Gartenmöbel im Herbst: Warum Aufräumen allein nicht reicht

Hand aufs Herz: Wenn die Tage kürzer und die Abende kühler werden, ist die Versuchung groß, die Gartenmöbel einfach schnell in den Schuppen oder unter eine Plane zu schieben. „Hauptsache, sie stehen nicht mehr im Regen“, denken viele. Doch das ist ein Trugschluss, der im nächsten Frühjahr teuer werden kann. Wenn wir wollen, dass unsere Stühle, Tische und Liegen auch in den kommenden Jahren noch gut aussehen, müssen wir ihnen jetzt im Herbst ein wenig mehr Aufmerksamkeit schenken. Eine gute halbe Stunde Arbeit pro Möbelstück kann Ihnen Hunderte von Euro für eine Neuanschaffung ersparen.
Schritt 1: Die gründliche Basisreinigung
Bevor Öl oder Lasur zum Einsatz kommen, muss der Schmutz des Sommers runter. Eine gründliche Reinigung ist die absolute Grundlage für eine erfolgreiche Überwinterung. Aber Vorsicht: Nicht jedes Material verträgt jede Methode. Ein Hochdruckreiniger ist zwar verlockend, kann aber bei Holz die Fasern aufrauen und bei Kunststoff die Oberfläche porös machen. Gehen Sie lieber gezielt vor:
- Holzmöbel (Teak, Eukalyptus, Akazie): Hier reicht oft schon lauwarmes Wasser mit etwas Kern- oder Schmierseife und eine Wurzelbürste. Arbeiten Sie immer in Richtung der Holzmaserung, um die Fasern nicht zu beschädigen.
- Kunststoff & Polyrattan: Ein Allzweckreiniger im Wischwasser und ein weicher Schwamm sind hier die beste Wahl. Bei hartnäckigen Flecken helfen spezielle Kunststoffreiniger aus dem Baumarkt (ca. 8-15 €).
- Metallmöbel (Aluminium, Eisen): Bei pulverbeschichtetem Aluminium genügt ein feuchtes Tuch. Bei Schmiedeeisen sollten Sie nach der Reinigung gezielt nach kleinen Roststellen suchen.
Das Wichtigste: Lassen Sie nach der Reinigung alles vollständig an der Luft trocknen. Am besten an einem sonnigen Herbsttag. Restfeuchtigkeit ist der größte Feind im Winterlager, da sie zu Schimmel, Stockflecken und bei Holz zu Fäulnis führen kann.
Schritt 2: Pflege und kleine Reparaturen je nach Material

Nachdem alles sauber und trocken ist, kommt der entscheidende Pflegeschritt. Jedes Material hat andere Bedürfnisse, um den Winter unbeschadet zu überstehen.
Für Holzmöbel:
Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt für einen Schutzanstrich. Bei Harthölzern wie Teak oder Robinie, die dazu neigen, grau zu werden, hilft ein spezielles Pflegeöl (z.B. Teak-Öl). Es frischt die Farbe auf und nährt das Holz. Tragen Sie es mit einem weichen Lappen dünn auf und lassen Sie es einziehen. Bei Weichhölzern wie Kiefer oder Fichte prüfen Sie die Lasur oder den Lack. Blättert etwas ab? Dann sollten Sie die Stelle leicht anschleifen und mit einer neuen Schicht versiegeln, damit keine Feuchtigkeit eindringen kann.
Für Metallmöbel:
Haben Sie bei Ihren Eisenmöbeln kleine Roststellen entdeckt? Kein Problem. Schleifen Sie diese mit feinem Schleifpapier (Körnung 120) ab, tragen Sie einen Rostumwandler auf und tupfen Sie die Stelle anschließend mit einem passenden Metallschutzlack aus. So hat der Rost im feuchten Winter keine Chance, sich weiter auszubreiten.
Für Kunststoffmöbel:
Auch wenn Kunststoff robust wirkt, wird er durch UV-Strahlung mit der Zeit spröde und blass. Gönnen Sie ihm nach der Reinigung eine Kur mit einer Kunststoffpflege mit UV-Schutz. Das wirkt wie eine Sonnencreme für die nächste Saison und hält das Material elastisch.
Schritt 3: Der richtige Ort zum Überwintern

Die beste Pflege nützt nichts, wenn die Möbel falsch gelagert werden. Der ideale Ort ist trocken, frostfrei und gut belüftet. Ein Keller, eine trockene Garage oder ein Gartenhaus sind perfekt.
Keinen Platz? Kein Problem!
Wenn Sie keinen Stauraum haben, sind hochwertige atmungsaktive Schutzhüllen die beste Alternative. Geben Sie lieber 10-20 Euro mehr aus und verzichten Sie auf billige Plastikplanen. Unter diesen sammelt sich Schwitzwasser, was zu Schimmel und unschönen Flecken führt. Achten Sie darauf, dass die Hülle die Möbel komplett bedeckt, aber unten noch etwas Luft zirkulieren kann.
Ein Profi-Tipp für Holztische und -stühle: Stellen Sie die Möbelbeine auf kleine Holzklötze oder Ziegelsteine, wenn sie auf einem Betonboden überwintern. Das verhindert, dass sie Feuchtigkeit vom Boden ziehen. Stapeln Sie Stühle so, dass keine Druckstellen entstehen und vermeiden Sie es, schwere Gegenstände auf den Möbeln abzulegen, da sich besonders Kunststoff über die Wintermonate verformen kann.