Dein Frühstück kann mehr: Was ich in 40 Jahren Backstube gelernt habe
Ich stehe seit über vier Jahrzehnten in der Backstube. Mein Tag beginnt, wenn die meisten noch tief schlafen. Lange bevor der erste Sonnenstrahl den Himmel erhellt, hängt dieser unvergleichliche Duft von frischem Brot in der Luft. Das, und nicht der erste Kaffee, ist für mich der wahre Start in den Tag. Wenn der Teig, der über Nacht in Ruhe reifen durfte, endlich bereit ist, zu etwas Gutem zu werden. In all den Jahren ist mir eines glasklar geworden: Ein starker Tag braucht ein starkes Fundament. Und dieses Fundament, mein Freund, ist dein Frühstück.
Inhaltsverzeichnis
- Worauf es wirklich ankommt: Die 3 Säulen eines Power-Frühstücks
- Das Herzstück: Ein ehrliches Brot und wie du es erkennst
- Dein Protein-Kick am Morgen
- Das Notfall-Frühstück für die ganz Eiligen
- Die echten Kosten: Qualität ist nicht teuer, sie ist preiswert
- Häufige Fehler und wie du sie locker vermeidest
- Ein Fundament fürs Leben, nicht nur für den Tag
- Bildergalerie
Heutzutage ist ja jeder ein Frühstücks-Experte. Überall sehe ich diese knallbunten Schüsseln mit irgendwelchen Pulvern und überteuerten Superfood-Beeren. Ich sehe Brote, die nur so tun, als wären sie gesund. Aber ganz ehrlich? Das ist oft nur Show. Ein schnelles, zuckerreiches Frühstück gibt dir vielleicht einen kurzen Kick, wie ein Turbo-Boost. Aber es trägt dich niemals durch einen anstrengenden Arbeitstag. Stell es dir wie billiges Benzin in einem guten Motor vor – er stottert, hustet und schreit bald wieder nach mehr.

Ich habe in meiner Arbeit und bei der Ausbildung unzähliger Lehrlinge gesehen, was wirklich Kraft gibt. Es sind die einfachen, ehrlichen Zutaten. Richtig kombiniert und mit Verstand gegessen. Darum soll es hier gehen. Nicht um die neuesten Trends, sondern um solides Handwerk. Um ein Frühstück, das dich wirklich satt macht, stärkt und zufrieden in den Tag schickt.
Worauf es wirklich ankommt: Die 3 Säulen eines Power-Frühstücks
Vergiss mal für einen Moment die ganzen komplizierten Ernährungspläne. Ein starkes Frühstück, so wie ich es gelernt habe und weitergebe, steht auf drei ganz simplen Säulen.
1. Langsame Energie: Komplexe Kohlenhydrate. Das ist dein Treibstoff. Aber Achtung, hier gibt’s gewaltige Unterschiede. Weißer Toast oder gezuckerte Cornflakes? Das ist wie ein Strohfeuer. Dein Blutzucker schießt in die Höhe und kracht genauso schnell wieder in den Keller. Die Folge: Heißhunger und Müdigkeit sind vorprogrammiert. Echte, langanhaltende Energie kommt aus Vollkorn. Aus einem Brot, das seinen Namen verdient. Es gibt seine Kraft langsam und gleichmäßig ab, was dich stundenlang satt und konzentriert hält.

2. Die Bausteine: Gutes Eiweiß. Eiweiß ist nicht nur was für Bodybuilder, es ist der Baustoff für deinen ganzen Körper. Es sättigt unheimlich gut und sorgt dafür, dass deine Muskeln versorgt sind – egal, ob du im Büro sitzt oder schwere Kisten schleppst. Ein Frühstück ohne eine ordentliche Portion Eiweiß ist nur eine halbe Sache. Top-Quellen sind Eier, guter Quark, ein anständiger Käse oder auch eine hochwertige Wurst vom Metzger, dem du vertraust.
3. Die Helfer: Gesunde Fette. Fett ist nicht dein Feind, wir brauchen es! Es hilft dem Körper, wichtige Vitamine aufzunehmen und liefert ebenfalls Energie. Aber die Qualität, die zählt. Ein gutes, kaltgepresstes Leinöl, eine Handvoll Nüsse oder die Fette in einem guten Fisch sind Gold wert. Die gehärteten Fette in vielen Fertigprodukten hingegen? Die belasten deinen Körper nur unnötig.
Das Herzstück: Ein ehrliches Brot und wie du es erkennst
Klar, für mich als Bäcker ist das Brot die Seele des Frühstücks. Ein richtig gutes Brot ist keine bloße Beilage, es ist eine vollwertige Mahlzeit. Der Unterschied zwischen einem Industriebrot aus der Fabrik und einem handwerklich hergestellten Laib ist dabei so groß wie Tag und Nacht.

