Investieren in Krisenzeiten – die wichtigsten Geldanlagen im Überblick

von Verena Lange
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Wir leben aktuell in turbulenten Zeiten, denn die Krise macht vielen Menschen finanziell zu schaffen. Aufgrund des Ukraine-Krieges und damit verbundenen Lieferengpässen sowie hohen Energiepreisen sind die Preise für die unterschiedlichsten Waren angestiegen. Selbst Nahrungsmittel kosten inzwischen deutlich mehr als noch im Jahr 2021. Diese Entwicklung hat auch in einer schrittweisen Erhöhung der Zinsen resultiert und es ist davon auszugehen, dass sich dieser Trend fortsetzen wird.

Angesichts der momentanen Lage ist es verständlich, dass sich viele Deutsche um ihre Zukunft sorgen. Sollte sich die Inflation verschlimmern, was leider nicht ausgeschlossen ist, würde ein Teil der Bevölkerung trotz staatlicher Hilfen in finanzielle Not geraten. Geldanlagen sind daher wieder einmal ein aktuelles Thema. Allerdings wissen die meisten von uns gar nicht, welche Investitionen in Krisenzeiten am sinnvollsten sind. Aus diesem Grund möchten wir uns in diesem Artikel näher mit den wichtigsten Geldanlagen befassen.

In Krisezeiten sollen Sie Ihr Geld intelligent investieren

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Aktien

Wenn von Geldanlagen die Rede ist, denken viele direkt an Aktien. Das ist verständlich, denn das Thema wird praktisch die ganze Zeit von den Medien aufgegriffen. An sich sind Wertpapiere auch in Krisenzeiten eine potenzielle Geldanlage, da sie als Sachwerte gelten. Wer in Aktien investiert, erwirbt Anteile an einem Unternehmen und dazu gehören auch nicht-monetäre Vermögenswerte. Ob eine Anlage in Aktien sinnvoll ist, hängt jedoch stark davon ab, in was für ein Unternehmen investiert wird. Während einige Branchen als krisensicher gelten – zum Beispiel der Bereich der Gesundheit – sind andere in Inflationszeiten mit einem hohen Risiko verbunden. Generell bergen Aktien ein gewisses Risiko, da eine mögliche Handelsaussetzung, enorme Kursschwankungen und potenzielle Dividendenkürzungen schnell zu einem Problem werden können. Gerade jetzt, wo der Markt unberechenbar ist.

Trotz dieser Risiken bleiben Aktien eine Geldanlage, die sich auch in Krisenzeiten rentieren kann. Sollte es zu Kurssteigerungen kommen, können Investoren hohe Gewinne erzielen und auch die ausgeschütteten Dividenden sind attraktiv. Letztere eignen sich sogar, um ein passives Einkommen zu erwirtschaften. Umso besser, dass es eine große Auswahl an Aktien gibt. Es ist also möglich, in Unternehmen zu investieren, mit denen man sich identifizieren kann.

Investieren in Krisenzeiten: Mit Aktien gehen Sie nie falsch

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Sparbücher

Obwohl sich nicht leugnen lässt, dass die Inflation aktuell ein großes Problem darstellt, bleibt das Sparbuch in Deutschland eine beliebte Geldanlage. Das ist zwar einerseits verständlich, da die verzinsten Sparformen von den höheren Zinsen profitieren, aber andererseits ist eine entsprechende Anlage mit einem realen Wertverlust verbunden, da selbst ein geringer Guthabenzins bei weitem die Inflation nicht ausgleicht.

Wer große Summen anlegen möchte, sollte am besten eine andere Geldanlage wählen, aber Sparbücher haben weiterhin ihre Daseinsberechtigung. Sie sind beispielsweise eine gute Möglichkeit, um eine gewisse Rücklage flexibel zu halten. Man kann flexibel auf sein Vermögen zugreifen und zudem ist das Sparbuch eine sichere Anlageform.

