Wände streichen wie ein Profi: Dein ehrlicher Guide für ein Ergebnis, das bleibt
Entdecke die Kraft der Farben in deinem Zuhause! Lass dich von einzigartigen Ideen inspirieren und finde die perfekte Wandfarbe für deinen Raum.
„Die Farben sprechen, wenn Worte versagen.“ So könnte Vincent van Gogh es gesagt haben, während er seine lebendigen Töne auf die Leinwand brachte. In der Welt der Innenarchitektur verwandeln Farben Räume in emotionale Erlebnisse. Von leidenschaftlichem Rot bis hin zu sanftem Lavendel – jede Nuance erzählt ihre eigene Geschichte. Tauche ein in die faszinierende Welt der modernen Zimmerfarben und lass dich von kreativen Ideen für dein Zuhause inspirieren!
Als ich damals meine Ausbildung zum Maler angefangen habe, war mein erster Job nicht, eine Wand knallbunt anzupinseln. Ganz im Gegenteil. Mein Meister hat mich mit einem Spachtel, etwas Schleifpapier und einem Eimer Wasser in einen leeren Raum geschickt. Stundenlang habe ich nichts anderes gemacht, als Wände zu prüfen, zu kratzen und zu säubern. Ehrlich gesagt, fand ich das damals ziemlich öde. Heute weiß ich: Das war die wichtigste Lektion überhaupt.
Inhaltsverzeichnis
- Erstmal Tacheles: Die Einkaufsliste und der Zeitplan
- Der kritische Blick: Was deine Wand dir verrät
- Die Farbe: Was wirklich im Eimer steckt (und was es kostet)
- Die Technik: So wird’s streifenfrei und sauber
- Farbgestaltung: Mehr als nur „schön bunt“
- Was kostet der Spaß – und wann muss der Profi ran?
- Zum Schluss: Sicherheit und Entsorgung
- Bildergalerie
Eine Wandfarbe, egal wie teuer, ist immer nur so gut wie der Untergrund, auf dem sie haftet. Punkt. In all den Jahren habe ich unzählige Wohnungen gesehen. Manche sahen nach einem Jahrzehnt noch top aus, andere schon nach wenigen Monaten fleckig und unsauber. Der Unterschied? Fast nie die Farbe, sondern immer die Vorbereitung. In diesem Guide zeige ich dir, wie wir Profis denken und arbeiten – ohne schnelle Effekthascherei, sondern für ein Ergebnis, auf das du wirklich stolz sein kannst.

Erstmal Tacheles: Die Einkaufsliste und der Zeitplan
Bevor wir loslegen, lass uns ehrlich sein. Ein gutes Ergebnis braucht gutes Material. Vergiss die „Alles-für-20-Euro“-Angebote. Hier ist, was du wirklich brauchst – eine Liste, mit der du direkt zum Baumarkt (wie Bauhaus oder Hornbach) gehen kannst:
- Abdeckmaterial: Malervlies (nicht diese hauchdünne Folie, die überall hinfliegt!), ca. 2-3 € pro Quadratmeter.
- Klebeband: Gutes Malerkrepp, das nicht durchsuppt. Mein Tipp: Für ultra-scharfe Kanten, investiere in sogenanntes Goldband, zum Beispiel von tesa oder Kip. Das kostet zwar etwas mehr, aber der Unterschied ist riesig.
- Untergrund-Vorbereitung: Eine Spachtel, etwas Spachtelmasse zum Ausbessern (ca. 10-15 €), Schleifpapier (Körnung 120 ist ein guter Allrounder) und bei Bedarf Tiefgrund.
- Werkzeug: Eine hochwertige Farbrolle aus Polyamid (Florhöhe ca. 12-18 mm), ein Abstreifgitter, ein kleinerer Pinsel für die Ecken und ein sauberer Eimer.
- Die Farbe: Dazu kommen wir gleich noch im Detail.
Und wie lange dauert das Ganze jetzt? Für einen typischen 20-Quadratmeter-Raum solltest du dein Wochenende verplanen:

