Dein Kräutergarten auf dem Balkon: So klappt’s wirklich (auch ohne grünen Daumen)
Kräuter auf dem Balkon? Entdecken Sie kreative Gestaltungsideen, die Ihren Außenbereich in eine duftende Oase verwandeln!
„Manchmal reicht ein kleiner Topf, um die Welt zu verändern.“ So könnte ein weiser Kräutergärtner sagen, während er mit einem frischen Basilikumblatt zwischen den Fingern spielt. Ein Kräutergarten auf dem Balkon ist nicht nur eine kulinarische Bereicherung, sondern auch ein Fest für die Sinne. Lassen Sie sich inspirieren und verwandeln Sie Ihren Balkon in ein grünes Paradies!
Ich hab schon so viele Balkone gesehen. Manche waren grau und irgendwie traurig, andere waren die reinsten Mini-Dschungel mitten in der Stadt. Und fast immer höre ich den gleichen Wunsch: „Ach, so ein paar eigene Kräuter, das wär’s!“ Frischer Schnittlauch fürs Rührei, ein Zweig Minze für den Hugo oder das Wasser, aromatisches Basilikum für die Pasta… der Gedanke ist einfach genial. Und absolut machbar!
Inhaltsverzeichnis
Ganz ehrlich? Genauso oft sehe ich, wie dieser Traum nach ein paar Wochen wieder verwelkt. Man startet voller Elan, kauft die schönsten Kräuter und am Ende sind sie entweder vertrocknet oder ertrunken. Der Grund ist fast immer der gleiche: Ein Kräutergarten ist halt mehr als nur eine Pflanze im Topf. Es ist ein kleines Ökosystem, das ein bisschen Aufmerksamkeit braucht. Aber keine Sorge, es geht nicht darum, ein Vermögen auszugeben. Es geht darum, ein paar grundlegende Dinge richtig zu machen. Lass uns das mal zusammen angehen, ganz praktisch und ohne Schnickschnack.

1. Die Planung: Erst denken, dann kaufen
Der häufigste Fehler passiert, bevor auch nur ein Cent ausgegeben wurde. Man rennt ins Gartencenter, packt alles ein, was gut aussieht, und stellt es irgendwie auf den Balkon. Das ist leider ein sicheres Rezept für Frust. Ein guter Plan fängt bei den Basics an: bei deinem Balkon selbst.
Was dein Balkon aushält – kein Witz!
Klingt langweilig, ist aber super wichtig für deine Sicherheit. Nasse Erde wiegt verdammt viel. Ein 40-Liter-Sack feuchte Blumenerde kommt locker auf 30 bis 40 Kilo. Dazu noch schwere Töpfe aus Terrakotta, das Wasser und die Pflanzen selbst. Da sammelt sich schnell ein ordentliches Gewicht an.
Moderne Balkone sind zwar für eine hohe Last ausgelegt, bei älteren Gebäuden kann das aber anders aussehen. Bevor du also ein massives Hochbeet aufstellst, wirf vielleicht mal einen Blick in die Bauunterlagen. Im Zweifel gilt: Lieber ein paar leichtere Kunststoffkübel mehr als ein riesiger, schwerer Trog. Ach ja, und sichere hohe Töpfe immer gut gegen starken Wind, damit nichts umkippt oder runterfällt.

Sonne, Wind und dein persönliches Mikroklima
Jeder Balkon ist anders. Nimm dir mal einen Tag Zeit und beobachte: Wo ist wann die Sonne? Wie viele Stunden pralle Sonne kriegt eine Ecke ab?
- Südbalkon: Der Jackpot für Sonnenanbeter wie Rosmarin, Thymian, Salbei, Lavendel und Oregano. Die lieben die Hitze. Kleiner Tipp: Nimm hier lieber größere Töpfe, damit die Wurzeln nicht komplett durchgaren, und sei beim Gießen konsequent.
- West- & Ostbalkon: Das sind oft die perfekten Allrounder. Ein halber Tag direkte Sonne ist ideal für die meisten Kräuter. Petersilie, Schnittlauch, Basilikum fühlen sich hier genauso wohl wie die mediterranen Kollegen.
- Nordbalkon: Eine kleine Herausforderung, aber kein K.o.-Kriterium! Kräuter, die es schattiger mögen, sind hier deine Freunde. Denk an Minze, Waldmeister oder Kresse. Erwarte kein explosionsartiges Wachstum, aber für den täglichen Bedarf reicht es locker.
Wind ist auch so ein Thema. Ein zugiger Balkon trocknet alles ratzfatz aus. Manchmal hilft schon eine einfache Schilfrohrmatte als Windschutz, die bricht die Böen, ohne das Licht komplett zu nehmen.

