Nur 5 EL Wasser: So wird Ihr Backofen blitzblank & fettfrei

von Corinna Frei
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Ein sauberer Backofen ist mehr als nur eine Frage der Ästhetik – er ist das Fundament für perfekte Koch- und Backergebnisse. Als Koch weiß ich: Eingebranntes Fett und alte Speisereste entwickeln bei hohen Temperaturen Rauch, der den Geschmack Ihrer Gerichte negativ beeinflussen kann. Ein Gänsebraten, der dezent nach dem verbrannten Zucker des letzten Blechkuchens schmeckt? Nein danke! Außerdem heizt ein sauberer Ofen effizienter und gleichmäßiger. Doch aggressive chemische Reiniger mit ihren beißenden Dämpfen sind nicht nur unangenehm, sondern können auch Rückstände hinterlassen, die man ungern in der Nähe seiner Lebensmittel hat.

Die gute Nachricht ist: Die professionelle und schonendste Methode zur Ofenreinigung erfordert keine teuren Spezialmittel. Mit ein paar einfachen Zutaten, die Sie wahrscheinlich schon zu Hause haben, und der richtigen Technik bekommen Sie Ihren Backofen wieder strahlend sauber. Dieser bewährte Ansatz aus der Profi-Küche ist sicher, unglaublich günstig und hochwirksam.

Die Profi-Methode: Ihr Backofen in 3 Schritten tiefengereinigt

Dieses System basiert auf einer einfachen chemischen Reaktion, die selbst hartnäckigste Verkrustungen löst. Zuerst weicht eine alkalische Paste das Fett auf, dann löst eine saure Reaktion die Verschmutzungen von der Oberfläche. Betrachten Sie es als eine kleine „Mise en Place“ für die Sauberkeit.

Schritt 1: Die Kraftpaste anmischen und auftragen

Diese Paste ist der erste und wichtigste Schritt. Sie benötigt Zeit, um ihre volle Wirkung zu entfalten.

  • Zutaten für die Paste:
    • 4-5 Esslöffel reines Natron (Natriumhydrogencarbonat, z. B. von Kaiser Natron. Es ist wirksamer als Backpulver, das Stärke enthält)
    • 1 Esslöffel klares Spülmittel (eine einfache Marke wie Pril oder Frosch ist perfekt)
    • ca. 2-3 Esslöffel warmes Wasser

Die Technik: Verrühren Sie Natron und Spülmittel in einer kleinen Schüssel. Geben Sie dann löffelweise warmes Wasser hinzu, bis eine streichfähige, aber nicht zu flüssige Paste entsteht – die Konsistenz sollte an Zuckerguss erinnern. Bevor Sie beginnen, entfernen Sie die Backofenroste und eventuelle Einhängegitter. Legen Sie den Boden vor dem Ofen mit altem Zeitungspapier aus, um Tropfen aufzufangen.

Tragen Sie die Paste nun mit einem Silikonpinsel oder der Rückseite eines Löffels großzügig auf alle verschmutzten Flächen im Inneren des Ofens auf. Sparen Sie dabei die Heizstäbe und den Lüfter aus! Konzentrieren Sie sich auf den Boden, die Rückwand und die Seiten. Die Schicht muss nicht perfekt gleichmäßig sein, aber alle verkrusteten Stellen sollten gut bedeckt sein.

Einwirkzeit: Lassen Sie die Paste mindestens 4-6 Stunden einwirken. Bei sehr starken, alten Verkrustungen ist der beste Trick, die Paste am Abend aufzutragen und sie über Nacht ihre Magie wirken zu lassen. Die alkalische Wirkung des Natrons braucht diese Zeit, um die eingebrannten Fettsäuren zu verseifen und aufzubrechen.

So werden Backbleche und Roste wieder wie neu

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Während die Paste im Ofen arbeitet, kümmern wir uns um die Roste. Eingebranntes Fett hier kann ebenfalls rauchen und den Geschmack beeinträchtigen.

Die Badewannen-Methode (Der Trick aus der Gastronomie)

Für sperrige Roste, die in kein Spülbecken passen, ist dies die einfachste Lösung. Legen Sie ein altes Handtuch in Ihre Badewanne, um Kratzer zu vermeiden. Platzieren Sie die Roste und Backbleche darauf. Füllen Sie die Wanne mit so viel heißem Wasser wie möglich, bis alles bedeckt ist. Geben Sie nun entweder zwei Spülmaschinentabs oder eine halbe Tasse Waschpulver hinzu und lassen Sie alles für mehrere Stunden oder über Nacht einweichen. Die Enzyme und Tenside lösen das Fett mühelos. Am nächsten Morgen können Sie die Reste einfach mit einem Schwamm abwischen.