- Tag 1: Vorbereitung (ca. 3–4 Stunden). Möbel rücken, Boden mit Vlies auslegen, Steckdosen und Lichtschalter abmontieren (Sicherung raus!), Löcher spachteln, alles sauber abkleben. Das ist die Fleißarbeit, die sich am meisten auszahlt.
- Tag 2: Streichen (ca. 4–5 Stunden, inklusive Trocknungszeit). Wenn nötig, morgens grundieren. Nach der Trocknungszeit der erste Anstrich. Dann wieder trocknen lassen und eventuell der zweite Anstrich am späten Nachmittag.
Der kritische Blick: Was deine Wand dir verrät
Bevor auch nur ein Tropfen Farbe die Rolle berührt, musst du Detektiv spielen. Nimm dir diese fünf Minuten – sie ersparen dir später stundenlangen Ärger. Jede Wand hat eine Geschichte, und wir finden sie jetzt heraus.
1. Die Wischprobe: Kreidet’s oder nicht?
Fahr mal mit deiner flachen Hand (am besten eine dunkle Hose anhaben) oder einem dunklen Tuch fest über die Wand. Bleibt ein weißer, mehliger Staub zurück? Bingo, die Wand kreidet. Das sind oft alte, billige Farben, bei denen das Bindemittel schlappgemacht hat.

Was tun? Keine Panik! Das ist ein Klassiker. Schnapp dir einen Eimer lauwarmes Wasser mit einem Schuss Spülmittel und wasch die Wand gründlich ab. Danach gut trocknen lassen (mindestens 4-6 Stunden) und anschließend mit Tiefgrund grundieren. Der verfestigt die losen Partikel wieder.
2. Die Kratzprobe: Hält das überhaupt noch?
Nimm die Ecke einer Spachtel und kratze an ein paar unauffälligen Stellen. Platzt da Farbe ab oder lässt sich leicht abschieben? Achtung! Einfach drüberstreichen wäre hier fatal. Die neue, feuchte Farbe würde die alten Schichten anlösen und beim Trocknen einfach mit von der Wand ziehen. Das Ergebnis sind unschöne Blasen und Abplatzer.
Was tun? Alles, was lose ist, muss gnadenlos runter. Das ist mühsam, aber alternativlos. Mit der Spachtel abkratzen und die Übergänge sauber schleifen.
3. Der Klebeband-Test: Der Härtetest
Drück ein Stück starkes Kreppband fest auf die Wand und reiß es mit einem Ruck ab. Bleiben Farbstücke kleben? Das bestätigt, was die Kratzprobe vielleicht schon angedeutet hat: Die Haftung ist mies. Auch hier gilt: Was nicht hält, muss weg.

4. Die Wasserprobe: Hat die Wand Durst?
Spritze mit einer Sprühflasche etwas Wasser an die Wand. Was passiert?
- Das Wasser zieht sofort ein und der Fleck wird dunkel: Die Wand ist stark saugfähig (typisch für Gipsputz oder Rigips). Ohne Grundierung würde die Farbe hier „verbrennen“, also zu schnell trocknen. Das führt zu Flecken und Streifen. Lösung: Mit Tiefgrund vorbehandeln.
- Das Wasser perlt ab: Die Wand ist nicht oder nur schwach saugfähig. Das passiert bei alten Latexfarben oder Lackanstrichen. Hier braucht es einen speziellen Haftgrund, damit die neue Farbe überhaupt eine Chance hat, sich zu verbinden.
Die Farbe: Was wirklich im Eimer steckt (und was es kostet)
Im Baumarkt stehst du vor einer riesigen Wand voller Farbeimer. Warum kostet der eine 20 € und der andere 80 €? Es liegt nicht am Farbton, sondern an der Chemie. Achte auf zwei Kennzahlen, die auf jedem guten Eimer stehen (meist klein auf der Rückseite), sie basieren auf einer europaweiten Norm.

