Liebstöckel pflanzen im Jahr 2024: Anbau, Pflege und die heilenden Kräfte dieses vielseitigen Krauts

Der Liebstöckel gehört ohne Zweifel auch hierzulande zu den beliebtesten unter den Heilpflanzen und Küchenkräutern. Man kann ihn in den meisten gut sortierten Supermarkten oder Bio-Läden sowie auf dem Markt für relativ wenig Geld kaufen. Noch besser wäre es natürlich, wenn man die Pflanze immer in seinem frischen Zustand, griffbereit im Garten hat. Bevor wir Ihnen alles übers Liebstöckel Pflanzen und Pflegen sowie seine zahlreichen positiven Eigenschaften verraten, möchten wir Ihnen noch einige wissenswerte Infos über dieses bemerkenswerte Kraut mitteilen.

Liebstöckel pflanzen und das tolle Kraut immer frisch im Garten haben

Herkunft und Geschichte vom Liebstöckel

Vermutlich kommt die Pflanze ursprünglich aus dem Mittleren Osten, aus Ländern wie Iran und Afghanistan. Nach Europa gelang der Liebstöckel dann übers Mittelmeergebiet. Überlieferungen nach haben Klostermönche das wertvolle Kraut dann weiter verbreitet, indem sie es immer in ihren Klostergärten angebaut haben. Unmittelbar soll sogar Karl der Große dafür verantwortlich gewesen sein. Dieser soll nämlich damals Klöstern verordnet haben, so oft wie möglich, den Liebstöckel einzupflanzen.

Eine altbewährte, vielseitig anwendbare Pflanze 

Die Pflanze hat schon seit mehr als 1000 Jahren auch hier in Europa einen guten Ruf und wurde nicht nur zum Kochen benutzt. Seine heilenden Kräfte waren schon immer in der Volksmedizin hoch geschätzt. Man hat Liebstöckel bei Verdauungsproblemen sowie bei Entzündungen der Blase oder der Harnwege angewendet. Bei manchen Schmerzen sowie als Mittel zur Steigerung des Libido fand die grüne, saftige Pflanze nicht selten Gebrauch.

Getrockneter Liebstöckel wird oft zu Tee gekocht und als traditionelles Heilmittel verabreicht 

Warum heißt der Liebstöckel so?

Angeblich war sein ursprünglicher Name Ligustrum Levisticum. Was so viel wie „ein Kraut aus Legurien“ bedeutet. Diese Vermutung lässt sich allerdings nicht beweisen. Der Pflanzenname könnte viel wahrscheinlicher einfach daran liegen, dass diese immer zu den beliebtesten „Stöckeln“ im Garten gezählt hat. Mann nennt die Pflanze übrigens noch: Liebstengel, Lavas, Liebrohr oder Maggikraut. Das letztere ist eigentlich der jüngste Name und kommt vom gleichnamigen Gewürzmittel, dessen Aroma diesem von Liebstöckel ähneln soll.

Im Maggi-Gewürz ist aber kein Liebstöckel enthalten 

Welche Nährstoffe sind in diesem Kraut enthalten?

Der Liebstöckel enthält viele Vitamine der B-Gruppe sowie auch Vitamin C, Vitamin E, Beta-Carotin, Kalzium, Kalium und Eisen. Außerdem stecken wertvolle Flavonoide und ätherische Öle in der wertvollen Pflanze drin, die einen großen Beitrag für ihre gesundheitlichen und kulinarischen Wirkungen haben.

Das Liebstöckelöl in seiner naturreinen Form gilt sogar als Aphrodisiakum 

Ist Liebstöckel für alle Menschen geeignet?

Obwohl das Kraut als äußerst gesund gilt und für die meisten Menschen nur von Vorteil sein kann, gibt es manche Personengruppen, die darauf lieber verzichten sollten. Vor allem schwangere und stillende Frauen sowie auch Menschen mit akuten oder chronischen Problemen mit den Nieren dürfen Liebstöckel ohne ärztlichen Rat nicht essen oder trinken. Wenn Sie sich bei manchen anderen Beschwerden oder gesundheitlichen Zuständen nicht sicher sind, lassen Sie sich vor dem Verzehr des Krauts am besten von Ihrem Arzt beraten.

In sehr kleineren Mengen als Gewürz sollte Liebstöckel generell keine Probleme verursachen, selbst für Schwangere und Stillende

Kann das Maggikraut auch in Töpfen angebaut werden?

Das beliebte Gewürz- und Heilkraut lässt sich zum Glück nicht nur in einem Garten anbauen. Dieses gedeiht auch in Blumentöpfen und Pflanzkübeln auf Terrassen und Balkons. Für ein optimales Wachstum pro Pflanze im Topf sollte dieser mindestens 40 cm Durchmesser haben. Halten Sie die Pflanze gleichmüßig feucht und vermeiden Sie dabei auf jeden Fall eine Staunässe. Diese verträgt Liebstöckel ganz schlecht.

Die Pflanze fühlt sich allerdings im Garten viel wohler und kann bei den richtigen Bedingungen schnell in großen Mengen wachsen

Was macht den Liebstöckel aus?