Die Magie im Teig: Sauerteig statt Turbo-Hefe
In meiner Ausbildung war der Sauerteig heilig. Er ist das Erbe unseres Handwerks. Ein echter Sauerteig ist eine lebendige Kultur aus Milchsäurebakterien und Hefen. Und der kann so viel mehr als nur den Teig lockern. Die lange Teigführung – oft 24 Stunden oder mehr – sorgt dafür, dass schwer verdauliche Stoffe im Getreide abgebaut werden. Das Brot wird bekömmlicher, und die wertvollen Nährstoffe aus dem vollen Korn kann dein Körper viel besser aufnehmen. Der Geschmack? Tief, komplex, mit einer feinen säuerlichen Note. So ein Brot hält sich übrigens auch viel länger frisch, ganz ohne Chemie.
Industrielle Brote hingegen werden oft mit Unmengen an Backhefe und Zusatzstoffen schnell hochgepumpt. Der Teig bekommt keine Zeit zum Reifen. Das Resultat ist ein labberiges Brot, das kaum Nährwert oder Geschmack hat, oft bläht und dich nicht lange satt macht. Viele, die glauben, sie vertragen kein Getreide, vertragen in Wahrheit nur diese schlecht gemachten Turbobrote nicht.

Kleiner Tipp: So findest du einen guten Bäcker
Unsicher, wo du gutes Brot herbekommst? Trau dich und frag nach! Ein guter Handwerker ist stolz auf seine Arbeit und wird dir gerne antworten. Hier sind ein paar Fragen, die du stellen kannst:
- „Backen Sie mit echtem, selbst geführtem Sauerteig?“
- „Wie lange darf Ihr Teig denn im Schnitt ruhen?“ (Alles über 8-10 Stunden ist schon ein gutes Zeichen!)
- „Welches Ihrer Brote ist komplett ohne zugesetzte Hefe gebacken?“
Ach ja, und lass dich nicht von der Farbe täuschen. Viele dunkle Brote im Supermarkt sind nur mit Malzextrakt gefärbt. Ein echtes Vollkornbrot erkennst du am Gewicht (es ist schwerer und dichter) und daran, dass auf der Zutatenliste „Vollkornmehl“ ganz am Anfang steht.
Dein Protein-Kick am Morgen
Ein gutes Brot ist die Basis, aber mit der richtigen Eiweiß-Komponente wird daraus ein echtes Kraftpaket, das dich locker durch den Vormittag trägt.
- Das perfekte Ei: Für mich gibt es nach tausenden Frühstückseiern eine goldene Regel für das weiche Ei (Größe M). Das Ei sollte zimmerwarm sein. Gib es vorsichtig in kochendes Wasser und stelle den Timer auf exakt 5 Minuten und 30 Sekunden. Rausnehmen, kurz kalt abschrecken – fertig. Das Eigelb ist flüssig, das Eiweiß fest. Perfekt!
- Cremiges Rührei: Der häufigste Fehler ist zu viel Hitze. Verquirle zwei Eier mit einem Schuss Milch oder Wasser, Salz und Pfeffer. Eine Pfanne auf mittlere Stufe erhitzen, ein kleines Stück Butter rein, Eimasse dazu. Dann langsam mit einem Schaber von außen nach innen schieben. Sobald es anfängt zu stocken, nimm die Pfanne vom Herd! Die Restwärme macht es perfekt cremig, nicht trocken.
- Jenseits vom Ei: Nicht jeden Tag Lust auf Ei? Kein Problem! Magerquark ist eine absolute Eiweißbombe. Mit frischen Kräutern, einem Teelöffel gutem Leinöl, Salz und Pfeffer ist er ein genialer Brotaufstrich. Oder wie wär’s mit einem selbstgemachten Hummus oder Linsenaufstrich? Die sind vollgepackt mit pflanzlichem Eiweiß und superlecker. Auch eine Handvoll Walnüsse oder Mandeln zum Frühstück liefert wertvolles Protein und gesunde Fette.
Gut zu wissen für den Supermarkt-Einkauf: Wenn kein Handwerksbetrieb in der Nähe ist, achte beim Kauf von Käse oder Wurst auf eine möglichst kurze Zutatenliste. Stehen da Begriffe wie „Phosphate“ oder „Geschmacksverstärker“ drauf, lass es lieber liegen.