1. Das Deckvermögen: Das wird in Klassen von 1 (sehr gut) bis 4 (mies) angegeben. Klasse 1 deckt oft schon beim ersten Anstrich perfekt. Eine Farbe der Klasse 3 ist zwar billiger, aber du streichst zweimal, vielleicht sogar dreimal. Am Ende brauchst du mehr Zeit, mehr Farbe und sparst rein gar nichts. Mein Rat: Nimm immer Klasse 1. Marken wie Alpinaweiß „Das Original“ oder „Schöner Wohnen Polarweiss“ sind nicht umsonst Bestseller – sie halten, was sie versprechen.
2. Die Nassabriebbeständigkeit: Die verrät, wie robust die Farbe ist.
- Klasse 1 (scheuerbeständig): Die Königsklasse. Perfekt für Küchen, Flure, Kinderzimmer. Hier kannst du mit einer Bürste und Reiniger schrubben, ohne dass die Farbe leidet.
- Klasse 2 (waschbeständig): Der ideale Allrounder für Wohn- und Arbeitszimmer. Leichte Verschmutzungen lassen sich mit einem feuchten Tuch abwischen.
- Klasse 3: Okay für Schlafzimmer oder Gästeräume, wo die Wände kaum beansprucht werden. Aber schon ein feuchter Lappen kann hier Spuren hinterlassen.
Ganz ehrlich: Finger weg von allem unter Klasse 3 für Wohnräume. Das ist am falschen Ende gespart.

Faustformel für die Farbmenge: Wie viel brauchst du nun? Rechne grob mit 150 ml pro Quadratmeter und Anstrich. Die Formel ist einfach: (Raumbreite x Raumhöhe) x Anzahl der Wände = Gesamtfläche. Diese Fläche mal 0,15 Liter ergibt die Menge für einen Anstrich. Da du meistens zweimal streichst (für ein perfektes Ergebnis), nimmst du das Ergebnis mal zwei.
Die Technik: So wird’s streifenfrei und sauber
Gutes Material ist die halbe Miete, die richtige Technik die andere. Ein streifenfreier Anstrich ist kein Hexenwerk, sondern Methode.
Der größte Fehler ist, in Etappen zu arbeiten. Also erst alle Ecken im Raum, dann eine Pause und später die Flächen. Das gibt garantiert Ansätze, weil die Farbe in den Ecken schon trocken ist. Profis arbeiten immer „nass in nass“.
Für eine Wand heißt das konkret:
- Streiche mit dem Pinsel eine Ecke und die Ränder (oben, unten) vor, aber nur eine Bahnbreite (ca. 5–10 cm).
- Greif sofort zur großen Rolle und fülle die Fläche. Rolle dabei leicht in den noch feuchten, vorgestrichenen Bereich hinein.
- Bearbeite die Wand Bahn für Bahn in einem Rutsch. Jede neue Bahn überlappt die vorherige um etwa eine halbe Rollenbreite.
So trocknet alles als eine geschlossene Fläche – und nichts ist zu sehen.

Kleiner Profi-Hack: Du machst eine längere Pause oder willst morgen weitermachen? Wickle Pinsel und Rolle fest und luftdicht in eine Plastiktüte. So trocknen sie nicht aus und du kannst direkt weiterarbeiten, ohne lästiges Auswaschen.
Farbgestaltung: Mehr als nur „schön bunt“
Ein paar Mythen halten sich hartnäckig. Räumen wir mal damit auf.
„Dunkle Farben machen Räume klein.“ Jein. Eine einzelne dunkle Akzentwand kann einem Raum Tiefe geben. Eine dunkle Decke in einem sehr hohen Altbau kann den Raum sogar gemütlicher wirken lassen. Es kommt immer auf Licht und Proportionen an.
„Weiß ist immer sicher.“ Weiß ist nicht gleich Weiß! Ein kühles Reinweiß kann in einem Nordzimmer schnell ungemütlich wirken. Ein leicht gebrochenes Cremeweiß bringt sofort Wärme. Probier mal verschiedene Tester aus, bevor du einen ganzen Eimer kaufst.
Der Trick für die perfekte Akzentwand-Kante: Klebe die Kante zur Nachbarwand sauber ab. Streiche dann die Fuge des Klebebands zuerst mit der Farbe der Nachbarwand (meistens Weiß) zu. Lass das kurz trocknen. Erst dann streichst du mit deiner Akzentfarbe drüber. So kann absolut keine Farbe mehr unter das Band laufen und die Kante wird messerscharf. Garantiert!

