3 geniale Garten-Hacks mit Maisstärke gegen Schädlinge

Manchmal sind die einfachsten Lösungen aus der Küche die wirkungsvollsten im Garten. Ein perfektes Beispiel ist gewöhnliche Maisstärke. Für wenige Cent pro Packung kann dieses unscheinbare Pulver zu einer echten Geheimwaffe gegen lästige Schädlinge und Krankheiten werden. Anstatt zu teuren Chemikalien zu greifen, zeige ich Ihnen drei bewährte Methoden, wie Sie Maisstärke clever und umweltschonend einsetzen können.
1. Eine ungiftige Barriere gegen Ameisen schaffen
Ameisen sind nicht per se schlecht, aber wenn sie anfangen, Blattlauskolonien auf Ihren Rosen oder jungen Gemüsepflanzen zu „melken“, werden sie zum Problem. Anstatt aggressive Mittel zu verwenden, können Sie Maisstärke als sanfte, aber effektive Barriere nutzen. Das funktioniert besonders gut bei Hochbeeten, Kübelpflanzen auf dem Balkon oder um empfindliche Setzlinge wie Kohlrabi und Salat.
Streuen Sie einfach eine dünne, durchgehende Linie Maisstärke um den Stamm der Pflanze oder entlang des Rands Ihres Hochbeets. Für Ameisen ist das feine Pulver extrem unangenehm. Es verstopft ihre Fühler und Atemöffnungen (Spirakeln) und wirkt wie eine unüberwindbare Wüste. Sie werden den Weg meiden.
Mein Experten-Tipp: Verstehen Sie dies als eine Abwehrmaßnahme, nicht als Gift. Die Ameisen sterben nicht, sondern suchen sich einen einfacheren Weg. Der größte Vorteil: Diese Methode ist absolut sicher für Haustiere, Kinder und nützliche Insekten wie Bienen. Denken Sie daran, die Barriere nach starkem Regen zu erneuern, da das Wasser die Stärke wegspült.
2. Mehltau auf Zucchini und Rosen natürlich bekämpfen

Echter Mehltau, dieser weiße, mehlige Belag auf den Blättern von Zucchini, Gurken, Kürbissen und Rosen, ist ein häufiges Ärgernis im deutschen Sommer. Eine selbstgemachte Spritzlösung mit Maisstärke kann hier Wunder wirken, vor allem wenn sie vorbeugend angewendet wird.
Die Maisstärke bildet einen hauchdünnen, schützenden Film auf den Blättern, der es den Pilzsporen erschwert, sich festzusetzen und zu keimen. In Kombination mit Natron, das den pH-Wert der Blattoberfläche erhöht, schaffen Sie ein Milieu, in dem sich der Pilz unwohl fühlt.
Bewährtes Rezept für eine Spritzbrühe:
- 1 Liter Wasser (am besten Regenwasser)
- 1 Esslöffel (ca. 15 g) Maisstärke
- 1 Teelöffel (ca. 5 g) Natron (z. B. Kaiser Natron)
- 1 Spritzer Rapsöl oder Bio-Spülmittel als Emulgator, damit sich alles gut vermischt
Anwendung: Lösen Sie zuerst die Maisstärke in etwas kaltem Wasser klümpchenfrei auf, bevor Sie sie zum restlichen Wasser geben. Fügen Sie dann Natron und den Emulgator hinzu und füllen Sie alles in eine Sprühflasche. Besprühen Sie die befallenen Pflanzen alle 7-10 Tage gründlich von allen Seiten. Wenden Sie die Lösung am besten an einem bewölkten Morgen an, um Blattverbrennungen durch die Sonne zu vermeiden. Beginnen Sie idealerweise schon bei den ersten Anzeichen eines Befalls im Frühsommer (Juni/Juli).
3. Die Haftwirkung von Hausmitteln verbessern

Stellen Sie eigene Pflanzenstärkungsmittel her, zum Beispiel einen Brennnesselsud gegen Blattläuse oder einen Knoblauchtee zur allgemeinen Pflanzenstärkung? Dann kennen Sie das Problem: Die wässrige Lösung perlt an wachsartigen Blättern (wie bei Kohl oder Rosen) einfach ab. Hier kommt Maisstärke als natürlicher „Haftverstärker“ ins Spiel.
Sie verdickt die Brühe leicht, sodass sie besser an den Blättern haften bleibt und ihre Wirkung länger entfalten kann. Das ist besonders bei wechselhaftem Wetter nützlich, da die Lösung nicht beim ersten leichten Schauer abgewaschen wird.
So geht’s richtig: Fügen Sie die Maisstärke niemals direkt als Pulver in die fertige Brühe, sonst verklumpt sie. Lösen Sie stattdessen einen halben bis ganzen Teelöffel Maisstärke in ein wenig kaltem Wasser auf, bis eine glatte Paste entsteht. Rühren Sie diese Paste dann in Ihre abgekühlte, fertige Pflanzenbrühe ein. Weniger ist hier mehr – die Flüssigkeit soll nur minimal andicken, nicht zu einem Brei werden, da dies die Poren der Blätter verstopfen könnte.
Abschließender Hinweis: Jede Pflanze ist anders. Bevor Sie eine neue Mischung großflächig anwenden, testen Sie sie immer zuerst an einem einzelnen Blatt. Warten Sie 24 Stunden und prüfen Sie, ob die Pflanze die Behandlung gut verträgt. So gehen Sie auf Nummer sicher und können die Kraft der Maisstärke optimal für einen gesunden und blühenden Garten nutzen.