Gartenwanzen? Mit diesen 5 Tipps werden Sie sie endlich los

von Katrin Schubert
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Gartenwanzen können jedem Gärtner die Laune verderben. Besonders die grüne Stinkwanze oder die neu zugewanderte Marmorierte Baumwanze hinterlassen an Tomaten, Paprika und Obst unschöne, eingesunkene Flecken. Doch bevor Sie zu chemischen Mitteln greifen, gibt es bewährte, biologische Methoden, die wirklich funktionieren und das Gleichgewicht in Ihrem Garten schützen.

Diese Insekten ernähren sich vom Pflanzensaft und suchen im Herbst oft Schutz in unseren Häusern. Aber keine Sorge, mit ein paar cleveren Anpassungen in Ihrer Gartenroutine bekommen Sie das Problem in den Griff. Hier sind die effektivsten Tipps, die auf einem gesunden Ökosystem basieren.

1. Natürliche Feinde gezielt fördern

Ein vielfältiger Garten ist Ihre stärkste Waffe. Statt Schädlinge zu bekämpfen, schaffen Sie ein Umfeld, in dem Nützlinge diese Arbeit für Sie erledigen. Das ist einfacher und günstiger, als Sie denken.

  • Vögel anlocken: Blau- und Kohlmeisen, Rotkehlchen und auch Spatzen sind fleißige Insektenfresser. Ein einfacher Nistkasten (Kosten ca. 15-25 €) und eine Ganzjahresfütterung mit hochwertigem Futter machen Ihren Garten für sie attraktiv. Schon ein Meisenpaar kann Hunderte von Insekten pro Tag an seine Jungen verfüttern.
  • Nützliche Insekten ansiedeln: Larven von Florfliegen und bestimmte Raubwanzen sind natürliche Gegenspieler. Statt kahler Flächen lassen Sie eine kleine Ecke mit heimischen Wildblumen wie der „Veitshöchheimer Bienenweide“ stehen. Ein kleines Insektenhotel (ab 20 €) bietet diesen Helfern Unterschlupf.

2. Die richtigen Pflanzen als clevere Abwehr

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Manche Pflanzen verströmen Düfte, die Wanzen überhaupt nicht mögen. Pflanzen Sie diese strategisch zwischen Ihr Gemüse oder entlang der Beetränder, um eine natürliche Schutzbarriere zu errichten.

  • Kräuter-Power: Thymian (besonders der robuste Thymus vulgaris ‚Deutscher Winter‘), Pfefferminze und Lavendel (z.B. der winterharte Lavandula angustifolia ‚Hidcote‘) sind exzellente Abwehrpflanzen. Wichtiger Tipp: Pflanzen Sie Minze immer in einen großen Kübel (ca. 30 cm Durchmesser), da sie sich sonst unkontrolliert im ganzen Garten ausbreitet.
  • Basilikum bei Tomaten: Pflanzen Sie Basilikum direkt neben Ihre Tomaten und Paprika. Es wehrt nicht nur Wanzen ab, sondern soll auch den Geschmack der Früchte verbessern.
  • Knoblauch und Tagetes: Knoblauch zwischen Erdbeeren oder Rosen gepflanzt, hält viele Schädlinge fern. Auch die leuchtend orangefarbenen Tagetes (Studentenblumen) sind ein bewährtes Hausmittel gegen Schädlinge im Gemüsebeet.

3. Wanzen gar nicht erst einladen

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Vorbeugung ist der Schlüssel zum Erfolg. Machen Sie Ihren Garten für Wanzen so unattraktiv wie möglich, indem Sie ihnen ihre Lieblingsverstecke nehmen.

Die wichtigste Maßnahme ist ein gründlicher Herbstputz im Garten, bevor die Wanzen nach Winterquartieren suchen. Entfernen Sie altes Laub, Holzstapel und Pflanzenreste in der Nähe Ihrer Beete. Ein sauberer, aufgeräumter Garten bietet weniger Versteckmöglichkeiten für den Winter.

Kontrollieren Sie Ihre Pflanzen regelmäßig, vor allem die Blattunterseiten. Profi-Tipp: Gehen Sie frühmorgens auf die Jagd. Dann sind die Wanzen von der Kälte noch träge und lassen sich leicht von den Blättern in ein Glas mit Seifenwasser schütteln.

4. Sanfte Mittel bei starkem Befall

Wenn die Wanzen bereits überhandgenommen haben, müssen Sie nicht gleich zur chemischen Keule greifen. Ein selbstgemachtes Spray auf Naturbasis kann helfen, den Befall einzudämmen.

Mischen Sie eine einfache Lösung aus 1 Liter Wasser, 1 Esslöffel Schmierseife und 1 Teelöffel Neemöl (eine Flasche Neemöl kostet ca. 10 € und reicht für die ganze Saison). Besprühen Sie die befallenen Pflanzen damit am besten abends, wenn keine Bienen mehr fliegen. Neemöl tötet die Wanzen nicht sofort, sondern stört ihre Entwicklung und Nahrungsaufnahme. Wiederholen Sie die Anwendung alle 7-10 Tage.

5. Die Falle für hartnäckige Fälle

Als letzte Maßnahme bei massivem Befall, besonders durch die Marmorierte Baumwanze, die auch ins Haus kommt, können Sie eine einfache Falle bauen.

Nehmen Sie eine leere 1,5-Liter-Plastikflasche und schneiden Sie das obere Drittel ab. Stülpen Sie das abgeschnittene Oberteil umgedreht wie einen Trichter in den unteren Teil der Flasche. Füllen Sie den Boden mit Seifenwasser. Der Trick: Kleben Sie ein kleines, batteriebetriebenes LED-Licht (z.B. von einem Teelicht) in die Falle. Die vom Licht angezogenen Wanzen fallen ins Wasser und können nicht mehr entkommen. Platzieren Sie die Falle abends in der Nähe von befallenen Pflanzen oder an Fenstern.

Katrin Schubert

Mit rund 80.000 Followern begeistert Katrin Schubert ihre Community mit ehrlichen, praxisnahen Tipps und einem humorvollen Blick aufs Gärtnern. Als Gewinnerin des Goldenen Spaten für Garten-Influencer ist sie eine authentische Stimme, die echtes Gartengefühl vermittelt. Ihr Herz schlägt besonders für die Vielfalt von Tomaten. In ihrem Garten in der Nähe von Potsdam kultiviert sie mit großer Hingabe über 40 verschiedene Sorten und probiert gerne neue und seltene Züchtungen aus. Ihr Wissen über Anbau, Pflege und die faszinierende Welt alter und seltener Gemüsesorten teilt sie begeistert mit anderen Gartenfreunden.