Dieser Trick macht Rote Bete so süß wie Süßigkeiten

von Katrin Schubert
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Haben Sie sich auch schon einmal gefragt, warum Ihre selbst angebaute Rote Bete eher erdig und manchmal sogar leicht bitter schmeckt, statt der erhofften süßen Note? Oft liegt die Lösung nicht an der Sorte oder am Wetter, sondern an einem kleinen, aber entscheidenden Detail bei der Pflege. Besonders jetzt, wo die Erntezeit von September bis in den späten Oktober andauert, ist es wichtig, die Weichen für das nächste Jahr richtig zu stellen.

Das Geheimnis der Süße liegt in den Nährstoffen

Der häufigste Fehler, der zu fader Rote Bete führt, ist eine unausgewogene Düngung. Viele Hobbygärtner geben zu viel stickstoffbetonten Dünger, wie zum Beispiel Hornspäne oder frischen Kompost. Das Resultat: Die Pflanze steckt ihre ganze Energie in die Bildung von üppigen, großen Blättern, während die Wurzel – der Teil, den wir ernten wollen – klein bleibt und wenig Zucker einlagert.

Der Schlüssel zu süßen Rüben liegt in einem anderen Nährstoff: Kalium. Kalium ist in der Pflanze für den Transport von Zucker verantwortlich. Ist davon zu wenig im Boden, können die Blätter zwar viel Zucker produzieren, dieser gelangt aber nicht in die Wurzel. Das Ergebnis ist eine bittere oder fade Knolle.

So machen Sie es richtig:

  • Vermeiden Sie Stickstoff im Spätsommer: Düngen Sie Ihre Rote Bete ab August nicht mehr mit stickstoffreichen Düngern.
  • Geben Sie eine Kalium-Gabe: Arbeiten Sie stattdessen einen kaliumbetonten Dünger in den Boden ein. Eine Handvoll Holzasche (nur von unbehandeltem Holz!) pro Quadratmeter kann Wunder wirken. Alternativ eignet sich organischer Vinassekali, den Sie für wenige Euro im Gartencenter finden.
  • Achten Sie auf Spurenelemente: Auch Bor und Magnesium spielen eine Rolle für die Zuckerbildung. Eine Gabe Urgesteinsmehl im Frühjahr versorgt den Boden langanhaltend mit diesen wichtigen Mikronährstoffen.

Vom Boden bis zur Ernte – die Basis muss stimmen

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Natürlich ist die Düngung nur ein Teil des Erfolgs. Die besten Nährstoffe nützen nichts, wenn die grundlegenden Bedingungen nicht passen. Rote Bete ist zum Glück recht anspruchslos, aber ein paar Dinge sollten Sie beachten, um das volle Potenzial auszuschöpfen.

Der ideale Standort:

  • Boden: Der Boden sollte tiefgründig, locker und humusreich sein, ohne Staunässe. Ein sandiger Lehmboden ist ideal. Arbeiten Sie vor der Aussaat im Frühjahr etwa 3 Liter reifen Kompost pro Quadratmeter in die oberste Bodenschicht ein.
  • Sonne: Wählen Sie einen vollsonnigen Platz. Je mehr Sonne die Blätter bekommen, desto mehr Zucker können sie für die Knolle produzieren.
  • Wasser: Eine gleichmäßige Wasserversorgung ist entscheidend. Trockenperioden, gefolgt von starkem Gießen, führen zu rissigen und holzigen Rüben. Halten Sie den Boden konstant leicht feucht, besonders während der Knollenbildung.

Bei der Ernte selbst ist Fingerspitzengefühl gefragt. Graben Sie die Knollen vorsichtig mit einer Grabegabel aus, anstatt sie am Laub herauszuziehen. So vermeiden Sie Verletzungen der Wurzelhaut. Drehen Sie das Laub anschließend mit der Hand ab und lassen Sie etwa 2-3 cm des Stiels stehen. Das verhindert das „Ausbluten“ und sorgt dafür, dass der wertvolle, süße Saft in der Knolle bleibt.

Die richtige Sorte für den süßen Erfolg

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Nicht jede Rote Bete ist gleich. Wenn Ihr Ziel besonders süße und zarte Knollen sind, lohnt sich ein Blick auf bewährte Sorten, die in Deutschland gut gedeihen. Die Saatguttütchen kosten meist nur zwischen 2 und 4 Euro und sind eine lohnende Investition.

Meine Empfehlungen für den Hausgarten:

  • ‚Forono‘: Eine zylindrische Sorte, die sich sehr gut in gleichmäßige Scheiben schneiden lässt. Sie ist bekannt für ihren süßen Geschmack und ihre zarte Textur.
  • ‚Tonda di Chioggia‘: Eine alte italienische Sorte mit attraktiven rot-weißen Ringen im Inneren. Sie ist besonders mild und süß und schmeckt auch roh im Salat hervorragend.
  • ‚Robuschka‘: Eine sehr robuste und ertragreiche Sorte mit tiefroten, runden Knollen, die sich auch gut lagern lässt und dabei ihre Süße behält.
  • ‚Rote Kugel 2‘: Ein deutscher Klassiker. Sehr zuverlässig im Anbau und gut für die Einlagerung im Winter geeignet.

Mit der richtigen Nährstoffbalance, sorgfältiger Ernte und einer passenden Sorte steht Ihrem Glück von Roter Bete, die wirklich süß wie Süßigkeiten schmeckt, im nächsten Jahr nichts mehr im Wege.

Katrin Schubert

Mit rund 80.000 Followern begeistert Katrin Schubert ihre Community mit ehrlichen, praxisnahen Tipps und einem humorvollen Blick aufs Gärtnern. Als Gewinnerin des Goldenen Spaten für Garten-Influencer ist sie eine authentische Stimme, die echtes Gartengefühl vermittelt. Ihr Herz schlägt besonders für die Vielfalt von Tomaten. In ihrem Garten in der Nähe von Potsdam kultiviert sie mit großer Hingabe über 40 verschiedene Sorten und probiert gerne neue und seltene Züchtungen aus. Ihr Wissen über Anbau, Pflege und die faszinierende Welt alter und seltener Gemüsesorten teilt sie begeistert mit anderen Gartenfreunden.