Was kostet der Spaß – und wann muss der Profi ran?
Wenn du es selbst machst und Qualität willst, rechne für den 20-qm-Raum mal realistisch:
- Grundierung (falls nötig): ca. 30–40 €
- Farbe (12,5-Liter-Eimer, Klasse 1/2): ca. 80–130 €
- Kleinmaterial (gutes Band, Vlies, Rolle etc.): ca. 50–70 €
Du landest also schnell bei 160 bis 240 Euro für ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann und lange hält. Wenn ein Maler dafür 800 Euro oder mehr verlangt, bezahlst du nicht nur das Material, sondern auch die Arbeitszeit, die perfekte Vorbereitung, die Sozialabgaben, die Versicherung und vor allem die Gewährleistung. Diese Sicherheit und die gesparte Zeit sind der eigentliche Wert.
Wann solltest du unbedingt einen Profi rufen? Bei Schimmel, feuchten Wänden, riesigen Rissen oder in Treppenhäusern, wo die Sicherheit vorgeht. Spiel da nicht den Helden – das kann gefährlich werden.
Zum Schluss: Sicherheit und Entsorgung
Denk an dich! Auch bei wasserbasierten Farben solltest du immer gut lüften. Wenn du alte Spachtelmasse oder Anstriche schleifst: Trag eine FFP2-Maske! Der feine Staub ist nichts für deine Lunge.

Und wohin mit den Resten? Flüssige Farbe ist Sondermüll und gehört zum Wertstoffhof. Kleine Reste kannst du im offenen Eimer komplett austrocknen lassen. Die getrockneten Brocken dürfen dann in den Hausmüll und der leere Plastikeimer in den Gelben Sack. Ein kleiner, aber wichtiger Beitrag.
So, und jetzt ran an die Rolle! Ein frischer Anstrich ist ein unglaublich befriedigendes Projekt. Mit Geduld und der richtigen Herangehensweise schaffst du ein Ergebnis, das dich jeden Tag aufs Neue erfreuen wird. Das ist solides Handwerk. Und darauf kommt es an.
Bildergalerie






Haben Sie sich schon mal über die kleinen Symbole auf einem Farbeimer gewundert? Achten Sie auf die „Deckkraftklasse“ nach DIN EN 13300. Klasse 1 deckt am besten, Klasse 4 am schlechtesten. Eine hochwertige Farbe der Klasse 1 wie z.B. „Schöner Wohnen Polarweiss“ mag teurer sein, spart aber oft den zweiten Anstrich – und damit Zeit und Nerven. Billigfarbe der Klasse 3 oder 4 kann am Ende durch den doppelten Verbrauch und Mehraufwand teurer kommen.






- Ziehen Sie das Klebeband direkt nach dem Streichen der letzten Schicht ab, solange die Farbe noch feucht ist.
- Halten Sie dabei einen flachen Winkel von etwa 45 Grad zur Wand ein.
- Ziehen Sie das Band langsam und gleichmäßig ab, um ein Einreißen der Farbkante zu verhindern.
Das Geheimnis? Eine noch feuchte Farbkante ist flexibel und bricht nicht. Warten Sie zu lange, reißt der trockene Farbfilm mit dem Klebeband von der Wand.





Der häufigste Fehler mit teuren Folgen: Das falsche Abdeckmaterial. Diese hauchdünne, durchsichtige Malerfolie ist ein Albtraum. Sie verrutscht, reißt und lässt Farbspritzer durch kleinste Löcher sickern. Investieren Sie unbedingt in Malervlies. Es ist saugfähig, rutschfest und wiederverwendbar. Ihr Boden – ob Parkett, Teppich oder Fliese – wird es Ihnen danken.