Die Qual der Wahl: Welche Töpfe sind die richtigen?
Die Auswahl im Baumarkt ist riesig, aber nicht alles, was gut aussieht, ist auch gut für deine Pflanzen.
- Terrakotta & Ton: Sehen super aus und sind atmungsaktiv. Das ist genial für mediterrane Kräuter, die keine nassen Füße mögen. Der Nachteil: Sie trocknen schnell aus, sind schwer und können im Winter bei Frost platzen.
- Kunststoff: Leicht, günstig und halten die Feuchtigkeit super. Perfekt für durstige Pflanzen wie Basilikum oder Minze. Aber Achtung: Schwarze Plastiktöpfe können in der prallen Sonne zur Todesfalle werden, weil sie die Wurzeln regelrecht kochen. Achte auf gute Qualität, sonst zerbröseln sie dir nach zwei Sommern.
- Holz: Sieht natürlich aus und isoliert gut gegen Hitze und Kälte. Wichtig ist, dass das Holz wetterfest ist (z.B. Lärche) oder mit einer Lasur behandelt wurde. Leg den Kasten innen mit Folie aus, um das Holz zu schützen – aber vergiss auf keinen Fall, Löcher für den Wasserablauf reinzustechen!
- Metall: Zinkwannen können cool aussehen, heizen sich in der Sonne aber extrem auf. Wenn du sie unbedingt nutzen willst, dann nur im Schatten oder du stellst einfach einen kleineren Plastiktopf hinein.
Und jetzt das Wichtigste, ohne Ausnahme: JEDES GEFÄSS BRAUCHT EIN LOCH IM BODEN! Stehendes Wasser lässt die Wurzeln ersticken und faulen. Das ist das sichere Ende. Wenn dein Traumtopf kein Loch hat, musst du zum Bohrer greifen. Das ist nicht verhandelbar. Eine kleine Schicht Blähton oder Tonscherben unten im Topf verbessert die Drainage zusätzlich.

2. Das Herzstück: Erde, Pflanzen & gute Nachbarschaft
Du kannst die besten Töpfe haben – wenn die Erde Mist ist, wird das nichts. Hier zu sparen ist wirklich die falsche Entscheidung.
Gute Erde ist die halbe Miete
Billige Blumenerde aus dem Discounter ist oft eine Enttäuschung. Sie sackt zusammen, speichert Wasser schlecht und hat kaum Nährstoffe. Investier lieber ein paar Euro mehr in hochwertige, torffreie Kräutererde aus dem Fachhandel. Da sind oft schon Bims oder Holzfasern für eine lockere Struktur drin.
Oder du mischst sie selbst, das ist kein Hexenwerk. Ein gutes Rezept ist:
- 6 Teile gute, torffreie Bio-Blumenerde als Basis.
- 3 Teile Sand oder feiner Kies für die Lockerung und Drainage. Quarzsand kriegst du sackweise für kleines Geld im Baumarkt in der Bauabteilung (nimm nicht den Spielsand!).
- 1 Teil reifer Kompost als natürlicher Startdünger. Den gibt’s oft günstig beim lokalen Wertstoffhof.
Die Sache mit den Supermarkt-Kräutern…
Wir alle tun es: Im Supermarkt schnell ein Töpfchen Basilikum mitnehmen. Diese Pflanzen sind aber für den sofortigen Verzehr gezüchtet, nicht für ein langes Leben auf dem Balkon. Sie sind verweichlicht und kriegen draußen schnell einen Schock.

Besser sind Pflanzen aus einer Gärtnerei. Die sind robuster. Aber wenn du doch mal ein Supermarkt-Kraut retten willst, hier ein wenig bekannter Trick: Oft sind das ganz viele kleine Pflänzchen, die eng zusammengepfercht sind. Hol den Ballen vorsichtig aus dem Topf, zieh ihn sanft in 3-4 kleinere Teile und pflanze diese einzeln in frische Erde. Mit etwas Glück päppelst du sie so wieder auf!
Gute Nachbarn, schlechte Nachbarn: Wer passt zu wem?
Das ist die Frage, die sich jeder stellt und die entscheidend ist! Nicht alle Kräuter haben die gleichen Bedürfnisse. Denk in Wohngemeinschaften:
- Die Mittelmeer-WG: Rosmarin, Thymian, Salbei und Oregano. Sie alle lieben es sonnig, eher trocken und brauchen magere Erde. Die kannst du super zusammen in einen großen Kasten pflanzen.
- Der Durstigen-Club: Petersilie, Schnittlauch und Basilikum. Sie brauchen mehr Wasser und nährstoffreichere Erde als die Kollegen aus dem Süden. Sie passen gut zusammen.
- Der Einzelgänger: Minze! Ganz wichtig: Pflanze Minze IMMER allein in einen eigenen Topf. Ihre Wurzeln (Ausläufer) sind extrem aggressiv und würden über kurz oder lang den ganzen Kasten erobern und die anderen Kräuter verdrängen. Eine Wurzelsperre oder ein eigener Topf ist hier Pflicht!

