippenbalsame und entdecke die Kraft der Natur für deine Lippen!
Ich bin ein Freund von Dingen, die man mit den eigenen Händen schafft. Ob das jetzt ein stabiles Holzregal ist oder eben ein verdammt guter Lippenbalsam, ist dabei fast egal. Es geht ums Prinzip: Du hast die volle Kontrolle, du bestimmst die Qualität und du weißt ganz genau, was du an deine Haut lässt.
Inhaltsverzeichnis
- Erstmal die Einkaufsliste: Was du brauchst und was der Spaß kostet
- Das Fundament: Deine Zutaten sind das A und O
- Die Herstellung: In 30 Minuten zum eigenen Lippenbalsam
- Oops! Was tun, wenn was schiefgeht?
- Für die Ungeduldigen: Das Blitz-Rezept
- Und was mach ich mit den Resten?
- Ein letztes, wichtiges Wort: Haltbarkeit und Sicherheit
- Bildergalerie
Klar, du kannst an jeder Ecke einen Stift für ein paar Euro kaufen. Aber hast du dir mal die Inhaltsstoffliste angeschaut? Oft ein Roman aus Chemie-Vokabeln. Wenn wir das selbst in die Hand nehmen, wählen wir jede Zutat mit Bedacht aus. Und ganz ehrlich: Es ist kein Hexenwerk, sondern pures Handwerk. Ein bisschen Sorgfalt, die richtigen Zutaten und das war’s schon fast. In dieser Anleitung zeige ich dir nicht nur, wie du einen Balsam herstellst, der wirklich pflegt, sondern auch, warum jeder Schritt wichtig ist. Wir reden über Fette, Wachse und die kleinen Tricks, die den Unterschied zwischen einem schmierigen Film und echter Wohltat ausmachen.

Erstmal die Einkaufsliste: Was du brauchst und was der Spaß kostet
Bevor wir loslegen, die wichtigste Frage: Wo kriegt man das ganze Zeug her und was kostet es? Das ist die erste Hürde, aber keine Sorge, die ist winzig.
Für deine Grundausstattung schaust du am besten in Online-Shops, die sich auf Kosmetik-Rohstoffe spezialisiert haben. Super Adressen in Deutschland sind zum Beispiel Spinnrad, Dragonspice oder auch Manske. Dort findest du alles in Top-Qualität. Hier mal eine grobe Übersicht:
- Bio-Bienenwachs (Pastillen): 100g kosten etwa 5-8€. Das reicht für Ewigkeiten.
- Bio-Sheabutter oder Kakaobutter: Für 100g unraffinierte Butter zahlst du ca. 6-10€.
- Ein gutes Basisöl (Jojoba- oder Mandelöl): 100 ml liegen meist zwischen 7€ und 12€.
- Leere Lippenbalsam-Hülsen oder kleine Tiegel: Gibt’s im 10er-Pack für unter 5€.
Rechnen wir mal kurz nach: Für unser Rezept brauchst du winzige Mengen. Ein selbstgemachter Pflegestift kostet dich am Ende vielleicht 60-80 Cent. Unschlagbar, oder?
Das Fundament: Deine Zutaten sind das A und O
Die Qualität deines Balsams steht und fällt mit den Rohstoffen. Spar hier nicht am falschen Ende, es lohnt sich wirklich, in gute Bio-Qualität zu investieren. Deine Lippen werden es dir danken.

Die Basis für die Festigkeit: Wachse
Wachse sind das Gerüst. Sie geben dem Stift seine Form, damit er dir nicht in der Hosentasche zerläuft, und legen einen feinen Schutzfilm auf die Lippen.
- Bienenwachs: Der absolute Klassiker und mein Favorit. Es duftet dezent nach Honig und hat einen Schmelzpunkt um die 63°C – perfekt, damit der Balsam fest, aber nicht steinhart wird. Gutes Bienenwachs vom Imker hat oft noch Spuren von Propolis, was super für kleine Risse ist.
- Candelillawachs: Die vegane Alternative. Es ist etwas härter als Bienenwachs, also brauchst du davon ein kleines bisschen weniger (ungefähr 20 % weniger), sonst wird der Stift zu fest. Macht übrigens einen schönen Glanz.
- Carnaubawachs: Das ist das härteste Wachs im Bunde und schmilzt erst bei über 80°C. Für einen reinen Lippenbalsam ist es fast zu viel des Guten, aber eine winzige Prise kann im Hochsommer helfen, dass wirklich nichts schmilzt.
Das Herzstück der Pflege: Buttern und Fette
Hier steckt die ganze Power drin. Buttern nähren die Haut, machen sie weich und versorgen sie mit allem, was sie braucht.

