Elektrosmog zu Hause? Was der Elektromeister wirklich rät (und was du sofort tun kannst)
Wussten Sie, dass Ihre Geräte nicht nur für Unterhaltung sorgen, sondern auch gesundheitliche Risiken bergen? Entdecken Sie, wie Sie Elektrosmog vermeiden können!
"Die Luft riecht nach Elektrizität." Ein Zitat aus der Zukunft, wo Elektrosmog die neue Plage der Menschheit ist. Inmitten der digitalen Revolution stellt sich die Frage: Wie schützen wir uns vor den unsichtbaren Gefahren? Während wir den Alltag mit Smartphones und WLAN meistern, schleicht sich ein unsichtbarer Feind in unsere Räume. Was, wenn unser Rückzugsort nicht so sicher ist, wie wir glauben?
Ich bin seit Jahrzehnten als Elektromeister unterwegs. Ich habe in alten Bauten Kabel neu verlegt, in topmodernen Häusern komplexe Anlagen geplant und wahrscheinlich mehr Sicherungskästen verdrahtet, als ich zählen kann. Und ganz ehrlich? Ein Thema kommt immer wieder auf den Tisch: die Unsicherheit rund um „Elektrosmog“.
Inhaltsverzeichnis
- Was sind diese Felder eigentlich? Eine einfache Erklärung
- Die fachgerechte Messung: Sehen, was unsichtbar ist
- Lösungen für den Hausstrom: Handwerk für ein ruhiges Zuhause
- Lösungen für WLAN & Co.: Bewusst mit der Technik umgehen
- Abschirmung: Die letzte und schwierigste Option
- Ein Wort zum Schluss: Wissen statt Angst
- Inspirationen und Ideen
Mal vorweg: Ich bin Handwerker, kein Mediziner und auch kein Esoteriker. Mein Ziel ist es, Ihnen aus der Praxis heraus zu erklären, was sich hinter diesem Begriff wirklich verbirgt – nämlich elektrische und magnetische Felder. Es geht mir nicht darum, Panik zu verbreiten, sondern darum, dass Sie Bescheid wissen. So können Sie für Ihr eigenes Zuhause bewusste Entscheidungen treffen. Also, bringen wir mal Licht ins Dunkel, ganz ohne Fachchinesisch.
Was sind diese Felder eigentlich? Eine einfache Erklärung
Wenn wir über Elektrosmog reden, müssen wir unbedingt zwei verschiedene Arten von Feldern unterscheiden. Das ist super wichtig, denn sie entstehen unterschiedlich und brauchen deshalb auch unterschiedliche Lösungen. In der Ausbildung war das eine der ersten Lektionen: Spannung und Strom sind zwei verschiedene Paar Schuhe.

1. Die Niederfrequenten: Der Strom aus unserer Steckdose
Diese Felder haben wir unserem ganz normalen Haushaltsstrom zu verdanken. In Europa arbeiten wir mit einer sehr niedrigen Frequenz von 50 Hertz. Hier entstehen gleich zwei Feldarten:
- Das elektrische Wechselfeld: Stellen Sie sich ein ganz normales Stromkabel in der Wand vor. Auf diesem Kabel liegt immer Spannung (230 Volt), auch wenn kein Gerät läuft. Das ist wie der Druck in einer zugedrehten Wasserleitung. Allein durch diese anliegende Spannung entsteht ein elektrisches Feld um das Kabel herum. Es ist also permanent da. Gemessen wird es in Volt pro Meter (V/m).
- Das magnetische Wechselfeld: So, und jetzt knipsen Sie die Nachttischlampe an. In dem Moment fließt Strom durch das Kabel, damit die Glühbirne leuchtet. Jetzt erst, also nur wenn Strom fließt, entsteht ZUSÄTZLICH ein magnetisches Feld. Je mehr Strom ein Gerät zieht, desto stärker ist dieses Feld. Gemessen wird es in Nanotesla (nT).
Das eigentliche Dauerthema im Haus ist oft das elektrische Feld. Warum? Weil Kabel in den Wänden, besonders im Schlafbereich, fast immer unter Spannung stehen und so eine Art unsichtbare „Spannungswolke“ im Raum erzeugen, die ganze Nacht lang.