Wussten Sie schon? Das menschliche Auge kann etwa 10 Millionen verschiedene Farben unterscheiden, aber die Wahrnehmung einer Wandfarbe ändert sich dramatisch je nach Tages- und Kunstlicht.
Deshalb ist ein Probeanstrich an der betreffenden Wand so entscheidend. Betrachten Sie die Testfläche morgens, mittags und abends bei eingeschaltetem Licht, bevor Sie Ihre endgültige Entscheidung treffen.






Welchen Glanzgrad soll meine Farbe haben?
Das ist nicht nur eine Frage des Geschmacks, sondern auch der Funktion. Matte Farben (wie die Estate Emulsion von Farrow & Ball) wirken edel und kaschieren kleine Unebenheiten, sind aber empfindlicher gegenüber Berührungen und Flecken. Seidenglänzende oder Latexfarben sind robuster, abwaschbar und ideal für stark beanspruchte Bereiche wie Küchen, Flure oder Kinderzimmer. Ihre leicht glänzende Oberfläche reflektiert jedoch mehr Licht und betont jede Unebenheit der Wand.





Akzentwand: Ja oder Nein?
Eine einzelne, kräftig gestrichene Wand kann einem Raum Charakter und Tiefe verleihen. Sie funktioniert am besten an einer Wand ohne Fenster oder Türen, oft hinter dem Bett im Schlafzimmer oder dem Sofa im Wohnzimmer. Wählen Sie eine Wand, die den Blick auf sich ziehen soll.Tipp: Streichen Sie die Akzentfarbe auch in den Laibungen (Innenseiten) von Fenstern oder Türen in angrenzenden Wänden für einen besonders stimmigen Designer-Look.






- Sorgt für eine streifenfreie, gleichmäßige Oberfläche.
- Verhindert unschöne Ansätze und Farbunterschiede.
- Spart Zeit, da keine Zwischentrocknung nötig ist.
Das Geheimnis dahinter? Die „Nass-in-Nass“-Technik. Arbeiten Sie sich bahnenweise vor und rollen Sie mit der Farbrolle immer leicht in die bereits gestrichene, noch feuchte Fläche hinein. So verbinden sich die Farbschichten nahtlos.






Die richtige Reihenfolge ist entscheidend für saubere Ergebnisse. Ein Profi arbeitet immer von oben nach unten und vom Licht weg. Die Abfolge lautet:
- 1. Decke: Immer zuerst die Decke streichen, um Spritzer auf bereits fertige Wände zu vermeiden.
- 2. Ecken & Kanten: Mit einem Pinsel alle Ecken, Ränder an Fenstern, Türen und Fußleisten vorstreichen („beschneiden“).
- 3. Wände: Zum Schluss die großen Wandflächen mit der Rolle füllen.





Laut dem Umweltbundesamt können flüchtige organische Verbindungen (VOCs) aus Farben und Lacken noch Monate nach dem Anstrich ausdünsten und die Raumluft belasten.
Achten Sie beim Kauf auf lösungsmittelfreie Farben und Gütesiegel wie den „Blauen Engel“. Besonders sensitive oder ökologisch bewusste Heimwerker schätzen Marken wie Little Greene oder Auro, die auf natürliche Inhaltsstoffe und minimale Emissionen setzen.






Farbrolle aus Polyamid: Der Allrounder für Standard-Wandfarben. Die langen Fasern nehmen viel Farbe auf und geben sie gleichmäßig ab. Ideal für glatte bis leicht raue Untergründe wie Raufaser.
Farbrolle aus Schaumstoff: Absolut ungeeignet für Wandfarben! Sie erzeugt Luftblasen und eine unregelmäßige Struktur. Diese Rollen sind für Lacke auf glatten Oberflächen wie Türen gedacht.
Für ein professionelles Ergebnis ist die Polyamid-Rolle die klare Wahl.






