Einfach & Genial: Die beste Falle für Dickmaulrüssler bauen

Haben Ihre Rhododendren, Rosen oder der Kirschlorbeer plötzlich unschöne Fraßspuren an den Blättern? Dieser typische „Buchtenfraß“ ist ein klares Zeichen: Der Dickmaulrüssler war da. Dieser Schädling ist eine doppelte Bedrohung, denn während der erwachsene Käfer nachts die Blätter anknabbert, fressen seine im Boden versteckten Larven die lebenswichtigen Wurzeln. Doch es gibt eine einfache und fast kostenlose Methode, um zumindest die Käferpopulation deutlich zu reduzieren.
Vergessen Sie teure Produkte aus dem Gartencenter. Mit Dingen, die Sie wahrscheinlich schon zu Hause haben, bauen Sie in wenigen Minuten eine äußerst effektive Falle. Das Beste daran: Sie brauchen keinerlei handwerkliches Geschick!
Die 2-Euro-Lösung: Was Sie wirklich brauchen
Diese Falle ist so genial, weil sie auf einfachen Prinzipien beruht und fast nichts kostet. Alles, was Sie benötigen, haben Sie vermutlich schon im Schuppen oder in der Küche. Falls nicht, liegen die Kosten bei unter 5 Euro.
- Der Behälter: Ein alter 5-Liter-Plastikeimer, ein großer Joghurtbecher oder ein alter Blumentopf ohne Löcher (ca. 15-20 cm tief) ist ideal. Wichtig ist, dass die Innenwände glatt sind, damit die Käfer nicht wieder hinausklettern können.
- Der Köder: Dickmaulrüssler lieben bestimmte Düfte. Ein welkes Blatt von einer Funkie (Hosta) ist fast unwiderstehlich. Alternativ funktionieren auch frische Eichenblätter oder ein großes, leicht angewelktes Salatblatt.
- Die Flüssigkeit: Normales Wasser und ein einziger Tropfen unparfümiertes Spülmittel. Der Tropfen Spülmittel ist entscheidend, denn er bricht die Oberflächenspannung des Wassers, sodass die Käfer sofort untergehen.
- Das Werkzeug: Eine einfache Gartenschaufel oder sogar ein alter Löffel genügt vollkommen.
In 5 Minuten aufgebaut: So platzieren Sie die Falle richtig

Der Erfolg der Falle hängt stark vom richtigen Standort und Aufbau ab. Nehmen Sie sich diese fünf Minuten Zeit, um es von Anfang an richtig zu machen.
1. Den perfekten Standort finden: Die Käfer verstecken sich tagsüber dort, wo es kühl, dunkel und feucht ist – meist direkt unter den Pflanzen, die sie nachts fressen. Suchen Sie sich also einen schattigen Platz direkt unter einem befallenen Rhododendron oder neben Ihren Erdbeerpflanzen.
2. Das Loch graben: Graben Sie ein Loch, das so tief ist wie Ihr Behälter. Der wichtigste Schritt ist hier: Der Rand des Eimers muss absolut bündig mit der Erdoberfläche abschließen. Steht der Rand auch nur einen Zentimeter über, werden die Käfer ihn als Hindernis wahrnehmen und umkehren. Drücken Sie die Erde um den Rand gut fest.
3. Die Falle bestücken: Stellen Sie den Eimer ins Loch. Füllen Sie ihn zu etwa zwei Dritteln mit Wasser und geben Sie einen Tropfen Spülmittel hinzu. Legen Sie Ihr Köderblatt so hinein, dass es auf dem Wasser schwimmt. Um es den Käfern noch leichter zu machen, können Sie ein kleines, raues Brettchen als „Rampe“ an den Eimerrand legen.
Maximaler Fangerfolg: Die richtige Pflege und Strategie

Eine einzelne Falle ist ein guter Anfang, aber mit ein paar Tricks holen Sie das Maximum heraus und bekämpfen den Schädling nachhaltig.
Tägliche Kontrolle: Die Käfer sind nachtaktiv. Kontrollieren Sie die Falle daher jeden Morgen. Entfernen Sie die gefangenen Käfer und erneuern Sie Wasser und Köder alle 1-2 Tage, damit die Falle attraktiv bleibt.
Die richtige Saison: Die Hauptflugzeit der erwachsenen Käfer in Deutschland ist von Ende Mai bis August. In dieser Zeit sollten Ihre Fallen permanent aufgestellt sein. Stellen Sie am besten mehrere Fallen in einem Abstand von 3-4 Metern in den betroffenen Gartenbereichen auf.
Die Tontopf-Alternative: Für Balkonkästen oder wenn Sie nicht graben möchten, gibt es eine Variante. Nehmen Sie einen kleinen Tontopf, füllen Sie ihn locker mit Holzwolle oder zerknülltem Zeitungspapier und stellen Sie ihn kopfüber neben die befallene Pflanze. Kippen Sie ihn mit einem kleinen Steinchen leicht an, sodass ein Spalt entsteht. Die Käfer verkriechen sich tagsüber darin und Sie können sie morgens einfach einsammeln.
Die Komplettlösung: Fallen plus Nematoden
Seien wir ehrlich: Die Falle fängt nur die erwachsenen Käfer. Um das Problem an der Wurzel zu packen, müssen Sie auch die Larven bekämpfen. Die Kombination aus Falle und Nützlingen ist die effektivste biologische Methode.
Die besten Helfer sind hier HB-Nematoden (Heterorhabditis bacteriophora). Das sind mikroskopisch kleine Fadenwürmer, die die Larven im Boden parasitieren. Sie sind für Menschen, Haustiere und andere Nützlinge völlig ungefährlich. Der beste Zeitpunkt für die Ausbringung mit der Gießkanne ist, wenn der Boden dauerhaft über 12 °C warm ist. Das ist in den meisten Regionen Deutschlands Ende April/Mai und erneut im August/September. Die zweite Behandlung im Spätsommer ist entscheidend, um die neue Larvengeneration vor dem Winter zu erwischen.