Hühner im Garten? So einfach klappt es auch für Anfänger

Der Traum von frischen Eiern direkt aus dem eigenen Garten wird immer beliebter. Und das Beste: Hühnerhaltung ist nicht nur etwas für ländliche Höfe. Auch als Gartenbesitzer in der Stadt kannst du mit der richtigen Vorbereitung erfolgreich und ohne viel Aufwand ein paar Hühner halten. Sie belohnen dich nicht nur mit Eiern, sondern sind auch faszinierende Tiere und fleißige Helfer im Garten.
Der Start: Welche Rasse und wie viele Hühner?
Für eine durchschnittliche Familie sind drei bis fünf Hennen völlig ausreichend. Diese Gruppe liefert dir pro Woche etwa 15 bis 25 frische Eier. Einen Hahn brauchst du für die Eierproduktion nicht – die Hennen legen auch ohne ihn. Das erspart dir und deinen Nachbarn außerdem das laute Morgenkrähen.
Als Anfänger startest du am besten mit sogenannten „Junghennen“. Das sind junge Hühner, die kurz vor der Legereife stehen (ca. 18-20 Wochen alt). So umgehst du die aufwändige Aufzucht von Küken. Achte auf robuste und anfängerfreundliche Rassen, die gut an das deutsche Klima angepasst sind:
- Vorwerkhühner: Eine deutsche Rasse, sehr zutraulich und robust.
- Sussex: Ruhige und freundliche Hühner, die zuverlässig Eier legen.
- Marans: Bekannt für ihre wunderschönen, schokoladenbraunen Eier.
- Araucana: Legen türkisfarbene Eier und sind ein echter Hingucker.
Wichtiger Hinweis: In Deutschland besteht eine Meldepflicht für Hühner. Du musst deine Tiere beim zuständigen Veterinäramt und bei der Tierseuchenkasse anmelden. Das ist meist kostenlos oder sehr günstig und dient dem Schutz vor Tierseuchen.
Ein sicheres Zuhause: Stall und Auslauf

Der Hühnerstall ist die Basis für gesunde Tiere. Er muss trocken, zugfrei und hell sein. Plane für 3-5 Hennen eine Stallfläche von mindestens 1-2 m² ein. Ein umgebautes Gartenhaus oder ein gekaufter Stall (Kostenpunkt ca. 300-500 €) eignen sich gut. Folgendes darf im Stall nicht fehlen:
- Sitzstangen: Hühner schlafen gerne erhöht. Plane ca. 25 cm Platz pro Huhn ein.
- Legenester: Ein gemütliches Nest für 2-3 Hennen, ausgelegt mit Stroh oder Heu.
- Einstreu: Eine dicke Schicht aus Stroh, Hanfstreu oder Holzspänen auf dem Boden hält den Stall trocken und bindet Gerüche.
Der Auslauf sollte mindestens 10 m² pro Huhn bieten, damit die Tiere scharren und nach Insekten suchen können. Ein Rasenstück ist ideal. Wichtig ist ein „Staubbad“, eine sandige Ecke, in der die Hühner ihr Gefieder pflegen und Parasiten loswerden. Sorge für Schatten an heißen Tagen und vor allem für eine raubtiersichere Umzäunung. Marder und Füchse sind auch in städtischen Gebieten aktiv, daher muss der Stall nachts fest verschlossen werden.
Das richtige Futter für glückliche Hühner

Die Grundlage der Ernährung sollte ein hochwertiges Alleinfuttermittel für Legehennen sein, das du im Landhandel oder Raiffeisenmarkt bekommst. Es enthält alle Nährstoffe, die sie für eine gute Eierproduktion benötigen.
Küchenabfälle sind eine willkommene Ergänzung, aber sie sollten nicht die Hauptmahlzeit sein. Gekochte Nudeln, Reis, Gemüseabschnitte (ohne Salz) und Salatreste sind beliebte Leckerbissen. Futter und Wasser solltest du immer in sauberen Behältern anbieten, nicht auf dem Boden.
Achtung, giftig! Diese Lebensmittel sind für Hühner gefährlich:
- Avocado
- Schokolade und Süßigkeiten
- Rohe oder grüne Kartoffeln und deren Schalen
- Zwiebeln und Lauchgewächse
- Zitrusfrüchte
Stelle sicher, dass deine Hühner immer Zugang zu frischem, sauberem Wasser haben. Eine Hühnertränke, die leicht erhöht steht, verhindert Verschmutzung. Biete außerdem in einer separaten Schale Muschelkalk (Grit) an. Die kleinen Steinchen helfen bei der Verdauung und das Kalzium sorgt für starke Eierschalen.