3. Die tägliche Routine: Dein grünes Ritual
Ein Garten ist nie „fertig“. Die Pflege ist der Teil, bei dem du deine Pflanzen wirklich kennenlernst.
Richtig gießen ist Gefühlssache
Vergiss starre Regeln wie „jeden zweiten Tag gießen“. Mach die Fingerprobe: Steck einen Finger zwei Zentimeter tief in die Erde. Trocken? Dann gießen. Noch feucht? Dann warte. Gieße am besten morgens oder abends direkt auf die Erde, nicht über die Blätter (das beugt Pilzen vor). Und dann gieße richtig – also so lange, bis unten Wasser rausläuft. Nur ein kleiner Schluck befeuchtet nur die Oberfläche.
Ich werde nie vergessen, wie mir mal ein Kunde stolz seinen ertränkten Thymian gezeigt hat. Ich hab ihm gesagt: „Behandle ihn wie einen Rentner an der Côte d’Azur – viel Sonne, wenig Stress und nur ab und zu mal einen Drink.“ Im nächsten Jahr hatte er den schönsten Thymianbusch der ganzen Siedlung.
Düngen: Weniger ist mehr Aroma
Kräuter sind keine Vielfraße. Zu viel Dünger lässt sie zwar wachsen, aber das Aroma leidet. Nimm einfach von Mai bis August alle 4-6 Wochen einen organischen Flüssigdünger für Kräuter und gib ihn in halber Konzentration ins Gießwasser. Das reicht völlig.

Ernten ist der beste Schnitt
Regelmäßiges Ernten hält deine Kräuter buschig und gesund. Zupf beim Basilikum nicht nur einzelne Blätter ab, sondern knipse immer ganze Triebspitzen über einem Blattpaar ab. Dort wächst er dann doppelt weiter. Beim Schnittlauch oder der Petersilie nimmst du immer die äußeren, älteren Stängel.
Dein 60-Sekunden-Garten-Job für heute? Geh raus und zupf die obersten Spitzen deines Basilikums ab. Zack. Das regt das Wachstum an und du hast was Leckeres fürs Abendessen.
4. Erste Hilfe: Was tun, wenn’s Probleme gibt?
Auch im besten Garten läuft nicht immer alles glatt. Wichtig ist, früh zu reagieren.
- Blattläuse: Die kleinen Biester sitzen oft an jungen Trieben. Erste Hilfe: mit einem scharfen Wasserstrahl abspritzen. Wenn’s hartnäckig wird, hilft eine selbstgemachte Lauge: 1 Liter Wasser, 1 Esslöffel reine Kaliseife (wichtig, kein Spüli!) und 1 Teelöffel Spiritus. Gut mischen und die befallenen Stellen einsprühen.
- Mehltau: Ein weißer Belag auf den Blättern. Das deutet oft auf zu wenig Luftzirkulation hin. Stell die Töpfe mit etwas mehr Abstand auf und entferne befallene Blätter sofort.
- Winterharte Kräuter überwintern: Mehrjährige Kräuter wie Rosmarin, Thymian oder Schnittlauch können draußen bleiben. Rück sie an eine geschützte Hauswand, stell die Töpfe auf eine Styroporplatte und pack sie mit Jute oder Vlies ein. An frostfreien Tagen ab und zu einen winzigen Schluck Wasser geben, damit der Ballen nicht komplett austrocknet. Basilikum ist einjährig, der schafft den Winter nicht.

