Hochbeet bauen für die Ewigkeit (fast): Der ehrliche Guide vom Holz bis zur Ernte
Ein Hochbeet verwandelt jeden Garten in ein blühendes Paradies! Entdecken Sie kreative Ideen für Ihre eigene grüne Oase.
Was wäre, wenn Ihr Garten nicht nur ein Ort zum Pflanzen, sondern auch ein Kunstwerk wäre? Diese Frage schwebte durch den Kopf eines passionierten Gärtners, als er sein erstes Hochbeet entwarf. Mit jeder Schaufel Erde entstand eine neue Dimension der Kreativität, die nicht nur die Natur umarmte, sondern auch das Herz jedes Gartenliebhabers höher schlagen ließ.
Ich hab über die Jahre so einige Hochbeete zusammengezimmert. Für mich, für Freunde, für Leute, die einfach nur leckeres Gemüse wollten. Und glaub mir, ich habe gesehen, was funktioniert und was nach drei Wintern zu einem traurigen Haufen Modder wird. Ein gutes Hochbeet ist nämlich so viel mehr als nur vier Bretter, die man irgendwie zusammenschraubt. Es ist dein eigenes kleines Kraftwerk im Garten.
Inhaltsverzeichnis
Wenn du es richtig anstellst, arbeitet es für dich. Es heizt die Wurzeln deiner Pflänzchen im Frühling vor und füttert sie mit den besten Nährstoffen. Machst du’s aber falsch, hast du am Ende nur jede Menge Arbeit und mickrigen Ertrag. Ganz ehrlich, viele Anleitungen im Netz sind Schrott. Sie zeigen dir bunte Bildchen, verschweigen aber die Details, auf die es ankommt. Und genau die machen den Unterschied zwischen Erfolg und Frust.
Ich will dir hier mal ohne Schnickschnack erzählen, wie’s richtig geht. So, wie ich es jedem guten Freund erklären würde. Wir reden über das Holz, das wirklich was aushält, den bombenfesten Aufbau und natürlich das Herzstück: die Füllung.

Die drei Kardinalfehler, die du unbedingt vermeiden solltest
Bevor wir loslegen, lass uns kurz über die drei häufigsten und teuersten Fehler sprechen. Wenn du diese vermeidest, bist du schon auf halbem Weg zum Erfolg:
- Am Holz sparen: Billiges Fichtenholz aus dem Baumarkt ist eine Einladung für Fäulnis. Nach zwei, maximal drei Jahren ist es durch. Eine komplette Zeit- und Geldverschwendung. Ich hab das selbst mal bei einem meiner ersten Projekte erlebt – nach dem dritten Winter konnte ich die Bretter mit der Hand zerbröseln. Extrem ärgerlich!
- Kein Wühlmausgitter: Du baust ein 5-Sterne-Restaurant für Wühlmäuse und lässt die Tür offen. Ein engmaschiges Gitter am Boden ist keine Option, es ist absolute Pflicht, sonst erntest du nichts als abgefressene Wurzeln.
- Die falsche Folie: Viele tackern einfache Teichfolie an die Innenseite. Großer Fehler! Das Holz dahinter kann nicht atmen, bleibt permanent feucht und verrottet im Zeitraffer. Du brauchst eine Noppenfolie, und die Noppen müssen zum Holz zeigen.

Standort und Planung: Erst denken, dann schrauben
Okay, wo soll das gute Stück denn hin? Das ist die erste und vielleicht wichtigste Frage. Ein wunderschönes Hochbeet am falschen Platz ist wie ein Sportwagen im Stau – pure Verschwendung. Was willst du anpflanzen? Tomaten, Paprika, Zucchini? Die sind Sonnenanbeter und brauchen mindestens sechs, besser acht Stunden volle Kanne Sonne am Tag. Ein Plätzchen an der Südwand ist dafür der Jackpot, denn die Wand speichert die Wärme und gibt sie nachts wieder ab.
Für Salate, Radieschen oder Kräuter wie Petersilie und Minze reicht auch der Halbschatten. Ein Ort, der nur vormittags oder nachmittags Sonne abbekommt, ist für sie perfekt. Kleiner Tipp: Nimm dir mal einen Kaffee, setz dich in den Garten und beobachte einen ganzen Tag lang den Lauf der Sonne. Wo sind die sonnigen Oasen, wo die Schattenecken? Das hilft mehr als jede App.
Die perfekte Größe: Dein Rücken wird es dir danken
Die Höhe sollte zu dir passen. Für die meisten Leute sind 80 bis 90 Zentimeter ideal. So kannst du ganz entspannt im Stehen gärtnern, ohne dass dein Rücken am Abend schreit. Fast noch wichtiger ist aber die Breite: Mach es niemals breiter als 1,20 Meter. Warum? Weil du von beiden Seiten noch bequem in die Mitte kommen musst, ohne dich zu verrenken. Die Reichweite deines Arms ist begrenzt. Bei 1,20 m kommst du von jeder Seite gut ran. Ist es breiter, wird Unkrautjäten in der Mitte zur Akrobatik-Übung.