- Sheabutter: Ein Alleskönner. Unraffinierte Sheabutter (die leicht gelbliche, nussig duftende) steckt voller Vitamine und Wirkstoffe. Sie schmilzt bei Körpertemperatur, was für dieses zarte Gefühl auf den Lippen sorgt.
- Kakaobutter: Riecht himmlisch nach Schokolade und ist ein Retter für extrem trockene, spröde Haut. Sie ist bei Raumtemperatur sehr fest und macht den Balsam schön reichhaltig.
- Mangobutter: Fühlt sich etwas leichter an als die anderen beiden und zieht super ein. Ideal, wenn du kein so schweres, fettiges Gefühl magst.
Fürs Gleiten und Einziehen: Flüssige Öle
Die Öle machen den Balsam geschmeidig und transportieren die guten Wirkstoffe in die Haut.
- Jojobaöl: Technisch gesehen ein flüssiges Wachs. Deshalb ist es der absolute Hammer für die Haut, weil es dem eigenen Hauttalg so ähnlich ist. Zieht blitzschnell ein, fettet nicht und wird nicht so schnell ranzig. Ein Top-Allrounder!
- Mandelöl: Ein super sanftes und mildes Öl, perfekt für empfindliche Haut.
- Olivenöl: Ja, gutes altes Olivenöl geht auch! Am besten ein kaltgepresstes „nativ extra“. Es ist etwas schwerer und hinterlässt einen stärkeren Schutzfilm, was bei stark strapazierten Lippen super sein kann. Man riecht es aber auch, das muss man mögen.

Die Herstellung: In 30 Minuten zum eigenen Lippenbalsam
Gutes Handwerk beginnt mit Sauberkeit. Also, bevor du startest: Arbeitsfläche abwischen, Hände waschen und alle Gefäße und Rührstäbchen kurz mit hochprozentigem Alkohol (aus der Apotheke) einsprühen und trocknen lassen. Das ist kein übertriebener Perfektionismus, sondern sorgt dafür, dass dein Balsam lange hält.
Kleiner Zeitplan für Anfänger:
Keine Angst, das ist kein Tagesprojekt. Realistisch brauchst du:
- Vorbereitung & Abwiegen: ca. 10 Min.
- Schmelzen & Rühren: ca. 15 Min.
- Abfüllen, Abkühlen & Aufräumen: ca. 20 Min.
Die aktive Arbeitszeit liegt also bei gemütlichen 25-30 Minuten.
Das bewährte Grundrezept (ergibt ca. 50 g, für 8–10 Hülsen)
- 15 g Bienenwachs (oder 12 g Candelillawachs für die vegane Variante)
- 15 g Kakaobutter oder Sheabutter (oder halb/halb)
- 20 g Jojobaöl oder Mandelöl
- Optional: 2-3 Tropfen Vitamin-E-Öl (Tocopherol) als natürlicher Schutz, damit die Öle nicht ranzig werden.
Und so geht’s Schritt für Schritt:
- Abwiegen: Eine digitale Küchenwaage, die auf 0,1 g genau ist, ist hier Gold wert. Wiege alle Zutaten exakt ab.
- Schmelzen im Wasserbad: Gib das Bienenwachs und die Kakaobutter/Sheabutter in ein hitzebeständiges Glas (z.B. ein leeres Marmeladenglas) und stell es in einen kleinen Topf mit heißem Wasser. Langsam erhitzen, das Wasser sollte nicht kochen! Zu viel Hitze macht die guten Inhaltsstoffe kaputt.
- Rühren bis alles klar ist: Rühr ab und zu um, bis die festen Brocken komplett geschmolzen sind und du eine klare, goldene Flüssigkeit hast.
- Öle dazu: Nimm das Glas aus dem Wasserbad. Jetzt gibst du das flüssige Öl (Jojoba- oder Mandelöl) dazu und rührst gut um.
- Die Extras: Lass die Mischung einen Moment abkühlen, bis sie nur noch handwarm ist. Wenn du das Glas anfassen kannst, ohne dich zu verbrennen, ist es perfekt. Jetzt kommen die optionalen 2-3 Tropfen Vitamin E rein. Wenn du Duft willst, wären jetzt auch 3-5 Tropfen eines hautfreundlichen ätherischen Öls (z.B. Lavendel) dran. Achtung bei Zitrusölen, die machen die Haut sonnenempfindlich!
- Abfüllen: Jetzt muss es zügig gehen. Gieß die flüssige Masse vorsichtig in deine vorbereiteten Hülsen oder Tiegel. Profi-Tipp: Besorg dir eine kleine Einweg-Pipette aus der Apotheke. Kostet fast nichts und verhindert eine riesige Sauerei, gerade bei den schmalen Hülsen.
- Der Kälteschock: Stell die gefüllten Behälter sofort für 15-20 Minuten in den Kühlschrank. Das verhindert, dass der Balsam körnig wird (besonders bei Sheabutter ein Thema) und sorgt für eine super cremige Textur.
- Beschriften, fertig! Kleb ein Etikett mit dem Datum drauf. So weißt du immer, wie frisch er ist.