Sparbücher mögen altmodisch scheinen, sie bleiben aber eine der besten Varianten für Investieren in Krisenzeiten 

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Immobilien

Immobilien gehören bekanntermaßen zu den beliebtesten Anlagen der Deutschen. Das hat sich bis heute nicht geändert, was keine Überraschung ist, denn die Preise für Wohnraum sind seit Jahren am Steigen. Doch ungeachtet dessen bleiben Mehrfamilienhäuser und Wohnungen – sofern die richtigen Objekte ausgesucht werden – eine gute Anlage. Das zeigt sich insbesondere in Krisenzeiten, denn vermietete Immobilien als Sachwerte bieten einen guten Inflationsschutz, was heute besonders relevant ist. Sie haben weiterhin die Möglichkeit, ihr Objekt weiterzuvermieten und dadurch langfristig eine attraktive Rendite zu erwirtschaften. Ganz zu schweigen davon, dass die Immobilie nach der Krise gegebenenfalls gewinnbringend verkauft werden kann. Das macht Immobilien nicht nur zu einer langfristigen und sicheren Anlage, sondern auch zu einer rentablen. Aus gutem Grund zählen vermietete Immobilien als die beste Geldanlage momentan. Wer die nötigen finanziellen Mittel zur Verfügung hat, sollte ein Investment in Erwägung ziehen. In eine beliebige Immobilie anzulegen, ist aber weiterhin nicht zu empfehlen. Das Investitionsobjekt sollte immer mit Bedacht ausgesucht werden.

In der Regel steigen die Immobilienpreise stetig, weshalb sie sich als langfristige Investition lohnen

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Eines der wichtigsten Kriterien bei der Auswahl von Immobilien ist selbstverständlich der Standort. Sollte es sich um eine Immobilie in guter Lage handeln, sind gute Renditen und Verkaufspreise in der Zukunft weit realistischer als bei Objekten in ländlicher Lage. Im Endeffekt kommt es jedoch immer auf den individuellen Fall an. Nicht selten werden Immobilien in guter Lage zu überteuerten Preisen angeboten. So oder so ist die Auswahl eines passenden Standorts nie einfach, weswegen eine vorherige Analyse nahezulegen ist. Neben dem Standort spielen auch weitere Kriterien eine Rolle, darunter beispielsweise die Wertsteigerung. Mit der Zeit gewinnen Wohnimmobilien oft an Wert. Somit können Kapitalanleger ihre Immobilie nach zehn Jahren steuerfrei zu einem besseren Preis verkaufen. Diese beiden Kriterien sind jedoch nur zwei von zahlreichen Aspekten, die Immobilienkäufer unbedingt berücksichtigen sollten. Am besten ist es ohnehin, vor der Suche eine Checkliste mit allen wichtigen Punkten zu erstellen. In jedem Fall sollte ein Immobilienkauf nie ohne professionelle Beratung erfolgen.

Immer mehr Leute entscheiden sich für ETF als Investieren in Krisenzeiten

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ETFs

Bei ETFs denken viele von uns an Aktien und das ist nicht falsch, denn wer in ETFs investiert, legt sein Geld gewissermaßen in Aktien an. Das heißt allerdings nicht, dass es sich um ein und dieselbe Anlage handelt. Wer in ETFs investiert, kauft schließlich keine einzelnen Aktien, sondern vielmehr Aktienpakete. Zudem werden ETFs immer an der Börse gehandelt, während ein Verkauf von Aktien auch privat möglich ist. Wie Aktien können ETFs in Zeiten einer Inflation sinnvoll sein, aber es kommt dabei stark auf das jeweilige Aktienpaket an. Sinnvoll sind unter anderem Rohstoff-ETFs, da sie als krisensicher gelten.

Die Wahrscheinlichkeit von lebensverändernden Renditen ist bei ETFs zwar geringer, aber sie bringen einige Vorzüge mit sich, die Aktien nicht offerieren. Der wohl größte ist die Tatsache, dass Anleger unkompliziert in ganze Märkte investieren können. Das bietet sich an, um sein Vermögen zu streuen. Das Risiko, aufgrund der Umsatzrückgänge eines einzelnen Unternehmens auf einen Schlag viel Geld zu verlieren, fällt weg. Zudem haben Anleger die Möglichkeit, ausschließlich in nachhaltige ETFs zu investieren.