Ach ja, und plane genug Platz drumherum ein. Mindestens 60 Zentimeter sollten es sein, damit du auch mal mit der Schubkarre vorbeikommst, ohne anzuecken. Und denk an den Wasseranschluss. Ein Gartenschlauch sollte das Beet locker erreichen, denn im Sommer säuft so ein Hochbeet ganz ordentlich.
Das richtige Holz: Eine Investition, die sich auszahlt
Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Die Wahl des Holzes entscheidet darüber, ob du 5 oder 15 Jahre Freude an deinem Beet hast. Lass uns mal Tacheles reden, auch was die Kosten angeht.
Für ein langlebiges Hochbeet brauchst du Holz, das von Natur aus gegen Wind und Wetter gewappnet ist. Hier sind die besten Kandidaten:
- Lärche: Das ist der absolute Allrounder und meine Standardempfehlung. Sehr harzreich, dicht und widerstandsfähig. Hält ohne Chemie locker 10 bis 15 Jahre. Mit der Zeit bekommt es eine schicke silbergraue Patina. Preislich liegt Lärchenholz (je nach Region und Stärke) bei etwa 8-15 € pro laufendem Meter für ein 3 cm starkes Brett. Es ist teurer als Fichte, aber jeden Cent wert.
- Douglasie: Eine sehr gute und oft etwas günstigere Alternative zur Lärche. Ebenfalls sehr haltbar und robust. Hält auch gut und gerne 10 Jahre. Optisch hat es einen leicht rötlichen Touch.
- Robinie (Falsche Akazie): Das ist die Königsklasse unter den heimischen Hölzern. Absolut unverwüstlich, hält 20 Jahre und länger. Dafür ist es auch am teuersten und durch seine Härte etwas zickig in der Verarbeitung. Hier musst du unbedingt alles vorbohren, sonst reißt du dir die Schrauben ab.
Achtung! Finger weg von altem, behandeltem Holz! Alte Bahnschwellen oder grünlich schimmerndes, kesseldruckimprägniertes Holz haben in einem Gemüsebeet absolut nichts verloren. Die sind voll mit Giftstoffen wie Teeröl oder Schwermetallsalzen, die du nicht in deinen Tomaten haben willst. Wenn schon behandelt, dann nur mit modernen, zertifiziert unbedenklichen Verfahren – aber ehrlich gesagt, unbehandeltes, langlebiges Holz ist immer die sicherste und beste Wahl.

Der Aufbau: Was du brauchst und wie’s geht
Plan für den Aufbau mal einen guten Nachmittag oder ein entspanntes Wochenende ein, besonders wenn du es zum ersten Mal machst. Es ist kein Hexenwerk, aber genaues Arbeiten zahlt sich aus.
Die „Butter bei die Fische“-Einkaufsliste (Beispiel für 2m x 1m x 0,8m)
Das hier ist eine realistische Schätzung, damit du weißt, was auf dich zukommt:
- Holz: Für die Wände brauchst du Bretter (mindestens 3 cm stark, besser 4 cm) und für die Ecken stabile Kanthölzer (z.B. 8×8 cm). Für unser Beispielbeet aus Lärche landest du beim Holzhändler bei ca. 180 – 280 €.
- Schrauben: Nimm AUSSCHLIESSLICH Edelstahlschrauben (V2A reicht). Verzinkte rosten dir weg. Eine Packung (ca. 100 Stück, 5x60mm) kostet um die 15 – 25 €.
- Wühlmausgitter: Engmaschiger, verzinkter Draht. Rechne mit 15 – 20 €.
- Noppenfolie: Die spezielle Grundmauerschutzfolie. Eine Rolle kostet ca. 20 – 30 €.
Insgesamt solltest du also für ein solides, langlebiges Hochbeet dieser Größe mit Materialkosten von rund 230 bis 350 € rechnen. Ja, das ist eine Investition, aber eine, die sich über viele Jahre rechnet.

