Ein Blütenmeer im Februar? Pflanzen Sie diese Zwiebel jetzt.

Stellen Sie sich vor, Ihr Garten erwacht aus dem Winterschlaf, während anderswo noch alles grau ist. Schon Ende Februar entfaltet sich ein leuchtend blauer Blütenteppich, der die ersten Bienen anlockt und verspricht, dass der Frühling nicht mehr weit ist. Dieses kleine Wunder ist keine Zauberei, sondern das Ergebnis einer einfachen Gartenarbeit im September. Die Pflanze, die das schafft, ist der Sibirische Blaustern (Scilla siberica), ein unkomplizierter und absolut bezaubernder Frühblüher.
Warum der Blaustern ein Muss für jeden Garten ist
Der Sibirische Blaustern ist weit mehr als nur eine hübsche Blume. Er ist ein echtes Kraftpaket für das frühe Gartenjahr. Mit seiner bescheidenen Höhe von nur 10-15 cm passt er perfekt unter Laubbäume, in Rasenflächen oder an den Rand von Beeten. Seine intensiv saphirblauen, nickenden Blüten sind oft das erste Farbtupfer nach einem langen Winter und eine lebenswichtige Nektarquelle für die ersten Hummeln und Wildbienen, die an milden Tagen unterwegs sind.
Was ich als Gärtner besonders an ihm schätze, ist seine Fähigkeit zum Verwildern. Einmal gepflanzt, breitet er sich über die Jahre durch Selbstaussaat und Tochterzwiebeln ganz von allein aus. So entsteht mit der Zeit ein magischer, blauer Teppich, der jedes Jahr dichter und schöner wird. Eine kleine Investition für jahrelange Freude. Eine Packung mit 25 Zwiebeln kostet im Fachhandel meist nur zwischen 3 und 5 Euro.
- Robust und winterhart: Er übersteht selbst strenge deutsche Winter problemlos.
- Pflegeleicht: Einmal gepflanzt, benötigt er kaum Aufmerksamkeit.
- Perfekt zum Verwildern: Ideal für naturnahe Gärten und pflegeleichte Rasenflächen.
- Sorten-Tipp: Halten Sie Ausschau nach der Sorte Scilla siberica ‚Spring Beauty‘. Ihre Blüten sind etwas größer und von einem noch intensiveren Blau.
Die perfekte Pflanzung im September: Schritt für Schritt

Der September ist der ideale Pflanzzeitpunkt in den meisten Regionen Deutschlands. Der Boden ist noch warm von der Sommersonne, was den Zwiebeln hilft, vor dem ersten Frost kräftige Wurzeln zu bilden. In sehr milden Lagen wie dem Rheingraben haben Sie sogar bis in den Oktober hinein Zeit. So gehen Sie vor:
1. Der richtige Standort: Blausterne lieben sonnige bis halbschattige Plätze. Perfekt sind Standorte unter laubabwerfenden Sträuchern oder Bäumen. Im zeitigen Frühjahr bekommen die Zwiebeln dort die volle Sonne, die sie zum Blühen brauchen, und im Sommer sind sie vor zu großer Hitze geschützt.
2. Den Boden vorbereiten: Der Boden sollte locker und durchlässig sein, damit keine Staunässe entsteht, die die Zwiebeln faulen lassen könnte. Bei schwerem Lehmboden empfehle ich, etwas Sand oder feinen Kies in die Pflanzlöcher zu mischen. Eine Handvoll reifer Kompost liefert die nötigen Nährstoffe für einen guten Start.
3. Richtig pflanzen – so geht’s:
- Pflanztiefe: Eine gute Faustregel ist, die Zwiebeln zwei- bis dreimal so tief zu setzen, wie sie hoch sind. Das entspricht in der Regel einer Tiefe von ca. 8-10 cm.
- Abstand: Halten Sie einen Abstand von etwa 5-10 cm zwischen den Zwiebeln. Für einen schnellen Teppich-Effekt pflanzen Sie sie in kleinen Gruppen (sogenannten Tuffs) von 10-15 Stück.
- Ausrichtung: Setzen Sie die Zwiebel mit der kleinen Spitze nach oben in die Erde.
- Abschluss: Füllen Sie das Loch mit Erde, drücken Sie diese leicht an und gießen Sie einmal kräftig. Das sorgt für einen guten Bodenschluss und regt die Wurzelbildung an.
Pflege und der häufigste Fehler, den Sie vermeiden sollten

Die gute Nachricht: Nach dem Pflanzen müssen Sie fast nichts mehr tun. Der Blaustern ist extrem pflegeleicht. Während der Wachstums- und Blütezeit im Frühling reicht der normale Niederschlag meist aus. Nur bei wochenlanger Trockenheit sollten Sie zusätzlich gießen. Eine kleine Gabe Kompost im Spätherbst ist als Düngung völlig ausreichend.
Der größte Fehler, den viele machen: Das Laub wird nach der Blüte zu früh abgeschnitten oder abgemäht! Die grünen Blätter sind die Kraftwerke der Zwiebel. Sie betreiben Photosynthese und speichern die Energie für die Blüte im nächsten Jahr. Lassen Sie das Laub unbedingt so lange stehen, bis es von selbst gelb wird und einzieht. Erst dann hat die Zwiebel genug Kraft gesammelt. Wenn Sie die Blausterne im Rasen haben, mähen Sie um diese Stellen einfach für ein paar Wochen herum. Diese Geduld wird im nächsten Februar mit einer noch üppigeren Blüte belohnt.