Herbstlaub nicht wegwerfen: So wird es zu Gartengold

Der Herbst taucht den Garten in leuchtende Farben, hinterlässt aber auch Berge von Laub. Viele Gärtner greifen reflexartig zum Rechen und füllen die Biotonne – ein Fehler, der Sie wertvolle Ressourcen kostet. Denn dieses vermeintliche Abfallprodukt ist in Wahrheit pures Gold für Ihren Garten. Anstatt es abtransportieren zu lassen, können Sie es direkt vor Ort in einen wertvollen Helfer verwandeln.
Gefallene Blätter sind Teil des natürlichen Nährstoffkreislaufs. Sie enthalten Kohlenstoff und Spurenelemente, die der Baum dem Boden entzogen hat. Wenn Sie dieses organische Material im Garten behalten, geben Sie dem Boden genau das zurück, was er braucht. Sie sparen sich nicht nur den Weg zur Deponie, sondern auch das Geld für teuren Dünger und Bodenverbesserer aus dem Gartencenter.
Warum Ihr Garten Herbstlaub liebt
Laub ist weit mehr als nur eine herbstliche Plage. Es ist ein kostenloser und hocheffektiver Bodenverbesserer. Wenn Mikroorganismen und Regenwürmer die Blätter zersetzen, entsteht wertvoller Laubhumus. Dieser lockert schwere Lehmböden auf und verbessert die Belüftung, während er in sandigen Böden die Fähigkeit zur Wasserspeicherung erhöht – eine Win-Win-Situation für fast jeden Gartentyp in Deutschland.
Darüber hinaus dient eine Laubschicht als natürlicher Schutzmantel für den Boden. Sie dämmt gegen die Winterkälte, schützt die Wurzeln empfindlicher Pflanzen und verhindert, dass der Boden bei Starkregen verschlämmt oder bei Trockenheit austrocknet. Nicht zuletzt bietet ein Laubhaufen Igeln, Nützlingen wie Marienkäfern und vielen anderen Kleintieren ein überlebenswichtiges Winterquartier.
Die 4 besten Methoden, Laub im Garten zu nutzen

Anstatt das Laub in Säcke zu stopfen, können Sie es direkt für sich arbeiten lassen. Hier sind die einfachsten und effektivsten Methoden, die sich in deutschen Gärten bewährt haben:
- Als Winterschutz-Mulch: Bedecken Sie Ihre Staudenbeete und den Boden unter Hecken und Sträuchern mit einer 5-10 cm dicken Laubschicht. Besonders Rosen danken es Ihnen, wenn Sie den Wurzelbereich mit Laub anhäufeln. Empfindliche Pflanzen wie Funkien oder Ziergräser sind so bestens vor starkem Frost geschützt.
- Als Turbo für den Kompost: Jeder gute Kompost braucht eine ausgewogene Mischung aus „grünem“ (stickstoffreichem) und „braunem“ (kohlenstoffreichem) Material. Laub ist das perfekte „braune“ Material, um feuchten Rasenschnitt auszugleichen. Pro-Tipp: Fahren Sie vor dem Kompostieren mit dem Rasenmäher über den Laubhaufen. Das zerkleinerte Material verrottet deutlich schneller.
- Eigene Lauberde herstellen: Das ist die Methode der Garten-Profis! Füllen Sie das Laub einfach in Jutesäcke oder einen simplen Drahtkorb. Nach ein bis zwei Jahren entsteht daraus feinkrümelige, nährstoffarme Lauberde – die perfekte, torffreie Basis für Anzuchterde oder zur Bodenverbesserung im Gemüsebeet. Blätter von Ahorn, Birke oder Obstbäumen zersetzen sich schneller als Eichen- oder Walnusslaub.
- Ein Quartier für Tiere schaffen: Lassen Sie einfach in einer ruhigen Ecke des Gartens, zum Beispiel unter einer Hecke, einen Laubhaufen liegen. Sie schaffen damit einen wertvollen Unterschlupf für Igel und unzählige Insekten, die im nächsten Frühling als Nützlinge zurückkehren.
Häufige Fehler und was Sie beachten sollten

Obwohl Laub ein Alleskönner ist, gibt es ein paar Dinge zu beachten, um Probleme zu vermeiden. Der häufigste Fehler ist, eine dicke, nasse Laubschicht über den Winter auf dem Rasen liegen zu lassen. Darunter bekommt das Gras kein Licht und keine Luft, was zu gelben Flecken und Pilzkrankheiten führen kann. Entfernen Sie das Laub vom Rasen – am besten, indem Sie es mit einem Rasenmäher mit Fangkorb aufsaugen. So wird es direkt zerkleinert und ist bereit für den Kompost.
Vorsicht ist auch bei krankem Laub geboten, etwa von Rosen mit Sternrußtau oder Obstbäumen mit Apfelschorf. Um eine Neuinfektion im nächsten Jahr zu vermeiden, sollten Sie dieses Laub sicherheitshalber in der Biotonne entsorgen. Die Temperaturen im heimischen Kompost reichen oft nicht aus, um alle Pilzsporen abzutöten. Auch Walnusslaub sollten Sie nur in kleinen Mengen kompostieren, da es wachstumshemmende Stoffe enthält, die sich erst langsam abbauen.