Oops! Was tun, wenn was schiefgeht?
Keine Panik, fast jeder Fehler lässt sich korrigieren. Glaub mir, mein erster Versuch war körnig wie Schleifpapier. Ich dachte, ich hätte alles ruiniert, aber das Geheimnis ist: einfach nochmal schmelzen!
- Problem: Der Balsam ist zu weich.
Lösung: Du hattest zu viel Öl oder zu wenig Wachs. Kratz alles zurück ins Glas, gib noch 1-2 Gramm Wachs dazu, schmelze es wieder auf und fülle es neu ab. - Problem: Der Balsam ist steinhart.
Lösung: Genau andersherum. Zu viel Wachs. Also: Zurück ins Glas, 2-3 Gramm flüssiges Öl hinzufügen, aufschmelzen, fertig. - Problem: Der Balsam ist körnig oder sandig.
Lösung: Das passiert, wenn er zu langsam abkühlt. Der Balsam ist nicht schlecht, fühlt sich nur doof an. Schmelze alles erneut auf, rühre gut um und dann direkt ab in den Kühlschrank oder für 5 Minuten sogar ins Gefrierfach. Der Kälteschock macht ihn wieder cremig.
Für die Ungeduldigen: Das Blitz-Rezept
Keine Zeit oder keine Lust, viele Zutaten zu kaufen? Kein Problem. Hier die minimalistische Version, die trotzdem super funktioniert:

Schmelze einfach 1 Teil Bienenwachs mit 2 Teilen Jojobaöl oder Mandelöl im Wasserbad. Also zum Beispiel 10 g Wachs und 20 g Öl. Abfüllen, abkühlen lassen, fertig. Ein perfekter „Quick Win“!
Und was mach ich mit den Resten?
Du kaufst 100 g Sheabutter und brauchst nur 15 g – eine klassische Frage. Aber die Rohstoffe sind super vielseitig!
- Restliche Sheabutter: Ist eine fantastische, pure Handcreme für raue Hände oder trockene Ellenbogen. Einfach eine kleine Menge verreiben.
- Restliches Mandel- oder Jojobaöl: Perfekt als pflegendes Gesichts- oder Körperöl nach dem Duschen. Männer können es auch super als Bartöl verwenden.
- Restliches Bienenwachs: Kann man nutzen, um Holzschneidebretter zu pflegen oder um eigene Wachstücher herzustellen.
Ein letztes, wichtiges Wort: Haltbarkeit und Sicherheit
Da dein Balsam kein Wasser enthält, ist er ziemlich lange haltbar, meist 6 bis 12 Monate. Das Vitamin E hilft zusätzlich. Verlass dich einfach auf deine Nase: Wenn er komisch oder ranzig riecht, ist es Zeit für einen neuen.