Das Notfall-Frühstück für die ganz Eiligen
Mal ganz ehrlich, es gibt Tage, da ist einfach keine Zeit. Bevor du aber zum süßen Teilchen greifst, hier mein 3-Minuten-Notfall-Frühstück, das mich schon oft gerettet hat:
Eine Handvoll Walnüsse oder Mandeln (ca. 30g) und ein Apfel. Das war’s. Klingt simpel, ist aber genial. Die Nüsse liefern Eiweiß und gesunde Fette für die Sättigung, der Apfel Vitamine und schnelle, aber natürliche Energie. Das passt in jede Tasche und ist tausendmal besser als nichts.
Die echten Kosten: Qualität ist nicht teuer, sie ist preiswert
Oft höre ich: „Gesund essen ist doch so teuer!“ Das ist Quatsch. Rechnen wir doch mal nach.
Stellen wir mal zwei Frühstücke gegenüber. Auf der einen Seite die schnelle Supermarkt-Variante: eine Schüssel gezuckertes „Fitness“-Müsli mit Milch. Kostenpunkt vielleicht 1,20 €, satt hält es dich aber kaum eine Stunde. Auf der anderen Seite mein Favorit: zwei dicke Scheiben selbstgebackenes oder gutes Bäcker-Vollkornbrot (ca. 1,00 €), dazu eine Portion Kräuterquark (ca. 0,50 €). Macht zusammen 1,50 €. Der Unterschied? Dieses Frühstück macht dich für 3-4 Stunden satt, zufrieden und leistungsfähig.

Du investierst also in gute Grundnahrungsmittel und sparst am Ende sogar Geld, weil du nicht ständig zu teuren Snacks greifen musst. Die beste Investition ist aber die in deine eigene Gesundheit. Und die ist, ehrlich gesagt, unbezahlbar.
Häufige Fehler und wie du sie locker vermeidest
Auf dem Weg zum besseren Frühstück lauern ein paar Fallen. Hier sind die wichtigsten Lektionen aus meiner Backstube und Küche:
- Die Schimmel-Falle: Entdeckst du an deinem Brot eine kleine schimmlige Stelle? Sei gnadenlos: weg damit! Besonders bei weicheren Broten hat sich das unsichtbare Pilzgeflecht oft schon durch den ganzen Laib gezogen. Das ist nicht gesund. Lagere dein Brot am besten in einem Brottopf aus Ton oder Steingut, niemals in einer Plastiktüte – da schwitzt es und schimmelt erst recht. Pro-Tipp: Ist dein Brot etwas trocken geworden? Einfach kurz die Scheiben toasten oder den ganzen Laib mit etwas Wasser benetzen und für 5 Minuten bei 180°C in den Ofen. Wird wie frisch!
- Die „Gesundheits“-Lüge: Lass dich nicht von schicken Verpackungen mit Aufschriften wie „Fitness“ oder „Protein“ blenden. Dreh die Packung um! Steht Zucker (oder Glukosesirup, Fruktose etc.) weit vorne? Ist die Zutatenliste ewig lang und voller unverständlicher Begriffe? Dann ist es wahrscheinlich kein ehrliches Produkt.
- Ungeduld beim Backen: Ein frisch gebackenes Brot muss KOMPLETT auskühlen, bevor du es anschneidest. Ich weiß, es ist hart. Aber die Struktur im Inneren (die Krume) muss sich erst festigen. Wer zu früh schneidet, bekommt eine klebrige, teigige Masse und ruiniert seine ganze Arbeit.