5. Ein realistischer Start: Kosten, Zeit & dein erstes Projekt
Man liest manchmal Horrorstorys von Balkongärten für 2.000 €. Völliger Quatsch, es sei denn, du willst vergoldete Töpfe. Lass uns mal realistisch bleiben.
Ein super Starter-Set für den Anfang bekommst du für etwa 100 bis 180 Euro. Das reicht für einen tollen, funktionierenden Kräutergarten, an dem du jahrelang Freude hast. Hier eine kleine Einkaufsliste:
- Gefäße: 3-4 gute Töpfe (z.B. aus UV-stabilem Kunststoff, ca. 30 cm Durchmesser) für ca. 30-50 €.
- Erde & Drainage: 1x 40L Sack gute Kräutererde, 1x kleiner Sack Blähton (zusammen ca. 20-30 €).
- Pflanzen: 3-4 kräftige Kräuter aus der Gärtnerei, z.B. 1x Rosmarin, 1x Schnittlauch, 1x Petersilie (ca. 15-25 €).
- Zubehör: Eine kleine Gießkanne und eine Handschaufel (ca. 15-25 €).
Wenn alles mal steht, ist der Aufwand wirklich überschaubar. Rechne mal mit 15 bis 30 Minuten pro Woche fürs Gießen, Schauen und Ernten. Das ist keine Arbeit, das ist ein kleines, entspannendes Ritual. Ein Moment, um vom Alltag abzuschalten und etwas mit den eigenen Händen zu schaffen. Und es gibt kaum etwas Befriedigenderes, als mit der Schere rauszugehen und die eigenen, duftenden Kräuter fürs Essen zu schneiden. Probier’s aus, es lohnt sich!

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Gekaufte Pflanze oder selbst aus Samen ziehen?
Gekaufte Kräuter aus dem Supermarkt sind oft für den schnellen Verzehr gezüchtet und gehen schnell ein. Besser sind robuste Jungpflanzen aus der Gärtnerei. Das Säen von Samen ist die günstigste Methode und schafft eine starke Verbindung zur Pflanze, erfordert aber Geduld. Eine gute Mischung: Starten Sie mit robusten Jungpflanzen wie Rosmarin und Thymian und säen Sie schnellwachsende Kräuter wie Kresse oder Rucola parallel dazu aus.


Terrakotta: Wunderschön mediterran und atmungsaktiv, was Wurzelfäule vorbeugt. Der Nachteil: Die Erde trocknet im Sommer sehr schnell aus und die Töpfe sind schwer.
Kunststoff: Leicht, günstig und in vielen Farben erhältlich. Hält die Feuchtigkeit viel länger. Achten Sie auf hochwertige, UV-beständige Modelle (z.B. von Elho), damit sie nicht brüchig werden.
Für durstige Kräuter wie Basilikum ist Kunststoff oft praktischer, während Rosmarin die trockeneren Bedingungen im Terrakottatopf liebt.

Wussten Sie, dass der Duft von Lavendel und Rosmarin nachweislich Stress reduzieren kann?
Ihr Kräuterbalkon ist also nicht nur eine Quelle für frische Zutaten, sondern auch eine kleine Aromatherapie-Oase. Platzieren Sie diese duftenden Kräuter in der Nähe Ihres Sitzplatzes, um den Effekt bei jeder leichten Brise zu genießen.


Ein häufiger Anfängerfehler ist die falsche Gesellschaft im Topf. Pflanzen Sie nie Kräuter mit völlig unterschiedlichen Bedürfnissen zusammen.
- Team Sonnenanbeter & Trockenheit: Rosmarin, Thymian, Salbei, Oregano und Lavendel lieben es sonnig und kommen mit weniger Wasser aus. Sie teilen sich gerne einen großen Kübel mit sandiger, gut durchlässiger Erde.
- Team Halbschatten & Durst: Petersilie, Schnittlauch, Minze und Melisse bevorzugen feuchtere Böden und müssen nicht in der prallen Mittagssonne stehen.

Achtung, Wucherkandidat: Pflanzen Sie Minze niemals direkt zu anderen Kräutern in einen großen Kasten! Ihre aggressiven Wurzelausläufer (Rhizome) breiten sich unterirdisch aus und verdrängen nach kurzer Zeit alles andere. Geben Sie der Minze immer einen eigenen, separaten Topf.


- Der Boden bleibt länger feucht.
- Nährstoffe werden direkt an die Wurzeln geliefert.
- Sie können beruhigt in den Urlaub fahren.
Das Geheimnis? Selbstbewässernde Töpfe. Systeme wie die von Lechuza oder Emsa haben ein Wasserreservoir, aus dem sich die Pflanze bei Bedarf bedient. Eine geniale Lösung für Vielbeschäftigte und für durstige Kräuter wie Basilikum.