Und noch was zum Thema Sonnenschutz: Versuch bitte nicht, zu Hause einen Lippenbalsam mit Lichtschutzfaktor (SPF) herzustellen. Damit der Schutz zuverlässig ist, müssen die mineralischen Filter perfekt verteilt sein, was mit Heimgeräten unmöglich ist. Das kann ein falsches Sicherheitsgefühl geben. Für Sonnenschutz greif lieber auf geprüfte Produkte zurück.
So, und jetzt wünsche ich dir viel Spaß beim Ausprobieren in deiner eigenen kleinen Manufaktur! Es ist ein tolles Gefühl, so ein ehrliches und wirksames Produkt in den Händen zu halten.
Bildergalerie


Wussten Sie, dass die Haut Ihrer Lippen fast zehnmal dünner ist als die an den meisten anderen Stellen Ihres Körpers?
Genau deshalb reagiert sie so empfindlich auf Kälte, Wind und trockene Luft. Sie besitzt weder Talg- noch Schweißdrüsen und kann sich daher nicht selbst mit Feuchtigkeit und Fett versorgen. Ein hochwertiger, reichhaltiger Balsam ist also kein Luxus, sondern pure Notwendigkeit, um diese zarte Schutzbarriere zu unterstützen.

Mein Balsam ist zu hart oder zu weich geworden – was nun?
Keine Panik, das ist der häufigste Anfängerfehler und leicht zu beheben! Ist der Balsam nach dem Abkühlen zu fest, schmelzen Sie ihn einfach erneut im Wasserbad und fügen Sie tröpfchenweise mehr von Ihrem Basisöl (z.B. Jojobaöl) hinzu. Ist er zu weich, geben Sie ein paar weitere Bienenwachs- oder Carnaubawachspastillen dazu. Kurz umrühren, neu abfüllen, fertig!


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Sheabutter: Cremig-weich, reich an Vitamin A und E, zieht gut ein und wirkt stark rückfettend. Ideal für sehr trockene, rissige Lippen. Der Geruch ist leicht nussig.
Kakaobutter: Etwas fester in der Konsistenz, verleiht dem Balsam einen himmlischen Schokoladenduft. Sie bildet einen langanhaltenden Schutzfilm und ist perfekt für den Winter.
Die Wahl ist Geschmackssache, aber eine Mischung aus beiden kombiniert Pflege mit Festigkeit.

Verleihen Sie Ihrem Balsam eine persönliche Note mit natürlichen Farbtönen. Chemie hat hier nichts zu suchen!
- Für ein zartes Rosa: Eine winzige Prise Rote-Bete-Pulver in die geschmolzene Masse sieben.
- Für einen Hauch von Rot: Ein paar Tropfen mit Alkanetwurzel infundiertes Öl. Sie können die Wurzel einfach ein paar Wochen in Ihrem Basisöl ziehen lassen.
- Für einen warmen Korallton: Ein Hauch Sanddornfruchtfleischöl. Bonus: Es ist voller pflegender Vitamine!

Der letzte Schliff: Um eine professionell glatte Oberfläche ohne unschöne Dellen oder Krater in der Mitte zu erhalten, gibt es einen Trick. Gießen Sie die flüssige Masse langsam und nur fast bis zum Rand in Ihre Döschen oder Hülsen. Lassen Sie sie einige Minuten anziehen. Erwärmen Sie dann den Rest der Masse noch einmal kurz und gießen Sie die letzte dünne Schicht darüber. Das Ergebnis ist eine makellos glatte Oberfläche.

„Der Trend geht eindeutig zu ‚Waterless Beauty‘. Produkte ohne Wasser sind nicht nur konzentrierter und wirksamer, sondern benötigen auch weniger bis gar keine Konservierungsstoffe.“ – Trendreport, Mintel
Ihr selbstgemachter Lippenbalsam ist ein perfektes Beispiel für diesen nachhaltigen Trend. Da er ausschließlich aus Fetten, Ölen und Wachsen besteht, ist er hochkonzentriert und von Natur aus länger haltbar, da sich ohne Wasser keine Bakterien vermehren können.

Sie leben vegan? Kein Problem! Bienenwachs lässt sich hervorragend ersetzen, um einen rein pflanzlichen Balsam herzustellen.
- Carnaubawachs: Wird aus den Blättern der Carnaubapalme gewonnen. Es ist das härteste der pflanzlichen Wachse, Sie benötigen also etwas weniger als vom Bienenwachs. Es erzeugt einen wunderbaren Glanz auf den Lippen.
- Candelillawachs: Stammt vom Candelilla-Busch. Es ist etwas weicher als Carnaubawachs und sorgt für eine geschmeidige, gut haftende Konsistenz.
Beide Wachse finden Sie in guter Qualität zum Beispiel bei Jean Pütz Produkte oder Dragonspice.