2. Die Hochfrequenten: Unsere drahtlose Kommunikation
Diese Felder sind etwas komplett anderes. Sie werden absichtlich erzeugt, um Daten durch die Luft zu schicken. Die Frequenzen sind hier tausendfach höher als bei unserem Stromnetz. Die Verursacher kennen wir alle:
- WLAN-Router
- Mobiltelefone (Handys)
- Schnurlose DECT-Telefone
- Bluetooth-Geräte (Kopfhörer, Lautsprecher)
- Und natürlich auch Mobilfunkmasten in der Nachbarschaft
Ein wichtiger Punkt, den ich meinen Azubis immer einbläue: Niederfrequente Felder sind zu 99 % ein hausgemachtes Problem. Hochfrequente Felder können von innen UND von außen kommen. Das ist entscheidend für die richtigen Gegenmaßnahmen.
Die fachgerechte Messung: Sehen, was unsichtbar ist
Bevor man wild anfängt, irgendwas abzuschirmen oder umzubauen, muss man die Lage kennen. Raten bringt hier gar nichts. Und ganz ehrlich: Finger weg von den billigen Messgeräten für 30 Euro aus dem Internet. Die können ungenau sein und im schlimmsten Fall eine hohe Belastung übersehen oder Panik machen, wo gar nichts ist.
Ein professioneller Messtechniker – das ist oft ein Baubiologe oder ein darauf spezialisierter Elektromeister – geht da systematisch ran:

- Vorgespräch: Zuerst wird geredet. Wo gibt es Probleme? Schlechter Schlaf? Häufige Kopfschmerzen? Es geht darum, ein Gefühl für die Situation zu bekommen.
- Analyse mit Strom: Zuerst messe ich alles im Normalzustand, mit allen eingeschalteten Sicherungen. Ich gehe durch die Räume, besonders an den Schlaf- und Arbeitsplätzen, und messe alles.
- Die Wahrheit ohne Strom: Das ist der wichtigste Schritt! Ich gehe zum Sicherungskasten und schalte alle Stromkreise aus. Verschwindet das elektrische Feld, wissen wir: Die Ursache liegt in der eigenen Hausinstallation. Bleibt aber eine hohe Hochfrequenz-Belastung, kommt sie von außen (z.B. Nachbar-WLAN, Mobilfunkmast).
- Quellen einkreisen: Danach schalten wir die Sicherungen einzeln wieder ein und messen. So finden wir ganz genau heraus, welcher Stromkreis der Übeltäter ist. Oft ist es die Leitung, die durch die Wand hinter dem Bett läuft.
Gut zu wissen: Die Baubiologie arbeitet mit strengen Vorsorgewerten. Das Ziel für den Schlafbereich ist es, eine Belastung von unter 1 V/m (elektrisches Feld) und unter 20 nT (magnetisches Feld) zu erreichen. Die gesetzlichen Grenzwerte sind viel, viel höher, weil sie nur vor akuten thermischen Effekten (also Erwärmung) schützen sollen. Die Vorsorgewerte sind eben genau das: Vorsorge für sensible Bereiche.

Ach ja, die Kosten: Rechnen Sie für eine seriöse Messung in einem Einfamilienhaus je nach Aufwand mit 300 bis 600 Euro. Das ist eine sinnvolle Investition, denn sie verhindert teure Fehlentscheidungen.
Kleiner Tipp: Seriöse Fachleute finden Sie oft über Berufsverbände, zum Beispiel den Verband Baubiologie. Fragen Sie nach Zertifikaten und lassen Sie sich den Messablauf erklären.
Lösungen für den Hausstrom: Handwerk für ein ruhiges Zuhause
Wenn wir eine Belastung durch die Hausinstallation gefunden haben, gibt es bewährte technische Lösungen. Hier trennt sich aber die Spreu vom Weizen, denn Pfusch kann alles schlimmer machen.
Einfache Maßnahmen für jeden
- Abstand, Abstand, Abstand! Das ist die einfachste Regel. Ein Feld wird mit dem Abstand schnell schwächer. Der Radiowecker am Kabel hat nichts direkt neben dem Kopfkissen zu suchen. Ein Meter Abstand macht schon einen riesigen Unterschied.
- Geräte ausstecken: Ein Gerät, das nicht am Netz hängt, erzeugt kein Feld. Punkt. Eine schaltbare Steckerleiste im Schlafzimmer ist Gold wert.
