6 Stauden jetzt pflanzen für Blütenpracht im Frühling

Der September ist für Gärtner eine magische Zeit. Die Sommerhitze lässt nach, der Boden ist aber noch wunderbar warm von den vergangenen Monaten. Das sind die perfekten Bedingungen, um den Grundstein für ein farbenfrohes Blütenmeer im nächsten Frühling zu legen. Während viele an das Ende der Gartensaison denken, wissen erfahrene Gärtner: Jetzt ist die beste Zeit zum Pflanzen!
Wenn Sie Stauden und Zwiebelblumen im Herbst pflanzen, geben Sie ihnen einen entscheidenden Vorsprung. Sie können ihre ganze Energie in die Wurzelbildung stecken, ohne gleichzeitig Blätter und Blüten versorgen zu müssen. Das Ergebnis sind kräftigere, gesündere Pflanzen, die im Frühjahr explosionsartig austreiben.
Warum der September der ideale Pflanzmonat ist
Die Kombination aus warmem Boden und kühlerer Luft ist ideal für das Anwachsen. Die Wurzeln können sich in den noch warmen Erdschichten etablieren, während die oberirdischen Teile der Pflanze in die Winterruhe gehen. Dieser Prozess, der im Verborgenen stattfindet, ist der Schlüssel zu einer üppigen Blüte im Folgejahr. Zudem ist der Boden nach den Sommerregen meist feucht genug, was den Pflanzen das Anwurzeln erleichtert und Ihnen Arbeit erspart.
6 dankbare Pflanzen für Ihre Herbstpflanzung

Hier sind sechs bewährte Favoriten, die Sie jetzt in die Erde bringen können, um im Frühling mit beeindruckenden Blüten belohnt zu werden. Ich habe für Sie pflegeleichte und für das deutsche Klima geeignete Arten ausgewählt.
- Narzisse (Narcissus) – Der unsterbliche Klassiker
Narzissen sind das Sinnbild des Frühlings. Ihre Zwiebeln müssen jetzt in die Erde. Profi-Tipp: Pflanzen Sie die Zwiebeln etwa doppelt so tief, wie sie hoch sind. Eine kleine Handvoll Sand im Pflanzloch verbessert die Drainage und beugt Fäulnis vor. Für Töpfe eignet sich die kleinwüchsige Sorte ‚Tête-à-Tête‘, im Beet macht die klassische ‚Dutch Master‘ eine tolle Figur. Kosten: ca. 5-7 € für einen Beutel mit 10-15 Zwiebeln. - Christrose (Helleborus niger) – Die Winterkönigin
Sie blüht oft schon, wenn noch Schnee liegt. Christrosen sind langlebige Stauden, die halbschattige Plätze unter Laubbäumen lieben. Achtung: Pflanzen Sie den Wurzelballen nicht zu tief! Die Oberkante sollte bündig mit der Erdoberfläche abschließen. Beliebte Sorten sind ‚Praecox‘, die besonders früh blüht. Kosten: ca. 8-15 € pro getopfter Pflanze. - Frühlings-Anemone (Anemone blanda) – Der Blütenteppich
Diese kleinen Knollen bilden mit der Zeit dichte, farbenfrohe Teppiche in Blau, Weiß oder Rosa. Sie sind perfekt, um kahle Stellen unter Sträuchern zu beleben. Mein Tipp aus der Praxis: Weichen Sie die harten, trockenen Knollen vor dem Pflanzen für ein paar Stunden in lauwarmem Wasser ein. Das beschleunigt das Wurzelwachstum enorm. Kosten: Sehr günstig, ca. 3-5 € pro Beutel mit 20-30 Knollen. - Zierlauch (Allium) – Die architektonische Schönheit
Mit seinen großen, kugelrunden Blütenbällen setzt Zierlauch im späten Frühling spektakuläre Akzente. Er benötigt volle Sonne und einen gut durchlässigen Boden, da die Zwiebeln bei Staunässe faulen. Pflanzen Sie ihn zwischen niedrigere Stauden wie Storchschnabel, um das später vergilbende Laub zu kaschieren. Die Sorte ‚Purple Sensation‘ ist ein zuverlässiger Klassiker. Kosten: ca. 1-3 € pro Zwiebel, je nach Größe. - Purpurglöckchen (Heuchera) – Der Blattkünstler
Nicht nur Blüten machen ein Beet schön! Purpurglöckchen sind wahre Meister des Blattschmucks mit Farben von Bronze über Purpur bis hin zu leuchtendem Limettengrün. Sie sind robust und wintergrün. Wichtiger Hinweis: Bei Kahlfrösten können sie aus dem Boden gedrückt werden. Im Frühjahr einfach wieder fest andrücken. Die Sorte ‚Palace Purple‘ ist ein robuster Klassiker für den Halbschatten. Kosten: ca. 5-10 € pro Topf. - Lungenkraut (Pulmonaria) – Der Liebling der Bienen
Für eine naturnahe Gartenecke ist das Lungenkraut ideal. Es blüht sehr früh im Jahr und ist eine der ersten wichtigen Nahrungsquellen für Hummeln und Bienen. Mit seinen gefleckten Blättern ist es auch nach der Blüte attraktiv. Es liebt den Halbschatten und leicht feuchten Boden. Eine wunderschöne Sorte ist ‚Blauer Hügel‘. Kosten: ca. 5-8 € pro Topf.
Zusätzliche Profi-Tipps für den Pflanzerfolg

Um sicherzustellen, dass Ihre neuen Schätze gut über den Winter kommen, beachten Sie noch diese Kleinigkeiten. Gießen Sie nach dem Pflanzen kräftig an, auch wenn es regnen soll. So schließt sich die Erde gut um die Wurzeln. Verzichten Sie unbedingt auf Dünger! Neue Triebe wären frostgefährdet. In raueren Lagen Deutschlands (z.B. Mittelgebirge) schützt eine leichte Schicht Laub oder Tannenreisig die frischen Pflanzungen vor starkem Frost. So steht einem farbenfrohen Start in die nächste Gartensaison nichts mehr im Wege.