Schritt für Schritt zum stabilen Beet
- Untergrund klarmachen: Leg das Wühlmausgitter auf den Boden, wo das Beet stehen soll. Lass es an allen Seiten gut 20 cm überstehen. Dann stichst du die Grasnarbe im Umriss des Beetes ab. So hat dein Beet direkten Kontakt zum Erdreich.
- Rahmen bauen: Verschraube die untersten Bretter mit den Eckpfosten. Profi-Tipp für perfekte rechte Winkel: Miss die beiden Diagonalen des Rahmens. Sind sie exakt gleich lang, ist alles im Lot!
- Wände hochziehen: Schraube die Bretter Reihe für Reihe fest. Wenn dein Beet länger als 1,50 Meter ist, bau in der Mitte unbedingt eine senkrechte Verstrebung ein, sonst drückt dir die nasse Erde die Wände nach außen.
- Noppenfolie anbringen: Tackere die Folie an die Innenseiten. Und jetzt der wichtigste Teil: Die Noppen müssen zum Holz zeigen! Nur so entsteht der Luftspalt, der das Holz atmen und trocknen lässt.
- Wühlmausgitter sichern: Klapp das überstehende Gitter hoch und tackere es von innen an die unterste Holzreihe. Jetzt hat keine Maus mehr eine Chance.

Das Herzstück: Die Schichtbefüllung erklärt
Die Füllung ist die Magie des Hochbeets. Es ist ein kleiner Kompost-Reaktor, der von unten Wärme erzeugt und Nährstoffe freisetzt. Dadurch ist die Erde im Frühling bis zu 8 Grad wärmer als im normalen Gartenboden – ein echter Turbo für deine Pflanzen!
Die Schichten von unten nach oben:
- Drainageschicht (ca. 25 cm): Ganz unten kommen grobe Äste, Zweige und Holzschnitt rein. Das sorgt für Belüftung und verhindert Staunässe.
- Füllschicht (ca. 15 cm): Darauf kommt feineres Material wie Laub, Rasenschnitt oder gehäckselter Strauchschnitt.
- Kompostschicht (ca. 20 cm): Jetzt kommt der Motor! Grober Kompost, abgelagerter Pferdemist oder Grünabfälle. Diese Schicht liefert die Power.
- Gartenerde (ca. 15 cm): Eine Schicht normale Gartenerde oder reifer Kompost als Puffer.
- Pflanzerde (ca. 20-25 cm): Die oberste Schicht. Hier kommt hochwertige Pflanzerde rein, in die du direkt pflanzt.
Gut zu wissen für Stadtkinder ohne Gartenabfälle: Du kannst die Füllmaterialien auch kaufen! Für die unterste Schicht nimmst du Holzhackschnitzel (gibt’s im Sack). Für die Kompost- und Erdschichten brauchst du Kompost und gute Pflanzerde. Um das Volumen zu berechnen, rechnest du einfach: Länge x Breite x Höhe. Für unser 2x1m Beet brauchst du für die oberen 60 cm Füllung (die drei oberen Schichten) ca. 1,2 Kubikmeter Material. Das sind 1200 Liter, also etwa 30 Säcke à 40 Liter. Das hilft bei der Planung für den Baumarkt-Besuch!

Der Pflanzen-Spickzettel: Wer darf wann rein?
Im ersten Jahr ist das Beet eine Nährstoffbombe. Perfekt für Starkzehrer wie Tomaten, Zucchini, Kürbis, Gurken, Kartoffeln und Kohl.
Im zweiten und dritten Jahr lässt die Power etwas nach. Zeit für Mittelzehrer wie Karotten, Zwiebeln, Fenchel, Mangold und Salate.
Ab dem vierten Jahr ist das Beet ideal für Schwachzehrer. Dazu gehören die meisten Kräuter, Bohnen, Erbsen und Radieschen.
Pflege und letzte Worte
Dein Hochbeet wird jedes Jahr etwas absacken. Das ist normal und ein gutes Zeichen, dass im Inneren gearbeitet wird. Fülle es einfach jedes Frühjahr vor dem Bepflanzen mit einer guten Schicht reifem Kompost und frischer Pflanzerde auf. Das dauert ’ne Stunde und sichert dir eine fette Ernte.
Und sei dir bewusst: Selbst das beste Hochbeet ist nicht für die absolute Ewigkeit. Ein gut gebautes Lärchenbeet begleitet dich 10-15 Jahre. Danach ist es Zeit für was Neues. Aber die Erde darin? Das ist dann der beste, reifste Kompost, den du dir vorstellen kannst – pures Gärtnergold für den Rest deines Gartens. Es ist ein Kreislauf.