- Kein Kabelsalat unterm Bett: Verlängerungskabel und lose Leitungen unter oder direkt am Bett sind eine der häufigsten Ursachen für hohe elektrische Felder.

Professionelle Installationen (nur vom Fachmann!)
Für eine dauerhafte und bequeme Lösung muss der Elektriker ran. Diese Dinge werden direkt im Sicherungskasten installiert.
Der Netzfreischalter (oder Netzabkoppler)
Das ist ein kleines, geniales Gerät für den Sicherungskasten. Es überwacht einen Stromkreis, z.B. den vom Schlafzimmer. Sobald Sie das letzte Gerät in diesem Kreis ausschalten (also die Nachttischlampe ausknipsen), kappt der Schalter die 230-Volt-Spannung komplett. Die Leitung ist dann tot – keine Spannung, kein elektrisches Feld. Schalten Sie die Lampe wieder an, erkennt der Freischalter das und gibt den Strom sofort wieder frei.
Achtung, aus meiner Praxis:
- Installation NUR durch eine Elektrofachkraft. Arbeiten am Sicherungskasten sind lebensgefährlich.
- Funktioniert nicht mit Standby-Geräten: Ein Radiowecker mit Daueranzeige oder ein Fernseher im Standby-Modus ziehen immer einen kleinen Strom. Dann schaltet der Freischalter nie ab.
- Kosten: Ein gutes Gerät, zum Beispiel von Eltako, kostet zwischen 80 und 150 Euro. Dazu kommt der Einbau durch den Elektriker, meist ein bis zwei Stunden Arbeit. Eine wirklich lohnende Investition in gesunden Schlaf.

Geschirmte Installationsleitungen
Beim Neubau oder einer Kernsanierung ist das die Königslösung. Statt normaler Kabel verlegen wir geschirmte Leitungen. Die haben eine Aluminiumfolie unter dem Mantel, die das elektrische Feld einfängt und über einen Draht zur Erde ableitet. So kommt das Feld gar nicht erst in den Raum.
Aber hier ist absolute Präzision gefragt! Der Schirm muss an jeder Dose und jeder Klemme perfekt mit der Erdung verbunden werden. Macht man hier einen Fehler und der Schirm hängt „in der Luft“, wird er selbst zur Antenne und kann die Belastung sogar erhöhen. Das ist leider ein häufiger Fehler, den ich bei schlecht ausgeführten Installationen sehe.
Lösungen für WLAN & Co.: Bewusst mit der Technik umgehen
Bei den hochfrequenten Feldern von WLAN, Handy und Co. geht es meist nicht um teure Umbauten, sondern um einen cleveren Umgang mit der Technik.
WLAN optimieren – ganz einfach
Ein Router sendet oft 24/7 mit voller Power. Das muss nicht sein.

- LAN-Kabel ist König: Für den PC, den Smart-TV oder die Spielekonsole ist ein Kabel immer besser. Es ist schneller, stabiler und komplett feldfrei.
- WLAN nachts aus: Die einfachste Lösung ist eine simple Zeitschaltuhr für den Router. Kostenpunkt: ca. 10 Euro im Baumarkt. Stellen Sie sie so ein, dass das WLAN von 23 Uhr bis 6 Uhr morgens aus ist.
- Sendeleistung drosseln: In den meisten Routern kann man die Leistung reduzieren. Für eine normale Wohnung reichen oft 25 % völlig aus. Kleines Tutorial für die Fritz!Box: Öffnen Sie „fritz.box“ im Browser, gehen Sie zu „WLAN“ → „Funkkanal“. Unten bei „Funkkanal-Einstellungen anpassen“ können Sie die „Maximale Sendeleistung“ auf einen niedrigeren Wert setzen. Fertig!
- Standort ist alles: Der Router gehört nicht ins Schlaf- oder Kinderzimmer. Je weiter weg von den Orten, wo Sie sich lange aufhalten, desto besser.
Das richtige Telefon für zu Hause
Schnurlose Telefone nach dem alten DECT-Standard waren echte Dauersender. Die Basis hat rund um die Uhr gepulst, egal ob telefoniert wurde oder nicht. Moderne Geräte sind da viel schlauer.

Achten Sie beim Kauf auf die Bezeichnung „ECO DECT“ oder „Full ECO Mode“. Das bedeutet: Die Basis sendet nur noch, wenn Sie wirklich telefonieren. Ein gutes Telefon, beispielsweise von Gigaset, ist hier eine der effektivsten Maßnahmen überhaupt.
