Herbstkompost: So wird aus Gartenabfall wertvolles Gold

von Kates Hygge
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Der Herbst ist da und mit ihm eine Fülle an organischem Material im Garten. Fallendes Laub, der letzte Rasenschnitt und zurückgeschnittene Stauden sind kein Abfall, sondern die Grundlage für das „schwarze Gold“ des Gärtners: reichhaltigen, nährstoffreichen Kompost. Statt Laub mühsam in Säcken zu entsorgen, können Sie es in einen wertvollen Bodenverbesserer für das nächste Frühjahr verwandeln. Ein gut angelegter Herbstkompost ist die beste Investition in die Gesundheit Ihres Gartens.

Die Kompostierung ist ein natürlicher Prozess, bei dem Mikroorganismen, Würmer und andere Lebewesen organische Materialien zersetzen. Das Ergebnis ist Humus – eine dunkle, krümelige Substanz, die die Bodenstruktur verbessert, Wasser speichert und Ihre Pflanzen auf natürliche Weise düngt. Und das Beste: Es kostet Sie fast nichts außer ein wenig Arbeit.

Die richtige Mischung: Was darf auf den Herbstkompost?

Der Schlüssel zu gutem Kompost liegt in der richtigen Mischung aus „grünen“ und „braunen“ Materialien. Eine gute Faustregel ist, etwa zwei bis drei Teile braunes Material auf einen Teil grünes Material zu schichten. Das sorgt für ein ausgewogenes Verhältnis von Kohlenstoff (braun) und Stickstoff (grün), was die Mikroorganismen für ihre Arbeit benötigen.

  • Braunes Material (kohlenstoffreich & trocken): Dies liefert die Struktur und die „Nahrung“ für die Mikroben.
    • Herbstlaub: Das häufigste Material im Herbst. Tipp: Laub von Eiche, Walnuss oder Kastanie verrottet langsam. Am besten häckseln Sie es vorher mit dem Rasenmäher, um den Prozess zu beschleunigen.
    • Gehäckselte Äste und Zweige: Sorgen für eine gute Belüftung. Je kleiner die Stücke, desto schneller zersetzen sie sich.
    • Stroh, Pappe (unbedruckt) und Eierkartons: In kleine Stücke gerissen, lockern sie den Haufen auf.
  • Grünes Material (stickstoffreich & feucht): Dies liefert die Energie und Feuchtigkeit, um den Rotteprozess zu starten.
    • Rasenschnitt: Nur in dünnen Schichten (max. 5-10 cm) einstreuen, da er sonst schnell fault und stinkt.
    • Pflanzenreste: Von Stauden, Gemüsebeeten oder Balkonpflanzen (ohne Krankheiten oder Schädlingsbefall).
    • Küchenabfälle: Rohe Gemüse- und Obstreste, Kaffeesatz, Teebeutel. Wichtig: Keine gekochten Speisereste, Fleisch, Knochen oder Milchprodukte verwenden, da diese Schädlinge anziehen.

Schritt für Schritt: Den Komposthaufen richtig anlegen

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Der richtige Aufbau entscheidet über den Erfolg. Suchen Sie sich einen halbschattigen, windgeschützten Platz in Ihrem Garten. Wichtig ist der direkte Kontakt zum Erdboden, damit Regenwürmer und andere nützliche Lebewesen in Ihren Kompost einwandern können.

  1. Die Basis schaffen: Beginnen Sie mit einer etwa 20 cm hohen, lockeren Schicht aus grobem Material wie Ästen und Zweigen. Das sorgt für eine gute Belüftung von unten und verhindert Staunässe.
  2. Abwechselnd schichten: Tragen Sie nun abwechselnd eine 10-15 cm dicke Schicht braunes Material (z.B. Laub) und eine dünnere, etwa 5 cm dicke Schicht grünes Material (z.B. Rasenschnitt) auf.
  3. Aktivator hinzufügen: Streuen Sie zwischen die Schichten immer wieder eine dünne Lage Gartenerde oder fertigen Kompost. Dies wirkt wie ein „Starter“ und impft den Haufen mit den nötigen Mikroorganismen. Etwas Gesteinsmehl liefert zusätzliche Mineralien.
  4. Feuchtigkeit prüfen: Der Kompost sollte immer so feucht sein wie ein ausgedrückter Schwamm. Bei langanhaltender Trockenheit im Herbst sollten Sie ihn mit der Gießkanne etwas wässern.
  5. Abdecken: Eine Schicht aus Laub oder Stroh als Abschluss schützt den Kompost vor dem Austrocknen und vor zu viel Nässe durch starken Regen.

Typische Fehler vermeiden und den Prozess beschleunigen

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Gerade im Herbst lauern ein paar typische Fallen. Mit ein paar Tricks können Sie diese aber leicht umgehen und erhalten schon im nächsten Frühsommer fertigen Kompost.

  • Problem: Der Kompost ist eine riesige, matschige Laubschicht.

    Lösung: Zu viel Laub auf einmal erstickt den Kompost. Mischen Sie das Laub immer gut mit „grünem“ Material wie Küchenabfällen oder dem letzten Rasenschnitt. Wenn Sie sehr viel Laub haben, lagern Sie einen Teil daneben und geben ihn nach und nach hinzu.

  • Problem: Der Komposthaufen riecht unangenehm säuerlich.

    Lösung: Das ist ein Zeichen von Sauerstoffmangel und zu viel Feuchtigkeit, oft verursacht durch eine zu dicke Schicht Rasenschnitt. Mischen Sie sofort trockenes, braunes Material wie Holzhäcksel oder zerkleinerte Pappe unter, um die Struktur aufzulockern und Feuchtigkeit zu binden.

  • Problem: Nach Wochen passiert einfach nichts.

    Lösung: Wahrscheinlich ist der Haufen zu trocken. Geben Sie einige Gießkannen Wasser darauf. Manchmal fehlt auch der „Treibstoff“ (Stickstoff). Eine dünne Schicht Rasenschnitt oder eine Handvoll Hornspäne kann den Rotteprozess wieder in Gang bringen.

Ein im Herbst gut aufgesetzter Komposthaufen muss in der Regel über den Winter nicht umgesetzt werden. Die Kälte verlangsamt den Prozess, aber im Frühjahr erwacht das Leben im Inneren wieder. Im späten Frühling oder Frühsommer können Sie dann das fertige „schwarze Gold“ ernten und in Ihren Beeten verteilen.

Kates Hygge

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