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Edelmetalle

Seit jeher gehören Edelmetalle zu den sichersten Wegen, um sein Geld anzulegen. Das ist verständlich, denn Kursschwankungen wie bei Aktien oder gar Kryptowährungen sind bei Gold, Silber und Co. praktisch ausgeschlossen. Tatsächlich ist es sogar so, dass der Kurs je Feinunze seit 1900 kontinuierlich angestiegen ist. Waren es 1900 gerade einmal um die 19.00 Dollar, konnte im Jahr 2021 ein Kurs von fast 1.800 Dollar erreicht werden. Ob sich dieser Trend in den kommenden Jahrzehnten fortsetzen wird, ist ungewiss, aber so oder so bleiben Edelmetalle eine gute Anlage in Krisenzeiten. Ein kompletter Wertverlust ist schließlich nahezu ausgeschlossen, womit Edelmetalle als Sachwerte einen guten Schutz in Inflationszeiten bieten. Doch nicht nur in puncto Sicherheit stellt Gold eine gute Anlage dar. Das Edelmetall bringt noch einige weitere Vorzüge mit sich, darunter Steuerfreiheit. Besagte Steuerfreiheit gilt jedoch nur dann, wenn es sich um reines Gold handeln sollte. Geht es gar um andere Edelmetalle, müssen wir auf steuerliche Vorteile verzichten. Das heißt jedoch nicht, dass Gold immer die beste Wahl ist.

Neben Gold gibt es noch weitere Edelmetalle, die sich als Anlage anbieten. Nennenswert ist unter anderem Palladium. Bei Palladium handelt es sich um ein Industriemetall, das in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Wertanstieg verzeichnen konnte: Aktuell liegt der Kurs sogar deutlich über dem von Gold. Es ist nicht ausgeschlossen, dass das Edelmetall auch in den kommenden Jahren eine gute Performance hinlegen wird. Palladium kommt unter anderem in der Automobil-, Chemie- und Schmuckindustrie zum Einsatz, womit es eine weit größere industrielle Bedeutung als die meisten anderen Edelmetalle hat. Trotzdem sind auch Edelmetalle nicht perfekt.  Es liegt an der Rendite nicht mit der von Aktien oder ähnlichen Anlagen vergleichbar ist.,

Kryptowährungen

Kaum eine Geldanlage war in den letzten Jahren so sehr in den Medien präsent wie Kryptowährungen. Besonders der Aufschwung der Spaßwährung Dogecoin hat den Finanzmarkt durcheinandergewirbelt und gezeigt, dass digitale Währungen ein großes Potenzial bergen. Zwar gibt es immer noch Menschen, die ihnen kritisch gegenüberstehen, aber alles in allem ist die Akzeptanz stark angestiegen. Gerade etablierte Kryptowährungen wie zum Beispiel Bitcoin, Ethereum und Ripple werden schon lange nicht mehr belächelt, sondern sie gelten als vollwertige Anlage. Ob sich digitale Währungen auch in Krisenzeiten als Geldanlage eignen, lässt sich hingegen nicht so leicht beantworten. Zu einem gewissen Grad kommt es hier auch auf die jeweilige Kryptowährung an. Der Bitcoin beispielsweise bietet einen gewissen Inflationsschutz, da seine Anzahl begrenzt ist.

Kryptowährungen wie Bitcoin bleiben eine der bevorzugten Investitionen in Krisezeiten

