Lorbeerblätter in der Schublade: Der Trick gegen Insekten, der Glück bringen soll

In vielen Haushalten wird ein einfaches, aber wirkungsvolles Ritual von Generation zu Generation weitergegeben: ein paar Lorbeerblätter in Schubladen und Schränken zu platzieren. Diese Geste ist weit mehr als nur ein Aberglaube. Sie verbindet praktische Schädlingsabwehr mit einer langen Tradition des Schutzes und des Glücks. Als Garten-Experte sehe ich hier eine wunderbare Verbindung zwischen dem, was in unserem Garten wächst, und dem Wohlbefinden in unserem Zuhause.

Warum dieser alte Trick wirklich funktioniert

Der Glaube, dass Lorbeerblätter Insekten fernhalten, ist keine reine Einbildung. Der Echte Lorbeer (Laurus nobilis) enthält ätherische Öle, insbesondere Eukalyptol, das einen intensiven, würzigen Duft verströmt. Während wir diesen Geruch als angenehm empfinden, wirkt er auf viele Schädlinge abschreckend. Besonders effektiv ist er gegen:

• Lebensmittelmotten in der Speisekammer und in Küchenschränken.
• Kleidermotten im Kleiderschrank, die sich an Wolle und anderen Naturfasern zu schaffen machen.
• Silberfischchen, die dunkle, feuchte Orte wie Schubladen oder Schrankecken bevorzugen.

Die 64-jährige Rentnerin Andrea erinnert sich: „Meine Mutter legte immer ein Lorbeerblatt auf den Boden jeder Schublade. Sie sagte, das halte das Ungeziefer fern und bringe Glück. Diesen Duft verbinde ich bis heute mit einem sauberen, sicheren Zuhause.“ Diese Kombination aus bewährter Wirkung und emotionaler Verbindung macht den Trick so zeitlos.

Vom Garten in die Schublade: So einfach geht’s

Anstatt getrocknete Lorbeerblätter zu kaufen (ein Päckchen kostet etwa 2-3 €), können Sie Ihren eigenen Vorrat anbauen. Der Echte Lorbeer ist eine pflegeleichte Pflanze, die sich in Deutschland hervorragend als Kübelpflanze eignet.

So ziehen Sie Ihren eigenen Lorbeer:

• Anschaffung: Eine kleine Lorbeerpflanze im Topf (ca. 20-30 cm hoch) kostet im Gartencenter zwischen 10 und 20 €. Sie wächst langsam, liefert aber über Jahre hinweg frische Blätter.
• Standort: Im Sommer liebt der Lorbeer einen sonnigen bis halbschattigen Platz auf Balkon oder Terrasse.
• Überwinterung: In den meisten Regionen Deutschlands ist Lorbeer nicht winterhart. Holen Sie ihn vor dem ersten Frost (meist ab Oktober) an einen kühlen, hellen Ort wie ein Treppenhaus oder einen unbeheizten Wintergarten. Temperaturen zwischen 5 und 10 °C sind ideal.
• Ernte & Trocknung: Sie können das ganze Jahr über Blätter ernten. Für die intensivste Wirkung ernten Sie an einem trockenen, sonnigen Tag. Breiten Sie die Blätter an einem luftigen, schattigen Ort auf einem Tuch aus und lassen Sie sie 1-2 Wochen trocknen, bis sie leicht rascheln.

Praktische Anwendung: Die besten Tipps vom Experten

Um die Wirkung optimal zu nutzen, reicht es nicht, einfach nur ein Blatt irgendwo abzulegen. Mit ein paar einfachen Kniffen holen Sie das Beste aus Ihren Lorbeerblättern heraus:

Mein Profi-Tipp: Knicken Sie jedes Blatt vor dem Auslegen einmal leicht an oder ritzen Sie es mit dem Fingernagel ein. Dadurch brechen die Zellwände auf und die ätherischen Öle werden intensiver freigesetzt.

• Dosierung: Legen Sie 2-3 getrocknete Blätter in jede Schublade oder auf jedes Regalfach.
• Platzierung: Verteilen Sie die Blätter in den Ecken von Vorratsschränken, zwischen Wollpullovern, in Mehl- und Reistüten (außerhalb der Verpackung) und sogar unter der Spüle.
• Austausch: Der Duft und damit die Wirkung lassen nach. Erneuern Sie die Blätter alle 3 bis 6 Monate, oder sobald Sie keinen Duft mehr wahrnehmen.

Dieser einfache Brauch ist eine wunderbare, chemiefreie Methode, um Ihr Zuhause zu schützen. Ob Sie an die glücksbringende Wirkung glauben oder nicht – der angenehme Duft und die insektenabwehrende Kraft sind ein echter Gewinn. Es ist eine dieser kleinen Gesten, die uns daran erinnern, wie viel Weisheit und Nutzen in der Natur steckt und wie wir sie ganz einfach für uns nutzen können.