Hilfe, meine frisch gestrichene weiße Wand vergilbt! Woran liegt das?
Dieses Problem tritt oft bei sogenannten Alkydharzlacken auf, die früher für Türen oder Heizkörper verwendet wurden und mit Wandfarbe in Kontakt kommen. Auch Nikotinablagerungen können durch die neue Farbe „durchbluten“. Die Lösung ist in beiden Fällen eine spezielle Grundierung: Ein Absperrgrund (oder Nikotinsperre) wie der „Caparol AquaSperrgrund“ isoliert die verfärbenden Stoffe und sorgt dafür, dass Ihr Weiß auch wirklich weiß bleibt.





Der Untergrund ist alles, das wissen wir. Aber wie testet man ihn richtig? Zwei einfache Profi-Tricks:
- Der Klebeband-Test: Drücken Sie einen Streifen starkes Klebeband (z.B. Panzerband) fest auf die Wand und reißen Sie ihn ruckartig ab. Bleiben Farbstücke kleben, ist der Altanstrich nicht tragfähig und muss runter.
- Der Wisch-Test: Reiben Sie mit einem dunklen, feuchten Tuch über die Wand. Verfärbt sich das Tuch stark (als wäre Kreide daran), ist die Wand „kreidend“. Hier ist Tiefengrund vor dem Streichen absolute Pflicht.






Wichtiger Punkt: Die ideale Verarbeitungstemperatur. Farbe ist eine Diva. Ist es zu kalt (unter 8 °C), trocknet sie nicht richtig und bildet keinen stabilen Film. Ist es zu heiß oder scheint die Sonne direkt auf die Wand, trocknet sie zu schnell. Das Ergebnis: unschöne Streifen und sichtbare Ansätze. Ideale Bedingungen sind 18-22 °C Raumtemperatur und keine direkte Sonneneinstrahlung.





Die 60-30-10-Regel ist ein zeitloser Leitsatz im Interior Design, um eine ausgewogene Farbharmonie zu schaffen.
60 % des Raumes werden von der Hauptfarbe dominiert (typischerweise die Wände). 30 % entfallen auf eine Sekundärfarbe (z.B. Vorhänge, Teppiche, große Möbelstücke). Die restlichen 10 % sind für Akzentfarben reserviert (Kissen, Bilder, Deko-Objekte). Ein einfaches Rezept für ein stimmiges Gesamtbild.






Bevor Sie den gesamten Farbeimer anrühren, denken Sie an eine Rückstellprobe. Füllen Sie ein kleines, sauberes Schraubglas mit etwas Farbe und beschriften Sie es mit dem Farbnamen, dem Hersteller (z.B. Alpina Feine Farben, Farbton „Nebel im November“) und dem Raum, in dem Sie sie verwendet haben. So haben Sie Jahre später noch den exakten Farbton für kleine Ausbesserungen parat, ohne den ganzen Eimer aufbewahren zu müssen.






Wie viel Farbe brauche ich eigentlich?
Eine grobe Faustregel lautet: Raumumfang (Summe aller Wandlängen) mal Raumhöhe ergibt die Wandfläche in m². Die meisten Farbeimer geben eine Reichweite von X m² pro Liter an. Kaufen Sie lieber etwas mehr, besonders bei stark saugenden Untergründen oder intensiven Farbtönen. Nichts ist ärgerlicher, als wenn einem auf den letzten zwei Quadratmetern die Farbe ausgeht.





Kalkfarbe: Besteht aus gelöschtem Kalk und Wasser. Sie ist hoch atmungsaktiv, feuchtigkeitsregulierend und von Natur aus schimmelhemmend. Ihr charakteristisches, wolkiges und supermattes Finish (wie bei den Farben von Bauwerk Colour) schafft eine einzigartige, lebendige Atmosphäre. Sie ist allerdings anspruchsvoller in der Verarbeitung.
Dispersionsfarbe: Der Klassiker. Besteht aus Kunststoffdispersion, Pigmenten und Wasser. Sie ist einfach zu verarbeiten, strapazierfähig und in unzähligen Farbtönen erhältlich. Sie ist jedoch weniger atmungsaktiv als Kalkfarbe.