Sieh dieses Projekt als das, was es ist: eine lohnende Arbeit. Der Lohn ist nicht nur frisches, knackiges Gemüse, sondern auch der Stolz, etwas Wertiges und Funktionierendes mit den eigenen Händen geschaffen zu haben. Und dieses Gefühl, das findest du in keinem Baumarktregal.
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Weihnachtssterne selber machen: Dein ehrlicher Guide vom Basteltisch – ganz ohne Frust


Die Wahl des Holzes: Lärche oder Douglasie?
Lärche: Gilt als das Nonplusultra. Ihr hoher Harzgehalt wirkt wie eine natürliche Imprägnierung und macht sie extrem witterungsbeständig. Sie ist etwas teurer, hält aber oft 10-15 Jahre.
Douglasie: Die clevere Alternative. Fast so haltbar wie die Lärche, aber meist etwas günstiger zu bekommen. Eine ausgezeichnete Wahl für ein langlebiges Hochbeet ohne den Premium-Preis.
Beide Hölzer sind heimisch und schlagen importierte Tropenhölzer in Sachen Nachhaltigkeit um Längen.



Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)
Wussten Sie schon? Die Erde in einem gut angelegten Hochbeet kann sich im Frühling bis zu 5°C schneller erwärmen als der umliegende Gartenboden.
Dieser „Heiz-Effekt“ entsteht durch die Zersetzungsprozesse der organischen Schichten im Inneren. Das Ergebnis: Ihre Pflanzen bekommen einen entscheidenden Wachstumsvorsprung und Sie können oft schon zwei bis drei Wochen früher mit der Aussaat beginnen.


Der richtige Standort ist die halbe Miete. Bevor Sie den ersten Spatenstich machen, beobachten Sie den Sonnenverlauf in Ihrem Garten. Die meisten Gemüsesorten lieben die Sonne und benötigen mindestens sechs Stunden direktes Licht pro Tag. Planen Sie auch den Zugang: Lässt sich das Beet bequem von allen Seiten erreichen und ist ein Wasseranschluss in der Nähe? Das erspart später lästiges Schleppen von Gießkannen.


Schrauben sind nicht gleich Schrauben!
Es wäre doch tragisch, wenn Ihr sorgfältig ausgewähltes Lärchenholz nach Jahren noch top in Schuss ist, die Schrauben aber weggerostet sind und das ganze Beet auseinanderfällt. Investieren Sie unbedingt in Edelstahlschrauben (A2 oder besser A4). Sie kosten zwar mehr als verzinkte Schrauben, sind aber absolut rostfrei und halten genauso lange wie Ihr Holz – ein kleines Detail mit riesiger Wirkung.


- Verhindert Staunässe und Wurzelfäule.
- Fördert ein gesundes Bodenleben.
- Spart teure Pflanzerde in den unteren Schichten.
Das Geheimnis? Der schichtweise Aufbau, oft auch „Lasagna-Prinzip“ genannt. Von grobem Astschnitt ganz unten über Laub und Grünschnitt bis hin zu Kompost und hochwertiger Pflanzerde ahmt dieser Aufbau natürliche Verrottungsprozesse nach und schafft ein wahres Nährstoffparadies.


Trend-Material Cortenstahl: Dieser Edelrost-Stahl bildet eine dichte Sperrschicht, die das Material vor weiterer Korrosion schützt. Hochbeete aus Cortenstahl, wie sie etwa von Herstellern wie „Gartenmetall“ angeboten werden, sind extrem langlebig, pflegeleicht und ein echtes Design-Statement. Die warme, erdige Farbe fügt sich wunderbar in naturnahe Gärten ein.


„Der eigene Garten ist ein Ort, an dem die Seele zur Ruhe kommt.“
Und nirgends ist das greifbarer als am Hochbeet. Das Arbeiten in angenehmer Höhe schont den Rücken, die Wärme der Erde an den Händen, der Duft von Minze oder Tomatenblättern – es ist eine kleine, intensive Auszeit vom Alltag direkt vor der eigenen Haustür.