Der Umgang mit dem Handy
Das Handy ist eine der stärksten Quellen, weil wir es so nah am Körper tragen.
- Abstand beim Telefonieren: Nutzen Sie den Lautsprecher oder ein kabelgebundenes Headset.
- Nicht am Körper tragen: Die Hosentasche oder der BH sind kein guter Aufbewahrungsort für ein sendendes Handy.
- Bei gutem Empfang telefonieren: Hat das Handy vollen Empfang, sendet es mit minimaler Leistung. Im Keller oder Auto mit schlechtem Empfang fährt es die Leistung aufs Maximum hoch.
- Nachts? Flugmodus! Im Flugmodus sind alle Antennen aus. Das ist die beste und einfachste Einstellung für die Nacht.
Abschirmung: Die letzte und schwierigste Option
Manchmal kommen die stärksten Felder von außen, zum Beispiel von einem nahen Mobilfunkmast. Dann kann eine Abschirmung mit speziellen Farben, Geweben oder Fensterfolien eine Option sein. Aber Vorsicht: Das ist ein Thema für absolute Profis.
Eine Abschirmfarbe an der Wand MUSS von einer Elektrofachkraft fachgerecht geerdet werden. Passiert das nicht, fängt die Wand die Strahlung zwar ein, kann sie aber nicht ableiten und kann selbst zur abstrahlenden Fläche werden. Das Ergebnis: Die Belastung im Raum steigt sogar! Abschirmung ist komplex und nichts für den Heimwerker.
Ein Wort zum Schluss: Wissen statt Angst
Als Meister stehe ich für ehrliches Handwerk. Das Thema Felder ist komplex und es gibt viele Meinungen. Mein Rat ist: Halten Sie sich an die Fakten und das, was technisch machbar und sinnvoll ist.
- Fangen Sie bei sich zu Hause an. Die meisten Belastungen sind hausgemacht und lassen sich oft mit einfachen Mitteln reduzieren.
- Holen Sie sich einen Fachmann. Eine gute Messung ist die Basis für alles Weitere. Für Arbeiten an der Elektrik ist der Profi ohnehin Pflicht.
- Seien Sie bewusst, aber nicht panisch. Es geht darum, eine Umgebung zu schaffen, in der sich Ihr Körper erholen kann. Vor allem nachts.
Und bitte denken Sie daran: Ich gebe Ihnen hier Ratschläge aus meiner Erfahrung als Handwerker. Bei gesundheitlichen Beschwerden ist der erste Ansprechpartner immer ein Arzt. Mein Job ist es, dafür zu sorgen, dass Ihr Zuhause aus technischer Sicht ein sicherer und unbelasteter Ort ist. Und das ist gutes Handwerk.
Inspirationen und Ideen
„Die Richtwerte der Baubiologie (SBM-2015) empfehlen für Schlafbereiche elektrische Wechselfelder von unter 1 Volt pro Meter (V/m) und magnetische Wechselfelder von unter 20 Nanotesla (nT).“
Diese Werte sind deutlich strenger als die gesetzlichen Grenzwerte und orientieren sich am Vorsorgeprinzip. Sie geben eine gute Orientierung, wenn Sie in Ihrem Zuhause Zonen mit möglichst geringer Belastung schaffen möchten, insbesondere dort, wo sich Ihr Körper über viele Stunden regenerieren soll.
Bringt eine abschaltbare Steckerleiste im Schlafzimmer wirklich etwas?
Ja und nein. Eine Standard-Steckerleiste mit Schalter unterbricht nur den Stromfluss – das magnetische Feld ist weg. Das elektrische Feld, verursacht durch die Spannung im Zuleitungskabel zur Leiste, bleibt aber bestehen. Für eine echte Reduzierung sorgt nur eine 2-polig abschaltende Steckerleiste. Modelle von Herstellern wie Supra oder Bachmann trennen beide Pole vom Netz und kappen so auch die Spannung. Nur dann ist der Bereich um die Leiste wirklich feldfrei.
- Keine Verlängerungskabel unter dem Bett.
- Das Ladekabel für das Handy hat am Nachttisch nichts zu suchen (auch wenn das Handy nicht lädt).
- Radiowecker oder Lampen mindestens einen Meter vom Kopf entfernt platzieren.