- Keine Borsten verlieren, die man mühsam aus der feuchten Farbe fischen muss.
- Eine scharfe, präzise Kante für exakte Übergänge.
- Gleichmäßige Farbabgabe ohne „Pinselstriche“.
Das Geheimnis? Ein hochwertiger Pinsel. Investieren Sie in einen guten Eckpinsel mit dichten, festen Borsten (z.B. von Mako oder Wistoba). Der Unterschied zu Billigprodukten ist bei der Detailarbeit sofort spürbar.






Sie haben das perfekte Grau für die Wände gefunden, doch an der Wand wirkt es plötzlich kühl und bläulich? Schuld ist oft die Farbtemperatur Ihrer Lampen. Kaltweißes Licht (über 5.300 Kelvin) lässt warme Farben fahl aussehen, während warmweißes Licht (unter 3.300 Kelvin) kühle Töne verfälschen kann. Testen Sie Ihre Wunschfarbe immer unter der tatsächlichen Beleuchtung des Raumes, um böse Überraschungen zu vermeiden.





Pantone wählte „Peach Fuzz“ zur Farbe des Jahres 2024 und beschreibt sie als einen „samtigen, sanften Pfirsichton, dessen allumfassender Geist Geist, Körper und Seele bereichert“.
Solche Trendfarben können eine wunderbare Inspiration sein, um einem Raum ein modernes Update zu verpassen. Trauen Sie sich, Trends als Akzent zu setzen – vielleicht erst einmal nur mit Kissen oder einer kleinen Wandnische.






Wichtiger Hinweis: Rühren Sie Ihre Farbe IMMER gründlich auf, auch wenn sie neu ist. Die schweren Farbpigmente und die leichteren Bindemittel können sich im Eimer trennen. Ohne gründliches Aufrühren mit einem Rührholz oder Quirl für die Bohrmaschine riskieren Sie ein fleckiges, ungleichmäßiges Ergebnis, da die Farbkonzentration nicht überall gleich ist.






Ein frischer Anstrich kann die gefühlte Raumtemperatur beeinflussen. Kühle Farben wie Blau, Mintgrün oder Violett können einen Raum optisch „abkühlen“ und ihn größer und luftiger wirken lassen. Sie eignen sich perfekt für Schlafzimmer oder sonnendurchflutete Südzimmer. Warme Töne wie Terrakotta, Senfgelb oder ein sattes Rot lassen einen Raum gemütlicher und intimer erscheinen – ideal für Wohnzimmer oder große, nordseitige Räume.





Gutes Werkzeug ist die halbe Miete und sollte gepflegt werden:
- Bei Arbeitspausen: Wickeln Sie Rolle und Pinsel fest in eine Plastiktüte oder Frischhaltefolie. So bleiben sie über Nacht frisch.
- Nach der Arbeit: Überschüssige Farbe am Eimerrand abstreifen. Rolle und Pinsel unter fließendem Wasser gründlich auswaschen, bis das Wasser klar bleibt. Eine Kernseife hilft bei den letzten Farbresten.
- Trocknen: Die Rolle zum Trocknen aufhängen, damit die Fasern nicht platt gedrückt werden.






Der deutsche Maler- und Lackierer-Verband gibt an, dass die Vorbereitungsarbeiten (Abdecken, Spachteln, Schleifen) bei einem professionellen Anstrich oft 60-70 % der gesamten Arbeitszeit ausmachen.
Das unterstreicht die Kernaussage des Artikels: Der sichtbare Anstrich ist nur die Spitze des Eisbergs. Die unsichtbare Vorarbeit bestimmt über die Qualität und Langlebigkeit des Ergebnisses.




Sie haben die perfekte Farbe, aber noch kleine Löcher oder Risse in der Wand? Greifen Sie zu Fertigspachtel aus der Tube für kleine Nagellöcher. Für größere Risse eignet sich Anrührspachtelmasse. Der Trick für eine unsichtbare Reparatur: Tragen Sie den Spachtel auf, lassen Sie ihn komplett trocknen und schleifen Sie ihn dann bündig zur Wand ab. Fühlen Sie mit der Hand darüber – wenn Sie keinen Übergang mehr spüren, ist es perfekt.