Ein Fundament fürs Leben, nicht nur für den Tag
Sich morgens Zeit für ein gutes Frühstück zu nehmen, ist mehr als nur Nahrungsaufnahme. Es ist eine Form von Selbstrespekt. Ein kleines, tägliches Ritual, mit dem du deinem Körper zeigst: „Du bist mir wichtig, ich gebe dir das Beste, was ich kann.“
Es geht nicht darum, jeden Tag perfekt zu sein. Aber das Wissen um ein gutes Fundament gibt dir die Freiheit zu wählen. Es befreit dich von der Abhängigkeit von Industriefutter und leeren Werbeversprechen.
Jeden Morgen stehe ich in meiner Backstube und atme den Duft ehrlicher Arbeit ein. Dieses Gefühl der Zufriedenheit, wenn ein perfekter Laib aus dem Ofen kommt, ist unbezahlbar. Und ein kleines Stück davon kannst du dir jeden Morgen auf den Teller holen. Es ist eine Investition, die sich tausendfach auszahlt. In Energie, in Gesundheit und in pure Lebensfreude.
Kleiner Hinweis zum Schluss: Ich bin Bäckermeister und teile hier meine Erfahrungen. Ich bin kein Arzt. Wenn du gesundheitliche Probleme oder Allergien hast, sprich bitte mit einem echten Fachmann. Meine Tipps sind als Inspiration für ein ehrliches, kraftvolles Frühstück für gesunde Menschen gedacht.

Bildergalerie


Haferflocken-Duell: Kernig oder Zart?
Kernige Flocken: Sie werden aus dem ganzen Haferkorn gewalzt. Das Ergebnis ist ein bissfestes Porridge mit viel Textur – ideal für alle, die gerne etwas zu kauen haben.
Zarte Flocken: Sie stammen aus zerkleinerten Haferkörnern und lösen sich beim Kochen fast auf. Perfekt für ein cremiges, sanftes Mundgefühl.
Für das Beste aus beiden Welten: Mischen Sie einfach beide Sorten!


Wussten Sie, dass Chiasamen das 10- bis 12-fache ihres Eigengewichts an Wasser aufnehmen können?
Dieses Quellvermögen ist der Grund, warum Chia-Pudding so wunderbar sättigt. Im Magen bilden die Samen eine gelartige Substanz, die die Verdauung verlangsamt und für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl sorgt – ganz ohne Völlegefühl.


Ein gutes Frühstück muss nicht kompliziert sein. Manchmal liegt die wahre Kraft im Detail. Versuchen Sie es mal damit:
- Ein Teelöffel hochwertiges Leinöl über dem Müsli für eine Extraportion Omega-3.
- Eine Prise Ceylon-Zimt im Kaffee oder Porridge zur Stabilisierung des Blutzuckerspiegels.
- Ein paar gehackte Walnüsse als Topping für gesunde Fette und den nötigen Crunch.

Muss ein gesundes Frühstück immer süß sein?
Absolut nicht! Probieren Sie mal eine herzhafte Variante. Haferflocken lassen sich hervorragend mit Gemüsebrühe statt Milch kochen. Ein Löffel Frischkäse, ein paar frische Kräuter, geröstete Kerne und eine Prise Salz und Pfeffer verwandeln Ihr Oatmeal in eine vollwertige, wärmende Mahlzeit, die an Risotto erinnert.


Der häufigste Fehler: Angst vor Fett. Viele greifen zu fettarmen Produkten in dem Glauben, Kalorien zu sparen. Doch gesunde Fette aus Nüssen, Samen oder Avocado sind essenziell. Sie sättigen nicht nur langanhaltend, sondern helfen dem Körper auch bei der Aufnahme fettlöslicher Vitamine (A, D, E, K). Ein Frühstück ohne gutes Fett lässt Sie schneller wieder hungrig werden.


- Cremig und intensiv im Geschmack
- Frei von zugesetztem Zucker oder Palmöl
- Genau auf Ihren Geschmack abgestimmt
Das Geheimnis? Selbstgemachtes Nussmus! Einfach 200g Ihrer Lieblingsnüsse (z.B. Mandeln oder Haselnüsse) im Ofen leicht anrösten und anschließend in einem starken Mixer so lange pürieren, bis ein cremiges Mus entsteht. Das kann einige Minuten dauern – Geduld zahlt sich aus!


„Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für Erwachsene eine tägliche Ballaststoffzufuhr von mindestens 30 Gramm.“
Ein Frühstück aus Vollkornbrot mit Avocado und Tomate (ca. 10g Ballaststoffe) oder eine Schale Haferflocken mit Beeren und Leinsamen (ca. 12-15g) ist bereits ein riesiger Schritt, um dieses Ziel mühelos zu erreichen.

