Rotkehlchen im Herbst: Das Futter, das sie wirklich brauchen

Der Herbst hüllt den Garten in eine ruhige, melancholische Schönheit. Doch rund um die Futterstellen wird es jetzt oft lauter. Einer der charmantesten und beliebtesten Gäste ist das Rotkehlchen. Mit seiner leuchtend roten Brust und seinem neugierigen Verhalten erobert dieser kleine Vogel schnell jedes Gärtnerherz. Wenn Sie ihm in dieser kritischen Jahreszeit helfen möchten, ist es wichtig zu wissen, welches Futter ihm wirklich nützt und was ihm sogar schaden kann.
Was Rotkehlchen von Natur aus fressen
Um Rotkehlchen richtig zu unterstützen, müssen wir ihre natürlichen Fressgewohnheiten verstehen. Sie sind sogenannte Weichfresser. Ihr spitzer, feiner Schnabel ist perfekt darauf ausgelegt, Insekten, kleine Spinnen, Würmer und Larven aufzuspüren. Im Gegensatz zu Finken oder Spatzen, den klassischen „Körnerfressern“, können sie harte Schalen von Sonnenblumenkernen oder Getreide nicht knacken.
Wenn im Herbst die Insekten weniger werden, stellt das Rotkehlchen seine Nahrung langsam um. Es sucht dann vermehrt nach Beeren, kleinen Früchten und eben dem, was wir im Garten anbieten. Genau hier können wir mit dem richtigen Futter den entscheidenden Unterschied machen.
Das beste Futter für Ihren Futterplatz

Wenn Sie Rotkehlchen eine echte Delikatesse anbieten wollen, dann gibt es eine klare Nummer eins: getrocknete Mehlwürmer. Sie sind reich an Protein, liefern lebenswichtige Energie für die kälter werdenden Nächte und sind der perfekte Ersatz für die schwindende Insektennahrung. Sie sind für Rotkehlchen absolut unwiderstehlich.
Eine gute Grundausstattung für Ihren Futterplatz könnte so aussehen:
- Getrocknete Mehlwürmer: Die Hauptattraktion. Ein 500g-Beutel kostet im Fachhandel oder online etwa 8-12 € und reicht eine ganze Weile.
- Fettfutter & Haferflocken: Spezielle Weichfresser-Mischungen, Fettblöcke oder einfach zarte Haferflocken, vermischt mit etwas Speiseöl (z.B. Sonnenblumenöl), sind hervorragende Energielieferanten.
- Gehackte Nüsse & Samen: Ungesalzene, gehackte Erdnüsse, Walnüsse oder geschälte Sonnenblumenkerne sind ebenfalls eine gute Wahl. Wichtig ist, dass alles klein genug für den zarten Schnabel ist.
- Obst: Kleine, weiche Apfel- oder Birnenstückchen und eingeweichte Rosinen werden ebenfalls gerne angenommen.
So locken Sie Rotkehlchen erfolgreich an

Rotkehlchen sind eher scheue Einzelgänger und meiden den Trubel großer Futterhäuser, in denen sich Spatzen und Meisen tummeln. Sie bevorzugen es, ihre Nahrung am Boden zu suchen. Der ideale Futterplatz für ein Rotkehlchen ist daher eine geschützte Bodenfutterstelle.
Streuen Sie eine kleine Menge der Futtermischung direkt auf den Boden unter einer Hecke oder in der Nähe von Sträuchern wie Liguster, Weißdorn oder Felsenbirne. So fühlt sich der kleine Vogel sicher und kann sich bei Gefahr schnell ins Dickicht zurückziehen. Ein am Boden stehendes Futterhäuschen mit Dach schützt das Futter vor Regen und ist ebenfalls eine sehr gute Lösung.
Experten-Tipp: Vergessen Sie nicht eine flache Schale mit frischem Wasser. Vögel müssen auch bei kühler Witterung trinken und ihr Gefieder pflegen. Eine saubere Vogeltränke ist oft genauso anziehend wie das beste Futter.
Häufige Fehler, die Sie unbedingt vermeiden sollten
Beim Füttern kann man leider auch einiges falsch machen. Beachten Sie diese Punkte, um den Vögeln nicht unabsichtlich zu schaden:
- Geben Sie niemals Brot: Es quillt im Magen der Vögel auf und hat kaum Nährwert.
- Vermeiden Sie Essensreste: Gewürzte und gesalzene Speisen sind für Vögel pures Gift.
- Keine Meisenknödel in Plastiknetzen: Vögel können sich mit ihren Beinen darin verheddern und schwer verletzen. Kaufen Sie Knödel ohne Netz oder entfernen Sie es vor dem Aufhängen.
- Achten Sie auf Sauberkeit: Reinigen Sie Futterstellen und Wasserschalen regelmäßig mit heißem Wasser, um die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern.
Wenn Sie diese einfachen Tipps beherzigen, werden Sie bald das Vergnügen haben, ein quicklebendiges Rotkehlchen aus nächster Nähe in Ihrem Garten beobachten zu können – ein echtes Highlight in der stillen Jahreszeit.