Die Express-Methode im großen Topf

Wenn Sie einen ausreichend großen Topf haben (z. B. einen Einmachtopf), können Sie die Methode aus dem Originalartikel anwenden. Bringen Sie Wasser zum Kochen, lösen Sie einen Spülmaschinentab darin auf und legen Sie die Roste für 15-20 Minuten hinein. Vorsicht vor Spritzern! Anschließend mit einer Bürste oder einem Stahlschwamm reinigen.

Schritt 3: Die finale Reinigung mit der Essig-Reaktion

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Jetzt kommt der befriedigendste Teil. Die Natron-Paste hat die Vorarbeit geleistet und den Schmutz aufgeweicht.

Was Sie brauchen:

  • Eine Sprühflasche
  • Heller Haushaltsessig (Branntweinessig mit 5 % Säure)
  • Ein kratzfreier Schwamm
  • Mehrere saubere Mikrofasertücher
  • Eine Schüssel mit klarem Wasser

Füllen Sie den Essig in die Sprühflasche. Sprühen Sie nun alle mit Paste bedeckten Flächen im Ofen großzügig ein. Es wird sofort anfangen zu schäumen und zu zischen. Das ist die gewünschte Reaktion: Die Essigsäure neutralisiert das alkalische Natron und erzeugt Kohlendioxid. Diese Bläschen wirken wie ein winziges, mechanisches Schrubben und heben den gelösten Schmutz von der Oberfläche ab. Lassen Sie den Schaum etwa 10-15 Minuten wirken.

Nehmen Sie nun den Schwamm und wischen Sie die Paste und den gelösten Schmutz aus. Sie werden überrascht sein, wie leicht es geht. Für hartnäckige Reste können Sie einen Kunststoffschaber verwenden. Wischen Sie den Ofen anschließend mehrmals mit einem sauberen, feuchten Mikrofasertuch aus. Waschen Sie das Tuch zwischendurch immer wieder in der Schüssel mit klarem Wasser aus, um den Schmutz nicht nur zu verteilen. Zum Schluss alles mit einem trockenen Tuch nachpolieren.

Chef-Tipp zum Abschluss: Heizen Sie den leeren, trockenen Ofen für 15 Minuten auf 120 °C Umluft. Das trocknet die letzten feuchten Stellen und lässt eventuelle Essiggerüche vollständig verfliegen.

Klare Sicht: Die Backofentür streifenfrei reinigen

Eine saubere Ofentür ist entscheidend, um den Garprozess zu beobachten, ohne die Tür öffnen und wertvolle Hitze verlieren zu müssen.

Methode 1: Die sanfte Natron-Peroxid-Paste

Ideal für leichte bis mittlere Verschmutzungen. Mischen Sie Natron mit etwas Wasserstoffperoxid (3 %, aus der Apotheke) zu einer dicken Paste. Tragen Sie diese auf die Innenseite des Glases auf, lassen Sie sie 30 Minuten einwirken und wischen Sie sie dann mit einem feuchten Tuch ab. Das Peroxid hat eine leicht bleichende Wirkung und löst Fettfilme.

Profi-Tipp: Das Glas ausbauen

Bei den meisten modernen Backöfen lässt sich die innere Glasscheibe mit wenigen Handgriffen entfernen. Schauen Sie in die Bedienungsanleitung Ihres Geräts. So können Sie beide Seiten der Scheibe und den Zwischenraum bequem und gründlich reinigen.

Warum diese Methode besser ist als jeder chemische Reiniger

  • Absolut geschmacksneutral: Es bleiben keine chemischen Rückstände, die den Geschmack Ihrer Speisen beeinträchtigen könnten. Besonders wichtig für empfindliches Gebäck oder Brot.
  • Extrem kostengünstig: Eine komplette Reinigung kostet Sie weniger als einen Euro. Eine Dose Natron (500g) und eine Flasche Essig sind eine Investition für viele Reinigungsaktionen.
  • Materials Schonend: Die sanfte Methode greift weder die Emaille-Beschichtung noch die empfindlichen Gummidichtungen Ihres Ofens an, was die Lebensdauer des Geräts verlängert.
  • Sicher und umweltfreundlich: Sie arbeiten mit Lebensmitteln. Keine giftigen Dämpfe, keine Gefahr für Kinder oder Haustiere und keine Belastung für das Abwasser.

Ein sauberer Ofen ist ein Zeichen von Respekt vor den Lebensmitteln und ein Garant für bessere Kochergebnisse. Machen Sie diese gründliche Reinigung alle zwei bis drei Monate zur Routine, und Ihr Backofen wird Ihnen mit perfekt zubereiteten Gerichten danken.

Corinna Frei

Corinna Frei ist das Gesicht hinter dem Foodblog „Schüsselglück“. Als Ernährungscoach und Typ-1-Diabetikerin teilt sie ihre Leidenschaft für eine gesunde und genussvolle Küche, die oft glutenfrei und immer blutzuckerfreundlich ist.