Absolutes No-Go: Fügen Sie niemals Wasser, Tee, Aloe-Vera-Gel oder andere wasserbasierte Flüssigkeiten zu Ihrer Ölmischung hinzu. Wasser und Öl trennen sich nicht nur, sondern Wasser ist auch der Nährboden für Bakterien und Schimmel. Ihr Balsam würde innerhalb weniger Tage verderben. Für Duft und Wirkung sind ausschließlich öllösliche Zusätze wie ätherische Öle oder Vitamin E geeignet.

- Schützt die Haut vor Feuchtigkeitsverlust.
- Verleiht eine seidige, nicht klebrige Textur.
- Ist von Natur aus antibakteriell.
Das Geheimnis? Hochwertiges Bienenwachs. Es bildet eine atmungsaktive Schutzschicht, die die pflegenden Öle und Butter auf den Lippen einschließt, ohne die Poren zu verstopfen, wie es Paraffine aus konventionellen Produkten oft tun.

Wie lange ist mein DIY-Balsam eigentlich haltbar?
Da Ihr Balsam kein Wasser enthält, ist er relativ lange haltbar. Die Haltbarkeit richtet sich nach dem Inhaltsstoff mit der kürzesten Lebensdauer – meist das Basisöl. In der Regel können Sie von einer Haltbarkeit von 6 bis 12 Monaten ausgehen. Ein kleiner Trick zur Verlängerung: Fügen Sie ein paar Tropfen Vitamin-E-Öl (Tocopherol) hinzu. Das ist nicht nur super für die Haut, sondern wirkt auch als natürliches Antioxidans und verhindert, dass die Öle ranzig werden.

Achten Sie bei Sheabutter oder Kakaobutter auf den Zusatz „unraffiniert“ oder „nativ“. Raffinierte Butter wird bei der Verarbeitung hoch erhitzt und oft chemisch behandelt, wodurch viele wertvolle Vitamine und Fettsäuren verloren gehen. Unraffinierte Butter, wie sie etwa von „Primavera“ in Bio-Qualität angeboten wird, behält ihr volles Nährstoffprofil und ihren charakteristischen Duft – die reinste Form der Pflege.

Der durchschnittliche Mensch isst im Laufe seines Lebens unbewusst mehrere hundert Gramm Lippenpflegeprodukte.
Ein guter Grund mehr, genau zu wissen, was drin ist. Bei Ihrer eigenen Mischung aus Bio-Sheabutter, Jojobaöl und Bienenwachs können Sie sich sicher sein: Hier landet nur reine Natur auf und in Ihrem Körper.

- Sauberkeit ist oberstes Gebot: Bevor Sie loslegen, müssen alle Utensilien und Behälter absolut sauber und trocken sein.
- Sterilisieren leicht gemacht: Spülen Sie die leeren Tiegel oder Hülsen mit heißem Wasser aus. Anschließend für ca. 10 Minuten in ein kochendes Wasserbad legen oder mit hochprozentigem Alkohol (mind. 70 %, z.B. Isopropanol aus der Apotheke) aussprühen und an der Luft trocknen lassen.
- Keine Wassertropfen: Achten Sie darauf, dass alles restlos trocken ist, bevor Sie die flüssige Balsammasse einfüllen.

Hülsen: Praktisch für unterwegs, ermöglichen ein hygienisches Auftragen ohne Finger. Perfekt für einen klassischen Alltagsbalsam. Leere Drehhülsen gibt es günstig bei Anbietern wie „Behawe“.
Tiegel oder Dosen: Wirken edler und sind ideal für reichhaltigere, weichere Balsame oder getönte Varianten, die man präzise mit dem Finger auftragen möchte. Kleine Aluminium- oder Glastiegel sind zudem unendlich wiederverwendbar.
Die Wahl hängt vom Verwendungszweck und Ihrer persönlichen Vorliebe ab.

Schenken Sie nicht nur den Balsam, sondern das Erlebnis. Stellen Sie ein kleines „DIY Lippenbalsam Kit“ zusammen. Packen Sie vorportionierte Mengen Bienenwachs, Sheabutter und ein Fläschchen Mandelöl in kleine Tütchen und Gläschen. Legen Sie zwei leere Hülsen und eine kurze, von Hand geschriebene Anleitung dazu. Eine liebevolle und kreative Geschenkidee, die von Herzen kommt.