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Was ohne Frage feststeht, ist, dass Kryptowährungen immer mit einem hohen Risiko einhergehen. Ihre Volatilität ist schließlich weit größer als beispielsweise bei Aktien. Massive Kursschwankungen sind an der Tagesordnung. Während das manchmal in guten Renditen innerhalb kürzester Zeit resultiert, sind auch massive Verluste über Nacht keine Seltenheit. Wer in Bitcoin und Co. anlegen möchte, sollte daher die Kurse immer im Blick behalten. Zudem ist eine Menge Fachwissen erforderlich, da es entgegen der weitläufigen Meinung nicht nur um Glück geht. Wichtig ist auch, sich vor Betrügern zu schützen, denn gerade im Krypto-Bereich sind viele schwarze Schafe unterwegs. Anleger müssen sich unter anderem vor Hackerangriffen, wertlosen Kryptowährungen und unseriösen Brokern hüten. Das heißt allerdings nicht, dass digitale Währungen sich nicht als Absicherung in Krisenzeiten eignen. Es ist jedoch nicht zu empfehlen, sein gesamtes Vermögen in Bitcoin oder Altcoins zu stecken. Dafür gibt es wesentlich sicherere Geldanlagen.

Kaufen Sie Antiquariaten, weil ihr Preis und Wert mit der Zeit steigen werden

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Sammlerstücke

Nur wenige von uns denken in Krisenzeiten daran, ihr Geld in Sammlerstücke zu stecken. Das ist verständlich, denn Antiquitäten, Gemälde, Oldtimer und vergleichbare Objekte sind mit einem hohen Risiko verbunden. Wer in Sammlerstücke investieren möchte, muss sich bewusst sein, dass die Liquidität ein Problem darstellt. Zwar können bestimmte Objekte einen Wertzuwachs erfahren, aber das bringt wenig, wenn sie sich nicht gewinnbringend an den Mann bringen lassen. Wer mit Sammlerstücken Erfolg haben möchte, muss sich infolgedessen ein Netz aus anderen Händlern und weiteren potenziellen Interessenten aufbauen. Das erfordert jedoch Zeit, weswegen ein spontaner Einstieg in den Markt eher nicht zu empfehlen ist.

Doch selbst mit einem guten Netz aus Kontakten ist es bei Sammlerstücken noch nicht getan. Es braucht auch eine Menge Fachwissen und ein gutes Gespür für die richtigen Investitionen. Fehlentscheidungen können zwar gelegentlich passieren, aber sie sollten eine Ausnahme darstellen. Trotz dieser Nachteile darf nicht außer Acht gelassen werden, dass Sammlerstücke im Hinblick auf die mögliche Rendite zu den besten Geldanlagen gehören, da astronomische Gewinnspannen keine Seltenheit sind. Zudem gibt es auch in Krisenzeiten passionierte Sammler, die bereit sein, viel Geld für ein bestimmtes Objekt auszugeben. Die Auswahl an Sammlerstücken ist in jedem Fall enorm. Inzwischen gibt es auch einige kuriose Anlagen, die ein großes Potenzial bergen. Das wohl beste Beispiel dafür sind Sneaker, da es auf der ganzen Welt Sammler gibt, die sich für bestimmte Modelle von Sportschuhen interessieren.

Antiquitäten sind auch eine gute Investition für Spargeld

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Fazit

Es gibt viele Geldanlagen, auf die Anleger in Krisenzeiten zurückgreifen können, aber in puncto Inflationsschutz und Wertsteigerungspotenzial bleiben Immobilien die beste Wahl. Wer die nötigen finanziellen Mittel parat hat, sollte sich infolgedessen überlegen, ein Mehrfamilienhaus oder eine Wohnung zu kaufen. Vermietete Immobilien sind schließlich eine gute Möglichkeit, um langfristig passive Einnahmen zu erwirtschaften. Sollte nicht genügend Geld für den Kauf einer Immobilie vorliegen, sind Edelmetalle eine denkbare Alternative, um sich vor einer im schlimmsten Fall drohenden Hyperinflation zu schützen. Von Sparbüchern oder vergleichbaren Anlagen ist hingegen abzusehen, da diese weder eine gute Rendite abwerfen noch im Hinblick auf den Schutz vor Inflation  überzeugen können.

Verena Lange

Verena Lange, eine geschätzte Autorin bei Archzine Online Magazine, hat ihr Studium in Publizistik- und Kommunikationswissenschaften an der Freien Universität Berlin absolviert. Sie hat zahlreiche Artikel in renommierten Medien wie BILD, WELT.de und Berliner Zeitung veröffentlicht.