Der Liebstöckel (Levisticum officinale) gehört zur Familie der Doldenblütler. Er ist eine große, kräftige Staude mit sehr dicken, fleischigen Wurzeln, die es der Pflanze ermöglichen, auch in den ärmsten und dichtesten Böden zu überleben. Die Triebe sind hoch, bis zu 2 m lang, an der Spitze dicht verzweigt, hohl und gefurcht. Berühmt ist der Liebstöckel jedoch für seine große Masse an geschnitzten Blättern. Das Grün sieht selbst in der größten Sommerhitze frisch aus. In fruchtbarem Boden sieht der Liebstöckel noch viel prächtiger aus als seine wilden Verwandten. Kleine, hellgelbe Blüten zieren die Pflanze den ganzen Sommer über.

Das Grün sieht selbst in der größten Sommerhitze frisch aus

Liebstöckel pflanzen und pflegen: Welche sind die optimalen Bedingungen?

• Alles, was der Liebstöckel braucht, ist ein fruchtbarer, humusreicher Boden. Leichte, mittlere und schwere Böden sind geeignet. Vor der Pflanzung sollte der Boden durch Zugabe von reifem Kompost oder Humus verbessert werden.
• Der Liebstöckel gedeiht sowohl in der prallen Sonne als auch im diffusen Halbschatten gut. Je weniger Licht die Pflanze erhält, desto schwächer sind ihr Aroma und ihre medizinischen Eigenschaften.
• Der Liebstöckel braucht ziemlich viel Platz. Der optimale Abstand zu Nachbarpflanzen beträgt 50-70 cm.
• Wenn er nur als Heilpflanze oder für Trockengewürze angebaut wird, kann er „gepflanzt und vergessen“ werden. Um den Speiseplan mit zarten und schmackhaften Blättern zu bereichern, braucht der Liebstöckel Pflege und Aufmerksamkeit.

Je weniger Licht die Pflanze erhält, desto schwächer sind ihr Aroma und ihre medizinischen Eigenschaften

• Die Bewässerung ist die wichtigste Garantie für die Saftigkeit, die Zartheit und den Geschmack des Grüns sowie für das Wachstum und die Schönheit des Liebstöckels auch im Sommer. Ohne Bewässerung in Dürreperioden vertrocknet der Strauch, verblüht schnell und geht in eine erzwungene Ruhephase über, aus der er manchmal im Herbst wieder nachwächst. Die Pflanze wird so gegossen, dass keine übermäßige Feuchtigkeit entsteht. Ein bis zwei Wassergaben pro Woche reichen aus, auch im Sommer.
• Liebstöckel im Freiland, vor allem wenn sie einzeln gepflanzt werden, können Windschäden erleiden. Um die Triebe zu schützen, ist es sinnvoller, sie an Pfähle zu binden.

Kleine, hellgelbe Blüten zieren die Pflanze den ganzen Sommer über

• Das Grün kann nach Belieben geschnitten werden, entweder punktuell oder am ganzen Strauch. Mit ein wenig Rückschnitt und Bewässerung wachsen die Sträucher wieder nach und sehen auch im Hochsommer noch schön aus. Ein Rückschnitt ist die beste Methode, um Sträucher zu erneuern, die im Sommer ihre Frische verloren haben.
• Der Liebstöckel ist widerstandsfähig, wird aber gelegentlich von Septoriose, Möhrenfliege und Blattläusen befallen. Die Behandlung mit Chemikalien wird besser durch das Abschneiden beschädigter Blätter und das Besprühen mit Aufgüssen ersetzt.

Die Pflanze soll so gegossen werden, dass keine übermäßige Feuchtigkeit entsteht

Die vielseitige Verwendung vom Liebstöckel

Der Liebstöckel wird auf vielfältige Weise verwendet. Die Liebstöckelblätter haben einen einzigartigen Duft – würzig und bitter anhaltend, der an Sellerie erinnert, aber gleichzeitig erfrischend und süß ist. Der Geschmack der Liebstöckelblätter ist zunächst leicht salzig, dann süß und würzig, mit einer angenehmen Bitterkeit im Nachgeschmack. Der Liebstöckel schmeckt sehr gut pur und in Salaten, kann aber auch als grünes Gewürz beim Kochen verwendet werden. Er verändert sein Aroma beim Erhitzen. Das Kraut gibt Gerichten aus Lamm- und Rindfleisch, Fisch, Geflügel, Gemüsebeilagen eine neue Note. Der Liebstöckel ist unverzichtbar in Brühen, Suppen und Dressings. Getrockneter Liebstöckel – sowohl Kräuter als auch Wurzelpulver – wird ebenfalls als Gewürz verwendet.

Die medizinischen Eigenschaften des Liebstöckels werden mit Vorsicht bei Erkrankungen des Verdauungstraktes, des Urogenitalsystems, bei Migräne, Rheuma, Gicht, als linderndes, entzündungshemmendes und heilendes Mittel eingesetzt. Die kosmetischen Eigenschaften (bleichend, lindernd, feuchtigkeitsspendend) sind ähnlich wie bei Petersilie. Vor der Anwendung sollte immer ein Arzt konsultiert werden.

Getrockneter Liebstöckel – sowohl Kräuter als auch Wurzelpulver – wird ebenfalls als Gewürz verwendet

Der Liebstöckel ist unverzichtbar in Brühen, Suppen und Dressings

Liebstöckel pflanzen: Der Anbau im Garten hat viele Vorteile