Einfacher geht’s nicht: Eine Falle für Dickmaulrüssler bauen

Der Dickmaulrüssler ist der Albtraum vieler Gärtner. Tagsüber unsichtbar, hinterlässt er nachts seine verräterischen Spuren: buchtenförmige Fraßstellen an den Blättern von Rhododendron, Kirschlorbeer oder Erdbeeren. Noch schlimmer sind seine Larven, die im Verborgenen an den Wurzeln fressen und ganze Pflanzen zum Absterben bringen können. Doch es gibt eine einfache, kostengünstige und effektive Methode, um zumindest die erwachsenen Käfer zu fangen – mit einer Falle, die Sie in fünf Minuten selbst bauen können.
Die beste Falle für Dickmaulrüssler: Eine simple Anleitung
Vergessen Sie komplizierte Konstruktionen. Diese Falle nutzt das natürliche Verhalten der Käfer aus. Sie sind nachtaktiv, können nicht fliegen und suchen am Boden nach Verstecken und Nahrung. Mit dieser Methode schaffen Sie eine unwiderstehliche und tödliche Attraktion.
Was Sie benötigen:
- Einen alten Blumentopf aus Kunststoff oder einen kleinen Eimer (ca. 10-15 cm tief)
- Eine kleine Gartenschaufel
- Wasser
- Ein paar Tropfen umweltfreundliches Spülmittel
- Ein wirksames Lockmittel: Welke Blätter der befallenen Pflanze (z.B. Rhododendron) oder ein Stück Rhabarber sind besonders fängig.
So wird’s gemacht:
1. Standort wählen: Graben Sie das Loch direkt neben den am stärksten befallenen Pflanzen. Der beste Platz ist unter dem Blattüberhang, wo der Boden oft feucht und schattig ist – genau wie die Käfer es mögen.
2. Loch graben: Heben Sie ein Loch aus, das so tief ist, dass der Rand Ihres Topfes oder Eimers bündig mit der Erdoberfläche abschließt. So können die Käfer ohne Hindernis hineinfallen.
3. Falle aufstellen: Setzen Sie den Topf in das Loch. Füllen Sie den Topf zu etwa zwei Dritteln mit Wasser und geben Sie ein paar Tropfen Spülmittel hinzu. Das Spülmittel bricht die Oberflächenspannung des Wassers, sodass die Käfer sofort untergehen und nicht wieder herausklettern können.
4. Köder platzieren: Legen Sie das Lockmittel, zum Beispiel ein welkes Rhododendronblatt, so ins Wasser, dass es leicht über den Rand ragt oder auf der Oberfläche schwimmt. Der Duft lockt die Käfer an.
Timing ist alles: Wann und wie die Falle am besten wirkt

Ein häufiger Fehler ist, die Falle zur falschen Zeit aufzustellen. Für maximalen Erfolg sollten Sie den Lebenszyklus des Schädlings kennen.
Die erwachsenen Käfer schlüpfen hauptsächlich in zwei Wellen: die erste von Ende Mai bis Juni und eine zweite, oft kleinere, von August bis September. Stellen Sie Ihre Fallen also pünktlich zu diesen Zeitpunkten auf und lassen Sie sie für mehrere Wochen stehen.
Mein Experten-Tipp: Kontrollieren Sie die Falle jeden Morgen. Die Käfer sind nachtaktiv und fallen während ihrer nächtlichen Futtersuche in den Topf. Entfernen Sie die gefangenen Käfer und erneuern Sie Wasser und Köder alle 2-3 Tage, damit die Falle frisch und attraktiv bleibt. An besonders stark befallenen Stellen, wie unter einem großen Kirschlorbeer, lohnt es sich, zwei oder drei Fallen im Abstand von etwa einem Meter aufzustellen.
Die clevere Ergänzung: Was wirklich gegen die Larven hilft

Die Eimerfalle ist brillant, um die erwachsenen Käfer zu dezimieren und so die Eiablage zu reduzieren. Gegen die bereits im Boden befindlichen Larven ist sie jedoch machtlos. Hierfür ist eine kombinierte Strategie der Schlüssel zum Erfolg.
Nematoden einsetzen: Die effektivste biologische Waffe gegen die Larven sind nützliche Fadenwürmer, sogenannte HM-Nematoden (Heterorhabditis bacteriophora). Diese winzigen Helfer suchen aktiv nach den Larven im Boden und töten sie ab.
- Anwendungszeitpunkt: Der Boden muss für eine erfolgreiche Anwendung konstant über 12°C warm sein. Ideale Zeitfenster in Deutschland sind daher von Ende April bis Anfang Juni und erneut von Ende August bis Ende September.
- Kosten: Eine Packung für 10 m² kostet etwa 15-20 Euro und ist online oder im gut sortierten Gartencenter erhältlich.
Die Tontopf-Methode als Tagesversteck: Eine einfache Ergänzung ist die Tontopf-Falle. Stülpen Sie einen alten Tontopf umgedreht in der Nähe befallener Pflanzen auf und füllen Sie ihn locker mit Holzwolle oder Stroh. Keilen Sie einen kleinen Stein unter den Rand, damit ein Spalt entsteht. Die nachtaktiven Käfer suchen hier tagsüber Schutz. Kontrollieren Sie den Topf morgens und sammeln Sie die Käfer ab.
Durch die Kombination aus der Eimerfalle für die Käfer und Nematoden für die Larven bekommen Sie das Problem nachhaltig und ohne Chemie in den Griff.