Tulpen pflanzen: Diesen Termin im Herbst nicht verpassen

Der Gedanke an einen farbenfrohen Frühling voller Tulpen lässt jedes Gärtnerherz höherschlagen. Doch der Grundstein für diese Blütenpracht wird nicht im Frühling gelegt, sondern genau jetzt, im Herbst. Das richtige Timing ist dabei entscheidend. Wer den idealen Zeitpunkt verpasst, riskiert einen spärlichen Flor oder im schlimmsten Fall einen Garten, der im Frühling kahl bleibt. Aber keine Sorge, mit ein paar Expertentipps gelingt Ihnen die Vorbereitung für ein spektakuläres Tulpenmeer mühelos.
Der perfekte Zeitpunkt: Das Zeitfenster im Herbst
Die goldene Regel für das Pflanzen von Tulpenzwiebeln ist der Zeitraum von Mitte September bis Ende Oktober. In diesen Wochen ist der Boden noch warm genug, damit die Zwiebeln vor dem ersten Frost kräftige Wurzeln bilden können. Gleichzeitig ist es bereits kühl genug, um ein vorzeitiges Austreiben der Blätter zu verhindern.
Ein kleiner Tipp aus der Praxis: Passen Sie den Zeitpunkt an Ihre Region in Deutschland an. In kühleren Lagen wie dem Alpenvorland oder dem Erzgebirge sollten Sie eher Mitte bis Ende September pflanzen. In wärmeren Gebieten wie dem Rheingraben oder der Kölner Bucht haben Sie oft bis in den November hinein Zeit. Wichtig ist nur, dass die Zwiebeln etwa vier bis sechs Wochen vor dem ersten richtigen Bodenfrost in der Erde sind. Dieser Kältereiz im Winter (Vernalisation) ist für die Tulpe überlebenswichtig, um im Frühjahr ihre volle Blütenkraft zu entfalten.
Qualität im Korb: Die richtige Zwiebelwahl

Der Erfolg beginnt bereits beim Einkauf. Billige, kleine oder beschädigte Zwiebeln führen oft zu enttäuschenden Ergebnissen. Investieren Sie lieber ein paar Euro mehr in hochwertiges Pflanzgut. Achten Sie auf folgende Merkmale:
- Größe und Festigkeit: Wählen Sie pralle, feste Zwiebeln. Eine große Zwiebel hat mehr gespeicherte Energie für eine große Blüte.
- Unversehrte Außenhaut: Die trockene, papierartige Hülle (Tunika) sollte weitgehend intakt sein und keine Schimmelstellen aufweisen.
- Keine weichen Stellen: Drücken Sie sanft auf die Zwiebel. Fühlt sie sich weich oder matschig an, ist sie wahrscheinlich von Fäulnis befallen.
Für den Einstieg eignen sich robuste Sorten wie die ‚Apeldoorn‘ (eine Darwin-Hybrid-Tulpe) oder langlebige Triumph-Tulpen wie ‚Prinses Irene‘. Wer es natürlicher mag, sollte zu Wildtulpen (z.B. Tulipa tarda) greifen. Sie sind kleiner, kommen aber zuverlässig jedes Jahr wieder.
So wird’s gemacht: Pflanzanleitung Schritt für Schritt

Wenn Sie die richtigen Zwiebeln zur richtigen Zeit haben, ist das Pflanzen selbst ganz einfach. Ein häufiges Problem in deutschen Gärten sind Wühlmäuse, für die Tulpenzwiebeln eine Delikatesse sind. Der beste Schutz ist ein Pflanzkorb aus Draht, ein sogenannter Wühlmauskorb. Er kostet nur 1-2 € pro Stück und schützt Ihre Investition zuverlässig.
1. Standort und Boden vorbereiten: Tulpen lieben Sonne. Wählen Sie einen Platz, der im Frühling mindestens sechs Stunden Sonne bekommt. Der Boden muss unbedingt wasserdurchlässig sein. Bei schwerem Lehmboden, wie er oft vorkommt, arbeiten Sie großzügig Sand und Kompost ein, um Staunässe und Fäulnis zu verhindern.
2. Die richtige Tiefe: Eine bewährte Faustregel lautet: Das Pflanzloch sollte dreimal so tief sein wie die Zwiebel hoch ist. Bei einer 5 cm hohen Zwiebel heben Sie also ein 15 cm tiefes Loch aus. So ist die Zwiebel vor Frost geschützt und der Stiel wird stabiler.
3. Der richtige Abstand: Setzen Sie die Zwiebeln mit der Spitze nach oben in einem Abstand von etwa 10-15 cm in die Erde. Für einen besonders natürlichen, teppichartigen Effekt pflanzen Sie sie in kleinen Gruppen (sogenannten Tuffs) von 5 bis 7 Zwiebeln etwas enger zusammen.
4. Angießen und fertig: Füllen Sie das Loch mit Erde, drücken Sie diese leicht an und gießen Sie einmal kräftig. Das regt die Wurzelbildung sofort an. Danach erledigt der herbstliche Regen den Rest. In besonders kalten Regionen können Sie die Pflanzstelle mit einer leichten Schicht Laub oder Tannenreisig schützen, sobald der Boden gefroren ist.