Muss ein Hochbeet eigentlich immer rechteckig sein?
Auf keinen Fall! Seien Sie kreativ und passen Sie die Form an Ihren Garten an. Eine L- oder U-Form kann eine ungenutzte Ecke perfekt ausfüllen und schafft gleichzeitig eine geschützte, gemütliche Nische. Sechseckige oder sogar runde Hochbeete können zu tollen Blickfängen werden. Solange die Breite etwa 1,20 m nicht überschreitet, kommen Sie von allen Seiten noch gut an Ihre Pflanzen heran.


Erwecken Sie Ihr Hochbeet zum Leben, indem Sie Nützlingen ein Zuhause bieten. Eine kleine Ecke mit blühendem Thymian, Lavendel oder Kapuzinerkresse sieht nicht nur schön aus, sondern zieht auch Bienen und andere bestäubende Insekten magisch an. Diese kleinen Helfer steigern ganz nebenbei den Ertrag Ihrer Gurken, Zucchini und Tomaten.


- Gießkanne: Kostengünstig und meditativ, aber bei großen Beeten und im Hochsommer schnell mühsam. Fördert tiefes Wurzelwachstum, wenn man seltener, aber dafür durchdringend wässert.
- Tropfbewässerung: Eine Investition, die sich lohnt. Systeme wie das „Micro-Drip-System“ von Gardena versorgen die Pflanzen gezielt und wassersparend direkt an der Wurzel. Ideal für Berufstätige und den Urlaub.


Denken Sie über den reinen Gemüseanbau hinaus. Ein Hochbeet kann auch ein fantastischer Sichtschutz sein. Bepflanzt mit hochwachsenden Gräsern, Stauden wie dem Patagonischen Eisenhut oder rankendem Hopfen, schaffen Sie eine lebendige, grüne Wand, die neugierige Blicke abhält und Ihrem Garten Struktur und Tiefe verleiht.


Wichtiger Hinweis zum Befüllen: Die organischen Materialien in den unteren Schichten Ihres Hochbeets werden sich im ersten Jahr zersetzen und sacken dabei deutlich ab – oft um 15 bis 20 cm. Das ist ein gutes Zeichen, denn es werden Nährstoffe freigesetzt! Planen Sie also ein, im nächsten Frühjahr eine frische Schicht aus gutem Kompost und hochwertiger Pflanzerde nachzufüllen.


Was tun, wenn das Hochbeet zu schnell austrocknet?
Das ist ein häufiges Problem, besonders an sonnigen Standorten. Die Lösung liegt oft in einer Mulchschicht. Eine dünne Lage Rasenschnitt (angetrocknet!), Stroh oder Rindenmulch auf der Erde reduziert die Verdunstung erheblich, hält den Boden feucht und unterdrückt gleichzeitig Unkraut. So müssen Sie deutlich seltener zur Gießkanne greifen.


Laut einer Studie der Universität für Bodenkultur Wien kann Mischkultur den Schädlingsbefall um bis zu 60% reduzieren.
Nutzen Sie dieses Prinzip im Hochbeet! Pflanzen Sie zum Beispiel Karotten neben Zwiebeln – der Zwiebelgeruch vertreibt die Karottenfliege. Basilikum neben Tomaten verbessert deren Aroma und wehrt Schädlinge ab. Eine clevere Kombination spart Pflanzenschutzmittel und sorgt für eine gesunde Ernte.


Ein Hochbeet muss kein Vermögen kosten. Fragen Sie bei Ihrem lokalen Wertstoffhof oder bei Forstbetrieben nach. Oft kann man dort günstig oder sogar kostenlos an groben Ast- und Strauchschnitt für die unterste Füllschicht kommen. Auch Laub vom Herbst ist ein perfekter, kostenloser Füllstoff für die zweite Schicht.


- Kräuterspiralen aus Trockenmauern
- Beeteinfassungen aus alten Ziegelsteinen
- Vertikale Gärten aus recycelten Paletten
Die Idee dahinter? Permakultur! Hier geht es darum, langlebige, sich selbst erhaltende Systeme zu schaffen. Ein gut gebautes Hochbeet ist ein perfektes Beispiel für dieses Prinzip: Es nutzt Abfallmaterial (Grünschnitt), erzeugt Wärme, speichert Wasser und produziert auf kleinem Raum reiche Ernte.


