Mach das am 1. Oktober & dein Garten wird großzügig sein

von Katrin Schubert
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Alte Bräuche und Überlieferungen haben oft einen wahren Kern. Die Idee, am 1. Oktober der Erde für ihre Gaben zu danken, ist tief in unserer europäischen Geschichte verwurzelt. Früher feierten unsere Vorfahren um diese Zeit das Ende der Ernte und ehrten die Götter der Fruchtbarkeit, um sich eine reiche Ernte im nächsten Jahr zu sichern. Ein altes Ritual besagte, man solle der Erde ein Geschenk machen, oft in Form eines roten Wollknäuels, als Symbol für Wohlstand.

Heute können wir diesen schönen Gedanken auf eine moderne und unglaublich wirkungsvolle Weise in unseren Gärten umsetzen. Statt eines Wollknäuels geben wir dem Boden das zurück, was er wirklich braucht, um im nächsten Frühling wieder in voller Pracht zu erstrahlen. Betrachten Sie es als ein modernes Ritual für garantierten Gartenerfolg. Indem wir jetzt investieren, sichert uns die Natur ihre Großzügigkeit für das kommende Jahr.

Das moderne Ritual: 3 Geschenke für Ihren Garten

Vergessen Sie die Schere und die Wolle. Hier sind drei einfache, aber extrem wirkungsvolle „Geschenke“, die Sie Ihrem Gartenboden am oder um den 1. Oktober herum machen können, um das Schicksal auf Ihre Seite zu ziehen.

  • 1. Das Geschenk des „schwarzen Goldes“: Kompost. Dies ist das wertvollste Geschenk für Ihren Boden. Der Oktober ist ideal, um eine 3-5 cm dicke Schicht reifen Komposts auf abgeerntete Beete aufzutragen. Die Mikroorganismen haben noch Zeit, ihn vor dem Winter einzuarbeiten. Warum es wirkt: Kompost verbessert die Bodenstruktur, speichert Feuchtigkeit und liefert langsam Nährstoffe. Er ist die Grundlage für gesunde Pflanzen im nächsten Jahr. Kosten: Wenn Sie eigenen Kompost haben, ist es kostenlos. Gekaufter Qualitätskompost kostet etwa 5-10 € pro 40-Liter-Sack.
  • 2. Das Versprechen des Frühlings: Blumenzwiebeln. Was könnte symbolischer sein, als jetzt ein Versprechen in die Erde zu legen, das im Frühling eingelöst wird? Das Pflanzen von Tulpen, Narzissen, Krokussen und Hyazinthen ist ein Akt des Glaubens an die Zukunft. Meine Favoriten für deutsche Gärten: die robuste Narzisse ‚Tête-à-Tête‘, die klassische Tulpe ‚Apeldoorn‘ oder der frühe Krokus ‚Remembrance‘. Praxis-Tipp: Pflanzen Sie die Zwiebeln etwa doppelt so tief, wie sie hoch sind. Kosten: Ab ca. 4-8 € für einen Beutel mit 10-20 Zwiebeln.
  • 3. Der „rote Faden“ für die Fruchtbarkeit: Gründüngung. Statt eines roten Fadens säen wir eine Decke aus Grün. Gründüngungspflanzen wie Phacelia (Bienenfreund), Inkarnatklee oder Winterroggen schützen den Boden im Winter vor Erosion, unterdrücken Unkraut und reichern ihn mit Nährstoffen an, wenn sie im Frühjahr eingearbeitet werden. Warum es wirkt: Die Wurzeln lockern den Boden tiefgründig auf – besser als jeder Spaten. Kosten: Sehr günstig, ein Päckchen für 10 m² kostet oft nur 3-5 €.

Warum der Oktober der perfekte Zeitpunkt ist

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Unsere Vorfahren wussten es instinktiv, die Wissenschaft bestätigt es heute: Der frühe Herbst ist ein magischer Moment für den Gartenboden. Die Erde ist noch warm vom Sommer, was das Wurzelwachstum von Blumenzwiebeln und die Keimung der Gründüngung fördert. Gleichzeitig nehmen die Niederschläge zu, was den Pflanzen hilft, sich gut zu etablieren, ohne dass wir ständig gießen müssen. Sie nutzen also ein perfektes Zeitfenster, das die Natur Ihnen bietet. Sie arbeiten mit dem Rhythmus der Jahreszeiten, nicht dagegen.

So sichern Sie sich die Großzügigkeit der Natur

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Damit Ihr Ritual auch sicher gelingt, vermeiden Sie diese typischen Fehler. So stellen Sie sicher, dass Ihre Geschenke auch wirklich ankommen.

Fehler 1: Kompost auf Unkraut werfen. Jäten Sie das Beet grob, bevor Sie den Kompost ausbringen. So nähren Sie den Boden und nicht die unerwünschten Beikräuter.

Fehler 2: Blumenzwiebeln falsch herum pflanzen. Ein einfacher Trick: Die Spitze zeigt immer nach oben. Wenn Sie unsicher sind, legen Sie die Zwiebel auf die Seite. Die Pflanze findet ihren Weg zum Licht fast immer.

Fehler 3: Zu dicht säen. Bei der Gründüngung gilt nicht „viel hilft viel“. Halten Sie sich an die Mengenangaben auf der Packung. Eine zu dichte Saat führt zu schwachen Pflanzen, die sich gegenseitig Konkurrenz machen.

Indem Sie diese einfachen Schritte befolgen, ehren Sie nicht nur eine alte Tradition, sondern praktizieren vor allem exzellente Gartenarbeit. Sie geben der Erde etwas zurück und können sicher sein: Sie wird sich im nächsten Jahr unglaublich großzügig bei Ihnen bedanken – mit gesunden Pflanzen, reicher Blüte und einer üppigen Ernte.

Katrin Schubert

Mit rund 80.000 Followern begeistert Katrin Schubert ihre Community mit ehrlichen, praxisnahen Tipps und einem humorvollen Blick aufs Gärtnern. Als Gewinnerin des Goldenen Spaten für Garten-Influencer ist sie eine authentische Stimme, die echtes Gartengefühl vermittelt. Ihr Herz schlägt besonders für die Vielfalt von Tomaten. In ihrem Garten in der Nähe von Potsdam kultiviert sie mit großer Hingabe über 40 verschiedene Sorten und probiert gerne neue und seltene Züchtungen aus. Ihr Wissen über Anbau, Pflege und die faszinierende Welt alter und seltener Gemüsesorten teilt sie begeistert mit anderen Gartenfreunden.