Geben Sie Ihrem Frühstück eine neue Basis und entdecken Sie alte Getreidesorten wieder. Statt immer nur Hafer zu verwenden, probieren Sie mal:
- Buchweizen: Nussig im Geschmack, von Natur aus glutenfrei und reich an Magnesium.
- Hirse: Mild und leicht süßlich, liefert viel Eisen und Silizium für Haut und Haare.
- Amaranth: Winzige Körnchen, die als „Powerkorn der Inkas“ gelten und eine komplette Proteinquelle darstellen.


Die Vorbereitung Ihres Frühstücks am Abend zuvor ist mehr als nur Zeitersparnis. Es ist ein Akt der Selbstfürsorge. Das ruhige Schneiden von Obst, das Ansetzen von Overnight Oats oder das Mischen von Zutaten für einen Smoothie am nächsten Morgen kann ein beruhigendes Ritual sein, das den hektischen Tag abschließt und einen bewussten Start in den nächsten Tag verspricht.


Wie erkenne ich ein wirklich gutes Vollkornbrot?
Lassen Sie sich nicht von der dunklen Farbe täuschen! Oft wird mit Malzsirup nachgeholfen. Ein Blick auf die Zutatenliste ist entscheidend: Der „Vollkornanteil“ sollte an erster Stelle stehen und idealerweise 90% betragen. Ein weiteres Qualitätsmerkmal, das der Bäcker kennt: Ein gutes Vollkornbrot ist schwer und kompakt, denn die vollen Körner bringen Gewicht mit sich.

Vergleich im Kühlregal: Griechischer Joghurt vs. Skyr
Griechischer Joghurt: Durch ein spezielles Abtropfverfahren wird er besonders cremig und hat einen höheren Fett- und Proteingehalt als normaler Joghurt. Ideal für eine reichhaltige Basis.
Skyr: Das isländische Traditionsprodukt ist technisch gesehen ein Frischkäse. Er ist praktisch fettfrei, aber extrem proteinreich und hat eine festere, quarkähnliche Konsistenz.
Beide sind exzellente Eiweißlieferanten für Ihr Frühstück.


Tipp vom Profi: Geben Sie immer eine kleine Prise Salz in Ihr süßes Porridge oder Müsli. Es klingt vielleicht seltsam, aber das Salz wirkt als Geschmacksverstärker und hebt die natürliche Süße der Früchte oder des Honigs hervor. So benötigen Sie insgesamt weniger Süßungsmittel.


Achtung, Zuckerfalle! In vielen handelsüblichen Knusper-Müslis, auch solchen mit „Fitness“- oder „Wellness“-Label, verstecken sich bis zu 25 Gramm Zucker pro 100 Gramm.
Das entspricht fast der gesamten von der WHO empfohlenen Tageshöchstmenge für einen Erwachsenen. Ein selbstgemachtes Granola aus Haferflocken, Nüssen und Kernen, nur leicht mit Ahornsirup oder Honig gesüßt, ist die deutlich bessere Alternative.


Die Qualität Ihrer Zutaten macht den Unterschied. Anstatt zu industriellem Mischhonig zu greifen, investieren Sie in ein Glas von einem lokalen Imker oder einer vertrauenswürdigen Bio-Marke wie Allos oder Breitsamer. Sortenreine Honige wie Akazien- oder Lindenblütenhonig bieten nicht nur ein komplexeres Aroma, sondern sind auch weniger verarbeitet und enthalten mehr wertvolle Inhaltsstoffe.

Vergessen Sie teure Superfood-Pulver. Die wahren Helden für Ihr Frühstück finden Sie oft günstiger im Regal:
- Leinsamen: Regional, preiswert und eine fantastische Quelle für Omega-3-Fettsäuren und Ballaststoffe. Wichtig: Immer geschrotet verwenden, damit der Körper die Nährstoffe aufnehmen kann.
- Kürbiskerne: Vollgepackt mit Magnesium, das für die Muskelfunktion und das Nervensystem wichtig ist.
- Sonnenblumenkerne: Eine Top-Quelle für Vitamin E, ein starkes Antioxidans.


Warum machen mich Eier zum Frühstück so lange satt?
Eier sind eine wahre Proteinbombe. Das Eiweiß verlangsamt die Magenentleerung und sorgt für einen stabilen Blutzuckerspiegel. Anders als bei einem zuckerreichen Frühstück gibt es keine schnellen Blutzuckerspitzen und -abfälle, die Heißhunger auslösen. Die Kombination aus hochwertigem Protein und gesunden Fetten im Eigelb ist das perfekte Team für langanhaltende Sättigung und Konzentration.