Hängen Sie Ihre Kräuter doch einfach auf! Vertikale Pflanztaschen aus Filz oder Wandregale mit kleinen Zink-Eimern nutzen den Platz an der Wand optimal. Das sieht nicht nur stylisch aus, sondern schützt empfindliche Kräuter auch vor Bodenschädlingen wie Schnecken. Ideal für kleine Balkone, um eine grüne Wand zu schaffen.


Laut einer Studie der Universität Wageningen kann das Gärtnern den Cortisolspiegel (das Stresshormon) signifikant senken – schon 30 Minuten reichen aus.
Das tägliche Gießen, Zupfen und Ernten Ihrer Balkonkräuter ist also mehr als nur Arbeit. Es ist eine Form der aktiven Meditation, ein kleines Ritual, das Sie erdet und den Alltagsstress vergessen lässt.


Wie ernte ich richtig, damit die Pflanze weiterwächst?
Zupfen Sie nicht einfach wahllos Blätter ab. Bei Basilikum knipsen Sie immer ganze Triebspitzen oberhalb eines Blattpaares ab. So verzweigt sich die Pflanze und wird buschiger. Bei Schnittlauch schneiden Sie die Halme etwa 2-3 cm über der Erde ab. Bei Rosmarin oder Thymian schneiden Sie ganze Zweige, am besten die verholzten Teile meiden.

Schaffen Sie sich eine „Cocktail-Ecke“! Nichts schmeckt besser als ein Drink mit Kräutern aus eigenem Anbau. Hier sind die Essentials:
- Marokkanische Minze: Die perfekte Minze für Mojitos und Hugo. Intensiver und süßer als Pfefferminze.
- Rosmarin: Ein Zweig im Gin Tonic ist ein Game-Changer.
- Zitronenverbene: Ihr intensives Zitrusaroma verfeinert Wasser, Eistee oder Sirup.
- Basilikum: Probieren Sie es mal in einem „Gin Basil Smash“!


- Liefert kontinuierlich Nährstoffe.
- Verbessert die Bodenstruktur.
- Ist 100% natürlich und kostenlos.
Der Trick ist Kaffeesatz! Getrocknet und in kleinen Mengen unter die Erde gemischt, dient er als sanfter, stickstoffreicher Dünger. Besonders Kräuter wie Petersilie und Basilikum profitieren davon. Aber Vorsicht: Nicht zu viel verwenden, da er den Boden leicht ansäuern kann.

Der Fingertest: Stecken Sie Ihren Finger etwa 2-3 cm tief in die Erde. Ist sie dort noch feucht, warten Sie mit dem Gießen. Ist sie trocken, greifen Sie zur Kanne. Diese einfache Methode ist zuverlässiger als jeder Zeitplan, da der Wasserbedarf je nach Wetter und Pflanzengröße stark variiert.


„Die beste Erde für Topfkräuter ist nicht die aus dem eigenen Garten.“ – Gärtnermeister-Weisheit
Gartenerde ist oft zu schwer, verdichtet im Topf schnell und enthält Unkrautsamen oder Schädlinge. Investieren Sie in eine hochwertige, torffreie Kräuter- oder Anzuchterde. Marken wie Compo oder Neudorff bieten spezielle Mischungen an, die locker sind, Wasser gut speichern und die richtige Nährstoff-Grundversorgung mitbringen.

Upcycling-Charme für Ihren Kräutergarten: Alte, saubere Konservendosen sind perfekte Pflanzgefäße für einzelne Kräuter. Einfach ein paar Löcher in den Boden bohren (wichtig für die Drainage!), nach Belieben bemalen oder mit Juteband umwickeln und fertig ist der individuelle und nachhaltige Kräutertopf mit Industrie-Chic.


Mein Basilikum bekommt gelbe Blätter, was tun?
Gelbe Blätter sind oft ein Hilferuf. Meistens liegt es an einem Nährstoffmangel, insbesondere an Stickstoff. Basilikum ist ein „Starkzehrer“ und hat im Topf schnell alle Nährstoffe verbraucht. Gönnen Sie ihm alle 2-3 Wochen eine kleine Dosis flüssigen Bio-Kräuterdünger im Gießwasser. Achten Sie auch darauf, dass er nicht in Staunässe steht, denn auch das kann zu gelben Blättern führen.