Für einen Hauch von Farbe und Eleganz können Sie Ihr Holz-Hochbeet streichen. Verwenden Sie unbedingt eine umweltfreundliche, für Kinderspielzeug geeignete und wetterfeste Farbe. Besonders edel wirken dunkle Töne wie Anthrazit oder Moosgrün, da sie das Grün der Pflanzen leuchten lassen. Klassisches Schwedenrot setzt einen fröhlichen, skandinavischen Akzent im Garten.


Thermoholz als Alternative: Hier wird heimisches Holz (z.B. Kiefer oder Esche) einem speziellen Hitzeverfahren unterzogen. Dadurch verändert sich die Zellstruktur, das Holz wird extrem widerstandsfähig gegen Fäulnis und Pilze und erreicht eine Haltbarkeit, die an Tropenholz heranreicht – und das ganz ohne Chemie. Eine tolle, nachhaltige Option für ein besonders langlebiges Hochbeet.


Richten Sie ein spezielles „Nasch-Beet“ für Kinder ein. In der niedrigeren, kindgerechten Höhe können sie selbst pflanzen, pflegen und ernten. Ideal dafür sind Pflanzen, die schnell Früchte tragen und direkt vom Strauch gegessen werden können: Monatserdbeeren, Snack-Gurken, süße Cherry-Tomaten oder knackige Zuckererbsen.


Schnecken im Hochbeet – ein Albtraum?
Nicht unbedingt. Die Höhe macht es den Kriechern schon schwerer. Ein breiter, überstehender Handlauf am oberen Rand des Beetes stellt für sie eine fast unüberwindbare Hürde dar. Zusätzlich können Sie spezielle Schneckenzäune aus Kupfer oder Blech anbringen, wie sie z.B. von „Beckmann“ angeboten werden. Deren Kante ist für Schnecken kaum zu überwinden.


Der Trend zum „Urban Gardening“ ist ungebrochen. In Städten wächst die Sehnsucht nach selbst angebauten, frischen Lebensmitteln.
Modulare Hochbeet-Systeme aus Metall oder Kunststoff (z.B. von „Biohort“) sind die Antwort darauf. Sie lassen sich flexibel auf Balkonen und Dachterrassen kombinieren und ermöglichen auch ohne großen Garten den Traum vom eigenen Gemüse.


Ein einfacher Trick für eine frühere Ernte ist ein Frühbeet-Aufsatz. Ein simpler Holzrahmen, bespannt mit einer robusten Folie oder alten Fenstern, verwandelt Ihr Hochbeet im Handumdrehen in ein Mini-Gewächshaus. So können Sie schon im Februar oder März mit der Anzucht von Salat, Radieschen und Kohlrabi beginnen, geschützt vor den letzten Frösten.


- Sie speichert Feuchtigkeit und Nährstoffe.
- Sie fördert die Durchlüftung und verhindert Verdichtung.
- Sie dient als Nahrung für unzählige Mikroorganismen.
Die Rede ist von Pflanzenkohle! Eine kleine Menge (ca. 5-10% des Volumens) unter die oberste Erdschicht gemischt, wirkt wie ein Schwamm. Sie verbessert die Bodenstruktur nachhaltig und kann die Erträge spürbar steigern. Eine einmalige Investition, die sich über Jahre auszahlt.


Keine Panik vor dem ersten Winter: Ein gut gebautes Hochbeet ist winterfest. Lassen Sie abgeerntete Pflanzenreste (sofern sie gesund sind) einfach auf dem Beet liegen. Diese Schicht dient als natürlicher Frostschutz. Alternativ können Sie eine dicke Schicht Laub aufbringen oder eine Gründüngung wie Winterroggen säen. Das schützt den Boden vor Auswaschung und liefert Nährstoffe für die nächste Saison.

Vergessen Sie nicht die Vertikale! Viele Hochbeete lassen sich perfekt mit einem Rankgitter kombinieren. Stangenbohnen, Erbsen oder rankende Zucchini nutzen den Platz nach oben und beschatten gleichzeitig empfindlichere Pflanzen am Boden. Das maximiert nicht nur den Ertrag auf kleiner Fläche, sondern schafft auch ein wunderschönes, dreidimensionales Gartenbild.