Der Frische-Tipp: Bereiten Sie sich „Smoothie-Packs“ für die ganze Woche vor. Füllen Sie Gefrierbeutel oder wiederverwendbare Behälter mit Ihrer Lieblingsmischung aus Obst (Bananenscheiben, Beeren), Gemüse (eine Handvoll Spinat), Samen (Chia, Leinsamen) und Nüssen. Morgens einfach den Inhalt in den Mixer geben, Flüssigkeit wie Mandelmilch oder Wasser hinzufügen und mixen. Kein Schnippeln, kein Stress.

Trinken nicht vergessen! Bevor Sie zum Kaffee greifen, starten Sie den Tag mit einem großen Glas lauwarmem Wasser, eventuell mit einem Spritzer Zitrone. Über Nacht verliert der Körper Flüssigkeit. Diesen Verlust auszugleichen, kurbelt den Stoffwechsel an, hilft gegen morgendliche Müdigkeit und bereitet den Verdauungstrakt optimal auf das Frühstück vor.


- Steigert die Konzentrationsfähigkeit
- Verhindert Heißhungerattacken am Vormittag
- Liefert essenzielle Nährstoffe für den ganzen Tag
Was das kann? Ein proteinreiches Frühstück! Eine Studie im „American Journal of Clinical Nutrition“ zeigte, dass ein proteinreiches Frühstück die Gehirnregionen, die für Essensmotivation und Belohnung zuständig sind, besser kontrolliert als ein kohlenhydratlastiges Frühstück.


Wichtiger Punkt: Essen Sie Ihre Früchte, trinken Sie sie nicht! Ein Glas Orangensaft enthält den Zucker von etwa 3-4 Orangen, aber kaum noch sättigende Ballaststoffe. Diese werden beim Entsaften entfernt. Der Fruchtzucker gelangt so blitzschnell ins Blut und lässt den Blutzuckerspiegel Achterbahn fahren. Eine ganze Orange hingegen sättigt durch ihre Ballaststoffe viel länger und liefert die Vitamine im natürlichen Verbund.


Nutzen Sie die natürliche Kraft der Gewürze, um Zucker zu reduzieren und den Geschmack zu maximieren. Eine Prise Zimt, Kardamom, gemahlene Vanille oder sogar ein Hauch Muskatnuss in Ihrem Porridge oder Joghurt erzeugt eine wohlige, aromatische Süße, die das Verlangen nach zusätzlichem Zucker deutlich senkt.

Samen-Showdown: Chia vs. Leinsamen
Chia-Samen: Mild im Geschmack, quellen stark auf (ideal für Puddings) und müssen nicht geschrotet werden. Sie sind eine gute Quelle für Kalzium und Omega-3.
Leinsamen: Nussiger im Geschmack, günstiger und eine der besten pflanzlichen Omega-3-Quellen. Müssen für die Nährstoffaufnahme unbedingt geschrotet werden.
Beide sind Champions für ein gesundes Frühstück. Abwechslung ist der Schlüssel!


Die Avocado enthält mehr Kalium als eine Banane.
Kalium ist ein wichtiger Elektrolyt, der für die Regulierung des Blutdrucks und die Herzgesundheit von entscheidender Bedeutung ist. Ein Viertel bis eine halbe Avocado auf Ihrem Vollkornbrot liefert nicht nur gesunde Fette und Ballaststoffe, sondern auch diesen wichtigen Mineralstoff.


Um Ihrem Porridge oder Müsli einen echten Protein-Kick zu verleihen, ohne auf künstliche Pulver zurückgreifen zu müssen, gibt es einfache Tricks:
- Rühren Sie 1-2 Esslöffel Skyr, griechischen Joghurt oder Magerquark unter das fertige, leicht abgekühlte Porridge.
- Streuen Sie einen Esslöffel Hanfsamen darüber – sie enthalten alle essenziellen Aminosäuren.
- Ein großer Klecks Nussmus, z.B. von Rapunzel, liefert nicht nur Proteine, sondern auch gesunde Fette.
Der Geruch von frischem Brot am Morgen ist unschlagbar. Aber auch der Duft von gerösteten Nüssen und Haferflocken kann den Start in den Tag vergolden. Bereiten Sie am Wochenende eine große Menge eigenes Granola zu. Der nussig-süße Duft, der durch die Wohnung zieht, ist die beste Einstimmung auf viele kommende, kraftvolle Frühstücke.




