Dieser Pilz schmeckt wie Schnitzel: So finden Sie ihn jetzt

von Katrin Schubert
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Die Pilzsaison ist in vollem Gange und ein besonders leckeres Exemplar sprießt gerade in vielen deutschen Wäldern und auf Wiesen aus dem Boden. Kenner nennen ihn liebevoll „das Schnitzel des Waldes“, denn paniert und gebraten erinnert er verblüffend an das Original. Die Rede ist vom Parasolpilz, auch Großer Schirmling (*Macrolepiota procera*) genannt. Wenn Sie wissen, wo Sie suchen müssen, können Sie jetzt einen wahren Festschmaus ernten.

Wo und wann Sie den Parasolpilz finden

Der Parasolpilz ist kein seltener Fund, aber er hat bestimmte Vorlieben. Mit etwas Wissen steigen Ihre Chancen auf einen vollen Korb erheblich. Die Hauptsaison erstreckt sich von August bis in den späten Oktober, oft sogar bis zum ersten Frost. Ein warmer, feuchter Spätsommer wie in diesem Jahr bietet ideale Bedingungen.

Suchen Sie an diesen Orten, um fündig zu werden:

  • Lichte Wälder: Er bevorzugt lichte Laub- und Mischwälder, besonders Buchen- oder Eichenwälder. Dichte, dunkle Nadelwälder meidet er eher.
  • Waldränder und Lichtungen: Perfekte Standorte sind sonnige Waldränder, Wiesenwege und große Lichtungen, wo das Gras nicht zu hoch steht.
  • Wiesen und Weiden: Auch außerhalb des Waldes auf nährstoffreichen, wenig gedüngten Wiesen und Weiden fühlt er sich wohl. Manchmal wächst er sogar in Parks oder auf großen Rasenflächen.

Experten-Tipp: Achten Sie auf den Boden. Der Parasolpilz mag nährstoffreiche, leicht kalkhaltige Böden. Sehr saure oder staunasse Standorte sind für ihn uninteressant. Oft findet man ihn Jahr für Jahr an denselben Stellen, merken Sie sich also gute Fundorte!

Wichtig: Verwechslung mit Giftpilzen vermeiden

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Bevor Sie zugreifen, ist absolute Sicherheit bei der Bestimmung erforderlich. Der Parasol hat gefährliche Doppelgänger. Achten Sie auf diese drei entscheidenden Merkmale, um ihn sicher zu identifizieren:

  • Der verschiebbare Ring: Das wichtigste Merkmal! Der Parasolpilz hat einen dicken, doppelten Ring am Stiel. Dieser Ring lässt sich leicht nach oben und unten schieben, ohne zu zerreißen. Lässt sich der Ring nicht bewegen, lassen Sie den Pilz stehen!
  • Der genatterte Stiel: Der Stiel des echten Parasols hat ein deutliches, bräunliches Schuppenmuster auf hellem Grund, das an eine Schlangenhaut erinnert. Dieses Muster fehlt seinen giftigen Verwandten.
  • Keine Knolle an der Basis: Graben Sie den Pilz vorsichtig aus. Der Parasol endet in einer einfachen, verdickten Basis. Der tödlich giftige Grüne Knollenblätterpilz hingegen steckt in einer deutlichen Hülle, einer sogenannten „Scheide“ oder „Knolle“.

Die gefährlichsten Doppelgänger sind: Der Garten-Riesenschirmling (verfärbt sich bei Verletzung rot und verursacht Magen-Darm-Probleme) und der tödlich giftige Grüne Knollenblätterpilz (hat einen glatten Stiel, einen nicht verschiebbaren Ring und eine Knolle). Im Zweifel gilt immer: Den Pilz stehen lassen! Suchen Sie im Notfall eine Pilzberatungsstelle auf.

Zubereitung: Das perfekte Pilzschnitzel

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Haben Sie junge, frische Parasolpilze sicher identifiziert, steht einem Genuss nichts mehr im Wege. Für das berühmte „Pilzschnitzel“ verwenden Sie nur die noch nicht voll aufgeschirmten Hüte.

So geht’s Schritt für Schritt:

  1. Reinigen: Reinigen Sie die Hüte vorsichtig mit einer Pilzbürste oder Küchenpapier. Niemals waschen, da sie sich sonst mit Wasser vollsaugen und matschig werden. Den zähen Stiel entfernen.
  2. Panierstraße vorbereiten: Richten Sie drei tiefe Teller her. Einen mit Mehl, einen mit verquirltem Ei (gesalzen und gepfeffert) und einen mit Paniermehl. Für extra Knusprigkeit können Sie Panko-Paniermehl verwenden.
  3. Panieren: Wenden Sie die Pilzhüte zuerst im Mehl, klopfen Sie überschüssiges Mehl ab. Dann ziehen Sie sie durch das Ei und wenden sie zum Schluss sorgfältig im Paniermehl. Die Panade gut andrücken.
  4. Braten: Erhitzen Sie reichlich Butterschmalz oder ein neutrales Pflanzenöl in einer großen Pfanne. Die Schnitzel darin bei mittlerer Hitze von jeder Seite ca. 3-4 Minuten goldbraun und knusprig ausbacken.

Am besten schmecken die Parasolschnitzel frisch aus der Pfanne, serviert mit einem Spritzer Zitrone, Salzkartoffeln und einem frischen Salat. Ein einfaches, schnelles und unglaublich leckeres Gericht, das die Mühe des Sammelns sofort belohnt.

Katrin Schubert

Mit rund 80.000 Followern begeistert Katrin Schubert ihre Community mit ehrlichen, praxisnahen Tipps und einem humorvollen Blick aufs Gärtnern. Als Gewinnerin des Goldenen Spaten für Garten-Influencer ist sie eine authentische Stimme, die echtes Gartengefühl vermittelt. Ihr Herz schlägt besonders für die Vielfalt von Tomaten. In ihrem Garten in der Nähe von Potsdam kultiviert sie mit großer Hingabe über 40 verschiedene Sorten und probiert gerne neue und seltene Züchtungen aus. Ihr Wissen über Anbau, Pflege und die faszinierende Welt alter und seltener Gemüsesorten teilt sie begeistert mit anderen Gartenfreunden.