Der Moment, in dem das Bienenwachs und die Kakaobutter im warmen Wasserbad langsam schmelzen, ist pure Sinnesfreude. Ein warmer, süßer Duft von Honig und Schokolade erfüllt den Raum. Dieses kleine Ritual entschleunigt und verbindet Sie direkt mit den natürlichen Zutaten, die Sie gleich zu Ihrem ganz persönlichen Pflegeprodukt verarbeiten.

Für einen sanften „Plumping“-Effekt, der die Durchblutung anregt und die Lippen voller erscheinen lässt, können Sie Ihrer Mischung einen Tropfen ätherisches Öl hinzufügen.
- Zimtöl: Wirkt stark anregend, aber bitte nur einen einzigen Tropfen pro 15-20 ml Balsam verwenden, da es sonst reizen kann!
- Pfefferminzöl: Sorgt für ein frisches, kribbelndes Gefühl und einen leichten Volumeneffekt.
Wichtig: Testen Sie immer zuerst eine kleine Menge in Ihrer Armbeuge, um Allergien auszuschließen.

Problem: Körnige Textur? Das passiert, wenn die Sheabutter oder andere Butter zu schnell abkühlt. Die verschiedenen Fettsäuren kristallisieren unterschiedlich. Lösung: Balsam nochmal sanft schmelzen, gut durchrühren und dann zügig im Kühlschrank für ca. 15-20 Minuten aushärten lassen. Durch das schnelle Abkühlen entsteht eine gleichmäßige, cremige Konsistenz.

Welches Basisöl ist das beste für den Anfang?
Wenn Sie sich nicht entscheiden können, ist Bio-Jojobaöl eine exzellente Wahl. Chemisch gesehen ist es gar kein Öl, sondern ein flüssiges Wachs. Es ist dem Hauttalg des Menschen sehr ähnlich, zieht deshalb wunderbar ein, ohne einen fettigen Film zu hinterlassen und ist extrem lange haltbar. Eine sichere und luxuriöse Bank für Ihren ersten DIY-Balsam.

- Ein kühlendes, erfrischendes Gefühl auf den Lippen.
- Ein Hauch von Frische, der den Atem belebt.
- Eine anregende Wirkung bei müden Tagen.
Das Geheimnis? Ein bis zwei Tropfen hochwertiges ätherisches Pfefferminzöl. Es verwandelt Ihren Standardbalsam in einen belebenden Frischekick – besonders angenehm im Sommer oder bei stickiger Heizungsluft.

Schon im alten Ägypten nutzten Frauen wie Kleopatra eine Mischung aus Ocker, Harzen und Bienenwachs, um ihre Lippen zu färben und zu pflegen.
Die Kunst, Pflege und Farbe zu verbinden, ist also Jahrtausende alt. Mit Ihrem selbstgemachten Balsam, angereichert mit natürlichen Pigmenten wie Rote-Bete-Pulver, knüpfen Sie an eine uralte Tradition der Schönheitspflege an.

Ein hübsches Etikett macht aus Ihrem DIY-Produkt ein echtes Schmuckstück. Gestalten Sie kleine, runde Aufkleber am Computer oder verwenden Sie schlichtes Kraftpapier, das Sie mit einem schönen Stift von Hand beschriften. Notieren Sie die Hauptzutaten („Honig & Mandel“) und das Herstellungsdatum. So wird Ihr Balsam auch zum perfekten, persönlichen Geschenk.

Profi-Tipp für rote Tönung: Für einen transparenten, rubinroten Schimmer, der aussieht wie frisch geküsst, ist in Alkannawurzel-Pulver getauchtes Öl unschlagbar. Geben Sie einen Teelöffel des Pulvers (online bei „Dragonspice“ erhältlich) in 50 ml Ihres Basisöls, lassen Sie es an einem warmen Ort eine Woche ziehen und seihen Sie es dann durch einen Kaffeefilter ab. Dieses tiefrote Öl ist die perfekte Basis für einen natürlich getönten Balsam.
Ätherische Öle verleihen Ihrem Balsam nicht nur Duft, sondern auch Wirkung. Seien Sie sparsam: 2-4 Tropfen auf 50 ml Gesamtmenge reichen völlig aus. Beliebte Öle sind Lavendel (beruhigend), Mandarine (stimmungsaufhellend) oder Teebaumöl (antibakteriell, für Herpes-geplagte Lippen). Vermeiden Sie Zitrusöle wie Zitrone oder Bergamotte, wenn Sie in die Sonne gehen, da diese die Haut lichtempfindlicher machen können (photosensibilisierend).