Spielen Sie mit Höhen und Texturen, um ein optisch spannendes Arrangement zu schaffen. Stellen Sie hohe Töpfe mit Rosmarin nach hinten, buschigen Thymian davor und lassen Sie hängende Sorten wie Kapuzinerkresse über den Rand eines Balkonkastens fließen. Kombinieren Sie die feinen Blätter von Dill mit den robusten, graugrünen Blättern von Salbei für einen reizvollen Kontrast.


- Schützt die Wurzeln vor extremer Hitze im Sommer.
- Reduziert die Verdunstung und spart Gießwasser.
- Unterdrückt Unkrautwuchs.
Was ist das? Eine Mulchschicht! Eine dünne Schicht aus Pinienrinde, feinem Kies oder sogar Muschelsplittern auf der Topferde sieht nicht nur dekorativ aus, sondern verbessert auch das Mikroklima im Topf erheblich.


Blattläuse im Anflug? Kein Grund zur Panik oder zur Chemiekeule. Eine einfache Lösung ist eine Mischung aus einem Liter Wasser und einem Esslöffel Schmierseife (unparfümiert). Sprühen Sie die befallenen Stellen damit ein, am besten am Abend oder bei bewölktem Himmel. Oft reicht das schon, um die Plagegeister loszuwerden.

Insekten lieben Kräuterblüten!
Lassen Sie einen Teil Ihres Thymians, Schnittlauchs oder Oreganos blühen. Die Blüten sind nicht nur essbar und dekorativ im Salat, sondern auch eine wertvolle Nahrungsquelle für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. So wird Ihr Balkon zu einem kleinen Beitrag für die Artenvielfalt in der Stadt.


Wie überwintere ich meine mehrjährigen Kräuter?
Robuste mediterrane Kräuter wie Rosmarin, winterharter Thymian oder Salbei können draußen bleiben. Rücken Sie die Töpfe an eine geschützte Hauswand und packen Sie die Töpfe in Jute oder Vlies, um die Wurzeln vor Frost zu schützen. Stellen Sie sie auf kleine Holzlatten, damit sie nicht direkt auf dem kalten Boden stehen. An frostfreien Tagen gelegentlich leicht gießen!

Drainage ist alles: Eine Schicht aus Blähton, Tonscherben oder Kies am Topfboden ist das A und O für gesunde Kräuter. Sie verhindert, dass die Wurzeln im Wasser stehen, falls Sie es mit dem Gießen mal zu gut meinen. Diese Schicht sorgt dafür, dass überschüssiges Wasser schnell durch die Abzugslöcher entweichen kann – der beste Schutz vor Wurzelfäule.


Kräuterschilder müssen nicht langweilig sein. Werden Sie kreativ!
- Bemalen Sie flache Kieselsteine mit dem Namen des Krauts.
- Schreiben Sie mit einem wasserfesten Stift auf alte Holzwäscheklammern und klemmen Sie diese an den Topfrand.
- Beschriften Sie kleine Schiefertafeln, wie man sie vom Käsebuffet kennt.

Der Geruch von frisch geschnittenem Schnittlauch, das harzige Aroma von Rosmarin an den Fingern oder der pfeffrige Duft von Basilikum – ein Kräuterbalkon ist ein Fest für die Sinne. Nehmen Sie sich bewusst Zeit, die Pflanzen nicht nur zu sehen, sondern auch zu riechen und zu fühlen. Es ist diese direkte Verbindung zur Natur, die das Gärtnern in der Stadt so wertvoll macht.


Trocknen: Bündeln Sie Zweige von Thymian, Oregano oder Rosmarin und hängen Sie sie kopfüber an einem luftigen, schattigen Ort auf. Sobald sie rascheltrocken sind, können Sie die Blätter abstreifen und in einem luftdichten Glas aufbewahren.
Einfrieren: Feine Kräuter wie Petersilie, Dill oder Schnittlauch hacken, in Eiswürfelbehälter geben, mit wenig Wasser auffüllen und einfrieren. So haben Sie den ganzen Winter über portionsweise frische Kräuter.
Die beste Methode, um die Ernte Ihres Balkons für die kalte Jahreszeit zu konservieren.
Ein sonniger Südbalkon ist kein Muss.
Viele köstliche Kräuter gedeihen auch im Halbschatten eines Ost- oder Westbalkons. Dazu gehören fast alle Küchenklassiker: Petersilie, Schnittlauch, Liebstöckel (Maggikraut), Kerbel und Waldmeister. Selbst Minze und Melisse fühlen sich wohler, wenn sie nicht der prallen Mittagssonne ausgesetzt sind. Passen Sie die Auswahl einfach an Ihre Gegebenheiten an!