Das Geheimnis? Abstand ist der einfachste und effektivste Schutz. Die Stärke von Feldern nimmt im Quadrat zur Entfernung ab. Eine Verdopplung des Abstands reduziert die Feldstärke also auf ein Viertel.
Die ultimative Lösung für den Schlafraum: Der Netzfreischalter. Dieses kleine Gerät, oft von Marken wie Eltako oder Gigahertz Solutions, wird direkt im Sicherungskasten installiert. Es erkennt, wenn der letzte Verbraucher im Raum (z.B. die Nachttischlampe) ausgeschaltet wird, und trennt den gesamten Stromkreis automatisch vom Netz. So sind die Wände die ganze Nacht über spannungsfrei. Erst wenn Sie einen Lichtschalter betätigen, legt der Netzfreischalter die Spannung wieder an – meist innerhalb einer Sekunde.
Abschirmfarbe: Eine spezielle Farbe (z.B. HSF54 von Yshield), die leitfähige Partikel enthält. Sie wird wie normale Wandfarbe aufgetragen und muss danach sorgfältig geerdet werden, um die aufgenommenen Felder abzuleiten. Ideal für die Sanierung.
Abgeschirmte Kabel: Bei einem Neubau oder einer Kernsanierung die beste Wahl. Diese Kabel (z.B. von Biologa Danell) haben einen zusätzlichen Schirmmantel, der ebenfalls geerdet wird und die Felder direkt an der Quelle eliminiert.
Beide Methoden sind hochwirksam, aber die Kabel-Lösung ist technisch sauberer, während die Farbe eine exzellente Nachrüst-Option darstellt.
- Digitale Babyphones senden oft im Dauerbetrieb starke Funksignale, selbst wenn das Kind ruhig schläft.
- Viele „smarte“ Geräte wie WLAN-Lampen oder Steckdosen bauen ein permanentes Kommunikationsnetz auf.
- DECT-Schnurlostelefone haben Basisstationen, die ununterbrochen mit voller Leistung funken – 24 Stunden am Tag.
Wer über eine Reduzierung von Feldern nachdenkt, stößt schnell auf spezielle Messgeräte. Für den Einstieg eignen sich Kombi-Geräte, die sowohl niederfrequente elektrische und magnetische Felder (aus der Steckdose) als auch hochfrequente Felder (von WLAN, Mobilfunk etc.) erfassen können. Ein gutes Einsteigergerät, wie das ME3840B von Gigahertz Solutions, ermöglicht es, die Quellen im eigenen Haushalt aufzuspüren und den Erfolg von Maßnahmen direkt zu überprüfen.
Wichtiger Punkt: Die Erdung! Ob Abschirmfarbe, spezielle Tapeten oder Vliese – all diese Maßnahmen sind wirkungslos oder können die Situation sogar verschlimmern, wenn sie nicht fachgerecht geerdet werden. Ohne eine Verbindung zum Potenzialausgleich des Hauses kann die abgeschirmte Fläche die Felder wie eine Antenne bündeln und im Raum abstrahlen. Die korrekte Erdung durch einen Elektriker ist daher kein optionaler Schritt, sondern eine absolute Notwendigkeit.
Ein häufiger Fehler ist die Annahme, dass nur eingeschaltete Geräte Felder erzeugen. Tatsächlich ist das elektrische Feld, das durch die reine Spannung in den Kabeln entsteht, oft die dominantere Dauerbelastung. Ein typisches Beispiel ist das ungenutzte Lampenkabel, das in einer Schlaufe hinter dem Bett hängt. Obwohl die Lampe aus ist, steht das Kabel unter Spannung und erzeugt ein starkes elektrisches Feld direkt im Schlafbereich. Die Lösung: ausstecken oder den Stromkreis über einen Netzfreischalter kappen.
Über 3.000 Meter Kabel werden in einem modernen Einfamilienhaus im Durchschnitt verlegt.
Diese enorme Dichte an elektrischen Leitungen in Wänden, Decken und Böden schafft ein unsichtbares Netz, das permanent unter Spannung steht. Selbst wenn alle Lichter aus sind, erzeugt dieses Netzwerk aus Leitungen ein flächendeckendes elektrisches Wechselfeld im gesamten Haus. Dies verdeutlicht, warum der Fokus nicht nur auf den Geräten selbst, sondern vor allem auf der festen Elektroinstallation liegen sollte.